PSHP05
Manie, bipolare Störungen, schizophrene Psychosen
Manie, bipolare Störungen, schizophrene Psychosen
Set of flashcards Details
Flashcards | 39 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 18.01.2014 / 25.06.2022 |
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In welche Hauptgruppen werden die bipolaren Störungen in der Praxis unterschieden?
In der Praxis werden die bipolaren Störungen in folgende zwei Gruppen unterschieden:
- Bipolar I: maniformer Typ (wenigstens einmal eine schwere Manie)
- Bipolar II: depressiver Typ (nie schwere Manie gehabt)
Die Psychotherapie bipolar gestörter Patienten orientiert sich häufig an der Dialektik bestimmter Begriffspaare. Welche sind dies?
Die Psychotherapie bipolar gestörter Patienten orientiert sich häufig an der Dialektik folgender Begriffspaare.
- Sicherheit und Entwicklung
- Mut und Schuld
- Initiative und Geduld
Was versteht man unter einer schizoaffektiven Erkrankung (F 25)?
Unter einer schizoaffektiven Erkrankung (F 25) versteht man das gleichzeitige Auftreten von affektiven und schizophrenietypischen Symptomen in einer Krankheitsperiode.
Die Diagnosen Schizophrenie und affektive Störung müssen ausgeschlossen sein, um diese Diagnose stellen zu können.
In welcher Situation wird man oft mit Verlegenheitsdiagnosen im Bereich der schizoaffektiven Erkrankungen konfrontiert?
Oft finden sich Verlegenheitsdiagnosen, wenn die Abgrenzung zwischen den folgenden Krankheitsgruppen für den Untersucher unklar ist:
- affektive Störung
- schizoaffektive Störung
- Schizophrenie.
Oft werden aus verschieden Faktoren heraus Diagnosen gewählt, die weniger stigmatisierend sind.
Was sind die zwei Haupttypen der schizoaffektiven Störung (F 25)?
Die zwei Haupttypen der schizoaffektiven Störung nach F 25 sind:
- schizomanische Störung: maniformes Syndrom und schizophreniforme Symptomatik, eher gute Prognose
- schizodepressive Störung: depressives Syndrom und schizophreniforme Symptomatik, eher schlechtere Prognose.
Wie ist die Schizoaffektive Störung in der ICD-10 kodiert?
Die Schizoaffektive Störung ist in der ICD-10 wie folgt kodiert:
F 25 Schizoaffektive Störungen
F 25.0 schizomanische Störung
F 25.1 schizodepressive Störung
F 25.2 gemischte schizoaffektive Störung
Welche Behandlung wird bei der schizoaffektiven Störung angewandt?
Bei der schizoaffektiven Störung sowie grundsätzlich bei allen anderen psychischen Störung gilt
- multiprofessionell (therapeutische Gemeinschaft)
- multimodal: medikamentös, aufklärend, stützend und beistehend, psychotherapeutisch, pflegerisch, soziotherapeutisch ...
Wie ist die Pharmakotherapie bei einer schizoaffektiven Erkrankung aufgebaut?
Die medikamentöse Therapie kann beispielhaft folgendermaßen aussehen:
- schizomanisch: Neuroleptikum, gelegentlich zusätzlich Lithium o.a.
- schizodepressiv: Neuroleptikum, zusätzlich sofort oder bei Therapieversagen ein Antidepressivum
Was sind die Ursachen einer Manie?
Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Ursachen einer Manie.
Ähnlich wie bei der endogenen Depression geht man von einer
- gestörten Neurotransmittertätigkeit im Hirnstoffwechsel und
- von psychol-sozialen Faktoren
als Ursache aus.
Welche Begriffe nutzen Kraeplin und Bleuler, um das „Spaltungsirresein“ zu bezeichnen?
