Produktion und Logistik - Skript 2
HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch
HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch
Kartei Details
Karten | 11 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.06.2015 / 19.01.2024 |
Weblink |
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Welche Organisationstypen der Fertigung nach Beweglichkeit gibt es?
- Einzelplatzprinzip mit festem Bedienungspersonal
-> Produkt fest, Mensch fest, Betriebsmittel fest
- Baustelle mit mehreren Maschinen, die von mehreren Personen bedient werden
-> Produkt fest, Mensch fest, Betriebsmittel beweglich
- Einzelplätze mit Mehrmaschinenbedienung
-> Produkt fest, Mensch beweglich, Betriebsmittel fest
- Arbeitskolonne
-> Produkt fest, Mensch beweglich, Betriebsmittel beweglich
- industrielle Fertigung
-> Produkt beweglich, Mensch fest, Betriebsmittel fest
- Maschinenkarussel
-> Produkt beweglich, Mensch fest, Betriebsmittel beweglich
- handwerkliche Werkstatt
-> Produkt beweglich, Mensch beweglich, Betriebsmittel fest
- Wanderarbeitsplätze
-> Produkt beweglich, Mensch beweglich, Betriebsmittel beweglich
Nenne die Fertigungsprinzipien nach Ordnungskriterien und Beispiele.
- Mensch: Werkbankprinzip
-> handwerkliche Arbeitsplätze, Werkzeugmacherei
- Produkt: Baustellenprinzip (Produkt hat festen Platz, Mensch und Betriebsmittel kommen zum Produkt)
-> Großmaschinen-, Schiff- und Industriebau
-Arbeitsaufgabe: Verrichtungs-/Werkstattprinzip
-> Dreherei, Bohrerei, Fräserei
- Arbeitsabfolge: Fließ-/Erzeugnis-/Linienprinzip
-> Automobil- und Elektroindustrie
Vergleiche die Organisationsarten der Fertigung nach ihren Kriterien, Bedingungen für die Realisierung und ihren Vor- und Nachteilen.
- Werkstatt:
-> nach Verrichtung
-> Einzelfertigung/Kleinserie, hohe Variantenanzahl
->Vorteil: hohe Flexibilität
-> Nachteile: umständliche Materialfluss, hoher Koordinierungsaufwand, lange Durchlaufzeiten, hoher Informationsbedarf
- Linie:
-> nach Arbeitsabfolge
-> Serien- bis Massenfertigung, geringe Variantenanzahl
-> Vorteile: einfacher Materialfluss, geringer Koordinierungsaufwand, kurze Durchlaufzeiten, geringer Informationsbedarf
-> Nachteil: geringe Flexibilität
- Insel/Segment:
-> nach Bau-/Produktgruppen
-> Serienfertigung, mittlere Variantenanzahl
-> Vorteile: einfacher Materialfluss, mäßiger Koordinierungsaufwand, kurze Durchlaufzeiten, geringer Informationsbedarf innerhalb des Segments, bedingte Flexibilität
-> Nachteile: höhere Investitionen, parallele Kapazitäten (Maschinen können nicht von mehreren Inseln parallel genutzt werden, jede braucht ihre eigene)
Was sind flexible Fertigungszellen und wie sind sie konzeptioniert?
= Werkzeugmaschinen; Maschinen, die mindestens 2 verschiedene Aufgaben erledigen können (z.B. bohren & fräsen)
-Steuerungssystem (Speicher, Steuerung/Kontrolle)
-> benötigt hohe Ausfallsicherheit und hohe Schnelligkeit
- Bereitstellungssystem
-> Werkstücke -> Greifer -> Spannvorrichtung -> Greifer -> Werkzeug
- Ausführungssystem
-> Handhaben -> Bearbeiten -> Messen/Prüfen
Welche Arten von flexiblen Fertigungszellen/Werkzeugmaschinen gibt es?
- NC-Maschinen = numerical controlled
-> Datenträger mit Steuerprogramm wird von Maschine gelesen, Steuerprogramm muss vorher programmiert werden
- CNC-Maschinen = computerized numerical controlled
-> Steuerprogramm wird direkt an der Maschine programmiert
- DNC-Maschinen = distributed numerical controlled
-> Maschine hängt an einem Netzwerk; Steuerprogramm muss nur aus diesem heruntergeladen werden
Nenne die flexiblen Fertigungskonzepte und ordne sie nach möglicher Stückzahl und möglicher Variantenzahl ein.
- unverkette NC-Fertigung:
-> sehr viele Varianten
-> sehr geringe Stückzahl
- Fertigungszellen und -inseln
-> viele Varianten
-> geringe Stückzahl
- flexible Fertigungssysteme
-> mittlere Variantenzahl
-> mittlere Stückzahl
- flexible Fertigungslinien
-> wenige Varianten
-> hohe Stückzahl
- Transferstraßen (klassisches Linien-Prinzip)
-> sehr wenige Varianten
-> sehr hohe Stückzahl
Welche Formen von Arbeitsstrukturen gibt es? Gibt es eventuelle Folgen?
