Psychopathologie
Trauma- und Belastungsbezogene Störungen & Dissoziative Störungen
Trauma- und Belastungsbezogene Störungen & Dissoziative Störungen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 29 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 27.11.2016 / 07.08.2020 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/psychopathologie20
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/psychopathologie20/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
1. Fallbeispiel
Auflösung
Behandlung:
- rascher Aktivitätenaufbau
- mit Dissoziativem Verhalten umgehen zu lernen
1. Fallbeispiel
Definition Trauma im DSM-5
- Person erlebte, beobachtete oder Konfrontiert mit Ereignis; Tod drohte, ernsthafte Verletzung oder Gefahr für eigene Person oder andere Personen
- intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen
- Beispiele: Kriegserleben, Unfälle, Naturkatastrophen, Terroranschläge, Vergewaltigung
- Unterscheidet Dauer
- Typ I Trauma: kurzfristig
- Typ II Trauma: lange andauernd
Störungsentwicklung:
- Anpassungsstörung: tritt in Folge eines Stressors auf, muss aber nicht traumatisch sein
- akute Belastungsstörung: Symptomatik ähnlich PTBS aber max. nur 1 Monat
- PTBS: verzögerter Beginn (6 Monate)
- andere Störungen: Depressive Störungen, Angststörungen, Störungen durch psychotrope Substanzen, Dissoziative Störunge --> können Folge traumatischen Erlebnis/Belastung sein
- Persönlichkeitsveränderunt: ev. Persönlichkeitsstörungen, v. a. nach komplexer Traumatisierung
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
313.89 (F94.1): Reaktive Bindungsstörung
Internalisierende Störung mit depressiven Symptomen und Rückzug aufgrund von Vernachlässigung während Kindheit, tritt vor 5 J. auf, sich nicht unterstützen lassen bei Stress
Bestimmen ob:
- andauernd (> 12 Monate)
- Schweregrad
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
313.89 (F94.2): Beziehungsstörung mit Enthemmung
Externalisierende Störung mit Enthemmung aufgrund von Vernachlässigung in der Kindheit, Distanzloses Verhalten
Bestimmen ob:
- andauernd (> 12 Monate)
- Schweregrad
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
309.81 (F43.10): Posttraumatische Belastungsstörung
Selbsterleben oder Exposition mit traumatischen Ereignis, Intrusionen
Bestimmen ob:
- mit Dissoziativen Symptomen
- mit Verzögertem Beginn
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
308.3 (F43.0): Akute Belastungsstörung
Traumatisches Ereignis, Symptome wie Intrusionen, Stimmungsveränderung, Vermeidung, Dissoziation, Hyperarausoal; 3 Tage bis 1 Monat nach Traumaexposition
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
309.X (F43.XX): Anpassungsstörung
Entwiclung von emotionalen und/oder verhaltensbezogenen Symptomen als Reaktionauf Stressor/Belastung, tritt innerhalb 3 Monate nach Auftreten/Beginn Stressors auf, Stresssymptome überproportional, nicht länger als 6 Monate
- Mit depressiver Stimmung
- Mit Angst
- Mit depressiver Stimmung und Angst gemischt
- Mit Störung des Sozialverhaltens
- Mit Störung der Emotionen und des Sozialverhaltens gemischt
- Nicht Näher Bezeichnet
Bestimmen ob: akut, anhaltend (chronisch)
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
Andere Näher und Nicht Näher Bezeichnete Trauma- und Belastungsstörungen
- 309.89 (F43.8): Andere Näher Bezeichnete Trauma- und Belastungsbezogene Störungen, z.B. persistierende komplexe Trauerreaktion à maladaptive Trauerverarbeitung --> hoher Leidensdruck, Einschränkung
- 309.9 (F43.9): Andere Nicht Näher Bezeichnete Trauma- und Belastungsbezogene Störungen
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
Phänomenologie
Hauptmerkmale PTBS:
- Wiedererleben
- Vermeidung Trauma-assoziierter Stimuli
- Emotionale Abstumpfung (numbing)
- Stressymptome (Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen) --> Hypervigilanz
- Alpträume
- Dissoziative Flashback-Episoden
- Intrusionen
- Erinnerungsverzerrungen
Merkmale des Traumagedächtnises bei PTBS:
- Intrusionen: Regelmässiges, ungewolltes Wiedererleben des Traumas
- Fragmentierung: Defizite beim Abruf von detailinformationen und genauem zeitlichen Ablauf des Geschehens
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
Fazit
sehr verbal, schwierig einzuordnen --> Cluster von Symptomen:
- Stimmungsveränderungen, Anhedonie, dysphorische Stimmung
- Externalisierende Wut, Aggression
- Dissoziative Symptome
- Intrusionen, Fragmentierung
- Vermeidung
- Hyperarousal
- Amnesie
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
Epidemiologie
PTBS:
- Lebenszeitprävalenz: USA bei 8.7%
- 12-Monatsprävalenz: USA 3.5%
- Höher bei Frauen
- Menschen mit PTBS haben 80% höhere Wahrscheinlichkeit einer weiteren Diagnose
Akute Belastungsstörung:
- Prävalenz abhängig von Art des erlebte Traumes (<20%, wenn keine interpersonelle Erfahrung)
Anpassungsstörung:
- 5-20% in ambulantem/psychotherapeutischem Setting
2. Kapitel 7 DSM-5: Trauma- und Belastungsstörungen
Differentialdiagnostik
- Anpassungsstörung: unterscheiden sich in Intensität und Schweregrad Stresor
- Akute Belastungsstörung: muss innerhalb 1 Monat nach Traumaexposition remittieren sonst PTBS
- Zwangsstörung: aufdringliche Gedanken Zwangsstörung nicht in Zusammenhang mit Trauma
- Panikstörung: Panikstörung ≠ Panikinduziert
- Depressive Störung: Traumatisches Ereignis kann einer depressiven Episode vorausgehen
- Dissoziative Störung: Traumatisches Ereignis kann Dissoziativer Störung vorausgehen
- Konversionsstörung: somatische Symptome im Kontext PTBS = Hinweis PTBS
- Psychotische Störung: Flash-backs PTBS unterscheiden von Illusionen/Halluzinationen etc.
