Psychologie des Lernens
Psychologie im 3. Lehrjahr (Berufsmaturität BMS) / Stand: 2011
Psychologie im 3. Lehrjahr (Berufsmaturität BMS) / Stand: 2011
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 14.03.2011 / 24.12.2018 |
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Was bedeutet "klassischen Konditionieren"?
Ein unkonditionierter Stimulus (zum Beispiel Hundefutter) löst bei der Versuchsperson (hier Versuchstier Hund) eine unkoditionierte Reaktion (Speicheln) aus. Ein neutraler Stimulus (zum Beispiel Licht) löst beim Hund eine neutrale Reaktion (nichts) aus.
Wird der neutrale Stimulus (Licht) zusammen mit dem unkonditionierten Stimulus (Futter) dem Hund vor die Nase gestellt, speichelt dieser. Der neutrale Stimulus (Licht) wird also konditioniert. Macht man dies ein paar mal, passiert Folgendes:
Der jetzt konditionierte Stimulus (Licht) löst beim Hund eine konditionierte Reaktion (Speicheln) aus. Der Hund hat "gelernt", das Licht mit dem Futter zu "assoziieren".
Wer erfand beziehungsweise erforschte das klassische Konditionieren?
Iwan Petrowitsch Pawlow (14. September 1849 in Rjasan; † 27. Februar 1936 in Leningrad)
Wer oder was war "little Albert"?
Das Little-Albert-Experiment belegt die Möglichkeit klassischer Konditionierung von Menschen, speziell der Erlernbarkeit und Generalisierbarkeit von Angstreaktionen. Es wurde 1920 an der Johns-Hopkins-Universität (Baltimore, USA) von John B. Watson und seiner Assistentin Rosalie Rayner durchgeführt. Ihr Ausgangspunkt war die empiristische Annahme, dass die Anzahl der Reize, die eine emotionale Reaktion auslösen, auf einfache Weise vermehrt werden kann.
Was bedeutet "operante Konditionierung"?
"operante Konditionierung" bedeutet aktive Konditionierung. Anders wie bei der klassischen Konditionierung, bei der die Versuchsperson passiv ist, steht die Versuchsperson bei der operanten Konditionierung im Vordergrund und ist aktiv.
Was ist der Unterschied zwischen der operanten Konditionierung und der klassischen Konditionierung?
Pawlos Art zu lernen (das klassische Konditionieren) gelingt nur, wenn zuerst eine "natürliche" Verbindung zwischen Reiz und Reaktion besteht: Futter und Speichel, Knall und Erschrecken. Wenn solch eine "natürliche" Verbindung nicht gegeben ist, muss das Lernen ("Konditionieren") anders organisiert werden. "Operant" heisst diese Art zum Lernen, weil sie aktiv ist. Beim klassischen Konditionieren ist das Versuchstier (die Versuchsperson) passiv: Es wird einem Reiz ausgesetzt. Bei der operanten Konditionierung ist das Versuchstier (die Versuchsperson) aktiv und tut etwas, was somit ihre Umwelt beeinflusst.
Wer erfand beziehungsweise erforschte das operante Konditionieren?
Burrhus Frederic Skinner (20. März 1904 in Susquehanna Depot, Pennsylvania; † 18. August 1990 in Cambridge, Massachusetts)
Wie erforschte B. F. Skinner die operante Konditionierung?
Mit Hilfe einer sogenannten "Skinner-Box".
Wenn das Verhalten positiv verstärkt wird, wird sich das verstärtke Verhalten mehren. Hört die Belohnung oder die positive Verstärkung auf, lässt auch die Häufigkeit des verstärkten Verhaltens nach, es wird "gelöscht". Wird Negativ verstärkt, handelt es sich um das, was gewöhnlich Bestrafung heisst.
Wie lautet die "mathematische Formel" der operanten Konditionierung?
Verhalten + Konsequenz = xVerhalten
wobei gilt:
K+ = Belohnung (+)
K- = Bestrafung (-)
K+ gestrichen = Ausbleiben der Belohnung = Löschung (-)
K- gestrichen = Ausbleiben der Betrafung = Fluchttraining (+)
Was sind primäre und sekundäre Verstärker bei der operanten Konditionierung?
primäre Verstärker:
- Nahrung
- Schlaf(entzug)
- Schutz vor Gefahr (bei Kleinkinder: "also ich gah jetzt, tschüss!" --> das Kind folgt zu 99.9 % der Mutter oder dem Vater
- Liebe
sekundäre Verstärker:
- materielle Verstärker (Geld, etc.)
