Psychische Störungen, DSM-IV Kriterien
Zum Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"
Zum Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"
Kartei Details
Karten | 26 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.01.2015 / 13.06.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/psychische_stoerungen_dsmiv_kriterien
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/psychische_stoerungen_dsmiv_kriterien/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Körperdysmorphe Störung
A-Kriterium
Übermäßige Beschäftigung mit einem eingebildeten Mangel oder einer Entstellung in der äußeren Erscheinung. Wenn eine leichte körperliche Anomalie vorliegt, so ist die Besorgnis der betroffenen Person stark übertrieben
B-Kriterium
Die übermäßige Beschäftigung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
C-Kriterium
Die übermäßige Beschäftigung wird nicht durch eine andere psychische Störung (z.b. anorexia nervosa) besser erklärt
Dissoziative Amnesie
A-Kriterium
Eine oder mehrere Episoden, in denen die Unfähigkeit besteht, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern, die zumeist traumatischer oder belastender Natur sind; diese Störung ist zu umfassend, um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt zu werden
B-Kriterium
Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer dissoziativen Identitätsstörung, dissoziativen Fugue, PTBS, ABS oder Somatisierungsstörung auf und geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines neurologischen oder anderen medizinsichen Krankheitsfaktors zurück
C-Kriterium
Verursacht klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
Dissoziative Fugue
A-Kriterium
Plötzliches, unerwartetes Weggehen von zu Hause oder vom gewohnten Arbeitsplatz, verbunden mit der Unfähigkeit sich an seine Vergangenheit zu erinnern
B-Kriterium
Verwirrung über die eigene Identität oder die Annahme einer neuen Identität
C-Kriterium
Die Störung tritt nicht ausschließlich um Verlauf einer diss. Identitätsstörung auf und geht nicht zurück auf die direkte Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors
D-Kriterium
Die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung in wichtigen Funktionsbereichen
Depersonalisationsstörung
A-Kriterium
Andauernde oder wiederkehrende Erfahrungen, sich von den eigenen geistigen Prozessen oder vom eigenen Körper losgelöst oder sich wie ein außen stehender Beobachter der eigenen geistigen Prozesse oder des eigenen Körpers zu fühlen
B-Kriterium
Realitätsprüfung bleibt intakt
C-Kriterium
Leiden & Beeinträchtigungen
D-Kriterium
Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer anderen psychischen Störung auf, wie Schizophrenie, Panikstörung, ABS oder eine andere diss. Störung und geht nicht auf direkte Wirkung einer Substanz oder eines Krankheitsfaktors zurück
Dissoziative Identitätsstörung
A-Kriterium
Die Anwesenheit von 2 oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen (jeweils mit einem eigenen, relativ überdauernden Muster der Wahrnehmung von, der Beziehung zur und dem Denken über die Umgebung und das Selbst)
B-Kriterium
Mind. 2 dieser Identitäten oder Persönlichkeitszustände übernehmen wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person
C-Kriterium
Eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern, die zu umfassend sind , um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt zu werden
D-Kriterium
Die Störung geht nicht auf die direkte Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück
Anorexia nervosa
A-Kriterium
Weigerung, das Minimum des für Alter und Körpergröße normalen Körpergewichts zu halten (z.B. der Gewichtsverlust führt dauerhaft zu einem Körpergewicht von weniger als 85% des erwarteten Gewichts)
B-Kriterium
Ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, trotz bestehenden Untergewichts
C-Kriterium
Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts, übertriebener Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung, oder Leugnen des Schweregrades des gegenwärtigen geringen Körpergewichts
D-Kriterium