3. PTBS
Diagnostische Kriterien (1)
A. Konfrontation mit drohendem Tod, ernsthafter Verletzung, sexueller Gewalt auf 1 (oder mehrere) der folgenden Arten
1. Direktes Erleben traumatischer Ereignisse
2. bei anderen Personen
3. Erfahren dass nahem Familienmitglied oder engem Freund traumatisches Ereignis zugestossen
4. Konfrontation mit aversiven Details
Beachte: folgenden Kriterien gelten für Erwachsene, Jugendliche, Kinder älter als 6 Jahre
Beachte: Konfrontation durch elektronische Medien, Fernsehen, Spielfilmen oder Bilder erfüllen Kriterium A4 nur berufsbedingt
B. 1 (oder mehrere) der folgenden Symptome des Wiedererlebens:
1. wiederkehrende, unwillkürlich sich aufdrängende belastenden Erinnerungen (Intrusionen)
Beachte: bei Kindern älter als 6 Jahren wiederholt beim Speilen zum Audruck
2. wiederkehrende Träume
Beachte: bei Kinder wiederkehrende beängstige Träume ohne Inhalt
3. Dissoziative Reaktionen
Beachte: bei Kindern im Speil nachstellen
4. psychische Belastung bei Konfrontation mit inneren oder äusseren Hinweisreizen
5. deutlich körperliche Reaktion bei Konfrontation mit Hinweisreizen
C. Vermeiden von Reizen, 1 (oder beide) der folgenden Symptome
1. belastende Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle vermeiden
2. Dinge in der Umwelt vermeiden
D. Verönderung von Kognitionen und der Stimmung
1. Unfehigkeit sich an wichtige Aspekte traumatischen Ereigniss zu erinnern
2. negative Überzeugungen
3. verzerrte Kognitionen hinsichtlich Ursachen und Folgen
4. Andauernder negativer emotionaler Zustand
5. vermindertes Interesse/verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten
6. Abgetrenntheit oder Entfremdung von anderen
7. Unfähigkeit, positive Gefühle zu empfinden
3. PTBS
Diagnostische Kriterien (2)
E. Veränderung des Erregungsniveaus und der Reaktivität, 2 (oder mehr) der folgenden Symptomen
1. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
2. Riskantes oder selbstzerstörerisches Verhalten
3. Hypervigilanz
4. übertriebene Schreckreaktionen
5. Konzentrationsschwierigkeiten
6. Schlafstörungen
F. Kriterien B/C/D dauert länger als 1 Monat
G. Leiden oder Beeinträchtigung
Bestimmen ob: mit Dissoziativen Symptamen
- Depersonalisation: Losgelöstsein, sich von aussen beobachten
- Derealisation: Unwirklichkeit der Umgebung
Beachte: nicht Folge Substanz, medizinimschem Krankheitsfaktors
Bestimmen ob: Mit verzögertem Beginn (mind. 6 Monate nach Ereignis)
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
300.14 (F44.81): Dissoziative Identitätsstörung
Zwei oder mehr unterscheidbare Persönlichkeitszustände, Erleben von Besessenheit
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
300.12 (F44.0): Dissoziative Amnesie
Unfähigkeit, autobiografische Informationen abzurufen; lokal, selektiv, generalisiert
Bestimmen ob mit dissoziativer Fugue
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
300.6 (F48.1): Depersonalisations-/ Derealisationsstörung
Unwirklichkeitserleben und Entfremdung vom Selbsterleben oder der Umgebung
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
Andere Näher und Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störungen
- 300.15 (F44.89): Andere Näher Bezeichnete Dissoziative Störung
- 300.15 (F44.9): Andere Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störung
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
Hauptmerkmale
- normalen Integration von:
- Bewusstsein
- Gedächtnis
- Identität
- Emotionen
- Wahrnehmung
- Körperbild
- Kontrolle motorischer Funktionen/ Verhalten
- Können jeden Bereich psychischer Funktionen beeinträchtigen
- erlebt als:
