Pharmakologie 2
Phkol 2
Phkol 2
Set of flashcards Details
Flashcards | 160 |
---|---|
Language | Italiano |
Category | General Education |
Level | Primary School |
Created / Updated | 12.02.2014 / 15.06.2015 |
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Biperiden
Anti-Parkinson-Mittel / Acetylcholinerges System (Antimuskarinerger Wirkstoff)
Parasympatholytika (Muskarin-Rez.-Antagonist)
--> Mittel der Wahl bei medikamentös (Reserpin, Neuroleptika) ausgelöstem Parkinsonismus.
- hemmt die zentrale cholinerge Impulsübertragung durch reversible Bindung an Azetylcholinrezeptoren -> verringert Wirkung der hyperaktiven AcH-Interneurone im Striatum -> Wirkt v.a. auf Tremor
- im Gegensatz zu → Atropin ist die periphere Parasympathikolyse wenig ausgeprägt
Indikation:
- Morbus Parkinson (Blockade der überschiessenden Aktivierung striataler Muskarinrezeptoren (durch AcH aus enthemmten cholinergen Interneuronen). -> zentrale Wirkung!)
- iatrogene extrapyramidale Symptome
- dyskinetisches Syndrom
- Akathisie
UAW:Ausserordentlich vielgestaltig:
- periphere parasympatolytische Effekte:
Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Miktionsstörungen, Mydriasis, Engwinkelglaukom, Schweissminderung, Obstipation, Magenbeschwerden und Zunahme der Herzfrequenz (Palpationen) - Zentrale NW:
- Müdigkeit, Benommenheit, Halluzinationen, Verwirrtheit, Delir, Gedächtnisstörungen
- Unruhe, Erregung, Angst, Euphorie
- Schwindel, Ataxie, Muskelzuckungen
- Kopfschmerzen
Bezafibrat
Lipidsenker: Fibrate -> v.a. bei Hypertriglyceridämien
1. aktiviert den PPAR-alpha-Rezeptor (nukleärer Rezeptor) und beeinflusst so die Aktivität verschiedener Soffwechselwege der Lipoproteine, z.B. Veränderte Expression der Apolipoproteine, Steigerung der Lipoproteinlipase -> VLDL-Cholesterin-Abbau wird gefördert
2. hemmt Freisetzung von VLDL, sowie die Bildung von Cholesterin und Triglyceriden in der Leber
-> Reduziert v.a. VLDL/Tryglizeride
-> LDL leicht verringert
-> HDL leicht gesteigert
Indikation: Hyperlipidämie (v.a. Hyertriglyceridämie)
Kontraindikationen:
- Schwangerschaft, Stillzeit
- schwere Leber- und Gallenwegs-Erkrankungen
- Eingeschränkte Nierenfunktion (da renal eliminiert)
UAW:
- reduzierter Appetit (häufig)
- Verstärkung der Wirkung von Coumarinen, Sulfonylharnstoffen (hohe Plasmaproteinbindung -> Verdrängung) und Insulinen
- Muskelschmerzen (Myalgie)
- Rhabdomyolyse (selten, aber gefürchtet!)
