Rhetorik
s.o.
s.o.
Set of flashcards Details
Flashcards | 20 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | General Education |
Level | University |
Created / Updated | 10.12.2012 / 17.04.2022 |
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Positiv- und Negativbeispiel für Rhetorik
Negativ: Volksverführung (Hitler, Goebbels)
Positiv: Überzeugung des Volkes zum Guten (Churchill)
Rhetorik - ja oder nein?
Seit Beginn der Rhetorik-Geschichte streitig:
- Kunst vs. Natürlichkeit
- Überreden vs. Überzeugen
→ Rhetorik ist ein zweischneidiges Schwert.
Dieses müssen wir zu gebrauchen lernen.
In Deutschland ist Rhetorik z.T. immer noch
suspekt.
Grund: Volksverführung in der wilhelminischen
Ära und im Dritten Reich
→ das greift zu kurz. Geschichte der Rhetorik ist
viel länger.
Rhetorik - ein historischer Abriss
Rhetorik ist ca. 2500J. alt
Beginn im alten Griechenland (Aristoteles, Demosthenes), Fortführung im alten Rom (Cicero)
ca. 500 v. Chr.: Erste Rednerschulen auf Sizilien (damals Griechenland)
Folgezeit: Weitere Schulgründungen in Athen
Antikes Rom: kritische Betrachtung der Rhetorik
Klassisches Rom: Zweite Blüte der Rhetorik
Mittelalter: Redekunst nur in Klöstern=>Entwicklung von Bibeltext-Rede zum
Gregorianischen Choral
12. Jhd: Erste europäische Universitäten,
Wiederentdeckung der Rhetorik für exklusive Kreise
1453 Buchdruck mit beweglichen Lettern: Durch Druck verbreiten sich Reden/Predigten rasend schnell
15.-18. Jhd. Rhetorik als Grundlage der Literatur
Ab Ende 18. Jh. Aufkommen der „Genieverehrung“ und
Ablehnung der Rhetorik als unnatürlich (Goethe, Kant)
HEUTE: Lehrstühle für Rhetorik selten (in D: Tübingen, in Ö:Salzburg), Umwertung der Rhetorik in Sprecherziehung/Gebrauchsrhetorik (z.B. Rhetorik für Manager), damit Banalisierung. einstige Kunst wird zu Technik
Was ist Rhetorik?
Rhetorik ist die Kunst, zu überzeugen oder zu
überreden
Rhetorik ist die Kunst, einem Publikum einen
Sachverhalt zu vermitteln oder ein Anliegen zu
propagieren
Rhetorik ist die Kunst, nicht langweilig zu sein –
Gebot der Höflichkeit gegenüber dem Publikum
Rhetorik ist die friedliche, aber äußerst scharfe Waffe
der Diplomatie und der Politik
Rhetorik ist für jeden wichtig, der etwas zu
präsentieren hat.
Wozu Rhetorik?
Juristen sind Verhandler
Verhandler müssen reden
Redner müssen wissen, wie man richtig redet,
denn das Hauptwerkzeug ist bekanntlich die Sprache
Verhandelt wird nicht nur vor Gericht, das ist sogar
der geringste Teil
Redesituation also häufiger:
- Außergerichtliche Verhandlungen mit Gläubigern
und Schuldnern
- Vorträge und Präsentationen in einer/für eine Firma
Weitere Redesituationen:
- Prüfung! Eine geschliffene Sprache und
überzeugendes, selbstbewusstes Auftreten sind
der Schlüssel für eine erfolgreiche Prüfung („BNote“)
- Alltagsleben: Das Wort ist wie der abgeschossene
Pfeil, es kehrt niemals wieder, es ist nicht
zurückholbar → Achtsamkeit
Was ist eine Rede?
Eine Rede ist eine Anzahl einzelner Sprechakte. Ein
Sprechakt ist ein Akt der Übertragung von
Informationen.
