Pharmaceutical Care
Vorlesung Pharmaceutical Care HS12 + FS13, Assistenzjahr Pharmazie, Universität Basel
Vorlesung Pharmaceutical Care HS12 + FS13, Assistenzjahr Pharmazie, Universität Basel
Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.03.2013 / 31.12.2019 |
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• Die Creatin-Kinase (CK) ist erhöht, wenn Muskelzellen zerstört werden, z.B. bei Statin-Therapie. CK ist ein intrazelluläres Enzym, welches freigesetzt wird, wenn die Zellen untergehen. • Das Kreatinin ist ein Abbauprodukt von Kreatin, welches durch den Muskelstoffwechsel entsteht. Kreatinin ist deshalb für die Abschätzung der Nierenfunktion kompatibel, weil es ausschliesslich über die Niere ausgeschieden wird.
CRP gibt ebenfalls Auskunft über Entzündungsprozesse, aber nicht nur über bakterielle, da auch sterile Entzündungen wie Polyarthritis in einem erhöhten CRP resultieren.
• Zeitpunkt der Probeentnahme • Zeitpunkt der Einnahme / Verabreichung • Dosiserungsschema (Dosis, Verabreichungsart, Therapiedauer) • Alter, Geschlecht, Erkrankungen, Nierenfunktion • Komedikation • Indikation für TDM • Pharmakokinetik, therapeutischer Bereich der gemessenen Substanz
Clearance = ((150 - Alter) x Gewicht) / Plasma-Kreatinin. Bei starkem Übergewicht wird die Clearance überschätzt, da das Gewicht im Zähler steht. Das Serumkreatinin bleibt über die Jahre hinweg gleich, da die Muskelmasse in gleichem Mass wie die Clearance abnimmt. Auch ohne Nephropathie nimmt die Nierenfunktion im Alter stark ab.
• bei Clearance < 50 mI/mm und • bei Qo-Wert der Medikamentes <0.5 und/oder • ein aktiver oder toxischer Metabolit mit Qo < 0.5 vorliegt. Der Qo-Wert gibt die Menge Arzneistoff an, welche nicht über die Niere ausgeschieden wird. Wird also mehr als die Hälfte über die Niere ausgeschieden, so ist eine Dosisanpassung nötig. Qo heisst auch extrarenale Dosisfraktion.
Die Medikamente müssen in "high" und "low extraction drugs" eingeteilt werden. Bei den high wird die Bioverfügbarkeit erhöht, bei den low nimmt vorallem die Halbwertszeit zu.
• Kontraindiziert: Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich. Die beiden Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden, weil schwerwiegende Folgen dokumentiert sind . • Vorsichtshalber kontraindiziert: Die beiden Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden, weil schwerwiegende Folgen auf theoretischer Grundlage angenommen werden müssen. • Überwachung/Anpassung: Überwachung bzw. Anpassung nötig. Hier sind in jedem Fall Massnahmen erforderlich: Alternativarzneimittel, zeitliche Trennung der Einnahme, Dosisanpassung, Dosisbegrenzung, Überwachung auf unerwünschte Wirkungen. • Bei Risikofaktor Überwachung/Anpassung: In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig. Hier sind Massnahmen erforderlich, wenn bestimmte Umstände vorliegen: z. B. Risikofaktoren, hohe Dosierung, bestimmte Reihenfolge der Anwendung, länger dauernde Therapie. • Vorsichtshalber überwachen: Die Interaktion ist theoretisch möglich aber bislang nicht dokumentiert, oder tritt nur in Einzelfällen auf, ohne dass Risikofaktoren bekannt sind, oder führt nur zu etwas verstärkten Nebenwirkungen.
Gyrasehemmer (Noroxin mit Norfloxacin) und tetrazyklische Antibiotika (Minocin mit Minocyclin, Vibramycin mit Doxicyclin) bilden mit Antazida nicht-resorbierbare Chelatkomplexe. Deshalb sollte ein Antazidum 4 Stunden vor oder 2 Stunden nach der Einnahme des Antibiotikums eingenommen werden. Alternativ kann auch mit einen Antihistaminikum oder einem PPI therapiert werden. Übrigens sollte auch auf Milch oder andere calciumhaltige Medikamente und sogar Mineralwasser verzichtet werden.
