BER
Kartei Details
Karten | 24 |
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Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 02.11.2013 / 03.12.2020 |
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Nähe und Distanz
Das Gleichgewicht zw. Nähe und Distanz muss in allen menschlichen Beziehungen immer neu ausgelotet werden.
In helfenden beruflichen Kontakten sind Vertrauen, Zuwendung und Offenheit unverzichtbare Grundlagen für gute Zusammenarbeit und Entwicklung.
Es ist auch wichtig, seine eigenen Grenzen zu kennen, diese ernst zu nehmen und sich wenn nötig abzugrenzen.
Die Tätigkeit kann durch die körperliche Nähe, die emotionale Betroffenheit und durch die Intensität der Arbeit dazu beitragen, das notwendige Mass an innerer Distanz für eine professionelle Haltung zu verlieren. Doch um Handlungsfähig zu bleiben, muss der Helfende immer wieder innerlich auf Distanz.
In einer professionellen beziehung handeln Sie einerseits als Rollenträger, andererseits handeln Sie aber auch als ganze Person und die Grenzen dabei sind fliessend.
Proxemik
Proxemik beschäftigt sich mit dem Abstand von Personen untereinander und wie bestimmte Regeln in Bezug zum Abstand zustande kommen.
Äussere Nähe und Distanz (Proxemik)
- in versch. kommunikativen Situationen gibt es Distanzen zw. den Partnern, die unbewusst im Sinne einer stillen Übereinkunft als angemessen empfunden werden.
- Diese Distanzen sind abhängig von Kulturkreis, Rasse, sozialer Schicht, Geschlecht, Alter und psychischer Struktur.
- Jeder Mensch verfügt über ein "Individualrevier", das jedoch in homogenen menschengruppen weitgehend deckungsgleich ist.
- Die distanz zw. Menschen besitzt immer auch eine symbolische Bedeutung und zählt somit zu den non-verbalen Ausdrucksmitteln.
Die intime Distanz
- Akzeptierte körperliche Distanz zw. sehr eng befreundeten Menschen, Liebespaaren, Kindern und Eltern.
- Geraten Menschen, die einander fremd sind, gezwundenermassen in die intime Distanz ( z. Bsp. Fahrstuhl), so lösst dies deutlich Unbehagen, unter Umständen Unruhe und Aggressionen aus.
Die persönliche Distanz
- In dieser Distanz haben die Partner immer noch die Möglichkeit, sich die Hand zu geben.
- Die persönliche Distanz markiert die äusserste Grenze des persönlichen Dominanzbereiches.
- Es ist der Abstand, den Menschen in der Regel unwillkürlich einnehmen, wenn sie ein Gespräch suchen, sich jedoch nicht sehr vertrauliche Dinge mitteilen wollen.
- Die Botschaft dieser Distanz ist eine offene und neutrale Gesprächsbereitschaft.
Die soziale Distanz
- gillt vor allem für gesellschaftliche, offizielle oder geschäftliche Anlässe.
- sie ist eine schützende Distanz.
- Bei dieser Distanz ist dauernder Blickkontakt erwünscht.
- Die soziale Distanz gibt auch die Möglichkeit, auf höfliche Art zu zeigen, dass man keine Kommunikation erwünscht. (Sie erlaubt es beispielsweise der Empfangsdame, sich vom wartenden besucher wieder abzuwenden)
Die öffentliche Distanz (Ansprechdistanz)
- 4 bis 8m
- Bsp. der Lehrer zur Klasse, Jeman der eine Ansprache hält vor eine überschaubare Gruppe.
- Es ist die notwendige Distanz bei Vorträgen, weil der Redner erst bei diesem Abstand den gesamten Zuhörerkreis im Blickfeld behalten kann.
Praxisbezogene Situationen zum Thema Nähe und Distanz
Körperpflege/Körperkontakt
- Wickeln, Eincremen, Zähneputzen, Toilettenhygiene
Sinnliche Hände
- Einschlafen, Trösten
Vertauen oder nicht?
- Eingewöhnung
Das Gespräch
- Beim Wickeln reden
Wählen dürfen
- (beispiel??)
Emotionale Nähe und Distanz in der Betreuungsaufgabe
Im Sinne der Empathie versuche ich das Erleben und die Gefühle aktiv zu erfassen. Ich versetze mich in die Person, in seine inneren und äusseren Bezugsrahmen, so als ob ich sie wäre, vergesse dabei jedoch nicht, dass ich der Andere bin.
Nähe und Distanz zum eigenen Handeln (geistig-intellektuelle Nähe und Distanz)
- Spricht vor allem die Aspekte der Distanzierung und Reflexion in Bezug auf die professionellen Betreuungspersonen an.
- Das Nachdenken über Erlbetes ermöglicht einerseits nochmals eine Nähe aufzubauen zum Geschehen und andererseits das Ganze auch eus einer gewissen Distanz zu betrachten.
- Die Fähigkeit nach der Reflexion sich wieder zu distanzieren und abzugrenzen ist eine besonders wichtige in Bezug auf die Arbeit mit Menschen.
Nähe und Distanz zum eigenen Handeln (geistig-intellektuelle Nähe und Distanz)
- Spricht vor allem die Aspekte der Distanzierung und Reflexion in Bezug auf die professionellen Betreuungspersonen an.
