RECHNUNGSWESEN 4 – INVESTITIONSRECHNEN
Formeln und Fragen zum Investitionsrechnen
Formeln und Fragen zum Investitionsrechnen
Kartei Details
Karten | 26 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Marketing |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 15.11.2015 / 20.02.2021 |
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Welche Arten/Rechenverfahren der Investitionsrechnung kennen Sie?
Statische Methoden (auch: buchhalterische M.)
- Kostenvergleich
- Gewinnvergleich
- Renditerechnung
- Amortisationsrechnung (Pay-Back-Methode)
Dynamische Methoden (auch: finanzmathematische M.):
- Kapitlawertverfahren (Net Present/Net Future Value)
- Annuitätenmethode
- Interner Ertragssatz
- Dynamisiserte Pay-Back-Methode
Nennen Sie verschiedene Investitionsarten.
Sachinvestitionen
- Fahrzeuge
- Maschinen
- Immobilien
Finanzinivestitionen
- Aktivdarlehen
- Beteiligungen
Immaterielle Investitionen
- Forschung
- Sozialleistungen
- Patente
- Lizenzen
- Schulung
Welche Probleme kennen Sie im Zusammenhang mit Investitionen?
Unsichere Zukunft:
- Investitionen richten sich immer auf eine unsichere, weil unbekannte Zukunft
Kapitalknappheit:
- Es gibt mehrere Alternativen, seine beschränkten Mittel zu verwenden
Quantifizierbarkeit der relevanten Daten:
- Viele Kriterien (Umweltverträglichkeit etc.) können nicht in Geldwerte gefasst werden. Hier bietet sich ein Entscheidungsprozess mittels Nutzwertanalyse an.
Welche Rechengrössen spielen bei der Investitionsrechung eine Rolle?
- Kapitaleinsatz (Anfangsausgaben)
- Laufende Ausgaben
- Laufende Einnahmen (Cash Flows)
- Nutzungsdauer
- Zinsfuss zur Verzinsung des gebundenen Kapitals
- Liquidationserlös (Schlusseinnahmen)
Was bedeutet der Begriff «Kapitaleinsatz»?
Einstandspreis des Investitionsobjekts plus alle Kosten (F&E, Projektierung, Personal etc.)
Aber auch:
- Sekundärinvestitionen (z. B: Umstellung EDV mit neuer Sicherheits- und/oder Klimamanlage – nicht der Computer selbst!)
- Erhöhung des Umlaufvermögens (Erhöhung der Liquiden Mittel, der Forderungen und der Vorräte – der gebundene Kapitaleinsatz wird erhöht, am Schluss fliessen die Mittel wieder zurück)
Was ist der Cash Flow? Wie berechnen Sie diesen?
Cash Flow: Überschuss aus Einnahmen gegenüber den Ausgaben – bezüglich der Invesittionsrechnung natürlich immer Investitionsbedingt) → Liquiditätszufluss. Oft der EBITDA.
Berechung
Direkt über die liquiditätswirksamen Positionen: Einnahmen - Liquiditätswirksame Betriebskosten
Indirekt über die liquiditätsUNwirksamen Postitioenn: Reingewinn + LiquiditätsUNwirksame Kosten (Kalkulatorische Zinsen + Abschreibungen)
Welcher Zinsfuss kommt zur Anwendung?
Meistens wird der WACC (Weighted Average Cost of Capital oder gewogener Durschnitt der Kapitalkosten), eine laängerfristig gültiger Zinssatz angewendet. Je nachdem kommen hierzu noch eventuelle Inflationsprämien, projektspezifische Zu-/Abschläge, Risikozuschläge usw.
Was verstehen Sie unter «Durchschnittskapital»? Nennen Sie die Formel.
Für die Berechung der kalkulatorischen Zinsen (welche als Fixkosten eingesetzt werden), wird der Zinssatz vom Durchschnittskapital berechnet und eingesetzt.
\(Durschnittskapital = {Investiertes Kapital + allf. Liquidationserlös + allf. Erhöhung UV) \over 2}\)
Was ist der Liquidationserlös?
Netto-Mittelzufluss (Verkaufserlös) aus einer Anlage am Ende der Nutzungsdauer abzüglich allfälliger Entsorgungs-/Demotagekosten.
Liquidationserlös ≠ Schrottwert!
Was ist eine Kostenvergleichsrechnung?
Statischer Kostenvergleich mehrerer Projekte (Anlagen).
- Erfassung Ausgangsdaten (Anschaffungskosten, Kapazität etc.)
- Ermittlung der Fixen Kosten (Abschreibungen, Zinsen, Kf/Stück etc.
- Ermittlung der Variablen Kosten (Material, Energie, sonstige Kv etc.)