Bei postmenarchalen Frauen das Vorliegen einer Amenorrhoe, d.h. das Ausbleiben von mind. 3 aufeinander folgenden Menstruationszyklen
Subtypen
- Restriktiver Typus: die Person hat keine regelmäßigen „Fressanfälle“ gehabt oder kein „Purging-Verhalten“ gezeigt
- Binge-Eating: Die Person hat regelmäßige Fressanfälle gehbat und Purging-Verhalten gezeigt
Bulimia nervosa
A-Kriterium
Wiederholte Episoden von „Fressattacken“. Eine Fressattacke ist gekennzeichnet durch beide der folgenden Merkmale:
- Verzehr einer Nahrungsmenge in einem bestimmten Zeitraum, wobei diese Nahrungsmenge erheblich größer ist, als die Menge, die die meisten Menschen in einem vergleichbaren Zeitraum und unter vergleichbaren Bedingungen essen würden
- Das Gefühl, während der Episode die Kontrolle über das Essverhalten zu verlieren
B-Kriterium
Wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme gegensteuernden Maßnahmen, wie z.B. selbst induziertes Erbrechen, Missbrauch von Laxanzien, Diuretika, Klistieren oder anderen Arzneimitteln, Fasten oder übermäßige körperliche Betätigung
C-Kriterium
Die Fressattacken und das unangemessene Kompensationsverhalten kommen 3 Monate lang im Durchschnitt 2x/Woche vor
D-Kriterium
Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung
E-Kriterium
Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf von Episoden einer anorexia nervosa auf
Typen
- Purging-Typ: die Person induziert während der aktuellen Episode der bulimia nervosa regelmäßig Erbrechen oder missbraucht Laxanzien, Diuretika oder Klistiere
- Nicht-Purging-Typ: die Person hat während der aktuellen Episode andere unangemessene, einer Gewichtszunahme gegensteuernde Maßnahmen gezeigt, wie z.B. Fasten oder übermäßige körperliche Betätigung
Substanzmissbrauch
A-Kriterium
Unangepasstes Muster für Substanzgebrauch, das in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen/Leiden führt. Mind. 1 Kriterium innerhalb von 12 Monaten:
- Wiederholtes Versagen bei der Erfüllung wichtiger Pflichten (z.B. Schule)
- Wiederholte körperliche Gefährdung (z.B. im straßenverkehr)
- Wiederholte Probleme mit dem Gesetz
- Fortgesetzter Gebrauch trotz ständiger wiederholter Probleme
B-Kriterium
Zu keiner Zeit Erfüllung der Kriterien für Abhängigkeit
Substanzabhängigkeit
Mind. 3 Kriterien innerhalb von 12 Monaten:
1.Toleranz
- Dosissteigerung
- Verminderte Wirkung bei gleicher Dosis
2.Entzugssymptome
- Entzugssyndrom der jeweiligen Substanz
- Gebrauch zur Vermeidung von Entzugssymptomen
- Häufige Einnahme in größeren Mengen oder längeren Zeiträumen
- Anhaltender Wunsch/erfolglose Versuche den Gebrauch zu verringern/kontrollieren
- Hoher Zeitbedarf für Substanzbeschaffung
- Aufgabe/Einschränkung wichtiger Aktivitäten
- Fortgesetzter Gebracu trotz Kenntnis der negativen Auswirkungen
Schizophrenie
A-Kriterium
Mind. 2 der folgenden Symptome für mind. 1 Monat:
- Wahn
- Halluzinationen
- Desorganisierte Sprechweise (häufiges Entgleisen, Zerfahrenheit)
- Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
- Negative Symptome (flacher Affekt, Alogie oder Willensschwäche)
! nur ein Kriterium erforderlich, wenn:
- Wahn bizarr ist
- Halluzinationen bestehen aus einer kommentierenden Stimme oder einem Dialog
B-Kriterium
Einer oder mehrere Funktionsbereiche wie Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen oder Selbstfürsorge sind für eine bedeutende Zeitspanne seit Beginn der Störung deutlich unter dem früheren Niveau
C-Kriterium
Die Zeichen des Störungsbildes halten mind. 6 Monate an. Dabei müssen floride Symptome über 1 Monat vorhanden sein. Prodromale und residuale Perioden können durch ausschließlich negative Symptome gekennzeichnet sein, A-Symptome können sich jedoch abgeschwächt manifestieren (z.B. seltsame Überzeugungen)
D-Kriterium
Ausschluss einer schoziaffektiven oder affektiven Störung
E-Kriterium
Ausschluss körperlicher oder substanzinduzierter Ursachen
F-Kriterium
Bei einer Vorgeschichte mit autistischer/tiefgreifender Entwicklungsstörung wird die Diagnose Schizophrenie nur dann gestellt, wenn 1 Monat lang ausgeprägte Wahnphänomene oder Halluzinationen vorhanden sind
-
- 1 / 26
-