Prüfungsvorbereitung Wärmebehandlung
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Kartei Details
Karten | 114 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.02.2014 / 12.12.2018 |
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Möglichkeiten zur Vermeidung von Spannungen beim Härten
1. Abschrecken mit milden Abschreckmitteln→legierte Stähle trägeres Umwandlungsverhalten
2. richtige Handhabung der Bauteile: Richtung beim Eintauchen, Bad umwälzen, Bauteil bewegen→verkürzen der Dampfphase, Ablösen der Dapfblasen fördern
3. Richtiges Härteverfahren wählen
Möglichkeiten zur Variation des Härteverfahrens
normales Härten: kontinuierliches Abschrecken
gebrochenes Härten: -abschrecken in Wasser bis Abfangtemperatur dann langsameres Abkühlen in Öl
Warmbadhärten: abschrecken im Warmbad bis Haltetemperatur dann Halten oberhalb der Martensibildungstemp. dann in wasser oder Öl abschrecken
Vorteil: gleichmäßige Temp.verteilung, geringer Härteverzug, geringe Rissgefahr
Nachteil: höherer Aufwand, höhere Kosten
Vorgänge im Werkstoff beim Austenitisieren
1. Startgefüge
2. Bildung des Austenits beginnt inm Perlit Carbidaulösung C-Atome werden im Austenit gelöst (Ac1)
3. Bildung des Austenits im Ferrit zw. Ac1 und Ac3
4. inhomogene C-Verteilung T>Ac3
5. Endgefüge: C homogen gelöst, feinkörniges Austenitisches Gefüge
optimal für Ausgangszustand eines gleichmäßigen und feine Martensits
WICHTIG: Temperatur oberhalb von Ac3 UND ausreichende Zeit zum Homogenisieren
Vorgänge im Werkstoff beim Abkühlen (Härten)
Ausgangspkt.: homogenes austenitisches Gefüge
bei 450-700°C Ferrit, Carbid, Perlit→Abkühlen in der Perlitstufe: Diffusion in Gamma dann Umwandlung
bei 200- 550°C Bainit Gefüge: → Diffusion in Gamma dann Umklappen dann Diffusion in Alpha und Gamma
ab 350°C Martensitischen Gefüge→ Umklappen dann Diffusion in alpha ,Umklappvorgang erfolgt diffusionslos!!
Umwandlung des Austenits in der Perlitstufe
- erst Keimbildung: Entstehen von Zementit
- Ferritbildung ausgehend von C-armen Austenit
- Bildung neuer Zementitkeime
- Lamellenwachstum von Zementit und Ferrit→ an ehemaligen Austenitgrenzen entsteht Ferrit kann kaum C lösen→ C wird in Austenit gedrängt
- Austenitzerfall/Perlitbildung bei langsamer Abkülung Fe und C sind voll diffusionsfähig
- diffusionsgesteuererteKeimbildung und - wachstum
- feinstreifiges Gefüge
Umwandlung des Austenit in der Zwischenstufe (Härten)
- Austenitzerfall bei beschleunigter Abkühlung:
- Fe nicht mehr diffusionsfähig, C kann noch diffundieren
- langsames Umklappen von Austenit in Ferrit
- diffusionsgesteuerte Ausscheidung von feinen Zementitteilchen
oberer Bainit: feine Zementitausscheidungen zw. Ferittplatten
unterer Bainit: feinste Zementitauscheidungen innerhalb der Ferritnadeln
Umwandlung des Austenit in der Martensit stufe (Härten
. Austenitzerfall bei extrem schneller Abkühlung
- Fe und C sind nicht mehr diffuisonsfähig
- umklappen von Austenit in Martensit→ Czwangsgelöst t→tetragonale Verzerrung der Elementarzelle→Anstieg der Härte
- 2 EZ Austenit ergeben 1 EZ Martensit
- mit wachsendem Kohlenstoffgehalt: Massivmartensit, martensitischen Mischgefüge, Plattenmartensit
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Legierungseinfluss auf Umwandlungsverhalten (Härten)
- Legierungselemente verzögern die Umwandlung des Austenits
- geringere Martensitstarttemp.
- geringere kritische Abkühlgeschwindigkeit
WICHTIG: vermeidung von Restausenit!!
