Rethorik
Glossar zur Rethorik
Glossar zur Rethorik
Set of flashcards Details
Flashcards | 65 |
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Language | Deutsch |
Category | German |
Level | University |
Created / Updated | 13.01.2014 / 09.10.2018 |
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perspicuitas
Rhetorisches Stilprinzip der Klarheit, neben aptum, brevitas, ornatus
und puritas.
Pleonasmus
Rhetorische Figur des synonymen Zusatzes zu einem Wort oder
einer Redewendung, das überflüssig ist oder als Stilmittel zur nachdrücklichen
Betonung verwendet wird. (Bsp.: „schwarzer Rappe“.)
Pronuntiatio / Actio
Kunst des Vortrags einer Rede, 5. Teil des Redeaufbaus
nach Inventio, Dispositio, Elocutio, Memoria.
propositio
Darlegung eines Sachverhalts; 2. Teil der fünfgliedrigen dispositio,
nach exordium und vor narratio, argumentatio und peroratio.
puritas
Rhetorisches Stilprinzip der Sprachrichtigkeit, neben aptum, brevitas,
ornatus und perspicuitas.
refutatio
Zurückweisung der gegnerischen argumentatio; Teil des 2. Teils der
dispositio.
Rethorische Figuren
Bezeichnung für sprachliche Schemata oder Stilfiguren,
die durch syntaktische Besonderheiten zur Veranschaulichung und Verdeutlichung
einer Aussage dienen. Im Unterschied zu den Tropen wird das Bildfeld
nicht gewechselt.
Schriftsinn, mehrfacher
Mittelalterliche Tradition der Exegese biblischer
Schriften, die Text nach ihrem wörtlichen Sinn (sensus litteralis), dem allegorischen
Sinn (sensus allegoricus), dem moralischen Sinn (sensus tropologicus/
moralis) und dem anagogischen Sinn (sensus anagogicus) auslegt.
Symbol
Real vorhandenes Sinnbild für einen gemeinten Bereich, das in einem
naturhaften oder kulturell vermittelten Verweisungsverhältnis zum Gemeinten
steht. Im Unterschied zur Allegorie und zum Emblem, die nach festen Regeln
konstruiert und einsinnig aufgelöst werden können, ist das Symbol polyvalent
und kann individuell gesetzt werden. Es ist eine moderne Form der „uneigentlichen“
Rede. (Bsp.: „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“, statt „Es ist
noch (Liebes-)Nacht, nicht schon (trennender) Morgen“.)
Synekdoche
Tropus der Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen, der
innerhalb desselben Begriffsfeldes bleibt. Z. B. „Dach“ für „Haus“.
Tautologie
Rhetorische Figur der Wiedergabe eines Begriffs durch zwei oder
mehr Worte gleicher Bedeutung. (Bsp.: „ganz und gar“.)
Topik
In der Rhetorik Bezeichnung für ein Arsenal von Topoi im Sinne von
konventionellen Gemeinplätzen für einzelne Redegattungen und Redesituationen,
besonders beliebt im Barock
Topos
In der Rhetorik Bezeichnung für Hinweise – wörtlich „Ort“ – zur Gewinnung
von Argumenten für eine Rede. Teil der Inventio.
Trope
Bezeichnung für sprachliche Ausdrucksmittel der uneigentlichen Rede.
Im Unterschied zu den rhetorischen Figuren wird hier das Bildfeld gewechselt
Zeugma
Rhetorische Figur der Zuordnung eines Satzgliedes zu zwei syntaktisch
oder auch semantisch inkongruenten Satzteilen. (Bsp.: „Josefine ging ins Kloster
und dort zu weit“.)
Allegorese
Auch: Hermeneutische Allegorie.
In Antike entwisckeltes Verfahren zur Textauslegung. Zielt ab auf über Wortsinn hinaausweisenden, im Wort Zeichenhaft verborgenen Sinn zu entschlüsseln.
Allegorie
Reth. Fig., abstrakter Begriff wird durch konventionalisierte Zuordnung durch ein Konkretum substituiert, in sprachlicher oder Visueller art verschlüsselt. zb justitia als frau mit augenbinde, waage, schwert
anakoluth
reth. figur der grammatisch nicht folgerichtigen satzführung
anapher
übereinstimmung eines oder mehrerer wörter an den anfängen mindestens 2er teilsetze (zb wer nie sein brot mit tränen aß/ wer nie....)
antithese
Gegenüberstellung gegensätzlicher Begrffe
Antomasie
Tropus 1;Umschreibung eines Eigennamen durch besondere, meist Stereotyp zugeordnete Kennzeichen (z.B Dichterfürst für Goethe)
Tropus 2:
Ersetzen einer Gattungsbezeichnung durch einen typisierenden Eigennamen (zb Judas für Verräter)
Aposiopese
Rhetorische Figur des bewussten Abbrechens der Rede vor der entscheidenden
Aussage, die der Hörer oder Leser aber ergänzen kann.
(Bsp.:„Was! Ich? Ich hätt ihn –? Unter meinen Hunden –?“)
Apostrophe
Rhetorische Figur der Ansprache oder Hinwendung des Rhetors
zum Publikum oder zu anderen, meist abwesenden (auch toten) Personen.
(Bsp.: „Oh, ihr Musen“)
aptum
- Rhetorisches Stilprinzip der Angemessenheit einer Rede für die Situation,
neben brevitas, ornatus, perspicuitas und puritas.
argumentatio
Beweisführung, 3. Teil der dispositio, nach exordium, narratio
und vor der peroratio/conclusio.
asyndeton
Rhetorische Figur der Reihung gleichgeordneter Wörter, Satzteile
oder Sätze ohne verbindende Konjunktion. (Bsp.: „Der Wahn ist kurz, die Reu
ist lang“.)
brevitas
Rhetorisches Stilprinzip der Kürze des Ausdrucks, neben aptum, ornatus,
perspicuitas und puritas
Chiasmus
Rhetorische Figur der überkreuzten syntaktischen Stellung von Wörtern,
Satzteilen oder Sätzen, häufig für Antithesen gebraucht. Gegenbegriff dazu
ist der Parallelismus. (Bsp.: „Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit“)
Chiffre
Tropus, bei dem Ausdruck und Kontext so miteinander verbunden sind,
daß ohne Hintergrundinformationen zwischen dem uneigentlichen Ausdruck
und einem eigentlich gemeinten Bereich allein in einem Einzeltext keine hinreichend
klaren Äquivalenzbeziehungen hergestellt werden können. Gelegentlich
auch als absolute Metapher bezeichnet. (Bsp.: „Diese Musik, ein Sternträger
schwieliger Schwärze, wird uns noch lange verfolgen“.)
Conclusio
Schluss; 4. Teil der dispositio, nach exordium, narratio und argumentatio.
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