- Gallensteinrisiko durch Zunahme der Cholesterinkonz. in Galle
Atorvastatin
Lipidsenker (Statine: kompetitive HMG-CoA-Reduktase-Hemme) -> v.a. bei Hypercholesterinämien
Hemmt kompetitiv die Hepatische HMG-CoA-Reduktase -> weniger Cholesterin wird produziert -> LDL-Rezeptor wird vermehrt exprimiert und LDL aus Blut aufgenommen -> LDL-Spiegel sinkt (Triglyceridspiegel sinkt leicht, HDL leicht rauf)
-> hoher First pass -> Wirkung auf Leber beschränkt
-> Metabolisierung in Leber via CYP3A4 -> biliäre Ausscheidung
Indikationen: Primäre Hypercholesterinämie, Prophylaxe von Re-Infarkten im Herz + Hirn
Kontraindikationen: Lebererkrankungen, Muskelerkrankungen, Schwangerschaft + Stillzeit
UAW:
- Erhöhung der Leber-Transminasen (gelegentlich)
- GIT-Beschwerden (selten)
- Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen (selten)
- Muskelschmerzen, Myositis mit Erhöhung der Blutwerte der muskulären Kreatinphosphokinase (CK-MM) (selten)
- Rhabdomyolyse (selten)
- Selten Polyneuropathien
- -> selten Myoglobinämie mit akutem Nierenversagen
- Hepatitis, Pankreatitis (selten)
Cave: Interaktionen via CYP3A4: Grapefruitsaft, Cyclosporin, Erythromycin (CYP 3A4-Hemmer) -> Nebenwirkungsgefahr massiv erhöht
Aspart
Insulin-Aspart: Kurzwirksames Insulin-Analogon -> "Bolus"
abgeschwächte Hekamerbildung -> Schnelle Resorption, (kein Spritz-Ess-Abstand)
Indikation zur Insulintherapie:
- Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
- Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)
UAW:
- Hypoglykämien
- Gewichtszunahme
- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich) (Immunogenizität)
- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle
Artemeter
Antiparasitika Malaria- + Krebs-mittel (Chemotherapeutikum)
Die Wirkung von Artemether erfolgt über eine endogene Peroxidgruppe, die in Gegenwart von hohen Eisenkonzentrationen freie Radikale bildet. Solche hohen Konzentrationen an Eisen findet man zum Beispiel in den Erythrozyten, wo sich die Plasmodien (die Erreger der Malaria) einnisten und ihren Vermehrungszyklus durchführen. Die dann dort entstehenden freien Radikale führen zu einer schweren Schädigung und schlussendlich zur Zerstörung der Krankheitserreger.
Indikation: Behandlung der durch Plasmodium falciparum verursachten Malaria tropica, insbesondere bei Plasmodien, die gegen andere Arzneistoffe wie Chloroquin resistent sind.
Aprepitant
Antiemetika: NK1-Antagonist
- Antagonist am Substanz-P-Neurokinin 1 (NK1)-Rezeptor im Brechzentrum im ZNS
- unterdrückt Erbrechen zentral
Indikation:
- Antiemese bei hoch-emetogener Chemotherapie (auch in Kombination)
UAW:
- GIT-Beschwerden
- Unwohlsein, Kopfschmerzen; Müdigkeit
Aprepitant
Antiemetika: NK1-Antagonist
Amphotericin B
Antimyotika Polyen-Antibiotika
Wirkt gegen Pilze (Eukaryotenzellen) indem es sich präferentiell an Ergosterol (in Menschlichen Plasmamembranen nicht vorhanden -> relative Selektivität) bindet und zu einer Membranpore Polymerisiert (Amphiphatische Substanz) => Verlust der Membranintegrität / Leck -> Untergang der Zellen (aber nicht fungizid)
Indikationen: breites Spektrum:
- lokal: Candida-Infektionen
- systemisch: Aspergillus spp., Cryptococcus neoformans, Histoplasmosen und Blastomykosen, Magen-Darm-Pathogene
KI:
- schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen
UAW:
- lokal starke Reizwirkung
- Nierenschädigung
- Beeinträchtigung der Leberfunktion
- Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen
- Nausea, Erbrechen, GIT-Beschwerden
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Thrombophlebitiden
- Elektrolytstörungen (Hypokaliämie)
- neurologische Anfallsleiden (Konvulsionen)
Amoxicillin
Beta-Lactam Antibiotika (Aminopenicillin)
häufiges + wichtiges AB! (purulente Atemwegsinf.)
Orale Gabe: 70-80% Resorption
Beta-Lactamase-Sensitiv --> Kombo mit Clavulansäure
Empfindlichkeit generell:
- Gram-positive Keime: ++
- Gram-negative Keime: (+) (⇒ + mit → Clavulansäure)
- Anaerobier: ++
Empfindlichkeit speziell:
- Streptokokken, Pneumokokken, Penicillinase-negative Staphylokokken (empfindlich)
- Meningokokken, E. coli, Proteus mirabilis und Salmonellen (teilempfindlich)
- Staphylokokken, H. influenzae, N. gonorrhoeae, verschiedene Anaerobier (nur mit Clavulansäure)
Indikation:
- Eradikation von H. pylori (sog. Triple-Therapie)
- Lyme-Borreliose
- Infektionen der Harnwege in der Schwangerschaft
- prolongierte Otitis media oder Sinusitis
Beta-Lactam Antibiotika: Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.
+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung
Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten
Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.
