Psychopathologie Abwehr und Abwehrmechanismen
Die Abwehrmechanismen im einzelnen
Die Abwehrmechanismen im einzelnen
Kartei Details
Karten | 16 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.05.2013 / 25.06.2015 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
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Identifikation
Erhöhung des eigenen Selbstwertgefühls durch Identifikation mit einer Person oder Institution, die einen höheren Rang besitzt
Beispiel:
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Identifikation eines Fans mit seinem Star, um die eigene Person aufzuwerten.
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Identifikation von Opfern mit ihren Unterdrückern, um keine Angst mehr vor ihnen haben zu müssen.
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Identifikation mit einem Gegner, den man aus eigener, aber nicht eingestandener Schwäche ablehnt.
Introjektion
Einverleibung äußerer Wertorientierungen in die Ich-Struktur; daher muss man sie als Individuum nicht mehr als Drohungen von außen erleben
Beispiel:
• Man macht sich fremde und im Gegensatz zu seinen sonstigen Überzeugungen stehende Anschauungen, Motive und Verhaltensweisen zu eigen, um z. B. besser anzukommen bzw. Ablehnung zu vermeiden.
Kompensation
Schwäche wird durch Überbetonung eines erwünschten Charakterzuges verhüllt. Frustration auf einem Gebiet wird durch übermäßige Befriedigung des Bedürfnisses auf einem anderen Gebiet kompensiert
Beispiel:
• Eigene Minderwertigkeitsgefühle, z. B. wegen zu geringer Körpergröße, werden durch überragende Leistungen auf einem anderen Gebiet kompensiert.
Phantasie
Befriedigung frustrierter Wünsche durch Vorstellung ihrer imaginären Erfüllung (Tagträume u. ä.)
Projektion
Übertragung der Missbilligung eigener Unzulänglichkeiten und Wünschen, die gemeinhin als unmoralisch gelten, auf andere.
Beispiel:
• Die eigene Wut wird auf den anderen projiziert, nach dem Motto: "Warum regst du dich so auf?"
Rationalisierung
Man versucht sich dabei einzureden, dass das eigene Verhalten rational, d.h. verstandesmäßig begründet ist, um damit dieses Verhalten vor sich und anderen zu rechtfertigen.
Beispiel:
• Der Wunsch, selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen, wird mit der Begründung "weg- rationalisiert", dass die Leute sowieso nur nach dem Äußeren gehen.
Reaktionsbildung
Angstbesetzte Wünsche werden dadurch vermieden, dass sie quasi in ihr Gegenteil verkehrt werden. Dabei werden diese gegenteiligen Absichten und Verhaltensweisen so sehr überbe- tont, dass sie einen »Schutzwall« gegen den Versuch dienen, die angstbesetzten Wünsche zu befriedigen.
Beispiel:
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Die ledige Tochter einer alleinstehenden Mutter opfert sich so vollkommen auf, dass es einem Beobachter als völlig übertrieben erscheint. Möglicherweise ist die Trieb- kraft dafür aber Hass auf die Mutter, die den autonomen Lebensweg der Tochter ver- hindert hat. Weil die Tochter aber Angst vor dem Verlust der Mutterliebe und dem Aufkommen von Schuldgefühlen hat, wenn sie ihre Aggression auf die Mutter richten würde, fängt sie an, ihre Mutter über alles andere zu lieben.
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Ein allgemein bekannter "Sittenhüter" kämpft deshalb allerorten gegen sexuelle Libertinage an, weil er damit seine eigenen verdrängten sexuellen Bedürfnisse ersatzweise befriedigen kann.
Regression
Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe in der Persönlichkeitsentwicklung mit einfacheren, primitiveren Reaktionen und in der Regel auch tieferem Anspruchsniveau
Beispiel:
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Um Minderwertigkeits-, Angst- oder Schuldgefühle abzubauen, greift man auf Verhalten zurück, das einer entwicklungsmäßig früheren Stufe entspricht: hilflos spielen, weinerlich sein.
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Ein Mann, dessen Computer zum wiederholten Mal streikt, beschimpft ihn und schlägt mit den Worten "Verdammtes Miststück!" auf ihn ein (= animistische Betrachtung von Dingen, wie es Kinder tun).
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Aber auch sozial "legitime" Regressionen wie belangsloses Blödeln oder das Mitei- nander Schreien im Stadion.