Das Spezielle an einer Rede: Redner will als Sender
einer Information beim Empfänger eine Reaktion
auslösen, die Information soll aber nur in eine
Richtung fließen
Die erwünschte Reaktion ist entweder die Änderung
oder Festigung einer Gesinnung oder der direkte
Aufruf, zu einer Tat zu schreiten.
Ein Sprechakt ist ein Akt der Übertragung von Informationen/Nachrichten
=>„4-Ohren-Modell“ von Friedemann Schulz von Thun (siehe Abbildung):
Sender sendet eine Nachricht an den Empfänger.
Die Nachricht beinhaltet
1.Sachinhalt (objektive Infos)
2.Selbstkundgabe (Standpunkt des Senders, oftmals unbewusst)
3.Beziehungsbotschaft (Verhältnis zwischen Sender und Empfänger)
=> Gemeinsamkeiten herstellen, wichtig!
4.Appell (hat nur Wirkung, wenn nicht zu offensichtlich; sonst evtl Trotzreaktion)
Was versteht man unter dem ästhetischen Passepartout und welche Rolle spielt es beim Sprechakt?
Hat die NAchricht das 4-Ohren-Modell heil überstanden, so gilt es nurnoch die letzte Hürde zu meistern. Die Nachricht muss durch das ästhetische Passepartout des potentiellen Empfängers passen.
Bsp: Popelt der Sender in der Nase, ist der potentielle Empfänger evtl so angewiedert, sodass die Nachricht gar nicht erst bei ihm ankommt.
Die Nachricht kommt aus ästhetischen Gründen nicht an.
Schritte der Vorbereitung und Durchführung einer Rede
1. Stoffsammlung/Recherche (worüber, was, wo, brainstorming, wer=Publikum, wieviel weiß Publikum zum Thema, welche Zielgruppe)
2. Strukturierung/Gliederung des Stoffes
AHA=Anfang, Haupteil, Schluss - oder 'in medias re' bei Kürze der Zeit
AEIOU=Aufhänger, Einstieg, Information, Offerte, Umsatz (Marketingtechnik)
4G=Grußworte, Grund, Geschichten, Glückwunsch (Geburtstags/Hochzeitsrede)
4A=Aufhänger, Anekdote, Ansprache, Schluss
ABBA=Anfang, Bericht, Beweis, Schluss
3. Formulierung
4. Lernen und Memorieren
5. Vortrag
Welche Gliederungsprinzipien (antike und moderne) gibt es für das Gliederung der Soffsammlung einer Rede?
Antike Gliederungsprinzipien
1.Gerichtsrede (genus iudicialis)
2.Beratungs- und Ermahnungsrede (genus deliberativum)
3.Lob- und Tadelrede (genus demonstrativum)
Modernere Gliederungsprinzipien
1.AIDA-Formel (Attention-Interest-Desire-Action)
=>Weiterentwicklung des ciceronischen Prinzips der Werberede:
- Anlocken/einschmeicheln (conciliari)
- Bekanntmachen (docere)
- Appellieren/Antreiben (permovere)
2.Fünf-Finger-Formel
- kleiner Finger: Aufmerksamkeit wecken
- Ringfinger: wesentl Aspekte darstellen
- Mittelfinger: eigene Position stärken, Gegenargumente entkräften
- Zeigefinger: Beispiele, auf konkrete Fälle verweisen
- Daumen: appellieren
3.6WMethode
- Was ist geschehen?
- Wer war beteiligt?
- Wann ist es passiert?
- Wo fand das Geschehen statt?
- Wie ist das Geschehen abgelaufen?
- Warum ist es dazu gekommen? (Interpretation)
4.Dreizeitenformel
-gestern=Vergangenheit
-heute
-morgen=Zukunftsziele
5.Plusminusformel (Pro und Contra)
Welche Stilmittel kann man einsetzen um die Aufmerksamkeit des Publikum zu wecken?