- soziale Verstärker (Anerkennung, Lob/Tadel, Zuwendung, etc.)
Was gibt es für Probleme bei Verstärker in der operanten Konditionierung?
- Einsicht fällt weg (man hinterfragt es nicht)
- Ethik (bei primären Verstärker)
- geeignete Verstärker finden
Welcher Grundsatz sollte beim Loben eingehalten werden?
Partielle (teilweise) Verstärkung ist wirksamer als ständige. Es gilt nicht: je öfter, desto mehr.
Was gibt es neben der positiven Verstärkung wie zum Beispiel Lob?
negative Verstärkung. Etwas Negatives, wie Lärm oder elektrischer Strom, wird entfernt (als Belohnung), so dass sich das Verhalten vermehrt. Dies wird zum Beispiel in Foltersituationen angewandt.
Definition von "Fluchttraining"?
"Fluchttraining" = etwas Unangenehmes hört auf, was das Verhalten verstärkt (zum Beispiel in Foltersituationen)
Wieso treten Workaholismus und Alkoholismus oft zusammen auf?
Das Glas Wein am Abend beendet die unerträgliche Anspannung. Ebenso kann es als positiver Verstärker dienen, idem es als Belohnung für die Arbeit fungiert. So entsteht eine Situation von positiver und negativer Verstärkung zugleich.
Hilft Strafen?
Strafen gelten als effektives Lernmittel. Heutzutage weniger in Schulen, aber immer noch in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens (Geldstrafen, Gefängnis, etc.)
Welche zwei Erkenntnisse des Strafens haben sich im Verlaufe der Zeit herauskristallisiert?
- Strafe ist oft weniger effektiv als Belohnung, weil sie nur vorübergehend ein Verhalten unterdrückt, es aber nicht abschwächt: "Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse."
- Strafe ist nur dann wirksam, wenn die Strafmassnahme den "Täter" zu einer alternativen Verhaltensweise zwingt, die dann belohnt wird: "Zuckerbrot und Peitsche."
Definition von "latentes Lernen"?
"latentes Lernen" = unbewusstes Lernen
(d.h. vorhanden, aber noch nicht in Erscheinung tretend)
Was ist das Besondere beim Lernen durch Einsicht?
- Einsicht ist nötig, wenn es um das Lernen von komplexen Problemlösungen geht
- kognitive Prozesse spielen eine wesentliche Rolle
- Aha-Erlebnis, als ginge ein Licht auf
Wie funktioniert Lernen durch Einsicht?
- wenn eine Lösung durch Einsicht erreicht wird, kann sie beliebig wiederholt werden
- eine Lösung durch Einsicht kann auf neue Situationen übertragen werden (es werden keine Reize asoziiert, sondern logische Zusammenhänge erkannt)
Wie wird Beobachtungslernen sonst noch bezeichnet?
- Lernen durch Nachahmung
- Lernen am Modell
- Imitationslernen
Wann ist Beobachtungslernen effizient?
wenn ...
- beobachtet werden kann, dass das Verhalten des Modells verstärkt wird (Bestätigungen zum Weitermachen --> Zurufe)
- das Modell beliebt ist, respektiert wird, einen hohen Status geniesst (Lob und Anerkennung für das Verhalten)
- sich der Beobachter als dem Modell ähnlich erlebt und sich mit ihm identifizieren kann (durch Gemeinsamkeiten und Parallelsituationen)
- der Beobachter dafür verstärkt wird, dass er dem Modell gegenüber aufmerksam ist (Beispiel Arbeit: "Wenn du gut zuschaust, darfst du es selber machen.")
- das Verhalten des Modells gut wahrnehmbar ist und sich von konkurrierenden Modellen abgrenzt (in einem Film ist der "Underdog" wahrnehmbar, da er sich abgrenzt von den anderen)
Welche Arten von Lernen gibt es?
- die klassische Konditionierung
- die operante Konditionierung (die Macht der Belohung)
- das latente Lernen
- das Lernen durch Einsicht (das Aha-Erlebnis)
- das Beobachtungslernen (Lernen am Modell)
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