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Pädagogische Psychologie PPJ05

VL05 - Das Lernen lernen

VL05 - Das Lernen lernen

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Kartei Details

Karten 9
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.05.2013 / 12.12.2021
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Was sind Lernstrategien und welche Rolle spielen sie für den Lernerfolg?

  • innere Programme zur Steuerung von Lernprozessen
  • Prozesse bzw. Aktivitäten, die auf ein Lern- oder Behaltensziel ausgerichtet sind und die über die obligatorischen Vorgänge bei der Bearbeitung einer Lernanforderung hinausgehen
  • Lernstrategien weisen wenigstens eine zusätzliche akzessorische Eigenschaft auf, indem sie entweder intentional, bewusst,  spontan, selektiv, kontrolliert und/oder kapazitätsbelastend sind, bzw. eingesetzt werden

 

Welche grundlegenden Arten von Lernstrategien lassen sich unterscheiden?

  • Kognitive Strategien
    • Behaltensstrategien – mnemonische Strategien
    • Verstehensstrategien – strukturierende Strategien (reduktive oder organisierende Lernstrategien)
      – generative Strategien
  • Metakognitive Strategien
  • Sekundärstrategien / Stützstrategien des externen Ressourcenmanagments

 

Was sind typische Beispiele von Behaltensstrategien?

"Verfahren, welche die Kondierung von Info im Gedächtnis und die Abrufbarkeit dieser Info aus dem Gedächtnis verbessern"

  • Wiederholen (Memorieren)
  • Notizenmachen
  • Generatives Lernen und Selbsterklärungen
  • Mnmotechniken
    • Loci-Methode
    • Schlüsselwortmethode
    • semantische Elaboration (Bedeutungsnetze, Gruppierungen)
  • Verräumlichungsstrategien

 

Was sind typische Beispiele von Verstehensstrategien?

"Verfahren, die dem Lernenden das Erkennen größerer Zusammenhänge und das Einordnen von Info in die Zusammenhänge ermöglichen.

1. Strukurierende Strategien

  • Zusammenfassen von Texten
  • Kategorisieren
  • Netzwerk-/Verräumlichungsstrategien (MindMaps)

2. Generative Strategien

  • Analogiebildung
  • Selbstbefragung
  • Schlussfolderungen/Herstellung von Querverbindungen

3. Komplexe Lernstrategien

  • MURDER 1: hilft bei der Integration, Reorganisation, Verknüpfung und Elaboration des Lerninhaltes (vgl.: Schnotz 2011): Setting the Mood to Study; Reading for Understanding, Recalling the Material; Digesting the Material; Expanding Knowledge via Self-Inquiry; Reviewing the Effectiveness of Studying
  • MURDER 2: hilft das Gelernte abzurufen und anzuwenden (vgl.: Schnotz 2011): Setting the Mood to Study; Understanding the Task Requirement; Recalling Relevant Main Ideas; Detailing Main Ideas with Specific Information; Expanding Information into Outline; Reviewing Adequacy of Final Response

 

Können sich Elaborationsstrategien allenfalls auch ungünstig auf die Erinnerungsleistungen in Prüfungen auswirken?

Wenn  jemand sehr viel tiefe Verstehensstrategien angewendet hat, dann kann es passieren, dass in einer Prüfung, in der (oberflächliches) Faktenwissen abgefragt wird, die Person dieses Wissen nicht ausreichend abrufen kann.

Ein Übermass an Elaboration kann sich unter Umständen auch ungünstig auf die Erinnerungsleistungen in Prüfungen auswirken, weil dabei der Anteil an themenfernen Elaborationen zu sehr zunimmt (Schnotz 2011). An Prüfungen mit sehr spezifischen Fragen könnten somit zu viele Elaborationen zum Verhängnis werden, weil Details aus einem breit bearbeiteten Thema schwierig abzurufen sind.

 

Was wird unter Metakognition verstanden?

Metakognition beinhaltet das Wissen und die Kontrolle über eigene kognitive Funktionen (z.B. Lernen, Verstehen,
Problemlösen). -> bewisstes Anwenden von Lernstrategien.

Metakognitive Strategien steuern und kontrollieren kognitive Strategien.

Sie sind die Grundlage für einen flexiblen, kritischen und reflektierten Umgang mit kognitiven Strategien.
Dazu gehören insbesondere Strategien der

  • Planung,
  • Überwachung und
  • Bewertung.

 

Welche metakognitiven Prozesse lassen sich unterscheiden?

  • systematisches Wissen
  • epistmisches Wissen (Qualität des Wissens, Lücken, Sträcken)
  • exekutive Prozesse (Kontrolle, Planung, Überwachung, Steuerung)
  • Sensitivität für die Möglichkeiten kognitiver Aktivitäten (Selbstreflexion)
  • metakognitive Erfahrungen bzgl. der eigenen kognitiven Aktivität.

 

Warum sind Lernstrategieprogramme nicht bei allen Lernenden wirksam?

  • Mediationsdefinzit (Die Strategie kann nicht selber produziert werden
  • Produktionsdefizit (Die Strategie kann zwar selber angewendet werden, diese ist jedoch nicht Teil des spontan genutzten Strategierepertoires)
  • Nutzungsineffizienz (Die Strategie wird zwar spontan verwendet. Sie wirkt sich jedoch mangels metakognitivem Wissen und/oder zuzureichender Automatisierung noch nicht leistungsförderlich aus.)