Quantitative Forschungsmethoden Auswahlverfahren
Welche Grundprobleme können bei dem Auswahlverfahren auftreten? Welche Vor- bzw Nachteile habe die einzelnen Verfahren? Diese Fragen werden in dieser Lerneinheit grundlegend beantwortet. Mit denen einen erste Grundlage geschaffen wird.
Welche Grundprobleme können bei dem Auswahlverfahren auftreten? Welche Vor- bzw Nachteile habe die einzelnen Verfahren? Diese Fragen werden in dieser Lerneinheit grundlegend beantwortet. Mit denen einen erste Grundlage geschaffen wird.
Kartei Details
Karten | 34 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 11.12.2013 / 13.06.2019 |
Weblink |
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Gebietsauswahl /Flächenstichprobe
Probleme?
Problem: vollständige Listen für
Befragungseinheiten meist nicht vorhanden
Alternative: Bezug auf räumlich-geographische
Daten (Gebiete) als Auswahleinheiten
Zufallsauswahl der Gebiete
Vollerhebung oder systematische Zufallsauswahl
innerhalb der Gebiete
Vorteile der einstufigen Verfahren
Kontrollierte Zufallsauswahl gemäß angebbarer Kriterien
Nachteile der einstufigen Verfahren
Hohe Anforderungen an Datenbasis
In der Praxis mitunter sehr zeit- und
kostenintensiv
Insbesondere bei Fokus auf spezifische
Zielgruppen: Probleme bei der Repräsentation
von Gruppen mit geringer Häufigkeit in der
Grundgesamtheit (hohe Gesamtfallzahl
notwendig)
Die Grundgesamtheit lässt sich in angebbare Teil-Grundgesamtheiten
unterteilen, zu denen Untersuchungseinheiten eindeutig zugeordnet
werden können.
(Beachte: Kenntnis über Verteilung der Schichten in der Grundgesamtheit
notwendig!)
Vorgabe der Schichtungsfaktoren, Zufallsauswahl innerhalb der Schichten
Proportionale Schichtung:
Anteile in der Stichprobe entsprechen Anteilen in der Grundgesamtheit
Disproportionale Schichtung:
Anteile in der Stichprobe entsprechen
nicht den Anteilen in der Grundgesamtheit (sinnvoll z.B. bei
Zielgruppen mit geringer Häufigkeit: gezielte Überrepräsentation zur
Durchführung sinnvoller statistischer Analysen)
Nachteile der Klumpenstichprobe
„Klumpen-Effekte“: Ähnlichkeiten der Personen in den einzelnen
Klumpen, deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Clustern
>> Homogenität (Stichprobe) > Homogenität (Grundgesamtheit)
(v.a. bei geringer Klumpen-Anzahl bzw. hoher Klumpen-Größe)
Ideal: hohe Anzahl von Klumpen mit geringer Zahl von
Untersuchungseinheiten
Mehrstufige Stichproben
Beispiel ADM-Design
ADM =
ADM = Arbeitsgemeinschaft deutscher Marktforschungsinstitute
Flächenstichprobe mit dreistufigem Auswahlverfahren
Grundgesamtheit: Personen in Privathaushalten in Deutschland
Mehrstufigee Stichprobe
Beispiel ADM-Design
1. Stufe: Identifikation von Stimmbezirken / ‚sampling points‘
Zufallsauswahl von Flächen/Stimmbezirken mit mindestens 350 / durchschnittlich 750 Einwohnern
Auswahlwahrscheinlichkeit proportional zur Größe (repräsentative Abbildung der Verteilung in der Grundgesamtheit)
= ‚ADM-Mastersample‘ (25.2000 Primäreinheiten)
Für Studien oft nochmals Auswahl einzelner Unterstichproben (‚Netze‘)
Mehrstufigee Stichprobe
Beispiel ADM-Design
2. Stufe: Generierung einer Zufallsstichprobe von Adressen innerhalb der
‚sampling points‘
