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Psychische Störungen, DSM-IV Kriterien

Zum Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"

Zum Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"


Kartei Details

Karten 26
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.01.2015 / 13.06.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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PTBS

A: Ereignis

B: Wiedererleben

C: Vermeidung

D: Übererregung

E: länger als 1 Monat

F: Funktionsbeeinträchtigung

Akute Belastungsstörung

A-Kriterium (Ereignis)

Erleben eines traumatischen Ereignisses

 

  • Erleben / beobachten, potenzielle/reale Situation, Tod/ernsthafte Verletzung
  • Reaktion intensive Furcht, Hilflosigkeit, Entsetzen

 

B-Kriterium

Während oder nach dem ereignis mind. 3 dissoziative Symptome:

  1. subjektives Gefühl emotionaler Taubheit, von Losgelöstsein, Fehlen emotionaler Reaktionsfähigkeit
  2. Beeinträchtigung der bewussten Wahrnehmung
  3. Derealisationserleben
  4. Depersonalisationserleben
  5. Dissoziative Amnesie

 

C-Kriterium (Wiedererleben)

  • Wiederkehrende Bilder, Gedanken, Träume, Illusionen, Flashback-Episoden
  • starkes Leiden bei Reizen, die an das Trauma erinnern

 

D-Kriterium

Vermeidung von Reizen, die an das Trauma erinnern

 

E-Kriterium

Deutliche Symptome von Angst und erhöhtem Arousal

 

F-Kriterium

  • Klinisch bedeutsames Leiden
  • Beeinträchtigung in wichtigen Funktionsbereichen

 

G-Kriterium (Dauer)

Mind. 2 Tage, höchstens 4 Wochen

Auftreten: innerhalb von 4 Wochen nach dem traumatischen Erlebnis

Panikstörung mit/ohne Agoraphobie

A-Kriterium

Sowohl (1) als auch (2):

  1. wiederkehrende unerwartete Panikattacken
  2. bei mind. 1 Attacke folgt mind. 1 Monat mit mind. einem der nachfolgend genannten Symptomen:
    1. anhaltende Erwartungsangst (Besorgnis) über weitere Attacken
    2. Sorgen über Bedeutung und Implikationen der Attacken
    3. Deutliche Verhaltensänderung in Folge der Attacken

 

B-Kriterium

Es liegt eine Agoraphobie vor. / Es liegt keine Agoraphobie vor.

 

C-Kriterium

Die Panikattacken gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück

 

D-Kriterium

Die Störung wird nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt

Agoraphobie

A-Kriterium

Angst, an Orten zu seinen, von denen eine Flucht schwierig oder peinlich sein könnte oder wo im Falle eines unerwarteten oder durch die Situation begünstigten Panikanfalls oder panikartiger Symptome Hilfe nicht erreichbar sein könnte.

Agoraphobische Ängste beziehen sich typischerweise auf charakteristische Muster von Situationen, z.B. allein zu Hause zu sein, im Zug, etc.

 

B-Kriterium

Die Situationen werden vermieden oder nur mit deutlichem Unbehagen oder mit Angst vor dem Auftreten eines Panikanfalls oder panikartiger Symptome durchgestanden bzw. können nur in Begleitung aufgesucht werden.

 

C-Kriterium

Die Angst oder das phobische Vermeidenshalten werden nicht besser durch eine andere psychsiche Störung erklärt

 

Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte

B-Kriterium: Kriterien für eine Panikstörung waren nie erfüllt

D-Kriterium: sollte ein medizinischer Krankheitsfaktor vorliegen, ist die in A.
                            beschriebene Angst deutlich ausgeprägter als normalerweise zu erwarten
                            wäre

Spezifische Phobie

A-Kriterium

Ausgeprägte anhaltende Angst, die übertrieben oder unbegründet ist und durch das Vorhandensein oder die Erwartung eines spezifischen Objektes oder einer spezifischen Situation ausgelöst wird

 

B-Kriterium

Die Konfrontation mit einem phobischen Reiz löst fast immer unmittelbar eine Angstreaktion hervor

 

C-Kriterium

Die Person erkennt, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist

 

D-Kriterium

Die phobsichen Situationen werden vermieden oder nur unter starker Angst oder Unbehagen ertragen

 

E-Kriterium

Die Angst oder das Vermeidungsverhalten schränkt deutlich die normale Lebensführung der Person ein oder verursacht erhebliches Leiden

 

F-Kriterium

Bei Personen unter 18 Jahren hält  die Phobie über mind. 6 Monate an

 

G-Kriterium

Die Angst, Panikattacken oder das Vermeidungsverhalten sind nicht durch eine andere psychische Störung erklärbar

 

Subtypen

  • Tier-Typus
  • Umwelt-Typus (Stürme, Höhen, usw.)
  • Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus
  • Situativer Typus (Fahrstühle, Räume)
  • Anderer Typus (Ersticken, Erbrechen, Erwerb einer Krankheit, etc.)

