Personalwirtschaft - Kapitel V - Personaleinsatzplanung
Personaleinsatzplanung
Personaleinsatzplanung
Set of flashcards Details
Flashcards | 27 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 17.01.2013 / 27.04.2024 |
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Aufgabe der Personaleinsatzplanung ist es...
...in optimierter Weise eine Übereinstimmung herzustellen, zwischen dem zu einem konkreten Zeitraum gegebenen Bedarf an Personal und dem konkret für diesen Zeitraum für bestimmte Aufgaben oder Arbeitsplätze eingeplanten Mitarbeiter.
Optimal ist die Personaleinsatzplanung, wenn...
- für den Zeitraum mindestens die jeweils benötigte Anzahl von Mitarbeitern eingeplant wird
- die verplanten Mitarbeiter für die geplanten Aktivitäten über die erforderlichen Qualifikationen verfügen
- und die durchgeführte Planung unter allen Varianten, die die beiden erst genannten Kriterien erfüllen, die geringsten Kosten erzeugen
=> quantitativ, qualitativ optimal und kosteneffektiv
Allgemeiner definiert ist die Personaleinsatzplanung die...
...wechselseitige Anpassung von Anforderungen des Arbeitsplatzes und Angeboten des Arbeitnehmers
Ökonomische Ziele (Unternehmenssicht) im Rahmen der Personaleinsatzplanung
- Optimale Kosten-Leistungsrelation durch
- Übereinstimmung von Anforderungen und Fähigkeiten
- unter Beachtung von Flexibilität, Stabilität und Integrität der Arbeitsgruppe
Soziale Ziele (Mitarbeitersicht) im Rahmen der Personaleinsatzplanung
- Erreichung von Arbeitszufriedenheit
- Vermeidung von Über- und Unterforderung
- durch Berücksichtigung von individuellen Neigungen und Bedürfnissen
Ziel der Personaleinsatzplanung
- Allgemein: Übereinstimmung von ökonomischen und sozialen Zielen
- Abstimmung des Anforderungsprofils der Stelle mit dem Fähigkeits- und Bedürfnisprofils des entsprechenden Mitarbeiters
Wesentliche Gestaltungsbereiche der Personaleinsatzplanung
- Arbeitsaufnahme und -inhalte
- Arbeitsplatz und -umgebung
- Arbeitszeit
Wie ist die Arbeitsaufnahme eines neuen Mitarbeiters personalwirtschaftlich zu gestalten bzw. welche Maßnahmen sind durchzuführen
- systematische Unterweisung am Arbeitsplatz (fachlich) = Personaleinarbeitung (Dauer für Einarbeitung durchschnittlich 1 Geschäftsjahr)
- Einführung in das soziale System (sozial) = Personaleingliederung
Maßnahmen zur Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters
- Einarbeitung on-the-job (aufgabenbezogene Unterweisung), off-the-job (Kurse für die die Arbeit unterbrochen wird), near-the-job
- Trainee-Programme
- Patensystem: Betreuung durch einen gleichgestellten, aber erfahreneren Kollegen (Problem: gleichgestellter Kollege auch Konkurrent!)
- Mentoring: Betreuung durch einen hierarchisch höhergestellten Mitarbeiter, abseits der unmittelbaren Hierarchie
Maßnehmen zur Eingliederung eines neuen Mitarbeiters
- Vorstellen des neuen Mitarbeiters in der Abteilung und der Arbeitsgruppe (muss am ersten Arbeitstag erfolgen!)
- Informationsgespräche mit relevanten Personen (als formalisierter Prozess)
- Betriebsbesichtigungen, auch standortübergreifend
- Bekanntgabe von Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften
- Coaching
Dimensionen der Gestaltung des Arbeitsinhalts
- Horizontal: Umfang der operativen Aufgabenelemente (Tätigkeitsspielraum)
- Vertikal: Umfang des Entscheidungs- und Kontrollspielraums (Entscheidungsspielraum)
Beide Dimensionen zusammen ergeben den Handlungsspielraum eines Mitarbeiters
Formen der Arbeitsinhaltsvergrößerung
- Horizontale, quantitative Vergrößerung des Aufgabeninhalts: job enlargement (individuell) / job rotation (kollektiv)
- Vertikale, qualitative Vergrößerung des Aufgabeninhalts: job enrichment (individuell) / teilautonome Gruppe (kollektiv)
Formen der Arbeitsinhaltsvergrößerung (schematische Darstellung)
- job rotation (kollektiv): erweitert den Tätigkeitsspielraum, hat keine Auswirkungen auf den Entscheidungsspielraum
- job enlargement (individuell): erweitert den Tätigkeitsspielraum, hat keine Auswirkungen auf den Entscheidungsspielraum
- job enrichment (individuell): erweitert den Tätigkeits- und Entscheidungsspielraum
- teilautonome Arbeitsgruppen (kollektiv, z. B. in der industriellen Montage): erweitert den Tätigkeits- und Entscheidungsspielraum
- (Entscheidungsspielraum spiegelt den Grad der Verantwortung bzw. das Maß an Kompetenz und Fähigkeiten wider)
Ziel und Zweck der Arbeitsplatzgestaltung
- Ziel: Abstimmung des "Mensch-Maschine-Systems"
- Zweck: unternehmerische Effizienz, Angemessenheit für menschliche Bedürfnisse
Bereiche der Arbeitsplatzgestaltung
- Anthropometrische Arbeitsplatzgestaltung (Bewegungsbereiche)
- Physiologische Arbeitsplatzgestaltung (Umweltbedingungen)
- Psychologische Arbeitsplatzgestaltung
- Sicherheitstechnische Arbeitsplatzgestaltung (Schutzvorschriften und Schutzmaßnahmen)
Einflussfaktoren auf die Arbeitszeitgestaltung
- Organisation der operativen Abläufe
- Wertewandel (Arbeit als Mittel der Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance)
- technischer Wandel (moderne Kommunikation, etc.)