Amantadin
1. Virostatika, Hemmer der Nukleinsäurefreisetzung
- Amantadin blockiert ein virales Protonen-Kanalprotein ⇒ keine Ansäuerung im Virus ⇒ Uncoating nicht möglich (RNA löst sich nicht von den angelagerten Proteinen)
2. Anti-Parkinson-Wirkstoff (NMDA-Rezeptorantagonist (=Glutamat-Rez.)) -> hemmt hyperaktive AcH-Interneurone im Striatum
--> Zeigt mehrere Wirkmechanismen:
- Amantadin blockiert die Ionenpore des NMDA-Glutamat-Rezeptors.
- Dopamin-Freisetzung im Striatum
- Anticholinerge Wirkung
- (Dyskinesien nach Dopa-Gabe bessern sich)
--> Zeigt nur schwache Wirkung bei Parkinson, deshalb v.a. in früher Therapiephase und bei mildem Parkinson
Indikation:
- Morbus Parkinson (in Kombination mit anderen Wirkstoffen) hauptsächlich im Frühstadium oder milden Formen
- Influenza A-Prophylaxe
UAW: Meistens nicht sehr ausgeprägt. Auftreten können aber:
- Übelkeit / Erbrechen
- Schlafstörungen
- Nervosität, Antriebssteigerung, motorische Unruhe
- Halluzinationen
- Ödeme
- Hypotonien
- psychotische Zustände
Allopurinol
Gichtmittel Urikostatika (kompetitiv, reversibler Xanthinoxidasehemmer)
Allopurinol konkurriert mit Hypoxanthin und Xanthin um das Enzym Xanthinoxidase. Die Umsetzung von Allopurinol zu Oxypurinol läuft aber wesentlich langsamer ab als die Metabolisierung von Hypoxanthin zu Xanthin und weiter zu Harnsäure.+ zudem Oxypurinol selber auch wieder aktiv! (t1/2 sogar länger als bei Allopurinol) -> Harnsäure-Produktion wird so gehemmt.
Indikation: das Mittel zur Behandlung einer primären oder sekundären Gicht!
- prophylaktische Therapie des akuten Gichtanfalles
- Elimination von bestehenden Tophi und (Urat-Nierensteinen -> Harn alkalisieren = viel effizienter)
- Behandlung chronischer Gichtarthritiden
- Prophylaxe bei zytostatischer Therapie
UAW: selten
- zu Beginn der Therapie akute Gichtanfälle möglich (wie bei jeder medikamentöser HS-Therapie -> deshalb Colchicin Prophlyaxe im ersten Therapiemonat)
- Hautreaktionen (10%)
- starke allergische Reaktionen (0.1%)
Interaktionen:
- Allopurinol verstärkt Wirkung von Cumarinen durch Verminderung deren Metabolismus
- erhöht Wirkung von Zytostatika auf Purinbasis (Azathioprin) (abbau/metabolismus gehemmt)
Al-Mg-hydroxid
Antacida
=basische Aluminium- und Magnesiumsalze: Puffersalze puffern Protonen und erhöhen dadurch den pH im Magen. => rasche Schmerzlinderung bei Refluxbeschwerden, Sodbrennen, Hyperazidität, funktioneller Dyspepsie...
Kombination von Mg-Hydroxid (schnell wirksam, laxierend) + Al-Hydroxid (lang wirksam, opstipierend) sinnvoll, da sie sich gut ergänzen + NW aufheben.
Indikation:
- gastrooesophagaler Reflux / Ösophagitis
- Gastritis
- (Ulcus duodeni) heute keine Rolle mehr, da H2RA und PPIs viel effektiver!
UAW: selten GIT-Beschwerden (Obstipation...), bei langer Einnahme intoxikation durch Aluminium möglich, Adsorbiert andere Medis -> 2h vorher + nachher nichts anderes einnehmen!
Aciclovir
Virostatika (Antimetabolit) -> HSV + VZV (Variszella Zoster V.)
Dem Aciclovir fehlt eine Hydroxylgruppe, um ein Nukleotid anzuhängen. Dadurch bewirkt ein in die DNA eingebautes Aciclovir-Triphosphat einen Kettenabbruch, wobei die virale DNA-Polymerase gebunden bleibt und somit inaktiviert wird.
Um aber überhaupt eingebaut zu werden, muss das Aciclovir zuerst dreifach phosphoryliert werden. (Triphosphat = aktive Form!)