- Ermittlung der Kosten pro Stück
Welches Projekt verursacht die geringeren Kosten/Stück?
Was ist der «Kritische Wert»? Nennen Sie auch die Formel.
Bei/ab welcher Kapazitätsauslastung ist eine Anlage A GENAU GLEICH kostenintensiv wie eine Anlage B?
\(Kritischer Wert = {(Fixkosten Anlage B) - (Fixkosten Anlage A) \over (Variable Kosten A - Variable Kosten B)}\)
Was ist die Gewinnvergleichsrechnung?
Erweiterung der Kostenvergleichsrechnung – hier werden auch die zu erwartenden Gewinne berücksichtigt.
Was ist die Renditerechnung? Geben Sie die Formel an.
Beurteilugnsmasstab ist die erwirtschaftete Rentabilität eines Investitionsobjekts. Eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn die geplante Rentabiltiät die Mindestverzinsung übersteigt.
\(Rentabilität = {(Gewinn+kalk. Zinsen) * 100 \over ∅-Kapitaleinsatz}\)
Beschreiben Sie die Amortisationsrechnung inklusive Formel.
Es wird ermittelt, in welchem Zeitraum das eingesetzt Kapital zurückgeworfen wird. Es wird indes keine klare Aussage über die Wirtschaftlichkeit gemacht. Vielmehr dient die Methode der Risikoabschätzung.
\(Amortisationsdauer = {Kapitaleinsatz \over Cash Flow}= {Kapitaleinsatz \over Kostenersparnis (=Erlös-Betriebskosten)}\)
Was ist die Rückflusszahl? Wie wird sie berechnet?
Beim Vergleich von Investitionen mit unterschiedlicher Nutzungsdauer darf nicht nur die Amortisationsdauer berücksichtigt werden – die Nutzungsdauer muss ebenfalls ins Verhältnis gesetzt werden.
\(Rückflusszahl = {Nutzungsdauer \over Amortisationsdauer} = muss >1 sein\)
Erklären Sie kurz folgende Begriffe:
- Zeitwert
- Barwert
- Rente
- Aufzinsungsfaktor
- Rentenendwertfaktor
- Abzinsungsfaktor
- Rentenbarwertfaktor
- Zeitwert – Wert einer Ein-/Auszahlung zum Zeitpunkt ihres Anfalls
- Barwert – Wert einer Ein-/Auszahlung zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme
- Rente – gleichbleibende jährliche Ein-/Auszahlung
- Aufzinsungsfaktor – Ergibt durch Mulitplikation mit dem Zeitwert den Barwert in Zukunft (Future Value)
- Rentenendwertfaktor – Ergibt durch Mulitplikation mit einer Rentenzahlung vor Inbetriebnahme den Barwert
- Abzinsungsfaktor – Ergibt mulitpliziert mit dem Future Value den gegenwärtigen Barwert (Present Value).
- Rentenbarwertfaktor – ergibt durch Multiplikation mit einer künfitgen Rentenzahlung den Barwert
Erklären Sie die Kapitalwertmethode. Gibt es andere Namen?
Bei der Kapitalwertmethode (Net Present Value, Discounted Cash Flow) werden dem Kapitlaeinsatz zu einem Zeitpunkt to die abgezinsten Cash-Flows von t1 bis tn gegenübergestellt.
\(Kapitalwert = {Barwert aller Cash Flows - Kaitaleinsatz}\)
Was ist die Annuitätenmethode? Gibt es Formeln? Gibt es Besonderheiten, die Sie beachten müssen?
Bei der Annuitätenmethode wird der Kapitaleinsatz mittels Zinseszinsmethode in gleich grosse Renten (Annuitäten) aufgeteilt (und den zu erwartenden Cash-Flows gegenübergestellt).
- Schritt: Ermittlung der Annuität/Rente aus dem Kapitaleinsatz
\(Annuität = {Kapitaleinsatz\over Rentenbarwertfaktor}\)
Wobei: \(Rentenbarwertfaktor = {(1+i)^n-1 \over (1+i)^n*i} = {(1.08)^5-1 \over (1.08)^5*0.08}\)
(Bsp. RBF bei 8 % und 5 Perioden)
- Schritt: Bestimmung des Überschusses/Fehlbetrags durch die Gegenüberstellung von den Barwerten der Cash-Flows
\(Überschuss/Fehlbetrag = {Jährlicher Cash Flow - Annuität }\)
PS: Sind die Cash Flows jährlich verschieden, müssen diese erst über den Umwerg des Barwerts gleichmässig auf die Nutzungsdauer verteilt werden., d. h. in gleichmässige/rentenartige Cash-Flows gewandelt werden.
- Cash Flows auf t0 abzinsen, addieren und mit dem RBF multiplizieren.