• Retrospektiv: ? Drug use problems ? Drug therapy problems ? "brown bag method" • Ad hoc: ? Neue oder geänderte Pharmakotherapie ? Lösung arzneimittelbezogener Probleme • Prospektiv: ? Vermeidung potentieller arzneimittelbezogener Probleme ? Was hat der Patient zu erwarten? Z.B. Wirkungseintritt, UAW.
• By the mouth • By the clock: Entsprechend der Halbwertszeit • By the ladder: Keine Kombination von Analgetika der gleichen Stufe, Koanalgetika können jede Stufe ergänzen, Nebenwirkungen sind immer möglich und müssen angegangen werden. • Stufe 1: Nicht-Opioid • Stufe 2: Schwaches Opioid • Stufe 3: Starkes Opioid
Abrupte Wechsel können bei Nebenwirkungen angebracht sein. Zuerst wird die Tagesdosierung inklusive Reservemedikation errechnet, anschliessend mittel Äquipotenzen auf das neue Präparat oder die neue Formulierung umgerechnet und schliesslich die Hälfte davon auf Einzeldosen aufgeteilt. Die nötige Titration wird dann rasch durchgeführt.
Die Schmerzreserve ist stets in der gleichen Substanz wie die Basistherapie, sollte aber in einer schnell freisetzbaren Form sein. Sie beträgt ca. 10 bis 20% der Grunddosis (1/6 - 1/10). Morphin kann allerdings immer als Reserve benutzt werden. Die Schmerzreserve wird stets zur Fixmedikation hinzu genommen. Dies auch wenn die Reserve 1 h vor der geplanten Basismedikationseinnahme genommen wird.
• aufkleben eines Pflasters tiefer/tiefster Dosis • in den ersten 12 h weiterhin Gabe des bisherigen Sz?Mittels in bisheriger Dosis • in den nächsten 12 h bedarfsorientiert • bedarfsorientierte Behandlung von Sz?Durchbrüchen • nach 72 h (bzw. 4 Tage) Pflasterwechsel, ggf. Dosisanpassung
? Übelkeit (Toleranz nach 7?10 Tagen) ? Obstipation (keine Gewöhnung) ? Sedation ? Mundtrockenheit ? Pruritus ? Hypotonie ? Neurotoxizität: • Myoklonien (Zuckungen Gesicht, Extremitäten) • Hyperalgesie (verstärkte Reaktion auf Reiz) • Allodynie (Reaktion auf Reiz, der normal nicht schmerzhaft ist) • Verwirrtheit, Halluzination
Herpes ist sehr schmerzhaft und ca. 300 Mal häufiger als Syphilis, welche ebenfalls zu Ulcerationen führt. Jeder Ausschlag, Ulkus, Juckreiz unterhalb des Bauchnabels bedeutet Herpes bis zum Beweis des Gegenteils. Syphilis ist häufig asymptomatisch oder dann atypisch. Brennen beim Ausfluss deutet auf eine Urethritis, welche durch Chlamydien und Gonorrhö hervorgerufen wird (Chlamydien klarer Ausfluss, Gonorrhö eitriger Ausfluss).
„Pharmazeutische Betreuung ist die konsequente Wahrnehmung der Mitverantwortung des Apothekers bei der Arzneimitteltherapie mit dem Ziel, bestimmte therapeutische Ergebnisse zu erreichen, die geeignet sind, die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten zu verbessern.“
Absichtliche, dauerhafte oder sporadische sowie übermässige Verwendung von Arzneimitteln mit körperlichen oder psychischen Schäden als Folge. Aber auch: Anwendung ohne medizinische Indikation. Die psychotrope Komponente der Substanz ist nicht zwingend.
Klare Indikation, Kleine Dosis, Kurze Anwendungsdauer, kein aprubtes Absetzen.
