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PS2 Seminar VA 7/8

Prototyp, Stereotyp und Vorurteil – Begriffe, Funktionen und Konsequenzen

Prototyp, Stereotyp und Vorurteil – Begriffe, Funktionen und Konsequenzen


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.07.2016 / 20.07.2016
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Prototyp


die einer Kategorie zu subsumierenden Elemente lassen sich untereinander danach unterscheiden, in welchem Maß sie jeweils für die Kategorie als Ganzes „typisch“ (prototypisch) erscheinen

ein Schäferhund wird dem die Kategorie „Hund“ verkörpernden
Prototyp vermutlich näher stehen als ein Pekinese oder als eine
Dogge.
(Wirtz, 2014)

Vorurteile: 1. Wie werden in der Sozialpsychologie Vorurteile,
Prototypen, Stereotype und Diskriminierung
definiert und differenziert?


 - Sozialpsychologen definieren Vorurteile (affektive Komponente) als eine feindselige oder negative Einstellung gegen eine erkennbare Gruppe von Menschen, die sich nur auf deren Gruppenzugehörigkeit stützt.
- Vorurteile beziehen sich auf die allgemeine Einstellungsstruktur und deren affektive (emotionale) Komponente es gibt, streng genommen, auch positive Vorurteile

Stereotype

Ein Stereotyp ist die kognitive Komponente einer voreingenommenen Einstellung und ist definiert als eine Verallgemeinerung über eine Gruppe, wobei nahezu allen Mitgliedern identische Merkmale zugeordnet werden, ohne Rücksicht auf bestehende Variationen unter den Mitgliedern.
-> wir vereinfachen die Welt
-> wir bilden Attributionen (Geschlechter, Rasse ...), die oftmals durch die Gesellschaft entstehen

Diskriminierung

Diskriminierung, die Verhaltenskomponente der voreingenommenen Einstellung, wird definiert als ungerechtfertigte oder schädliche Handlung gegenüber Mitgliedern einer Gruppe, die auf ihrer Mitgliedschaft in dieser Gruppe beruht.

Illusorische Korrelationen 2. Was ist mit illusorischen Korrelationen gemeint? Wie
tragen diese zur Bildung von Vorurteilen und Stereotypen bei?


illusorische Korrelation: Neigung, Beziehungen oder Korrelationen zwischen Ereignissen zu sehen, die in Wirklichkeit nichts miteinander zu tun haben - besonders dann, wenn die Vorkommnisse oder Menschen außergewöhnlich sind.

Beispiel: Man glaubt, Paare, welche keine eigenen Kinder bekommen konnten, nach einer Adoption eigene bekommen werden.
→ ein besonderes Erlebnis, welches in Gedächtnis bleibt. In Zukunft wird man immer wieder auf Pärchen, welchen dasselbe widerfahren ist, achten und sich bestätigt fühlen. Pärchen, die nach der Adoption keine Kinder bekommen, wird keine Beachtung geschenkt. Dies kann durch Medien intensiviert werden.

Theorie des sozialen Lernens: 3. Was besagt die Theorie des sozialen Lernens zum
Thema Vorurteile, Stereotype und Diskriminierung?

Die Theorie des sozialen Lernens besagt, dass wir die angemessenen Normen unserer Kultur - einschließlich Stereotype und Einstellungen mit Vorurteilen - von Erwachsenen, Peers, den Medien und anderen Aspekten der Kultur erlernen.

Reduktion von Vourteilen: 4. Wie können Vorurteile reduziert werden?

Kontakthypothese: das Zusammenbringen von Eigen- und Fremd-Gruppen-Mitgliedern.

Jedoch ist bloßer Kontakt nicht ausreichend und kann sogar zur Ausweitung existierender negativer  Einstellungen führen - wie es geschah, als öffentliche Schulen in den USA erstmals von der Rassentrennung befreit wurden.

Der Kontakt zu einer (diskriminierten) Fremdgruppe hilft,
Vorurteile unter folgenden sechs Bedingungen zu reduzieren:
1. wechselseitige Abhängigkeit
2. gemeinsame Ziele
3. gleicher Status
4. zwanglose zwischenmenschliche Kontakte
5. durch mehrere Kontakte
6. Gleichheit als soziale Norm

Sherifs „Zeltlagerexperiment“ (1954)

- zwei 11-köpfige Gruppen elfjähriger Jungen in einem Naturpark, die
sich untereinander nicht kennen
- beide Gruppen denken zu Beginn, sie seien die einzigen im Park
als sie von der anderen Gruppe erfahren, führt dies zu negativen
- Einstellungen gegenüber der anderen Gruppe
- die Jungen sollen gegeneinander in unterschiedlichen Disziplinen
antreten, die Gewinner werden belohnt
- der Zusammenhalt innerhalb der eigenen Gruppe wächst, ebenso die
Feindseligkeit gegenüber der anderen Gruppe
- als man den Gruppen Aufgaben stellte, die sie nur gemeinsam lösen
konnten (sie durften einen Film bspw. nur sehen, wenn sie es alle
gemeinsam taten), reduzierten sich die Stereotype nach und nach