Die Anknüpfung des ersten Phosphat-Restes kann nur von einer Herpesvirus-kodierten Thymidinkinase (Punktmutationen in diesem Enzym führen zu Resistenzentwicklung) vorgenommen werden. Daraus ergibt sich eine Selektivität für virusbefallene Zellen.
Das entstandene Aciclovir-Monophosphat wird dann durch zelluläre Kinasen zum Triphosphat umgewandelt.
Die eingefügten Phosphorsäuren sind bei zellulärem pH negativ geladen, was die Membrangängigkeit aufhebt und das Aciclovir-Triphosphat in der befallenen Zelle akkumuliert.
Da Aciclovir zur Aktivierung eine Thymidin-Kinase benötigt, ist es wirksam gegen HSV1, HSV2, und VZV, gegen EBV und CMV kann es nicht eingesetzt werden!
Indikation: Schwere Herpes-Infektionen mit HSV1, HSV2, VZV
Auch lokal als Salbe möglich!
- Orale Bioverfügbarkeit: 20% (besser bei Valacyclovir (Prodrug))
UAW: Dank der hohen Selektivität für virusbefallene Zellen generell relativ geringe Nebenwirkungen:
- GIT-Störungen (häufig)
- Pruritus, Urtikaria (häufig)
- reversibler Anstieg der Leberenzym-, Blutharnstoff- und Kreatininwerte (selten)
Acarbose
alpha-Glucosidase-Hemmer: orale Antidiabetika
"Pseudotetrasaccarid"-> hemmt Alpha-Glucosidase auf dem Bürstensaum des Darmepithels (vom Darmlumen her) ⇒ Spaltung der Disaccharide in Glucose-Monosaccharide verringert ⇒ verzögerte und u. U. verminderte Glucose-Resorption ⇒ weniger postprandiale Blutzuckerspitzen
Indikation:
- Diabetes mellitus Typ II
KI:
- Patienten unter 18 Jahren
- schwere Niereninsuffizienz
- chronische Darmerkrankungen mit deutlichen Verdauungs- und Absorptionsstörungen
UAW:
- nicht resorbierte Disaccharide werden durch Bakterien im Darm abgebaut ⇒ Meteorismus, Borborygmi, Diarrhoe -> geringe Therapie-Compliance (deshalb selten verwendet)
Acamprosat
Entwöhnungsmittel
Acamprosat wirkt agonistisch auf den GABA-Rezeptor (und antagonistisch auf den NMDA-Rezeptor), der auch durch Ethanol stimuliert wird. -> Reduktion des Alkoholkonsums
Indikation: Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer Entzugsbehandlung bei Alkoholabhängigkeit
UAW: GIT-Beschwerden
Octreotid
Hypothalamus/Hypophyse-wiksame Pharmaka / Somatostatin-Analogon
- wirkt wie → Somatostatin (Nur längere t1/2)
- hemmt das Growth-Hormone
- hemmt die Sekretion von → Insulin, → Glukagon, Gastrin und anderen Peptidhormonen
- hemmt die Sekretion von → TSH
Indikation:
- Akromegalie
- Symptombehandlung bei Endokrinen Tumoren (NEN) -> Senkung der Hormonproduktion durch Tumor
- Radioaktiv markiert: bei Endokrinen Tumoren (NEN):
- zur Radio-Therapie
- zur Bildgebung (Szintigraphie)
- + Akut-Therapie oder Langzeitprophylaxe (langwirksame Präparate) bei Ösophagusvarizen(blutung) -> senkt Blutdruck im Splanchnicusgebiet
UAW:
- GIT-Symptome (gelegentlich)
- Gallensteinbildung und Diabetes mellitus (Selten)
Isofluran
Inhalationsanalgetika
> Wirkung wohl durch relativ unspezifische Einlagerung in Zellmembranen (Volumenhypothese)
> Wirkung wohl auch durch spezifische Interaktionen mit ZNS-Rezeptoren (u.a. wird wahrscheinlich GABAA-Rezeptor sensibilisiert)
- Ausgeprägte Muskelrelaxation (ACHTUNG: Atemdepression)
- schwach ausgeprägte analgetische Wirkung -> Kombo mit Analgetika nötig
- Schlecht Blutlöslich -> rasches An-/Abfluten
- sehr geringe Biotransormation
Indikation:
- Narkoseeinleitung (Erwachsene)
- Narkoseunterhaltung
- meist in Kombination mit → Lachgas (wegen Analgesie)
KI:
- Kinderchirurgie ("stechender Geruch")
- Maligne Hypertermie
UAW:
- maligne Hyperthermie
- negativ inotrop (Hypotonie, Arrhythmien)
- Atemdepression
- ZNS: tonisch-klonische Anfälle (sehr selten)
- Niere: Reduktion der Nierendurchblutung und GFR
Buserelin
GnRH-Rezeptor-Agonist ("Super-Agonisten")
Wirkt wie das endogene GnRH auf die Hypophyse. Durch kontinuierlicher Gabe (und nicht pulsatil wie normal physiologisch) tritt eine Gewöhnung auf (Desensibilisierung der Rezeptoren), worauf die Gonadotropin-Sekretion sistiert.