Random-Route-/Random-Walk-Verfahren (Zufallsweg)
• Ermittlung eine ‚Ausgangspunktes‘ innerhalb eines vorgegebenen
Sampling points (idealerweise Zufallsauswahl der Start-Adresse)
• Formulierung von Begehungsanweisungen zum Auffinden des
Zielhaushalts (siehe Kromrey 2009: 291)
2a. Vorgabe von Laufrouten (erste Straße rechts abbiegen) Bestimmung der Straßenseite und/oder Auswahl
gerader/ungerader Hausnummern
2b. Auswahl des Haushaltes (z.B. durch Zählen der Haushalte
und Auswahl des n-ten Haushalts)
Mehrstufige Stichprobe
Beispiel Telefonische Erhebung
Idealerweise Listenauswahl (Telefonbuch)
Erste Auswahlstufe durch Regionen/Ortsnetze:
PPS-Auswahl auf Basis der Anzahl der Privatanschlüsse
Zweite Auswahlstufe: Zufallsauswahl der eingetragenen Nummern
Problematik: nicht eingetragene Anschlüsse
Addition einer Zufallszahl bzw. Zufallsgenerierung der letzten beiden Ziffern eines Anschlusses
Dritte Auswahlstufe: Auswahl der Befragungsperson durch
Schwedenschlüssel oder ‚last birthday method‘
Seltene Populationen
Problem des Zugangs zu seltenen Populationen, speziellen Zielgruppen
der Befragung
Idealerweise Listenauswahl, wenn Daten vorhanden
(z.B. skandinavische Registerdaten)
Falls Daten nicht vorhanden: ‚Screening‘ der entsprechenden Zielgruppe
in bevölkerungsrepräsentativen Erhebungen & Nachbefragung
Multiplicity sampling: Verknüpfung des Screenings mit Informationen über
dritte Personen (z.B. Familienmitglieder, Kinder)
Beachte! Notwendigkeit der Berücksichtigung von
Auswahlwahrscheinlichkeiten
(z.B. Einzelkinder vs. Kinder aus kinderreichen Familien)
Der Ausgangspunkt jeder quantitativen Erhebung sollte im Vorfeld folgendes geklärt haben:
Welche ersten Probleme können bei dem Auswahlverfahren auftauchen?
(angestrebte) Grundgesamtheit (Zielpopulation, target population):
Wer oder was wird genau untersucht?
Auswahl-Grundgesamtheit (frame population):
Diejenige Menge von Individuen, „die eine Chance von größer als Null
aufweisen, um in die Stichprobe aufgenommen zu werden“ (Diekmann
2012: 377)
Stichprobe
Overcoverage
Undercoverage
Welche Auswahlverfahren gibt es ?
Definiere die Willkürliche Auswahl
Willkürliche Auswahl von Untersuchungseinheiten – keine Kontrolle durch vorgegebenen Auswahlplan (z.B. Straßeninterview, freiwillige Meldung)
Welche Probleme können bei der Willkürlichen Auswahl auftreten?
Für welche Zwecke wird die willkürliche Auswahl eingesetzt?
Zu illustrativen Zwecken Test-Erhebungen einsetzbar, für wissenschaftliche Zwecke nicht sinnvoll
Bewusste Auswahl
Auswahl spezifischer Zielgruppen nach vom Forscher
festgelegten Kriterien
Bewusste Auswahl
Quotenauswahl
Vorteile der Bewussten Auswahl
- Klare Vorgabe der Auswahlkriterien, können zudem durch externe
statistische Quellen fundiert werden - Meist hohe Kosteneffizienz
- zeitlich schnell durchführbar, insbesondere bei gut kontrollierbaren
Quotierungsvorgaben
Nachteile der Bewussten Auswahl
Bewusste Auswahl spezifischer Zielgruppen setzt umfassende Kenntnis
hinsichtlich der Zielpopulation (Verteilung in der Grundgesamtheit) voraus
>> Einsetzbar in vergleichsweise bekannten Forschungsfeldern, nicht
sinnvoll z.B. bei explorativen Studien
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