- Anekdote: Eine kurze, witzige, aber auch lehrreiche Erfahrung/Geschichte wird vorangestellt (→ z.B. Observational Comedy: „Haben Sie es auch schon mal erlebt, dass...“)
- Zitat (Aphorismus): Ein witziger, lehrreicher Satz
- Witz
- dezentes Kompliment (kann auch sein: „Ich bin heute sehr aufgeregt, weil ich vor Ihnen sprechen darf...“)
Was versteht man unter der Dramaturgie der Rede?
→ Wie in einem Theaterstück:
- Wechsel zwischen Anspannung/Entspannung
- Hinsteuern auf einen oder mehrere Höhepunkte
- ggf. eine unerwartete Wendung
- Publikum mitreißen → engagierter Vortrag
Welche Präsentationsmedien gibt es?
1.Tafel
2.Whiteboard
Stelle das Medium Tafel vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- Älteste bekannte Präsentationstechnik
- Wird typischerweise in Schulen, aber auch an der Universität verwendet (z.B. Naturwissenschaften)
-Technische Voraussetzungen: Schiefertafel, Kreide, weiß oder bunt. (Wasser und) Schwamm
Vorteile:
- kein Stromanschluss erforderlich
- auch völlig spontane Tafelbilder möglich
Nachteile:
- Redner muss sich ständig umdrehen
- Bilder können nicht dargestellt werden, soweit man sie nicht selbst malen kann/will
- Kreide verschmutzt Hände und Kleidung
- Tafelwischen erforderlich, auf die nasse Fläche kann dann kaum geschrieben werden
- Bunte Kreide lässt sich kaum richtig entfernen
Verhaltensregeln:
- Zeit an der Tafel so kurz wie möglich halten, so wenig wie möglich dem Publikum den Rücken zuwenden
- groß und deutlich schreiben
Stelle das Medium Whiteboard vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- Weiße Kunststofftafel, die mit Stiften mit (durch einen Spezialschwamm) trocken löschbarer Schrift beschrieben wird
Voraussetzungen:
- Whiteboard
- spezielle Stifte, schwarz oder bunt
- Spezialschwamm
Vorteile:
- kein Stromanschluss erforderlich
- auch völlig spontane Tafelbilder möglich
Nachteile:
- Redner muss sich ständig umdrehen
- Bilder können nicht dargestellt werden, soweit man sie nicht selbst malen kann/will
- Tafelwischen erforderlich, allerdings kann sofort weitergeschrieben werden
- Stifte verführen zum Kleinschreiben
Verhaltensregeln:
- Zeit an der Tafel so kurz wie möglich halten, so wenig wie möglich dem Publikum den Rücken zuwenden
- groß und deutlich schreiben
Stelle das Medium Flipchart vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- Staffeleiartiger Ständer mit großformatigem Papier, das sich umblättern lässt
- Verwendbar insbesondere für Diagramme
- Typisch für Meetings und Seminare in der freien Wirtschaft
Voraussetzungen:
- Flipchartständer mit Flipchart
- spezielle, dicke Stifte, schwarz oder bunt
- spezielles Flipchart-Papier
Vorteile:
- kein Stromanschluss erforderlich
- auch völlig spontane Tafelbilder möglich
Nachteile:
- Redner muss sich ständig umdrehen
- Bilder können nicht dargestellt werden, soweit man sie nicht selbst malen kann/will
- Tafelwischen nicht möglich
- Stifte verführen zum Kleinschreiben
Verhaltensregeln:
- Zeit am Flipchart so kurz wie möglich halten, so wenig wie möglich dem Publikum den Rücken zuwenden
- groß und deutlich schreiben
Stelle das Medium Diaprojektor vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- etwas veraltete Form der Präsentation
- Bei Vorträgen, bei denen es auf Bilder ankommt
Technische Voraussetzungen:
- Dia-Projektor, Stromanschluss
- Leinwand oder weiße Wand
- Dia-Magazine und vorbereitete Dias
Vorteile:
- durch analoge Technik sehr scharfe, detailreiche Bilder ohne Pixel
- robuste Technik
Nachteile:
- Dias müssen im Vorfeld entwickelt werden
- Dias können nicht mehr geändert werden
- stets Verdunklung erforderlich
- Dias können durchbrennen
- Dia-Magazin kann herunterfallen und Dias können verstreut werden
- Verdunklung macht das Publikum müde
Stelle das Medium Overhead-Projektor vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- Verwendung wird zunehmend seltener durch Beamer- Technologie, Beherrschung ist aber trotzdem wichtig, da nicht immer ein Beamer zur Verfügung steht
Vorteile
- meist keine Verdunklung nötig
- Redner ist dem Publikum zugewandt und kann Blickkontakt aufnehmen
- Redner kann während des Vortrags Anmerkungen zu den Folien schreiben
- Folien können übereinandergelegt werden
- Redner kann Dinge auf der Folie zeigen, muss sich nicht umdrehen und Laserpointer verwenden
Nachteile
- Folien sind ggf. vorher zu fotokopieren → heutzutage nicht mehr üblich, auf Folie zu kopieren, es könnte schwierig sein, einen geeigneten Kopierer (Farbe?) zu finden
- es kommt auf die Handschrift des Redners an
→ Tendenz, zu klein oder undeutlich zu schreiben
→ was, wenn die Hand vor Aufregung zittert?