- Unerwünschte Störung des Bewusstseins und des Verhaltens
- Begleitet von einem Verlust der Kontinuität des subjektiven Erlebens
- Unfähigkeit, Informationen abzurufen oder psychische Funktionen zu kontrollieren
- Es kann unterschieden werden zwischen:
- «Positiven» dissoziativen Symptomen --> aktive Symptomatik, etw. verändert in Wahrnehmung, z.B. Depersonalisation und Derealisation
- «Negativen» dissoziativen Symptomen, z.B. Amnesie
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
Komorbidität
- Affektive Störungen
- Angststörunge
- Persönlichkeitsstörung
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
Epidemiologie
- 12-Monats-Prävalenz Dissoziative Identitätsstörung: 1.5% (USA)
- 12-Monats-Prävalenz Dissoziative Amnesie: 1.6% (USA)
- Depersonalisations-/Derealisationsstörung:
- vorübergehende Symptome (Stunden bis Tage) dieser Art tretn in Allgemeinbevölkerung häufig auf
- 2%
4. Kapitel 8 im DSM-5: Dissoziative Störungen
Differentialdiagnostik: Dissoziative Identitätsstörung
- MD: bei DI = depressive Stimmungen und Gedanken fluktuieren (abhängig vom Identitätszustand)
- Bipolare Störugn: Bipolare Störung = langsamere Stimmungsveränderungen
- PTBS: DI = Symptome, die nicht mit Trauma assoziiert
- Psychotische Störung:
- Personifizierte, intern kommunizierende Stimmen bei diss. Identitätsstörung können mit Halluzinationen verwechselt werden;
- Identitätsspaltung kann mit formaler Denkstörung verwechselt werden;
- Halluzinationen bei diss. Identitätsstörung können vorkommen, sind aber in Zusammenhang mit Trauma;
- bei diss. Identitätsstörung keine wahnhaften Erklärungen sondern Bewusstsein der alternierenden Identitäten
- Persönlichkeitsstörungen: PS = tiefgehende und persistierende Dysfunktion im Affektmanagement und den zwischenmenschlichen Beziehungen
5. Dissoziative Identitätsstörungen
Diagnostische Kriterien
A. Störung der Identität, 2 oder mehr unterscheidbare Persönlichkeitszustände; Diskontinuität Bewusstseins, des eigenen Selbst, des Bewusstseins des eigenen Handlesn; Veränderungen des Affekts, des Verhaltens, des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Wahrnehmung des Denkens und/oder sensorisch-motorischer Funktionen; von anderen und Patient selbst berichtet werden
B. Lücken bei der Erinnerung
C. Leiden oder Beeinträchtigung
D. nicht Bestandteil breit akzeptierter kultureller oder religiöser Praktiken
Beachte: bei Kindern nicht besser durch imaginierte Spielkameraden oder andere Fantasiespiele erklärt werden
E. nicht Folge Substanz oder medizinischem Krankheitsfaktors
5. Dissoziative Identitätsstörungen
Depersonalisations-/Derealisationsstörung
A. andauernde oder wiederkehrende Depersonalisation, Derealisation oder von beidem:
- Depersonalisation: Unwirklichkeit, Losgelöstsein, Sich-Erleben als aussenstehender Beobachter wahrnehmen (Gedanken, Gefühle, Wahrnehmung, Körper oder Halluzinationen)
- Derealisation: Unwirklichkeit oder Losgelöstsein bezüglich der Umgebung
B. Realitätsprüfung intakt
C. Leiden oder Beeinträchtigung
D. nicht Folge Substanz oder medizinischem Krankheitsfaktor
E. nicht besser erklärt durch andere psychische Störung
6. Therapie PTBS: Psychoedukation und Arbeit mit Metaphern
ein paar Merkpunkte
- Normale Reaktion auf abnormales Erlebnis
- Gefühl der Gefahr durch ungewolltes Wiedererleben, erhöhte Wachsamkeit
- Fragmentierung = verwirrend, Wiedererleben wird schwächer wenn Erlebnis verarbeitet und geordnet
- Wiedererleben = Erlebnis im Kopf unverarbeitet und ungeordnet gespeichert --> dafür Metapher brauchen (ex. Kleiderschrank-Metapher)
-
- 1 / 29
-