- kurzfristig (pulsatil): Förderung der LH/FSH-Sekretion und somit Östrogen/Testosteron
- langfristig (kontinuierlich): Hemmung der LH/FSH-Sekretion und somit Östrogen/Testosteron
Indikation:
kuzfristig/pulsatil:
- hypothalamische Sterilität
- Ausbleiben der Pubertät
- fehlender Descensus der Hoden
langfristig/kontinuierlich:
- Prostata- oder Mammakarzinom
- funktionelle Kastration (Triebtäter)
- Endometriose
- Pubertas praecox
UAW:
- klimakterische Beschwerden (wie Hitzewallungen)
- Libido-Verlust und Stimmungsschwankungen
- Impotenz
- zudem Kopfschmerzen, Sommnolenz und Schwindel möglich
Zidovudin
Virostatika, RT-Hemmer (HIV)
= Thymidin-Analogon (physiologische Base und abnormer Zucker (N3 statt -OH Gruppe))
- bewirkt Kettenabbruch beim Einbau in die (virale) DNA
- wirkt selektiv auf die (virale) reverse Transkriptase
- wirkt auf die menschliche DNA-Polymerase mit einer ca. 100x kleineren Affinität -> Spezifität
Indikation:
- HIV-Infektionen (HAART)
UAW:
- Kopfschmerzen (sehr häufig)
- GIT-Beschwerden (sehr häufig)
- Anämie, Neutro- und Thrombozytopenie (häufig)
- Myalgie (häufig)
- Leberschäden (selten)
Voriconazol
Antimyotika Azolantimyotika
Besitzt eine gute fungistatische Wirkung, indem es die Ergosterol-Synthese in der Pilzzellwand hemmt. Diese wird dadurch durchlässiger und weniger stabil.
Indikation:
- invasive Aspergillose
- Candida-Infektionen
- schwere Pilzinfektionen durch weitere empfindliche Erreger
UAW: viele schwere! -> nur in schweren Fällen anwenden!
- Sehstörungen (sehr häufig)
- Fieber, Kopfschmerzen (sehr häufig)
- Hautausschlag (sehr häufig)
- GIT-Beschwerden (sehr häufig)
- Blutbildstörungen (häufig)
- Atemnotsyndrom, Lungenödem (häufig)
Vancomycin
Glycopeptid-Antibiotikum
Bindet an terminale Alanine des der Pentapeptid-Seitenketten der Mureinpolymere -> Transpeptidase kann diese nicht mehr abspalten und so die Querverbindungen synthetisieren -> Zellwandsynthese gestört -> Bakterizid
Wirksamkeit generell:
- gram-pos: ++
- gram-neg: 0
- Anaerobier: +
Wirksamkeit im Speziellen:
- Staphylokokken (auch MRSA)
- Streptokokken
- Enterokokken
- Clostridium difficile
Indikation:
- Infektionen mit empfindlichen Erregern (Bsp. Oral bei: Pseudomembranöser Kolitis durch Clostridium dificile)
- insbesondere Infektionen mit MRSA
UAW:
- Ototoxizität (selten, aber gefürchtet)
- Nephrotoxizität (selten, aber gefürchtet)
- allergische (bis anaphylaktische) Reaktionen (besonders bei rascher Infusion)
Valproinsäure
Antiepileptika, Verschiedene Angriffspunkte (inkl. Na+-Kanal-Hemmer)
--> Mittel der 1. Wahl bei den meisten Anfallsformen!