- Foliensatz kann herunterfallen oder durcheinandergeraten
Verhaltensregeln:
- nicht zu oft auf das Geschriebene schauen, sondern ins Publikum
- nicht zur Wand drehen
Stelle das Medium Beamer (=Videoprojektor) vor? Welche Vor- und Nachteile bietet es?
- Projektionsgerät mit hoher Helligkeit
- Standard in der universitären Lehre und sonstigen Präsentationen
Technische Voraussetzungen
- Beamer
- Notebook
- Stromanschluss (Beamer UND Notebook)
- VGA-, HDMI-, SCART- o.Ä.
- weiße Wand
Vorteile:
- klares Bild ohne Verdunklung möglich (je nach
Lichtstärke des Beamers)
- Redner kann jede Art von Bildschirminhalt sowie i.d.R. Ton wiedergeben
Nachteil:
- (teurer) Beamer und ein Laptop mit entsprechender Software erforderlich (falls nicht USB-Stick reicht)
- Änderung der Folien während der Präsentation nicht möglich (Ausnahme spezielle Fähigkeiten der Software wie „digitaler Folienstift“)
- Zeigen auf bestimmte Punkte auf der Folie (anders als beim Overheadprojektor) erfordert entsprechende Fähigkeiten der Software oder Laserpointer
Verhaltensregeln:
-Publikum zugewandt sprechen
-Publikum so kurz wie möglich den Rücken zuwenden (Zeigen mit Laserpointer)
-Aufregung/Zittern => Laserpointer nicht verwenden
Welche Tipps kannst du zur Foliengestaltungc(Beamer/Powerpoint) geben?
1.Folienmaster (Designvorlage)
=> kann innerhalb der Präsentation gewechselt werden
-nicht mit Symbolen überfrachten
-den eigenen Namen einzufügen (Copyright)
2. Hintergrund
-heller Hintergrund zu bevorzugen (bessere Lesbarkeit)
-am besten weiß
3. Schriftgröße
-abhängig von Aussage/Gliederungsebene der Folie
- 32pt - 28pt - mind 18pt (18pt fast schon zu klein)
4. Schriftart
-serifenlos (Arial)
5. Wieviele Elemente?
-max 7 Wörter pro Satz
-max 7 Sätze pro Folie
6. Farbe zum Hervorheben
-nicht zu bunt => max 4 Farben + schwarz (mir schon zu bunt)
-Farben dürfen sich nicht beißen
-Kontrast zum Hintergrund
7. Folienübergänge
-einfach (schlicht oder keiner)
-gleichbleibend in ganzer Präsentation
8.Animation, didaktisch wertvoll
-Text wird stückweise aufgedeckt
9.Bilder
-illustrierend einsetzen, nicht überfrachten
-Copyright beachten
10.Grafiken
- visualisieren anschaulich
1min/Folie
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