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Pflege

Basale Stimulation

Basale Stimulation

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Kartei Details

Karten 6
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 06.11.2013 / 13.10.2014
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
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Warum ist der Ansatz der basalen Stimulation bei schwerstkranken und sterbenden Menschen so wichtig?

Da die Wahrnehmung und Kommunikation am Ende unseres Lebens, aus unterschiedlichen Gründen (z.B. wenig Umgebungsreize, die stimulieren oder Schmerzen), häufig beeinträchtigt ist, dient die Basale Stimulation als besondere Form der Sterbebegleitung und versucht auf grundlegende, einfache, primäre Bedürfnisse des Sterbenden einzugehen und die Lebensqualität zu verbessern. Das Konzept der Basalen Stimulation ist auf jeden Patienten individuell abgestimmt.

Hauptschwerpunkte sind: Wahrnehmung, Bewegung, Kommunikation, Berührung

BS kann in der Sterbebegleitung folgendes bewirken:

  • Gefühl des Wohlbefindens und der Stressreduzierung
  • Berührungen vermitteln Nähe und Sicherheit.
  • Wenn Worte fehlen, oder nicht mehr ausgesprochen werden können, bietet Basale Stimulation eine Form der Kommunikation. Hände und Sinne werden zum Medium für Kommunikation.
  • Dem krankheitsbedingten fehlenden Körperbewusstsein kann entgegengewirkt werden, indem der Patient sich selber spürt, seine Grenzen wahrnimmt und sich in seinem eigenen Körper wohlfühlt
  • Orientierungslosigkeit wird entgegengewirkt
  • Die Welt außerhalb des Körpers wahrnehmen.
  • Rhythmisierung der Aktivzeiten und Ruheperioden

Nenne die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche in der Basalen Stimulation.

  • Somatische Wahrnehmung (Temperatur, Druck, Berührung, Vibration, Feuchtigkeit, Schmerzen)
  • Vibratorische Wahrnehmung (Erfahrung von Körpertiefe und -fülle, innere Stabilität)
  • Vestibuläre Wahrnehmung (Steuerung des Gleichgewichtes)
  • Taktil-haptische Wahrnehmung (Tast- und Greifsinn)
  • Orale-Olfaktorische (Geschmacks- u. Geruchssinn)
  • Visuelle Wahrnehmung (Sehen)
  • Auditive (Hören)

Was zeichnet die Berührungsqualität aus?

Berührungen, die mit flächig aufgelegter Hand, deutlich beginnen oder enden, vorüberziehend mit konstantem, mehr oder weniger Druck, sind eindeutig und haben einen starken kommunikativen Charakter. Sie geben Nähe, Geborgenheit, Wertschätzung, Anerkennung, die bis zum Tod spürbar ist.  Zu erkennen ist es daran, dass der Patient entspannt anstatt eine taktile Abwehrhaltung (z.B. Verspannung der Extremitäten) einzunehmen.

Die Berührungsqualität zeichnet sich durch Vermeidung punktueller, oberflächlicher, abgehackter und fliehender Bewegungen und schnelle überhastete Arbeitsweise aus.

Nenne Beispiele für BS in den verschiedenen Wahrnehmungsbereichen

  • Somatische Stimulation: über die Haut (spüren, fühlen, tasten, greifen)) Waschungen, einreibungen, Massagen, Tastsäckchen, Tastbretter mit verschiedenen Materialien
  • Visuelle Stimulation (sehen) Bilder, Fotos, Dias, Farben, Bildbände, Filme usw.
  • Auditive Stimulationen (hören): Musik, Musikinstrumente, Geschichteen erzählen, Phantasiereisen, Geräuscheraten, Klangschalen
  • Olofaktorisch und gustatorisch (riechen, schmecken): Düfte, Aromen, Kräuter, Gewürze, aromatische Speisen und Getränke
  • Vestibuläre Stimulation: Bewegungsübungen mit Handtüchern wie z.B. Arme und Beine reinlegen und langsam bewegen. Kornährenfeld-Übung: z.b. Hinter den Menschen setzen und leichte Rotationsübungen durchführen, schaukeln, auf die Bettkante setzen

Ein Mensch möchte nicht essen. Welches Angebot kann ich dem Menschen machen?

  • Biografie beachten, wie hat der Mensch früher gegessen?
  • Das Auge isst mit, schönes Geschirr benutzen
  • Passierte Kost erst mal im Ganzen zeigen
  • Durch Düfte von Lieblingsspeisen Appetit anregen
  • Sich dazu setzen und mitessen und trinken
  • Potionen nicht zu groß machen
  • Gute Sitzposition
  • Ruhe und  Zeit mitbringen

Warum ist die Biografie so wichtig?

Die intensive Auseinandersetzung mit Biographie ist wichtig, um

  • das Verhalten und Erleben des Menschen zu verstehen z.B. Ängste
  • die mit dem Verhalten verknüpften Bedürfnissignale besser entschlüsseln
  • ein individuelles, an der Biografie orientiertes Angebot zu erstellen (Vorlieben, Abneigungen, Wünsche) zu können
  • an den Gewohnheiten des Menschen anknüpfen zu können und Vertrautheit zu schaffen