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PS2-Sitzung6

Das humanistische Paradigma Interaktion als sozialer Austausch

Das humanistische Paradigma Interaktion als sozialer Austausch


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.07.2016 / 20.07.2016
Lizenzierung Keine Angabe
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das humanistische Paradigma


„Wir dürfen den Menschen nicht nur als das sehen, was er ist, sondern müssen erkennen, wie er sein kann.“
(Abraham Maslow)

Humanismus


•betont im Gegensatz zu den psychoanalytischen Theorien die „höheren“ Motive des Menschen nach Selbstverwirk-lichung und der Ausschöpfung des individuellen Wachs-tumspotenzials
•Ziele motivieren zum Handeln
das wichtigstes Ziel ist die Selbstaktualisierung

das Grundprinzip von Maslow


•Basis aller Motivation sind wenige Grundbedürfnisse
•Maslow entwickelte eine fünfstufige Hierarchie von Bedürfnis-sen, wobei er Mangelbedürfnisse und Wachstumsbedürfnisse unterscheidet
Mangelbedürfnisse werden verhaltenswirksam, wenn ein Man-gel (bspw. Hunger) auftritt und ruhen nach der entsprechenden Bedürfnisbefriedigung vorerst wieder
Wachstumsbedürfnisse im psychologischen Sinne hingegen sind eher unersättlich
•höherer Bedürfnisse gewinnen erst an Bedeutung, wenn alle untergeordneten Bedürfnisse weitgehenden befriedigt sind

Maslowsche Bedürfnishierarchie
 


Selbst-verwirklichung
Selbstwertgefühl
Zugehörigkeitsgefühl
Sicherheit
physiologische Bedürfnisse

Kritik am Maslowschen Prinzip


•stark an die westliche Kultur angelehnt (Individualität und Statusdenken)
•spezifische Umweltbedingungen finden kaum Berück-sichtigung
•optimistisches Menschenbild, in welchem bspw. Macht, Aggression und Dominanz keine Berücksichtigung finden
•starre, hierarchische Folge der Stufen nicht haltbar (s. bspw. Bindungsbedürfnis bei Säuglingen; Hospitalismus)
•Bedürfnisbefriedigung empirisch schwer überprüfbar


das humanistische Menschenbild
Streben nach:


•Selbstverwirklichung, i.S. der ständigen Aktualisierung von Fähigkeiten und Talenten, die im Menschen verborgen liegen
•Autonomie / Unabhängigkeit von äußerer Kontrolle
•Sinnfindung, i.S. der Verwirklichung selbstgewählter Auf-gaben, die sich zentrieren um die Werte der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Menschenwürde
(s. Fisseni, 2003)

zentrale Annahmen humanistischer / phänomenologischer Theorien


•phänomenologische Theorien versuchen, die subjektive Sicht und individuelle Interpretation von Ereignissen zu erfassen
•das Verhalten jedes Menschen ist vorrangig von seiner Wahrnehmung der Welt bestimmt; im Zentrum der Auf-merksamkeit steht die erlebende Person
•jeder Mensch ist einzigartig, weil er die Ereignisse in der Welt etwas anders wahrnimmt als andere Menschen
(s. Bourne & Ekstrand, 2005; Fisseni, 2003)
 

prominenter Vertreter des Humanismus:

Carl Rogers (1902-1987) I
•der Mensch ist von Natur aus positiv und strebt nach der Verwirklichung seiner Potenziale (angeborenes Bedürf-nis nach Selbstaktualisierung)
•der Mensch hat ein Bedürfnis nach positiver Wertschätz-ung durch andere

-dauerhafte unbedingte Wertschätzung durch wichtige Bezugspersonen führt zu dauerhafter unbedingter Selbst-wertschätzung
•es entstehen keine Fehlentwicklungen, wenn man unab-hängig von seinem Verhalten von wichtigen Bezugsperso-nen unbedingte Wertschätzung erfährt