Physiologie: Niere
Physiologie: Niere
Physiologie: Niere
Kartei Details
Karten | 48 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.05.2015 / 25.05.2015 |
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Wie werden Na+/Cl- in der dicken, aufsteigenden Henle-Schleife rückresorbiert, was ist mit Wasser?
- Im dicken Teil der aufsteigenden Henle-Schleife werden Na+ und CL- mit K+ über einen Na+/K+/2CL- Symport resorbiert (elektroneutral).
- Der dicke aufsteigende Teil der Henle-Schleife ist für Wasser impermeabel (sehr dichte Schlussleisten !)
- Der Inhalt des Lumens wird somit hypoton.
Wie wird Na+ im Sammelrohr resorbiert?
- Im Sammelrohr wird Na+ über Na+-Kanäle (ENaC, epithelial Na+ channel) resorbiert.
- Der Einbau von diesen ENaCs in der apikalen Membran wird vom Hormon Aldosteron gefördert und somit reguliert (Regulation des Na+ Haushaltes und des Blutdrucks !)
- Das K+, der über die basolaterale Na+/K+-ATPase einfliesst, wird über einen Kanal
K+ Transport im kortikalem Sammelrohr?
- Im kortikalen Sammelrohr erfolgt der regulatorische K+-Transport (Resorption oder Sekretion).
- Eine erhöhte Resorption von Na+ über ENaCs fördert die Sekretion von K+.
- In den sogenannten Zwischenzellen findet man eine H+/K+-Pumpe, die H+ gegen K+ aktiv austauscht (siehe auch "Säure-Basen Regulation").
Transport von Ca2+ und Mg+ im proximalen Tubulus?
- Im proximalen Tubulus wird Ca2+ über Ca2+ Kanäle resorbiert (diese Kanäle sind nicht spannungsgesteuert).
- Die treibende Kraft ist der starke elektrochemische Gradient für Ca2+. Dieser Gradient wird über die basolaterale Ca2+-Pumpe und den basolateralen Na+/Ca2+-Austauscher aufrechterhalten (wie z.B. in Muskelzellen).
- Die treibende Kraft des Austauschers ist auf seiner Seite die Na+/K+-Pumpe.
Transport von Ca2+/Mg2+ in der Henle-Schleife?
Transport von Monosacchariden im frühproximalen Tubulus?
- Im frühproximalen Tubulus wird Glukose über den Na+/Glukose Symport SGLT2 resorbiert.
- Basolateral verlässt Glukose die Epithelzelle über den Carrier GLUT2, der auch Fruktose und Galaktose transportieren kann.
- Fruktose wird apikal über den Carrier GLUT5 resorbiert.
- Die resorption von Fruktose ist passiv.
- Da eineerhebliche Menge Wasser auch resorbiert wird,
- steigt die Fruktosekonzentration im Lumen über die im Interstitium.
- Fruktose kann auch über die Schlussleisten diffundieren.
Transport von Monosaccheriden im spätproximalen Tubulus?
- Im spätproximalen Tubulus wird Glukose über den 2 Na+/Glukose Symport SGLT1 resorbiert. SGLT1 kann auch Galaktose transportieren.
- Die Resorption von Aminosäuren erfolgt im proximalen Tubulus und funktioniert prinzipiell wie für die Glukose, wobei es verschiedene Symports für saure, basische und neutrale Aminosäuren gibt.
Treibende Kraft der Rückresorption?
Die treibende Kraft für die Rückresorption verschiedenster Substanzen ist die basolateral gelegene Na+/K+-ATPase der Tubulusepithelzelle, die
die intrazelluläre Konzentration von Na+ im Vergleich zur tubulären
Na+ Konzentration tief hält.
Vorteil der niedrigen intrazellulären Na+ Konzentration?
Die niedrige intrazelluläre Na+-Konzentration ermöglicht die Aufnahme von tubulärem Na+, und daran gekoppelt die Rückresorption von
- Glucose und weitere Monosacchariden
- Aminosäuren
- Cl-, K+
- und, sekundär, die osmotische Aufnahme von Wasser
Regulatorische Wasserresorption?
Unter der Wirkung vom antidiuretischen Hormon (ADH, Adiuretin; von der Hypophyse sezerniert), werden in den Epithelzellen des Sammelrohres Wasser-Kanäle eingebaut (Aquaporin 2).
Hohe ADH-Konzentration -> geringes Harnvolumen, maximale Konzentration (1200 mOsm/kg) Tiefe ADH-Konzentration -> grosses Harnvolumen, tiefe Konzentration (70 mOsm/kg)
Das Hormon ADH reguliert somit das Urinvolumen
Was geschieht mit dem Harnstoff (Urea, U)?
Harnstoff diffundiert trägergekoppelt von den aufsteigenden vasa recta
in den absteigenden vasa recta zurück und trägt somit dem hohen Gradienten bei (gegenläufiges Austauschsystem). Das Sammelrohr ist für Harnstoff nur papillennah durchlässig. Bei starker Antidiurese kann Harnstoff teilweise resorbiert werden, was zum Gradienten weiter beiträgt.
Austauschsysteme der Niere und ihre Wirkung?