Legierungseinfluss auf Gefügeausbildung im Bauteil (Härten)
unlegierter Stahl → Wasserhärter→Schalenhärter: großer Härteabfall über dem Querschnitt
niederlegierter Stahl→ Ölhärter→Schalenhärter→geringer Härteabfall über dem Querschnitt
hochlegierte Stähle→Lufthärter→ durchgehärteter Werkstoff gleichmäßiger Härteverlauf im gesamten Bauteil
Anlassen: warum?
-Nachbehandlung gehärteter Teile: Vermeidung von Spannungen, Einstellung gewünschter Eigenschaften (Festigkeit/Zähigkeit)
- je höher angelassen wird desto niedriger die Härte (Zähigkeit steigt)
- mittels Anlassschaubilern Härte über der Temperatur
Welche Anlassstufen kennen Sie?
1. Anlassstufe: 80°C- 150°C
Zwangsgelöster C im Martensit wir diffusionsfähig→Abbau der tetragonalen Verzerrung→ kubischer Martensit mit submikr. Epsilon- Carbidausscheidungen Fe2C (Vorstufe Zementit)
2. Anlassstufe: 150°C- 290°C
- zunehmende Beweglichkeit von C→ Umwandlunf von Restaustenit in kubischen Martensit mit subm. Fe2C- Ausscheidungen
3. Anlassstufe: 290°C-400°C
- gesamter C herausdiffundiert→ tetr. Verzerrung vollständig abgebaut
- Übergang von kubischem Martensit in kohlenstofffreien Ferrit
- Fe2C in Zementit umgewandelt→ Carbidwachstum
4. Anlassstufe > 400°C
- Carbidwachstum
- bei legierten Stählen bilden sich Sondercarbide (netzwerkartige Ausscheidungen)
Allgemeiner Verfahrensablauf Vergüten
- Austenitisieren: untereutektoide unlegierte Stähle: 30- 50K oberhalb von Ac3
untereutektoide unlegierte Stähle: 30-60 K oberhalb von Ac1
- Haltezeit: optimiert Anhaltspkt. t= 20+ D/2 oder Dmax
- Abschrecken in Wasser, Öl, Luft v abk.> v krit.
Anlassen: bei höheren Temp. 450°C- 680°C
Haltezeit > 60min
langsames erwärmen und abühlen
Ziele Vergüten
- Einstellen feinkörniges Gefüge mit hoher Härte/ Festigkeit und hoher Zähigkeit→ Vergütungsgefüge
- feine Zementitteilchen in feinkörnig ferritischer Matrix
- gleichmäßige Gefügeausbildung über dem gesamten Querschnitt
- gezielte Einstellung Festigkeit und Zähigkeit
Warum bei hohen Temperauren anlassen?
- ergibt gleichmäßige Eigenschaften über den gesamten Querschnitt verteilt
- Ursache: Gefügeveränderung am größten, je weiter das Ausangsgefüge vom Gleichgewichtszustand ertfernt ist
Vermeidung von Verströdungen in der 4. Anlasstufe
- schnelles abkühlen von Anlasstemp → Ausscheidungen werden unterdrückt
- lange Haltezeit auf anlasstemp. → Ausscheidungen koagulieren, kein Netzwerk
- Zugabe von Legierungselementen z.b Mo, W
- Anwendung von Sonderverfahren
. - schnelles Abkühlen: -erhöht Kerbschlagbiegearbeit
- senkt Übergangstemperatur
Nach welchen Kriterien können Wärmebehandlungsverfahren eingeteilt werden?
- werkstoffabhängig/ - unabhängig
- gleichgewichtsnah oder gleichgewichtsfern
- volumen- oder oberflächenerfassend
- rein thermisch oder kombinierte Verfahren
Welche Wärmebehandlungsverfahren gibt es?