- Die CFs mit der Annuität vergleichen.
Was ist der Annuitätenfaktor? Nennen Sie die Formel?
Multipliziert man einen Kapitalwert zum Zeitpunkt t0 mit dem Annuitätenfaktor (Wiedergewiinungsfaktor), erhält man die Annuität unter berücksichtigung des Zinseszinses.
\(Annuitätenfaktor = {(1+i)^n*i \over (1+i)^n-1} = {(1.08)^5*0.08 \over (1.08)^5-1} \)
Der Annuitätenfaktor ist der Kehrwert (reziprok) des Rentenbarwertfaktor!
Was ist der Rentenbarwertfaktor? Kennen Sie die Formel?
Eine Rente/Annuität, die mit dem Rentenbarwertfaktor multipliziert wird, ergibt den Barwert, der zur Auszahlung dieser Rente zum Zeitpunkt t0 notwenig ist.
Bsp: Zins 8 %, 5 Perioden.
\(Rentenbarwertfaktor = {(1+i)^n-1 \over (1+i)^n*i} = {(1.08)^5-1 \over (1.08)^5*0.08}\)
Der Rentenbarwertfaktor ist der Kehrwert (reziprok) des Annuitätenfaktor!
Beschreiben Sie die Methode des «Interne Ertragssatzes/Internen Zinssatzes/-fusses/IRR».
Je besser der kalkulatorische Zinssatz eines Projekts ist, desto «unattraktiver» wird eine Investition, weil ich immer höhere Rückflüsse aus Alternativanlagen erhalten kann.
Der «Interne Zinssatz» IRR nun ist derjenige Zinssatz, bei dem eine Investition mit ungleichen Cash-Flows genau den zu t0 investierten Barwert ergibt, also genau das investierte Kapital erwirtschaftet.
Das heisst, der IRR muss in jedem Fall höher sein, als der kalkulatorische Zins, den ich z. B. auf der Bank bekomme.
- Schritt: Ermittlung des RBF (Katpitaleinsatz/Durchschnittliche CFs)
- Schritt: Bestimmung des Zinsfusses mittels einer Tabelle (meist muss ein durchschnitt gewählt werden)
Bei ungleichen CFs ist diese Methode auch nur als Annäherung zu verstehen und kann sogar mit der Formel verschiedene Resultate ergeben. Dann besser die NPVs vergleichen.
Erklären Sie die «Dynamisierte Payback-Methode».
Die DPBM gibt Auskunft darüber, nach welcher Laufzeit (wie vielen Perioden) gerade ein Kapitalwert von 0 erzielt wird. Wenn die dynamisierte Wiedergewinnungszeit kürzer ist, als die Nutzungsdauer, ist eine Investition vorteilhaft.
- t1: CFs abzinsen und davon Kapitaleinsatz abziehen
- t2: CF1 mit CF2 kummulieren und davon Kapitaleinsatz abziehen
- tn: CFn mit CF1 bis n kummulieren und davon Kapitaleinsatz abziehen
Irgendwann werden die NPVs positiv; n = Anzahl Jahre
- Den letzten negativen CF (positiv) durch den ersten positiven CF dividieren; ergibt den zusätzlichen Jahresteil
Nennen Sie die Vor- und Nachteile der Kostenvergleichsrechnung.
Vorteile:
- Schnell
- Einfach
Nachteile:
- Einnahmen unberücksichtigt
- Risiko nicht berücksichtig (Blick in die Zukunft)
- Zeitwerte nicht berücksichtigt (unzulässige Durchschnittskapitalwerte)
Nennen Sie die Vor- und Nachteile der Gewinnvergleichsrechnung.
Vorteile:
- Einfach
- Schnelll
- Einnahmen berücksichtigt
Nachteile:
- Unzulässige Durchschnittskapitalbildung (Zeitwert nicht berücksichtigt)
- Risiko bleibt unberücksichtit
- Keine Verhältniszahlen
Nennen Sie die Vor- und Nachteile der Rentabilitätsvergleichsrechnung.
Vorteile:
- Einfach
- Schnell
- Einnahmen werden berücksichtigt
- Verhältniszahlen
Nachteile
- Unzulässige Durchschnittskapitalwerte (keine Zeitwerte)
- Risiko wird nicht berücksichtigt
Wie behandeln Sie einen allfälligen Liquidationserlös am Ender der Investitionsdauer rechnerisch? Nennen Sie die Methode für statische und dynamische Varianten.
Statische Methoden: Abschreibungsbetrag vermindert (bei negativem Liquidationserlös: erhöht)/Durschnitttlich gebundenes Kapital erhöht
Dynamische Methode: Zusätzliche Einnahme/Ausgabe am Ende der Nutzungdauer.
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