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Pädagogische Psychologie PPJ09

VL09 - Pädagogische Interaktion und Klassenführung

VL09 - Pädagogische Interaktion und Klassenführung

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Kartei Details

Karten 11
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.05.2013 / 30.05.2021
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Was sind typische Merkmale von sozialen Interaktionen in erzieherischen Situationen?

Merkmaleder pädagogischen Interaktion:

  • = Teilmenge der sozialen Interaktion in erzieherischen Situationen
  • ein oder mehrere Akteure versuchen auf einen oder mehrere Akteure erzieherischen Einfluss zu nehmen.
  • meist rigide/statische (statt dynamisch-adaptive) Interaktion
  • meist asymmetrische (statt symmetrische) Interation

Worin besteht die Paradoxie der sozialen Kontrolle in der Erziehung?

=> ein asymmetrischer Prozess zielt auf die Förderung der Selbststeuerung.

  • die der Erziehung inhärente Beeinflussungsstruktur scheint von vorneherein als asymmetrisch definiert“ (Perrez et al., 2006, S. 362).
  • Wissen, Erfahrung und Macht sowie die damit verbundenen Einflussmöglichkeiten sind  ungleich verteilt.
  • Andererseits sind auch Kinder und Lernende nicht einfach reaktive Rezipienten; gestalten als aktive Subjekte die Situation und die Lernprozesse mit.

  • Welche Mittel zur erzieherischen Einflussnahme lassen sich finden?

  • soziale Verstärker (Belohnung)
  • Bestrafung
  • Identifikationsangebote (Erziehende als Verhaltensmodelle)
  • Kognitive Beeinflussung (Argumentieren, Appell an Einsicht)

Kontrollmöglichkeiten:

  • positive Kontrolle: soziale Verstärkung, positives Modellverhalten, ersichtserweckende/motivierende Mittel der Regulation, Selbstwertgefühl nicht verletzen.
  • negative Kontrolle: aversive Mittel, unangemessenes Modellverhalten, Selbstwertgefühl wird verletzt.

Wie lassen sich pädagogische Interaktionen auf der Grundlage einer verhaltenstheoretischen Betrachtungsweise analysieren?

  • im Zentrum: das Konzept der Verstärkung in behaviouristischen Lernsituationen
  • es wird konkretes Verhalten analysiert
  • Bsp.: Kind an Kasse will Süßigkeiten
  • Hilfreich bei Störungsanalyse

Was kann eine kognitionspsychologische Betrachtungsweise zum Verständnis von pädagogischen Situationen beitragen?

  • personeninterne Merkmale der Informationsverarbeitung werden berücksichtig
  • Interaktionsprozesse werden analysiert nach
    • subjektiven Kategorisierungsystemen
    • subjektiven Handlungsschemata der Interaktionspartner
  • es werden berücksichtigt:
    • Handlungsziele
    • subjektive Situationsrepräsentationen (wie wird es verstanden)
    • Aktionprogramme (gespeicherte Handlungsmuster)
    • Selbstwirksamkeitserwartungen

Welche Rolle spielen Fremd- und Selbststeuerung beim Erwerb der Kompetenz zum selbstregulierten Lernen?

Die zentralen drei Steuerungsfunktionen von Lehrenden:

  • beobachten der Aktivitäten der Lernenden
  • bewerten der Aktivitäten im Hinblick auf die erwünschtenZiele.
  • Rückmeldungen geben über die Bewertung.

Sollen Lernende selbstständig und eigenverantwortlich lernen, dann müssen sie zunehmend in der Lage sein, diese Funktionen selber zu übernehmen.

=> selbstreguliertes Lernen wird auf der Grundlage seiner Konsequenzen erlernt

 

  • Selbstregulation: Lernende gestalten und verändern Lernsituation so, dass die Wahrscheinlichkeit erwünschter Konsequenzen erhöht wird.
  • Selbstüberwachung: Lernende achten selbst auf Zusammenhänge ihres Verhaltens mit Konsequenzen aus der Lernumwelt.

Unterstützung durch (abnehmende) Fremdsteuerung.

  • zielführende Aktivitäten
  • Besprechung der erforderlichen Komponenten
  • Anleitung zur Übung
  • individuelle Hilfestellung durch LP, Peer-Tutoring, kooperatives Lernen

Was sind Vorteile von Gruppenarbeiten? Welche Möglichkeiten zur Gestaltung lernförderlicher Gruppenarbeiten gibt es?

Vorteile und Anforderungen der Gruppenarbeit

  • Möglichkeit, Aufgaben in "Face-to-Face"-Gruppen anzugehen
  • Spielraum für Entscheidungen
  • Wechselseitige Verantwortlichkeit (positive Interdependenz)
  • individuelle Veranwortlichkeit für die Gruppenarbeit

Rahmenmodell zur Gestaltung

  • Gruppenbelohnung (basierend auf dem Lernfortschritt aller Gruppenmitglieder)
  • Aufgabenspezifische Interaktion unterstützen (Rollenvorgaben, Lernskripte, Konpetenztrainings, Reflexion)
  • Gruppenspezifische Interaktionen unterstützen (dto.)
  • Aufgabenspezialisierung (Gruppenpuzzlemethode)
  • 2-6 Lernende
  •  

Was zeichnet pädagogische Führung gegenüber Führung im Allgemeinen aus?

Führung...

  • ist zielbezogene Einflussnahme auf andere
  • ist verbunden mit Autorität (Amts-, Sach-, Personenautorität)

Führung und Autorität sind padagogisch, wenn sie zur Förderung von Selbstbestimmung und sozialer Verantwortung beitragen (langfristige Entwicklungsperspektiven!)

Führungsstile

im Spannungsfeld von

  • Gering- vs. Wertschätzung
  • hoher vs. keiner Lenkung

Ausprägungen:

  • autokratisch
  • sozialintegrativ
  • laissez-faire