- Das Nachdenken über Erlbetes ermöglicht einerseits nochmals eine Nähe aufzubauen zum Geschehen und andererseits das Ganze auch eus einer gewissen Distanz zu betrachten.
- Die Fähigkeit nach der Reflexion sich wieder zu distanzieren und abzugrenzen ist eine besonders wichtige in Bezug auf die Arbeit mit Menschen.
Nähe/Distanz zum eigenen Handeln überprüfen
- Kann ich meine Handlungen, Arbeitsweisen im Umgang mit den betreuten Personen oder mit den MItarbeiterInnen aus Distanz betrachten?
- Was passiert, wenn ich die notwendige Distanz zum eigenen handeln nicht oder nur teilweise habe?
Abhängigkeit
- Findet immer dann statt, wenn die eine Person auf die andere in irgendeinem Sinne angewiesen ist. (Sei es auf physische, organisatorische, finanzielle oder psychische Unterstützung)
- betreuungsbeziehungen sind immer durch eine gewisse Hierarchie gekennzeichnet. Auch wenn heutzutage, durch versch. Konzepte und Leitbilder, eine möglichst enthierarchisierte beziehung angestrebt wird, hat die Betreuungsbeziehung gewisse Strukturen inne, die Abhängigkeit nicht vermeiden.
Macht und Ohnmacht
Macht bestimmt:
- wie andere sich verhalten
- wie/was andere wahrnehmen, denken, fühlen und wollen
Macht wirkt positiv:
- wenn sie andere anregt, ihnen hilft, sie fördert (Ermächtigungsmacht)
- wenn sie andere schützt (Begrezungsmacht)
Macht wirkt negativ
- wenn sie andere verletzt, erniedrigt, entwürdigt (Behinderungs- oder "Klein-Mach"- Macht)
- wenn sie ausbeutet, ausgrenzt, zerstört (verhinderungsmacht)
Ohnmacht
- Vorübergehende Bewusstlosigkeit oder auch Unfähigkeit zu Handeln
- Sinnverwandte Begriffe sind Hilflosigkeit, Kraftlosigkeit, Machtlosigkeit, Schwäche und Unvermögen.
- keine Chance haben, den eigenen Willen innerhalb einer sozialen Bezihung durchzusetzen
- Ohnmacht bedeutet auch, Gestaltungen anderer dulden zu müssen.
- genau wi Macht ist Ohnmacht ein Potenzial. Jeder Mensch in einer Bezihung ist gleichzeitig mächtig und ohnmächtig. Das bedeutet, dass er beherrscht werden könnte- aber auch selbst beherrschen kann.
Psychischer Missbrauch
- durch verbalen Missbrauch (Mobbing), Fremdbestimmung oder Ausschluss
- über jemanden schlecht reden
- jemanden ignorieren, nicht beachten und somit auschliessen
- befehlen, gegen den Willen der betreuten person
- jemanden "benutzen"
- falsche Dinge erzählen
- jemanden belächeln, auslachen
- jemanden aussprerren
- trotz sichtbarer Not keine Hilfe geben
- jemanden schikanieren
- Einschüchterung
- Hilfe verweigern
Körperliche Misshandlung
- durch aktive gewalt oder unterlassung von Hilfe
- Gewalt (schlagen, beissen etc.)
- Ruhigstellen z.B. mit medikamenten
- körperliche Züchtigung
- ungenügend Hygiene
- Entzung von wichtigen Medikamenten
- schütteln
- unzureichende Ernährung
Sexuelle Ausbeutung
- als spezielle Form des körperlichen Missbrauchs, die besonderer Aufmerksamkeit bedarf
- Anfassen gegen den Willen des Opfers
- Extremfall: Vergewaltigung
- anzügliche, sexualisierte Blicke, Gesten
- sexualisierte Sprüche
Beispiele zu Übergriffe oder Machtmissbrauch von Seiten der Betreuungsperson
- Esszwang
- Willen brechen
- falsche Konsquenzen
- Kind zu lange weinen lassen
- Essen verweigern
- für geistig Behinderte im Restaurant bestellen
Mit erw. behinderten wie mit Kindern sprechen
- ohne Anklopfen in einen intimen Raum kommen
Gründe, die zu Übergriffen und Machtmissbrauch führen können.
- Stress/Panik
- Personalmangel
- Überforderung
- Provokation (gegenseitige)
- zu wenig Einfühlungsvermögen
- zu wenig Strukturen
Beispiele für Vorgehensweisen, durch welche man einen Machtmissbrauchverhindern und die integrität eines menschen wahren können.
- Beim Waschen Intime Teile zudecken
- Toiletten mit Wänden und Türen
- Nicht über betreuten Menschen bestimmen, sondern fragen
- Handlungen an den Menschen kommentieren
- Anklopfen bei privaten Zimmern
Beispiele für Möglichkeiten, wie sie sich zu Ihrem eigenen Schutz abgrenzen können.
- Austausch im team
- Eigenes Handeln laufend reflektieren
- wenn Möglich Situation kurz verlassen
- Jemanden übernehmen lassen
- Arbeit/Freizeit trennen
- Supervisionen/Intervisionen
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