Um den Begriff des „Spaltungsirresein“ zu bezeichnen, nutzen Kraeplin und Bleuler folgende Begriffe:
Alte Bezeichnung nach Kraeplin: Dementia praecox (1896)
Neue Bezeichnung nach Bleuler: Schizophrenie (1908)
Welches sind die Grundsymptome der Schizophrenie nach Bleuler?
Die Grundsymptome nach Bleuler sind:
- Formale Denkstörungen (Zerfahrenheit u.a.)
- Affektstörungen (oft parathym)
- Ambivalenz (bis zur Entscheidungsunfähigkeit)
- Autismus und Antriebsstörung
- Störungen des Willens, Handelns, Erlebens
- Störungen der eigenen Persönlichkeit
Welches sind die Zusatzsymptome (akzessorische Symptome) der Schizophrenie nach Bleuler?
Die Zusatzsymptome nach Bleuler sind:
- Inhaltliche Denkstörungen (z.B. Wahn oder Halluzination)
- Sinnestäuschungen
- Wahnideen
- Funktionelle Gedächtnisstörungen (Gedächtnisstörungen „psychogener“ Ursache, d.h. ohne organischen Befund)
- Katatone Symptome
- Krankheitsbestimmende Eigenheiten von Schrift und Sprache
Kurt Schneider unterteilt die schizophrenen Erlebnisweisen in zwei Grade. Welches sind die Symptome ersten Grades?
Die Symptome ersten Grades nach K. Schneider sind:
- Gedankenlautwerden
- Kommentierende und dialogisierende akustische Halluzinationen
- Leibliche und andere Beeinflussungserlebnisse mit dem Gefühl des „Gemachten“
- Hierbei sollte in der Prüfung hinterfragt werden, ob der Prüfer die Zönästhesie meint oder dieses Erstrangsymptom -> gelegentlich Verwechslung
- Gedankenentzug
- Gedankenausbreitung
- Gedankeneingebung
- Wahnwahrnehmung
Kurt Schneider unterteilt die schizophrenen Erlebnisweisen in zwei Grade. Welches sind die Symptome zweiten Grades?
Die Symptome zweiten Grades nach K. Schneider sind:
- Halluzinationen (optisch, szenisch u.a.)
- Wahneinfälle
- Ratlosigkeit
- Störungen der Affektivität u.a.
Welches sind die uncharakteristischen Symptome einer Schizophrenie nach K. Schneider?
Die uncharakteristischen Symptome nach K. Schneider sind:
- Sensorische Störungen
- Illusionäre Verkennung
- Depersonalisation
- Derealisation
Kann eine Erkrankung, wie die Schizophrenie, durch einen Psychotherapeuten (HP) allein behandelt werden?
Diese Erkrankung ist so schwerwiegend, dass eine ärztliche und medikamentöse Behandlung erforderlich ist.
Wie ist die Häufigkeit affektiver Psychosen verteilt?
- monopolar depressive Verläufe: 65%
- monopolar manische Verläufe: 5 %
- bipolare Verläufe: 30%
Wie häufig sind monopolar depressive Verläufe? (Eingabe ohne Prozentzeichen)
65
Was sind die Kardinalsymptome der manischen Episode (F 30)?
-
gehobene, inadäquat optimistische (oft auch witzelnde) und leicht irritierbare Stimmung
-
gesteigerter Antrieb bis zur unkontrollierbaren Erregung
-
Ideenflüchtigkeit bis zur Denkzerfahrenheit oder zur zusammenhanglosen Sprache
Was sind keine Kardinalsymptome der manischen Episode (F 30)?
Was versteht man unter maniformen Symptomen oder einer maniformen Symptomatik.
Man spricht von einer maniformen Symptomatik oder maniformen Symptomen, wenn Symptome einer Manie vorliegen, aber nicht genügend Kriterien für eine Diagnose einer manischen Episode.
Welche Symptome - vegetative - können bei einer Manie neben den Kardinalsymptomen noch auftreten?