1. Glühen
2. Harten
3. Vergüten
4. Randschichthärten
5. Einsatzhärten
6. Erzeugen von Diffusionsschichten
7. thermo- mech. Behandlung
8. Aushärten
Aufgaben der Wärmebehandlung
- Einstellen von Gebrauchseigenschaften
- Einstellen von Verarbeitungseigenschaften
- Beseitigung von Eigenspannung
- Beseitigung von Kaltverfestigung
- Beseitigung von Seigerungen
- Einstellen der vollen Wirksamkeit der Legierungselemente
Teilschritte der Wärmebehandlung
1. Erwärmen
2. Halten
3. Abkühlen
1. Was ist ein thermisch dickes, 2. was ein thermisch dünnes Material?
1. ausgeprägte Unterschiede zwischen Rand und Kern der Probe beim Aufheizen
2. geringe Unterschiede zwischen Rand und Kern der Probe beim Aufheizen
Vorgänge in Metallen beim Erwärmen
- thermische Schwingungen der Gitterbausteine nimmt zu
- Material dehnt sich aus
- Anzahl Leerstellen steigt
- Diffusion bei T> 0,4 Ts → Auflösen von Phasen
- bei polymorphen Werkstoffen: Gitterumwandlungen
Erwärmung: Welche Arten des Aufheizens kennen Sie?, Wie verhält sich der Wärmeeintrag und die Intensität der Wärmeübertragung?
- volumenerfassend: Erwärmung in Öfen; durch direkten Stromdurchgang
- oberflächenerfassend: erwärmen durch direkte Einwirkung einer Gasflamme;Indukionserwärmung; Laserstrahlerwärmung
Intensität der Wärmeübertragung: steigt von Laser zu Ofen
Tiefe der Wärmeübertragung fällt von Ofen zu Laser
Mechanismen der Wärmeübertragung
Wärmestrahlung: Warmeabgabe durch Wärmequelle in Form von elek.mag. Wellen
Konvektion: Wärmeübertragung durch Umgebungsmedium zur Erwärmung der Probenoberfläche
Wärmeleitung: Warmeübertragung innerhalb des Werkstoffes zum Ausgleich von Temperaturunterschieden zw. Rand und Kern.
- je höher der Kohlenstoffgehalt desto langsamer muss erwärmt werden, desto mehr Haltestufen müssen eingebaut werden.
Was kann über therm. Abkühlen allgemein gesag werden?
Je schneller desto stärker die Verspannung und Beanspruchung im Bauteil
Überblick über Abkühlmedien:
- langsame Abkühlungen: geregelte Ofenabkühlung, spontane ungeregelte Ofenabkühlung, an ruhender Luft, Pressluft, (gleichgewichtsnahe Abkühlung)
- mittlere Abkühlgeschw. : Abkühlen in temperierte Salzschmelze, Härteöl
- schnelle Abkühlung: Wasser, Salzlösung (nicht gleichgewichtsnahe Abkühlung)
Was ist das Leidenfrostsches Phänomen?
3. Phasen der Abkühlung in Flüssigkeiten:
- Dampfhautphase:langsames Abkühlen durch isolierende Dampfhaut, bis Leidenfrosttemperatur → Dampfhaut bricht zusammen
- Kochphase: schnelle Wärmeabfuhr durch Verdampfung, (höchste Abkühlgeschw) , bis Siedetemp. Abkühlmedium
- Konvektionsphase: langsame Wärmeabfuhr durch Wärmeleitung
Vorgänge beim Abkühlen
- therm. Schwingungen der Gitterbausteine nehmen ab
- Material kontrahiert
- Anzahl Leerstellen sinkt
- Diffusion nur bei T > 0,4 Ts
- Stahl: diffusionsgesteuerte oder diffusionslose Phasenumwandlungen
Wärmebehandlungsanlagen für den kontinuierlichen Betrieb
Hubbalkenofen
Dreherdofen
Durchstoßofen
Banddurchlaufofen
Wärmebehandlungsanlagen für den satzweisen Betrieb
Kammerofen
Herdwagenofen
Schachtofen
Hängeofen
Haubenofen
Welchen unerwünschte Reaktionen können bei Wärmebehandlungsverfahren auftreten? Welche Auswirkungen hat das?
Wie können diese vermieden werden?
- Oxidation, Entkohlung, Aufkohlung
- Beeinträchtigung der OF- Qualität, Verschleiß von Öfen/Werkzeugen, erhöhte Kosten durch Nacharbeit und Werkstoffverlust
- Vermeidung durch : Erzeugung Vakuum oder Austausch von Luft gegen reaktionsträge Atmosphäre
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