- Wettbewerbsdruck
- Arbeitsmarkt (z. B. Arbeitsmarkt unter Druck = lange Arbeitszeiten werden hingenommen)
Was ist Chronometrie im Rahmen der Arbeitszeitflexibilisierung?
Dauer der Arbeitszeit (z. B. Teilzeit, Altersteilzeit, Mehrarbeit, Überstunden, Kurzarbeit)
Was ist Chronologie im Rahmen der Arbeitszeitflexibilisierung?
Platzierung der Arbeitszeiteinheiten im Bezugszeitraum
- Lage der täglichen Arbeitszeit (z. B. Schichtsystem, Gleitzeit, Mehrfachbesetzungsmodelle)
- Verteilung der Arbeitszeit im Ausgleichszeitraum (z. B. Jahresarbeitszeit, Wahlarbeitszeit, Blockteilzeit)
Was ist Chronomorphie im Rahmen der Arbeitszeitflexibilisierung?
Kombination chronometrischer und chronologischer Elemente (z. B. Baukastenmodelle, Cafeteriasysteme, Servicezeiten, Vertrauensarbeitszeit, etc.)
Handlungsspielräume des Unternehmens bei Arbeitszeitflexibilisierung
- Mehrarbeit
- Kurzarbeit
- Schichtarbeit
- Servicezeiten
- Mehrfachbesetzung
Handlungsspielräume der Mitarbeiter bei Arbeitszeitflexibilisierung
- job sharing
- Überstunden
Handlungsspielräume von Mitarbeitern UND Unternehmen bei Arbeitszeitflexibilisierung
- Gleitzeit
- Vertrauensarbeitszeit
- freie Arbeitszeit
- Teilzeitarbeit
- Jahresarbeitsvertrag
- Sabbatical (ein Jahr arbeiten, eins frei)
- Vorruhestand
- flexible Altersgrenze
Vorteile der Vertrauensarbeitszeit aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerperspektive
aus Arbeitnehmerperspektive:
- flexible Anpassung der schwankenden Auslastung
- höhere Kundenorientierung
- Produktivitäts- und Effizienzsteigerung
- Verwirklichung bedarfsorientierter Arbeitszeiten
- Wegfall von Kosten der Arbeitszeitadministration
- Anreiz zum "Zeitschinden" nicht mehr gegeben
aus Arbeitnehmerperspektive:
- erhöhter Handlungsspielraum
- Zeitautonomie und Selbstverantwortung
- Work-Life-Balance
Nachteile der Vertrauensarbeitszeit aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerperspektive
aus Arbeitgeberperspektive:
- hoher Koordinationsaufwand
- möglicher Kontrollverlust der Führungskräfte
- nicht mit allen Aufgabenspektren kompatibel
- Verlust der Möglichkeit von Regelungseingriffen
aus Arbeitnehmerperspektive:
- Gefahr der Überforderung und der "Selbstausbeutung"
- Entstehen eines hochkompetitiven Klimas
- Versagensängste
- Aufhebung der Trennlinie von Arbeit und Freizeit
Vor- und Nachteile der Arbeitszeitflexibilisierung aus Arbeitgeberperspektive
Vorteile:
- zunehmende Selbstverantwortlichkeit der Mitarbeiter
- höhere Arbeitszufriedenheit
- bessere Kapazitätsauslastung
- Ausdehnung der Betriebszeiten
- geringerer Bedarf an Leiharbeitskräften
- Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt
Nachteile:
- Konfliktpotenziale um die Arbeitszeit
- Gefahr des Missbrauchs bei fehlender Messbarkeit
- Implementierungskosten
- zusätzlicher Verwaltungsaufwand
- Weiterbildungsaufwand für Führungskräfte
Vor- und Nachteile der Arbeitszeitflexibilisierung aus Arbeitnehmerperspektive
Vorteile:
- (Begrenzte) Zeitsouveränität
- Abstimmung von Beruf und Privatleben
- Förderung breiter Qualifikationsprofile
- keine unbezahlten Überstunden mehr
- Anpassung an den Arbeitsanfall
- kein Pünktlichkeitsgebot mehr
Nachteile:
- weniger soziale Kontakte im Betrieb
- weniger Überstundenzuschläge
- Arbeitsverdichtung und Stresszunahme
- Verwischung der Grenze von Arbeits- und Freizeit
- Konflikte bei Mehrpersonenmodellen
- eventuell Ausweitung der Betriebszeiten
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