- Einfacher Austauscher
- Harnkonzentrierung: passiver Wasserentzug, der tendenziell den Konzentrationsgradienten abbaut
- Gegenstrommultiplikation
- Aufbau/Erhaltung des Konzentrationsgradienten (aktive Verschiebung von NaCl aus Schleifenlumen ins Interstitium)
- Gegenläufiger Austauscher
- Durchblutung des Nierenmarks: trägt wegen Konvektion leicht zum Abbau des Konzentrationsgradienten bei
Aufgabe der Niere?
- Ausscheidung von Endprodukten des Stoffwechsels
- (und von wasserlöslichen fremden Substanzen, z. B. Medikamente)
- Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes und des Blutdrucks - Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
- (Vitamin D Stoffwechsel und Kalzium-Phosphathomöostase)
- (Sekretion von Erythropoietin (EPO))
- ..
Wie erfüllt die Niere ihre Aufgaben?
- Filtration
- Rückresorption (Transport)
- Sekretion (Transport)
Pathologische Bestandteile im Blut?
- Erythrozyten (Hämaturie)
- Leukozyten (Leucozyturie)
- Keime (der Urin ist normalerweise steril !)
- Kristalle (-> Steine !)
Osmolalität des Urins?
= Mass des Konzentrationsgrades
Hoch variabel: 70-1200mOsm/kg
Funktionelle Einheit der Niere?
Nephron
Filtration im Gomerulus, Prinzipien?
Moleküle mit einem Durchmesser > ca. 4 nm ("Porengrösse") können den Filter nicht passieren. Dies entspricht Proteine mit einem Molekulargewicht von ca. 40-70 kDa.
(Vgl: Albumin: ca. 70 kDa, das häufigste Protein im Blutplasma, ca. 40 g/L)
Die Zusammensetzung des Primärharns entspricht dem Plasma ohne Proteine.
Die FIltration im Glomerulus: Filter kaputt?
Wenn der Filter für grössere Moleküle durchlässig wird (z.B. Glomerulonephritis), treten Plasmaproteine in den Primärharn (vor allem Albumin). Diese Proteine können nicht rückresorbiert werden.
Folgen: Proteinurie (Albuminurie) -> schäumiger Urin
Hypoproteinämie (hypoalbuminämie) -> Abnahme des onkotisches Druckes im Plasma -> Oedeme
Filtration im Glomerulus: lipophile Substanzen?
Zahlreiche lipophile Substanzen (z.B. Steroidhormone, gewisse Arzneimittel) sind im Blut an Plasmaproteine gebunden. Nur der freie ungebundene Anteil (kann <1% sein !) kann filtriert werden.
-> Konsequenzen für die Pharmakokinetik !
Dasselbe gilt für Calzium: etwa 50% ist an Plasmaproteine gebunden
Durchblutung der Nieren?
ca 1 L/min
Von was hängt die Filtrationsrate ab?
Die Filtrationsrate hängt vom Filtrationsdruck, von der Filterfläche (Anzahl Glomeruli) und von den Eigenschaften des Filters (Dicke, Porenweite, usw.) ab.
Der Filtrationsdruck wird vom Vas afferens reguliert (Vasodilatation oder Konstriktion)
Was bedeudet RBF, RPF und GFR? welche Werte haben sie?
RBF: renal blood flow (Durchblutung der Nieren) 1000ml/min
RPF: renal plasma flow (renale Plasmaflussmenge) 600ml/min
GFR: glomerular filtration rate (glomerulare Filtrationsrate) 120ml/min
Konzept der Clearance?
Idee: Das Konzept der Clearance ermöglicht es, die GFR (glomerular filtrations rate) und die RPF(renal plasma flow) zu bestimmen.
Definition: Plasmavolumen pro Zeiteinheit, das von einer Substanz (X) von der Niere (oder von einem anderen Organ/Prozess) vollständig befreit wird.
Berechnung der Clearance?
Im Gleichgewicht (steady-sate):
\(C_x = {E \over [x]_{Plasma}}={Z\over [x]_{Plasma}}={{[x]_{Urin}}* Q_{Urin}\over [x]_{Plasma}}\)
- QUrin = Urinproduktion (z.B. L/Tag)
- E = Elimination (Ausscheidung z.B. mmol/Tag)
- [x] = Konzentration von x im jeweiligen Medium
- Z = Zufuhr/endogene Produktion (z.B. mmol/Tag)
Bestimmung der Glomerularfiltrationsrate (GFR)?
Die Clearance einer Substanz, die vom Organismus nicht metabolisiert wird,
die in der Niere filtriert wird und die in den Tubuli weder resorbiert noch sezerniert ist entspricht der GFR (z.B. Insulin, Kreatinin)
\(C_{Kreatinin} = {E_{Kreatinin} \over [Kreatinin]_{Plasma}} = {{[Kreatinin]_{Urin} * Q_{Urin}} \over [Kreatinin]_{Plasma}}\).
- Weil: EKreatinin = GFR· [Kreatinin]Ultrafiltrat (weder Rückresorbiert noch sezerniert)
- und weil: [Kreatinin]Ultrafiltrat = [Kreatinin]Plasma (Zusammensetung Ultrafiltrats entspricht Plasma ohne Proteine)
- gilt: GFR: CKreatinin
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