- Arbeitsteilung (jeder macht immer nur einen Teil des Produktionsablaufs)
-> wird schnell monoton
-> bei Ausfall des Mitarbeiters kann ihn niemand ersetzen
- Arbeitswechsel/Job Rotation
-> mäßige Monotonie
-> jeder kann jeden vetreten
- Arbeitserweiterung/Job Enlargement (ein Mitarbeiter macht eine komplette Abfolge von Produktionsabläufen)
-> weniger Monotonie
-> bekommt mehr Verantwortung
- Arbeitsbereicherung/Job Enrichment (mehrere Mitarbeiter bilden ein Team, das eine komplette Abfolge von Produktionsabläufen übernimmt; Rotation innerhalb des Teams)
-> völlige Multiqualifikation, keine Monotonie
-> jeder kann jeden vertreten
Nenne die Funktionsbereiche eines Produktionsunternehmens, deren Aufgaben und deren Arbeitsgrundlagen.
- Unternehmensplanung: Zielplanung, Rahmenplanung, Produktionscontrolling, Betreibswirtschaft
-> Marktanforderungen
- Vertrieb
-> Kundenaufträge
- Produktentwicklung/Konstruktion: F&E, Projektierung, Konstruktion, Dokumentation, Erprobung
-> Produktanforderungen (Lasten-Heft) von UN-Planung und Vetrieb
- Materialmanagement/Beschaffung: Einkauf, Lieferplanung
-> Stücklisten und IST-Daten von Produktionsplanung
- Produktionsplanung/-steuerung: Programmplanung, Auftragsabwicklung, Disposition
-> Arbeitspläne und Stücklisten von Arbeitsvorbereitung; IST-Daten von Produktionslogistik
- Arbeitsvorbereitung: Arbeitsplanung, NC-Programmierung, Belegdruck, Fabrikplanung
-> Qualitätsdaten von Qualitätmanagement; Korrekturdaten von Produktionslogistik; Zeichnungen, Berechnungen, Stücklisten von Produktentwicklung
- Qualitätsmanagement: Qualitätssicherheitssystem, Prüfungsplanung, Zertifizierung, Prüfung, Dokumentation
-> Qualitätsanforderungen von Produktentwicklung; IST-Daten von Produktionslogistik
- Produktionslogistik: Materialanlieferung/Lagerung, Fertigung, Montage, Auslieferung
-> Aufträge von Produktionsplanung; NC-Programmierung von Produktionsplanung; Qualitätsdaten von Qualitätsmanagement
Nenne die in den Funktionsbereichen eingesetzten IT-Systeme.
- in Produktentwicklung: CAD = computer aided design
- in Qualitätsmanagement: CAQ = computer aided quality assurance
- in Arbeitsvorbereitung: CAP = computer aided planning
- in Unternehmensplanung: ERP = enterprise ressource planning
- in Materialmanagement: MRP = material requirements planning
- in Produktionsplanung: PPS = Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme
- in Produktionslogistik: BDE = Betriebsdatenerfassung; CAM = computer aided manifacturing
Welche Einflüsse auf die menschliche Arbeitskraft gibt es?
- Stabilität:
-> Sicherheit des Arbeitsplatzes; arbeitsrechtlich; Zustand der Firma (Öffentlichkeit)
- Arbeitsgestaltung:
-> Ergonomie; Arbeitsumfeld
- Bewertung durch Vorgesetzte:
-> Förderung; Verantwortung; Mitsprache
- Entlohnung:
-> Leistungsdifferenzierung; (monetäre) Motivation; Zusatz- und Nebeleistungen
- Betriebssoziologie:
-> Betriebsklima; Gruppenstrukturen; Hierarchien
Welche Lohnformen gibt es in der Produktion und welche Konflikte entstehen dabei?
- Akkordlohn = Entlohnung für Standardarbeitsleistung + zusätzliche Entlohnung für zusätzlich geschaffte Arbeit
-> Konflikt: Was ist Standard? Aufwand bei Erfassung/Kontrolle und bei Abrechnung/Buchhaltung hoch. Qualitätsmangel wird erst spät beim Kunden festgestellt
- Prämienlohn = Grundlohn + Prämie bei Erfüllung bestimmter softer Kriterien (qualitätsbedingt) und gleichzeitig niedriger Ausschuss
-> Konflikt: Aufwand bei Erfassung/Kontrolle der Qualität/des Ausschusses und bei Abrechnung/Buchhaltung hoch
- Zeitlohn = Entlohnung nach Zeit
-> Konflikt: keine leistungsbezogene Komponente -> keine monetäre Motivation
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