Pedosphäre
Pedosphäre ETHZ, HS13
Pedosphäre ETHZ, HS13
Set of flashcards Details
Flashcards | 79 |
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Students | 13 |
Language | Deutsch |
Category | Geography |
Level | University |
Created / Updated | 28.07.2014 / 16.07.2020 |
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Produzenten
Pflanzen und andere autotrophe Organismen, produzieren organisches Material durch Photosynthese; nach Absterben als Streu in Boden; Energie aus Veratmung von Kohlehydraten, essentielle Nährelemente aus Boden
Konsumenten
Tiere der Makrofauna, die Teile der organischen Streu fresse; hinterlassen zerkleinertes Pflanzenmaterial und Kot; gewinnen Energie und Baustoffe aus Abbau von organischen Substanzen; Primär- und Sekundärzersetzer
Destruenten
Pilze und Bakterien; zersetzen organisches Materialweiter und zum Teil in anorganische Bestandteile; gewinnen Energie und Bausteine aus Abbau organischer Substanzen; essentielle Pflanzennährelemente wieder in Umlauf (N, P, K, Ca, Mg, S, Fe, Mn, Cu)
Bodenbildende Faktoren
Gestein, Körnung und Mineralzusammensetzung => Verwitterbarkeit, Wasser-, Nährstoffhaushalt, je jünger der Boden desto grösser der Einfluss; Klima, Verwitterungsprozesse, Auswaschung von Salzen, Durchmischung, Mikroklima in Abhängigkeit vom Relief; Organismen, CO2 und organische Säuren => Kalkauflösung, Mineralverwitterung, schaffen Poren, Bodenaggregation, Durchmischung, Abbau/Umwandlung organischer Substanzen; Relief, Mikroklima, Wasserhaushalt, Erosion, Bodenfliessen, Vegetation; Zeit, in der Schweiz relativ "jung" (12'000 Jahre), frische Sedimente während Eiszeit, in Tropen viel älter
Bodenbildende Prozesse: Physikaliscche Verwitterung
Mechanische Zerkleinerung des Ausgangsgesteins; Porosität, spezifische Oberfläche steigt, begünstigt chemische Verwitterung; Tektonik/Druckentlastung, Gesteine kommen an Oberfläche und bekommen Risse; Temperatursprengung, unterschiedliche Wärmeausdehnung der Minerale, feine Risse, mit der Zeit enzelne Mineralkörner (Vergrusung), stark in Gesteinen mit starker Körnung; Frostsprengung, Wasser dringt ein und gefriert, hat 10% höheres molares Volumen => Sprengung; Salzsprengung, Wasser in Rissen verdunstet und lässt Salze kristallisieren, Kristallwachstum => Sprengung; Hydratation, Quellen von Ton- und Salzsteinen; Abrasion, Gegenseitiger Abrieb bei Transport
Bodenbildende Prozesse: Chemische Verwitterung, Auswaschung
Wasser und darin gelöste Protonen greifen Minerale an und waschen sie aus, es könne aber auch sekundäre Minerale gebildet werden; Wasserlöslichkeit, Struktur, Oxidierbarkeit beeinflussen Verwitterbarkeit; Basische Gesteine sind leichter verwitterbar als saure Gesteine
Hydratation und Auflösung
in humiden Klimazonen werden gut lösliche Salze fortgehend abtransportiert, bis in Meere transportiert; Versalzung von Böden in ariden Zonen, in humiden nur bei ständiger Zufuhr (Streusalze, Küsten, Bewässerung mit Salzwasser)
Hydrolyse und Protolyse
Hydrolyse, chemische Reaktionen mit H+ und OH- von dissoziiertem Wasser; Protolyse, Verwitterung unter Einfluss von H+; Protolyse von Carbonat, Kalkauflösung, CO2 aus Atmosphäre löst sich in Wasser zu Kohlensäure (H2Co3-), freie Protonen der Säure greifen Carbonate an (z.B. CaCO3), es entstehen Calciumionen und Hydrogencarbonationen die ausgewaschen werden; Bodenorganismen begünstigen, da erhöhter CO2 Anteil im Boden; Saurer Regen; Kalk ist ein ph-Puffer für Böden; Protolyse von Silikaten, Verwitterung von Glimmer zu Vermiculit, K+ werden aus Zwischenschichten herausgelöst
Oxidative Mineralverwitterung
Oxidation von Fe, Mn, S führt zu Destabilisierung/Verwitterung; Pyrit (FeS2), entsteht anoxisch, kommt bei Halden zum Vorschein, Oxidation führt zu Schwefelsäurebildung; Fayalit (Fe2SiO4), Fe-Hydroxid fällt aus => Verbraunung
Komplexierung
Pilze, Bakterien, Pflanzenwurzeln scheiden niedermolekulare organische Säuren aus; Auflösung der Minerale durch Komplexierung von Al, Fe, Mn; Wichtige Strategie zur Mobiliserung von Mikronährstoffen (Fe, Zn, P)
Bodenbildende Prozesse: Verbraunung, Verlehmung
Braunfärbung des Bodens durch chemische Verwitterung unter Freisetzung von Eisen(III)-Oxiden und -Hydroxiden; Verlehmung, es entstehen sekundäre Tonminerale bei chemischer Verwitterung; nach Entcarbonatisierung (verstärkte Versauerung) schneller