Schlaflosigkeit oder Tagesmüdigkeit, Benommenheit Muskelschwäche und Koordinationsstörungen (Sturz- und Unfallrisiko) Gefühlsverflachung, Stimmungsschwankungen Kognitive Einbussen, verwaschene Sprache, neurologische Störungen Verlust der Mobilität Chronische Schmerzen, Kopfschmerzen Fortschreitende soziale Isolation, Verlust der Hygiene
Wahnzustände, Halluzinationen, psychotische Reaktionen, zerebrale Anfälle
• Psychotrope Wirkkomponente: Wird benötigt für die Entwicklung einer Abhängigkeit/einer Sucht aus einem Missbrauch heraus. • Verabreichungsart/Anflutungsgeschwindigkeit: Tropfen wirken durch ihre Anflutung schneller als Tabletten, insbesondere Retardformulierungen. • Potenz/Dosis: Äquipotenzen sollten beachtet werden. 10 mg sind nicht gleich 10 mg wenn man verschiedene Substanzen vergleicht. • Verfügbarkeit/Kosten.
Patienten, die sich ins Ausland begeben wollen, können bei ihrem behandelnden Arzt eine Bescheinigung beantragen, durch die der rechtmässige Besitz der verschriebenen Betäubungsmittel ausgewiesen werden kann. Der Patient muss dieses Dokument anschliessend noch durch die Stelle, die das Medikament abgibt, bestätigen lassen. Es darf allerdings nur für 30 Tage mitgenommen werden. International sollte allenfalls ein Dokument bei einer regionalen Behörde im Voraus eingefordert werden.
für max. 6 Tage erlaubt. Bei Ferien für max. 1 Monat möglich, schriftliche Bestätigung mitgeben. Bei länger dauernder Abwesenheit Substitutionsbehandlung an vorübergehendem Wohnort.
Nach einer Inkubationszeit von zwei bis vier Tagen treten akute Hals- und Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber über 38°C auf. Bei der Untersuchung findet man häufig einen geröteten Rachen, grosse belegte Tonsillen und vergrösserte Lymphknoten im Halsbereich.
Die Rezeptvalidierung ist die erstmalige oder wiederholte Evaluation einer ärztlichen Verordnung: (=Mitverantwortung!) ?Formale Kontrolle ?Plausible Dosierung (Überprüfung Therapieplan) ?potentielle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ?Beratungsbedarf: - Dosierung / Handhabung / Therapieplan, - Therapieziel, zu erwartende Wirkungen, - Nebenwirkungen, - Vorsichtsmassnahmen ?Beratungsbedürfnis - Instruktion / Gewährleistung korrekte Anwendung, - Complianceunterstützung ?Möglichkeiten/Wunsch nach Generika ?Wahl kostengünstige Packungsgrösse
L = Lokalisierung, I = Intensität, Akuität: akut, subakut/chronisch, N = Natur der Läsion, Aussehen, Ausbreitung, D = Dauer, zeitlicher Verlauf, Frequenz, A = Andere Symptome, A = Anamnese, Krankheiten und Medikamente, mögliche Ursache schon angewendete Therapien, F = Verschlimmernde Faktoren, Risikofaktoren, F = Verbessernde Faktoren
Für wen? Andere Medikamente? Anwendung des Medikamentes bekannt? Risikosituation?
S: Subjektiv: Subjektive Beschwerden, Patientenaussage. O: Objektiv: Patientenbeobachtung, Messdaten, Medikationsdaten A: Assessment: Problemanalyse mit den gesammelten subjektiven und objektiven Daten, Ressourcenabklärung, Ursachensuche. P: Plan: Lösungsmöglichkeiten, Intervention.
1. Erkennen und Analysieren des Patientenproblems. 2. Erhebung und Ausarbeitung der Informationen zusammen mit dem Patienten. 3. Definition der Ziele. 4. Erarbeiten von Alternativen und Begleitmassnahmen. 5. Festlegung des Therapieplans. 6. Designs des Aktionsplans zur Therapiekontrolle. 7. Umsetzung durch den Patienten. 8. Follow-up mit Dokumentation, etc.
Es gehört der genaue Name dazu, sowie die Dosierung, die Anwendungsinstruktion, Risiken und potentielle UAW, Begleitmassnahmen und der Verlauf der Behandlung (Wirkungseintritt und -dauer, Wann die nächste Beratung).
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