Weitere Symptome neben den Kardinalsymptomen können vegetative Symptome sein, wie:
- Gesteigerte Wachheit
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Gewichtsverlust bei Appetitmangel
- gesteigerte Sexualität
Neben den Kardinalsymptomen der Manie kann es noch andere Symptome geben. Welche Vitalgefühle können gestört sein?
Neben den Kardinalsymptomen einer Manie können auch Vitalgefühle gesteigert sein:
- Spannkraft
- Gefühl der Gesundheit
- Gefühl der Lebensfreude
Welche Symptome, neben den Kardinalsymptomen sowie den vegetativen und gesteigerten Vitalgefühlen, können auf eine Manie hinweisen?
Weitere Symptome neben den Kardinalsymptomen, den vegetativen und der gesteigerten Vitalgefühle sind:
- Ausgeprägte Ablenkbarkeit und Anregbarkeit bis hin zu starker Gereiztheit und Aggressivität
- Störung von Konzentration und Aufmerksamkeit
- Verlust der Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten oder sich zu erholen und zu entspannen
- Selbstüberschätzung und Größenideen (meist als Größenwahn bezeichnet)
- Logorrhoe
- Scham- und Distanzlosigkeit
- Fehlendes Krankheitsgefühl, keine Therapiemotivation
Welche Situation liegt meist vor, wenn ein Maniker von einer euphorischen Manie in eine dysphorische Manie umschwenkt?
Die gehobene fröhliche Stimmung (euphorische Manie) kann leicht irritiert werden und in eine gereizte, aggressive und streitsüchtige Haltung umschwenken (dysphorische Manie). Dies geschieht meist dann, wenn der Maniker in seinem Tatendrang gestoppt wird oder wenn ihm Unannehmlichkeiten begegnen.
Ab welcher Dauer der maniformen Symptomatik spricht man frühestens von einer Manie?
Die maniforme Symptomatik sollte wenigstens eine Woche andauern, bis man die Diagnose "manische Diagnose" stellt.
In welchen Lebensjahren treten die manischen Symptome meist auf? [Epidemiologie]
Manischen Symptome (Krankheitsbeginn) treten meist zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr auf.
Wie lange dauert im Durchschnitt eine manische Erkrankungsperiode? [Epidemiologie & Verlauf]
Eine manische Erkrankungsperiode dauert meist nicht länger als vier Monate. Oft bleiben Restsymptome bestehen (Residualsymptome).
Wie ist der Subtyp der Manie ohne psychotische Symptome in der ICD-10 kodiert?
Die Manie ohne psychotisches Symptom wird in der ICD-10 mit F30.1 kodiert.
Welche Subtypen unterscheidet die ICD-10 bei den manischen Erkrankungen?
F 30 - Manische Episode
F 30.0 - Hypomanie (eine leichte Ausprägung der Manie, die zwischen Zyklothymia (F 34.0) und Manie (F 30.1) angesiedelt ist
F 30.1 - Manie ohne psychotisches Symptom (der Begriff der psychotischen Symptome ist in der ICD-10 unscharf und sollte treffender durch "wahnhaft oder schizophrenieform" ausgetauscht werden)
F 30.2 - Manie mit psychotischen Symptomen (die Größenideen münden in einen Größenwahn. Die Gereiztheit und das Misstrauen können in einen Verfolgungswahn münden. F 30.2 kann weiter unterteilt werden in:
F 30.20 - Manie mit sNthymen psychotischen Symptomen (Wahnsymptome sind passend zur Stimmungslage: Beziehungswahn, Liebeswahn bei manischer Euphorie)
F 30.21 - Manie mit parathymen psychotischen Symptomen (Beispiel: Verfolgungswahn bei manischer Euphorie - oder auch ein Liebes- oder Beziehungswahn ohne jedes Gefühl. Diese Subgruppe müsste eigentlich athym heißen, wird aber an dieser Stelle der ICD-10 als parathymen klassifiziert.
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