Bodenbildende Prozesse: Humusbidlung
Sobald erste Pflanzen entsteht totes organisches Material; durch Tiere und Mikroorganismen weiter abgebaut und in huminstoffe umgewandelt; unterschiedlich starke Akkumulation von organischer Substanz, bis Gleichgewicht zwischen Auf- und Abau herrscht; wenn Abbauprozesse gehemmt => Akkumulation
Bodenbildende Prozesse: Gefügebildung
Aggregatgefüge; Krümelgefüge (rundlich, durch organische Substanzen verkittet), (Sub)Polyedergefüge (gerundete Kanten, rauhe Flächen, durch Quellung Schrumpfung in tonhaltigen Böden)
Bodenbildende Prozesse: Tonverlagerung (Lessivierung)
Abwärtsverlagerung von Partikeln der Tonfraktion in kolloidalem Zustand (gelöst); lessiverter Al-Horizont (tonarm), Unterbodenhorizont Bt (tonreich); zuerst Dispergierung der Partikel im Oberboden (starke Niederschläge, geringe Stabilität, niedrige Konzentration mehrwertiger Kationen (fördern Flockung); Transport mit dem Sickerwasser (vor allem surch Makroporen; Ablagerung im Unterboden (steigende Ca2+-Konzentration, sinkende Fliessgeschwindigkeit); Durch Füllung grober Poren mit Ton kann Staunässe in darüber liegenden Schichten kommen (Pseudogley); L - Ah - Al - Bt - Cv
Bodenbildende Prozesse: Podsolierung
Abwärtsverlagerung von gelösten organischen Substanzen, mit komplexierten Al, Fe
Was ist die Pedosphäre?
Äusserste Schicht der Erdkruste ("Boden"); Überschneidungszone von Hydrosphäre, Atmosphäre, Lithosphäre und Biosphäre
Bodenbildende Prozesse
Ausgangsgestein wird durch Wasser, Luft, Pflanzen, Lebewesen phys. und chem. verwittert; Tote Lebewesen werdem abgebaut und zu Humus umgewandelt; Verlagerungsprozesse im Profil/Landschaft => Ab/Anreicherungen; Boden wird vermischt/strukturiert
Bodenbildende Faktoren
Gestein; Klima; Vegetation; Relief; Zeit
Ecosystem services von Böden
Regelungsfunktionen, Speicher, Filter, Puffer, Transformator; Lebensraumfunktion; Wirtschaftliche Funktionen; Wissenschaftliche/kulturelle Funktionen
Funktion von Böden: Regelungs- /Speicher- /Filter- /Puffer- /Transformatorfunktion
Speicherung von Wasser, Nährstoffe, Schadstoffe; Transformation organischer Stoffe; Pufferung/Regelung von Wasser und gelösten Stoffen; Quellen/Senke Spurengasen
Funktion von Böden: Lebensraumfunktion
Grosse Zahl an Organismen; Grundlage aller terrestrischer Ökosysteme; Schutz der Biodiversität => konsequenter Bodenschutz; Seltene Standorte (z.B. Nährstoffarme) auch schützenswert
Funktion von Böden: Wirtschaftliche Funktion
Wichtiger Produktionsfaktor in Land-/ Forstwirtschaft; Rohstofflieferant (Ton, Sand, Kies); Siedlungsfläche; Erholungsfläche; Industrie/Gewerbe; Verkehrswege
Funktion von Böden: Wissenschaftliche/kulturelle Funktion
Wertvolles Archiv der Natur- und Kulturgschichte => Einflüsse des Menschen; Archäologie, Klimaforschung, Geomorphologie, Kulturgeschichte
Problem der Nutzungskonkurrenz
Einige Funktionen können parallel erfüllt werden (Forst/Erholung), andere gehen schlecht (Siedlung/Landwirtschaft); Knappheit der Böden, Resource nicht vermehrbar!; Irreversible Nutzungsformen (Problem Industrie rückführen auf Landwirtschaft)
Bedeutung von mineralischen Bestandteilen in Böden
Beeinflussen Porengefüge; Mechanischer Halt für Pflanzen; beeinflussen phys. und chem. Eigenschaften des Bodens; Quelle/Speicher von Nährstoffen; Indikatoren für abgelaufene Verwitterungsprozesse
Magmatite
Abkülung von Magma; An Erdoberfläche (Ergussgesteine, Effusivgesteine, Vulkanite) oder im oberen Erdmantel (Tiefengesteine, Intrusivgesteine, Plutonite
Metamorphite
Durch Druck/Temperatur aus Magmatiten/Sedimenten
Sedimente
Durch Erosion von Böden, Biogenes Material und mineralische Partikel durch Wind/Wasser abtransportiert und wieder sedimentiert; Auch gelöste Stoffe werden ausgewaschen und gelangen über Flüsse in die Meere und fallen dort aus und machen Sedimente; Aus Lockersedimenten unter Druck zu harten Sedimentgesteinen (Diagenese); Sehr oft Ausgangsmaterial für Bodenbildung
Eigenschaften von Intrusivgesteinen
langsam angekühlt in oberem Erdmantel => grobkörniger (mehr Zeit für Bildung grosser Kristalle); verwittern physikalisch leichter (Temperatursprengung, Frostsprengung)
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