--> Vorteile: günsig, breites Wirkspektrum, relativ gut verträglich
- NMDA (Glutamat)-Rezeptor-Antagonist
- hemmt Na-Kanäle -> hemmt dadurch die (übermässige) Erregungsweiterleitung (APs)
- hemmt Ca-Kanäle (T-Type)
- (steigert Aktivität von GABA im Gehirn)
Indikation: nr.1 bei fast allen Anfallsformen!
- fokale und generalisierte Anfälle
- Absencen
- myoklonische Krämpfe
- Mood Stabilizer bei akuten Manien, Rezidivprophylaxe bipolarer Störungen
KI:
- Leberschädigungen
- (Schwangerschaft)
UAW:
- teratogen (obligat)
- GIT-Beschwerden (häufig)
- Gerinnungsstörung
- Schwindel, Tremor, Benommenheit (häufig)
- Sedierung (gelegentlich)
- reversibler Haarausfall (Alopezie)
- Hepatotoxizität, hepatische Enzephalopathie (selten, aber gefürchtet)
--> Substrat von CYP2A6
--> Hemmung von CYP 2C9, 2C19 (-> CAVE: Phenytoin, Barbiturate... darüber abgebaut), 3A4
-> Im Moment als breitwirksames Antiepileptikum am häufigsten angewendet.
Vor der Anwendung während einer Schwangerschaft, muss der teratogene Effekt gegenüber dem Epilepsiepotential der Mutter abgewogen werden.
Uricase (Rasburicase)
Gichtmittel (Rekombinante Uratoxidase (Enzym), täglich i.v. appliziert + teuer -> deshalb v.a. im Spital
-> Rekombinantes Enzym, das die Oxidation von Harnsäure zum besser nierengängigen(löslichen Allantoin katalysiert!
(Die meisten Säugetiere überführen Harnsäure mit der Uricase in das wesentlich besser wasserlösliche Allantoin, das leicht über die Nieren eliminiert wird. Beim Menschen fehlt dieses Enzym, weil das entsprechende Gen inaktiviert ist.)
-> schneller, starker Abfall der Serum-Harnsäurekonzentration
Indikation:
- Prophylaxe und Therapie akuter Hyperurikämien
- Verhinderung von akutem Nierenversagen bei Patienten mit hoher Tumorlast und Risiko einer raschen Tumorlyse beim Beginn der Chemotherapie (Verhinderung des "tumor-lysis-syndrom")
UAW:
- GIT-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
- Immunogenizität: Überempfindlichkeitsreaktion bei wiederholter Anwendung (leichte Allergie bis anaphylaktischer Schock)
KI: bei Hämolyse-Neigung, Schwangerschaft + Stillzeit
Trastuzumab
Antineoplastika (HER2-Antikörper) (epidermal growth factor receptor 2)
- Antikörper gegen HER2-Protein (Wachstumsfaktor-Rezeptor) -> Hemmung des Tumorwachstums durch Blockierung von HER2
- HER2 wird in Mammakarzinomen und Magenkarzinomen häufig überexprimiert
Indikation:
- Mammakarzinom mit HER2-Überexpression (häufig in Kombination)
KI:
- Mammakarzinom ohne HER2-Überexpression
Topiramat
Antiepileptika (weitere)
-> bei therapieresistenten fokalen und generalisierten Anfällen + zudem auch Migräneprophylaxe
- verstärkt die Wirkung von GABA
- blockiert spannungsabhängige Na+-Kanäle
- blockiert glutamatergen AMPA-Rezeptoren
- hemmt schwach die Carboanhydrase
Indikation:
- therapieresistente fokale und generalisierte Epilepsie-Anfällen (als Co-Therapie)
- Migräneprophylaxe
UAW:
-Müdigkeit, Schwindel, Ataxie
-Übelkeit, Gewichtsverlust
Tobramycin
Antibiotika: Aminoglykoside -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen
keine Resorption -> i.v.-Gabe! Keine Metabolisierung, renale Ausscheidung.
Aminoglykoside binden an die 30S Untereinheit der bakteriellen Ribosomen -> deformiert mRNA -> blockieren die Proteinsynthese (Ausnahme: Bakterizid)
Empfindlichkeit generell:
- Gram-positive Keime: +
- Gram-negative Keime: ++
- Anaerobier: - (!) (Fehlender Transport: "Konstitutionelle Barriere")
Empfindlichkeit speziell:
- P. aeruginosa
- Enterobacter spp.