Soziale Phobie

A-Kriterium

Ausgeprägte und anhaltende Angst vor einer oder mehreren sozialen oder Leistungssituationen; der Betroffene fürchtet, gedemütigt zu werden oder sich peinlich zu verhalten

 

B-Kriterium

Die Konfrontation mit der gefürchteten Situation ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer Panikattacke annnehmen kann

 

C-Kriterium

Die Person erkennt, dass die Angst übertrieben und unvernünftig ist

 

D-Kriterium

Die gefürchteten Situationen werden vermieden oder nur unter intensiver Angst ertragen

 

E-Kriterium

Das Vermeidungsverhalten, die ängstliche Erwartungshaltung oder das starke Unbehagen in den gefürchteten Situationen beeinträchtigen deutlich die Lebensführung, oder die Phobie verursacht erhebliches Leiden

 

F-Kriterium

Ausschluss der direkten Verursachung der Angst durch eine Substanz oder einen anderen medizinischen Krankheitsfaktor; die Symptomatik kann nicht besser durch eine andere Achse-I-Störung erklärt werden

 

G-Kriterium

Eventuell vorliegende andere psychische Störungen oder ein medizinsicher Krankheitsfaktor stehen nicht im Zusammenhang mit der Angst (z.B. bei anorexia nervosa ein abnormes Essverhalten zu zeigen)

 

Generalisierte Angststörung

Zentrale Merkmale

Übermäßige und unkontrollierbare angst und Sorge (furchtsame Erwartung) bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten

 

Mindestdauer

6 Monate an der Mehrzahl der Tage

 

Symptome

Mind. 3 der folgenden: (bei Kindern genügt 1)

  1. Ruhelosigkeit oder ständiges „Auf-dem-Sprung-Sein“
  2. Leichte Ermüdbarkeit
  3. Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
  4. Reizbarkeit
  5. Muskelspannung
  6. Schlafstörungen

 

Beeinträchtigung

Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung

 

Ausschlusskriterien

  • Angst und Sorgen sind nicht auf Merkmale einer anderen Achse-I-Störung beschränkt
  • Angst und Sorgen treten nicht ausschließlich im Verlauf einer posttraumatischen Belastungsstörung, affektiven Störung, psychotischen Störung oder tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf
  • Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück

Zwangsstörung

A-Kriterium

Entweder Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen:

 

Zwangsgedanken, wie durch 1., 2., 3. und 4. definiert:

  1. wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die zeitweise während der Störung als aufdringlich und unangemessen empfunden werden und die ausgeprägte Angst und großes Unbehagen hervorrufen
  2. die Gedanken, Impulse oder Vorstellungen sind nicht nur übertriebene Sorgen über reale Lebensprobleme
  3. die Person versucht, diese Gedanken, Impulse oder Vorstellungen zu ignorieren oder zu unterdrücken oder die mithilfe anderer Gedanken oder Tätigkeiten zu neutralisieren
  4. die Person erkennt, dass die Zwangsgedanken, -impulse oder –vorstellungen ein Produkt des eigenen Geistes sind (nicht von außen wie bei Gedankeneingebung)

 

Zwangshandlungen wie durch 1. und 2. definiert:

  1. wiederholte Verhaltensweisen oder gedankliche Handlungen, zu denen sich die Person als Reaktion auf einen Zwangsgedanken oder aufgrund von streng zu befolgenden Regeln gezwungen fühlt
  2. die Verhaltensweisen oder die gedanklichen Handlungen dienen dazu, Unwohlsein zu verhindern oder zu reduzieren oder gefürchtete Ereignisse oder Situationen vorzubeugen; diese Verhaltensweisen oder gedanklichen Handlungen stehen jedoch in keinem realistischen Bezug zu dem, was sie zu neutralisieren oder zu verhindern versuchen, oder se sind deutlich übertrieben

 

B-Kriterium

Zu irgendeinem Zeitpunkt im Verlauf der Störung hat die Person erkannt, dass die Zwangsgedanken oder –handlungen übertrieben oder unbegründet sind

 

C-Kriterium

Die Zwangsgedanken oder –handlungen verursachen erhebliche Belastung, sind zeitaufwendig (benötigen > 1h/Tag) oder beeinträchtigen deutlich die normale Tagesroutine der Person, ihre berufliche Funktionen oder die üblichen Aktivitäten oder Beziehungen

 

D-Kriterium

Falls eine andere Achse-I-Störung vorliegt, so ist der Inhalt der Zwangsgedanken oder –handlungen nicht auf diese beschränkt

 

E-Kriterium

Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück