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Quali VL2 - Grundlegende Prinzipien

M5

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Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Mathematik
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 15.01.2013 / 26.01.2013
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Grundanliegen qualitativer Forschung

·       Wurzeln in der Erforschung von Alltagswelten von Menschen (Chicago School)

·       Problematik: Stellenwert von alltäglichen Aussagen (Meinunge, Stimmungen)

·       Wie lässt sich Neues im Alltäglichen erkennen/entdecken?

 

 

Leitgedanken:

 

o   klare Isolierung von Ursachen und Wirkungen

o   die Operationalisierung von theoretischen Zusammenhängen

o   die Quantifizierung von Phänomenen

o   das Aufstellen allgemeingültiger Gesetzte (Generalisierung)

Konstruktionsprinzipien

 

· Konstruktionsprinzipien:
1. Sinnliche Wahrnehmung
2. Emotionale Ebene, neben der sinnlichen Wahrnehmung wichtig –> kann trügerisch sein
3. Das Bedürfnis die Umgebung /Umwelt zu Ordnen

--> Auf der einen Seite bestimmen Handlungsroutinen unser Handeln und Denken (vorgefundene Routinen werden übernommen), auf der anderen Seite interpretieren Menschen ihre Umgebung immer wieder neu und entwickeln neue Routinen.

 

·       Konstruktion 1. Grades: Im Alltag von den in der Sozialwelt Handelnden gebildet. Durch den Versuch eine Ordnung herzustellen, werden diese Konstruktionen wissenschaftlich.

·       Konstruktion 2. Grades: Konstruktion der Wissenschaft („Konstruktion der Konstruktion“)

·       Bedeutsamkeit der wechselseitigen Interpretation von Handlungen: Handeln erfolgt im interaktiven Vollzug; kontinuierliche „Herstellung“ der sozialen Welt

--> Bedeutsamkeit der wechselseitigen Interpretation von Handlungen. Handeln erfolgt immer im interaktiven Vollzug --> kontinuierliche „Herstellung“  der sozialen Welt

 

Erkenntnistheoretische Grundannahmen

·       Der Konstruktionscharakter unserer Vorstellungen von Wirklichkeit: Realität außerhalb unseres Bewußtseins, aktiver Prozess der Auseinandersetzung mit der Umwelt und der Aneignung von „Welt“

·       Wirklichkeit = Konstruiert

·       Soziale Phänomene existieren nicht außerhalb unserer Sinnstrukturen und Handlungen, d.h. allgemeingültige Gesetzesaussagen gibt es in den Sozialwissenschaften nicht (<- -> Naturwissenschaften, quantitative Forschung (Nomothoetische Theorien)

o   Konstruktivismus: Eine Realität außerhalb unserer Bewusstseins existiert nicht

o   Qualitative Forschung zielt auf die soziale Wirklichkeit, so wie die Menschen sehen und konstruieren.

·       sozialer Konstruktivismus: Es gibt geteilte Wirklichkeiten, die allerdings unterschiedlich wahrgenommen werden. à Eine Realität außerhalb von uns existiert nicht.

 

Methodologische Grundprinzipien (nach Flick)

 

·       Gegenstandsangemessenheit von Methoden und Theorien

o   Gegenstände werden nicht in einzelne Variablen zerlegt, sondern in ihrer Komplexität und Ganzheit in ihrem alltäglichen Kontext untersucht. à Felduntersuchungen und keine Laboruntersuchungen

·       Offenheit des Forschungsprozesses und der Methoden

o   Um der Differenziertheit des Alltags gerecht zu werden, sind die Methoden der qualitativen Forschung durch Offenheit gekennzeichnet.

o   Ziel ist es Neues zu entwickeln und empirisch begründete Theorien zu entwickeln.

·       Prozessorientierung

·       Perspektiven der Beteiligten und ihre Vielschichtigkeit

o   Qualitative Forschung verdeutlicht die unterschiedlichen Perspektiven auf den Untersuchungsgegenstand und setzt an den subjektiven und sozialen Bedeutungen, die mit ihm verknüpft sind, an Zusammenhäng werden im konkreten Kontext des Falles beschrieben und aus ihm erklärt. Sie berücksichtigt, dass sich Sicht- und Handlungsweisen im Feld unterscheiden (Grund: unterschiedliche subjektive Perspektiven und soziale Hintergründe)

·       Reflexivität des Forschers und der Forschung

o   Kommunikation des Forschers mit dem Feld ≠Störvariable, sondern expliziter Bestandteil der Erkenntnis d.h. Daten, die in die Interpretation einfließen und in Forschungstagebüchern oder Kontextprotokollen dokumentiert werden

Wichige Traditionslinien (3)

·       Symbolischer Interaktionismus und Phänomenologie (Georg Herbert Mead, Herbert Blumer)

o   Drei Prämissen nach Blumer:

-  Menschen handeln gegenüber Dingen auf der Grundlage der Bedeutungen, die diese für sie besitzen

-  Bedeutung ist aus sozialen Interaktionen abgeleitet

-  Bedeutungen entwickeln sich in einem interaktiven Prozess

·       Ethnomethodologie (Harald Garfinkel)

o   Interaktive Herstellung sozialer Wirklichkeit

o   Wirklichkeit als Vollzugswirklichkeit

o   Interaktion folgt bestimmten – impliziten – Regeln („Methoden“)

 

·       Strukturalismus – Psychoanalyse (Claude Lévi-Strauss)

o   Unterscheidung zwischen Oberfläche des bewußten Erlebens und dahhinterliegenden Tiefenstrukturen

o   Such nach dem „objektiven“ Sinn von Handlungen

o   Es geht um die Rekonstruktion von Regeln und Strukturen (innerhalb einer Gesellschaft / Tiefenstruktur). -> Die Suche nach dem objektiven Sinn des Lebens / Handelns ist im Zentrum.

o   Grundannahme: Es werden zwei Ebenden unterschieden, zwischen der Oberfläche des Erlebens und Handelns und der Tiefenstruktur.

Traditionslinien im Überblick

 

o   Verstehende Soziologie (Max Weber, Georg Simmel)

o   Phänomenologie (Alfred Schütz)

o   Symbolischer interaktionismus (Blumer, Mead)

o   Psychoanalyse; Struturalismus

o   Chicago School

o   Anselm Strauss u.a.

o   Erving Goffman

Dreischritt von Forschung

 

o   Erkenntnistheoretische Grundannahmen

o   Methodologie

o   Konkrete Methode