- Klebsiellen
- E.coli
- Staphylokokken (ohne MRSA)
Indikation:
- Infektionen mit empfindlichen Erregern (insbesondere P. aeruginosa)
- meist erst als Therapie der zweiten Wahl
Pharmakodynamik: Bedeutung bei schweren Infektionen (optimal bei Sepsis!) da:
1. breites Wirkspektrum, 2.. primär bakterizide Wirkung, 3. rasche Wirkung, 4. synergistische Wirksteigerung durch Kombo mit beta-Lactam-AB
Resistenz gegen Aminoglykoside tritt rasch ein, deshalb besser 1x hohe Dosen, als wiederholt kleine Dosen:
1. Inkativierung durch bakterielle Enzyme (Transferasen) = häufigster Grund
2. Hemmung der Aufnahme in Bakterienzellen
(3. Mutation des Rezeptorproteins im Ribosom)
UAW: enge therapeutische Breite! (-> kein Primärantibiotikum!)! Nierenversagen durch akute (toxische) Tubulusnekrose, Nausea, Schwindel, Nystagmus (Innenohr) -> irreversible Ototoxizität, kann verstärkt werden durch Diuretika (Schleifendiuretika)
Tiagabin
Antiepileptika (weitere)
- selektiver GABA-Reuptakeinhibitor
- erhöht hemmenden Einfluss von GABA auf die Nervenzellen -> Cl-Einstrom stärker
- erhöht so die Schwelle zur (unkontrollierten) Erregungsausbreitung
Indikation:
- fokale Epilepsien mit/ohne sekundäre Generalisierung (als Zusatztherapie)
UAW:
- Schwindel, Müdigkeit, Tremor (sehr häufig)
- Diarrhoe (gelegentlich)
Thiopental-Na
Injektionsnarkotika (Barbiturate)
- allosterische Verstärkung der GABA-Wirkung am GABAa-Kanal -> Hyperpolarisation der Zellen senkt deren Aktivität
- wirkt nur narkotisch
- wirkt weder analgetisch noch muskelrelaxierend
Indikation:
- Narkoseunterhaltung bei kurzen Eingriffen (<15min)
- Narkoseeinleitung bei grossen Eingriffen (nach 1x-Bolus: 6-8 min Zeit zur Überleitung in eine Inhalationsnarkose)
KI:
- schwere respiratorische Einschränkung
- Porphyrie (gestörte Häm-Synthese)
UAW:
- GIT-Beschwerden
- euphorische Stimmungslage
- kardiale Depression -> Hypotonie
- Atemdepression
- Auslösung von Porphyrieattacken möglich (bei Prädisposition)
- Sucht- und Abhängigkeitspotential hoch
CAVE: starke Induktion von CYPP450-Systemen in Leber -> Interaktions-Gefahr
Thiamazol
Thioamide (Thioharnstoff-Derivate) Hemmstoffe der SD-Hormonsynthese
- hemmt die Thyreo-Peroxidase in der Schilddrüse und somit die Hormonsynthese ⇒ verringerte Mengen Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) in Blut
Indikation:
- Hyperthyreose durch
- Morbus Basedow
- funktionelle Autonomie
KI:
- retrosternales Struma (Kompressionsgefahr der Trachea bei weiterer Vergrösserung)
- relativ kontraindiziert: Schwangerschaft (teratogen durch Suppression der fetalen Schilddrüse)
UAW:
- allergische Reaktionen (5 - 10%)
- Agranulozytose, Leukozytopenie, Thrombozytopenie
- Strumabildung durch erhöhte TSH-Werte
- teratogen
CAVE: Latenz bis Wirkeintritt: nur Synthese von neuem Hormon gehemmt, aber SD-Hormonvorrat reicht für 1-2 Wochen!
--> nicht geeignet bei thyreotoxischer Krise!
Testosteron-Propionat
Androgen (Testosteron-Derivat)
-> Androgenisierend + Anabol
-> Intramuskulär alle 2-4 Wochen
Indikation:
- Substitutionstherapie bei Androgenmangel
- prim./sek. Hypogonadismus beim Mann
- Doping/Anabolokum
CAVE: Exogene Testosteronzufuhr -> LH/FSH runterreguliert -> Hodenatrophie (Spermatgenese mitbeeinträchtigt!) (kann z.T. irreversibel sein!)
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