Organisationstheorien
Bültel
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Kartei Details
Karten | 21 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.07.2014 / 07.06.2018 |
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Welche Grundperspektiven (Wissenschaftsziele) der Organisationstheorie lassen sich unterscheiden?
- Das deskriptive Ziel: Möglichst präzise Erfassung und adäquate Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes
- Das theoretische Ziel: Das Aufdecken von Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten
- Das pragmatische Ziel: Die Anwendung der Theorie, um eine möglichst effektive und effiziente Organisationspraxis zu ermöglichen.
Gibt es die Organisationstheorie?
- bei Theorien grundsätzlich um allgemeine Darstellung eines komplizierten Sachverhaltes handelt
- deshalb kann es die Organisationstheorie nicht geben
- Jede Theorie hat einen eigenen Fokus
- Eignenn sich für unterschiedliche Betrachtungsweisen der Organisation
Wodurch ist der Bürokratieansatz von MAX WEBER gekennzeichnet?
- Strikte Regelgebundenheit der Amtsführung (im Idealfall ist jedes Handeln durch Regeln vorbestimmt)
- Amtskompetenzen: Die Zuständigkeiten und Befugnisse sind generell festgelegt und leiten sich aus den Positionen ab
- Amtshierarchie: festgelegtes System von Über- und Unterordnung mit genau umschriebener Befehlsgewalt
- Aktenmäßigkeit: Es gilt nur, was genaustens dokumentiert wurde
- Unpersönlichkeit der Amtsführung: Alle Amtsgeschäfte sind absolut neutral und ohne jegliche Emotionen zu erledigen
- Speziell ausgebildete Fachleute, für den Vollzug Richtlienien
Durch diesen Idealtypus soll eine Organisation möglichst effizient funktionieren.
Erläutern Sie die Grundzüge des Scientific-Managements und gehen Sie dabei auf die Begriffe Taylorismus und Fordismus ein.
- Der Begriff Scientific Management stammt von Taylor
- Er war der erste, der wissenschaftliche Methoden (Experimente) in der Organisationsgestaltung anwandte
- Bei seinem Ansatz trennte er Kopf- und Handarbeit
- Zerlegte die Aufgaben in Kleinstaufgaben, um einen möglichst hohen Spezialisierungsgrad hinzubekommmen
- Durch Experimente und Beobachtungen konnte er genau definieren, wie lange man für eine Aufgabe brauchte
- Auf dieser Basis entstand ein Tagespensum
- Wurde dieses erreicht oder übertroffen gab es Prämien (--> Akkordlohn)
- Wurde dieses nicht erreicht, gab es Abzüge
- Fordismus war eine eine Weiterentwicklung des Taylorismus
- Es wurden Fließbänder eingesetzt um Rationalisierungseffekte zu generieren
- Die Fließbänder gaben warun nun in gewisser Weise die Kontrollinstanz und gaben in gewisser Weise das Tempo vor
Welche Relevanz besitzt der Taylorismus noch in der heutigen Zeit?
- Speziell in Produktionsbetrieben herrscht noch eine starke Arbeitsteilung
- Einführung von Pausenregelung
- Einführung des Akkordlohns
- In der Arbeitsplatzgestaltung
Welche grundlegenden Erkenntnisse konnten in den sog. „Hawthorne-Experimenten gewonnen werden?
- Starke Veränderung des Menschenbildes vom „rational man“ zum „social man“
- Mensch als soziales Wesen rückt in den Fokus
- Organisationen können nicht losgelöst von den enthaltenen Organisationsmitgliedern betrachtet werden
Von welchen Prämissen geht die Theorie der begrenzten Rationalität aus?
- Es geht um Entscheidungsverhalten von Organisationsmitgliedern
- Es wird davon ausgegangen, dass kognitive Grenzen der Informationsaufnahme und –verarbeitung das Treffen rationaler Entscheidungen verhindern
- Ursachen können sein:
- Unvollständiges Wissen über Bedingungen/Konsequenzen
- Bewertungsprobleme zukünftiger Ereignisse
- Begrenzte Auswahl am Entscheidungsalternativen
Skizzieren Sie die Aussagen der Anreiz-Beitrags-Theorie.
- Zum Ersten mal taucht mit der Anreiz-Beitrags-Theorie von Barnard der Umweltbezug als Problem der Organisationsgestaltung auf
- Barnard bezeichnet Organisationen als kooperative Systeme --> die Existenz der Organisationen hängt von der Bereitschaft der Mitglieder ab, an dem Kooperationsverbund mitzuwirken
- Eine formale Organisation ist definiert als ein „System bewusst koordinierter Handlungen oder Kräfte von zwei oder mehr Personen.“
- „Beiträge“ sind Handlungen, welche die Organisation benötigt, um ihre Ziele zu erreichen
- „Anreize“ sind Gegenleistungen der Organisation
- nicht Personen, sondern deren Handlungen sind konstitutiver Bestandteil formaler Organisationen
- Konzept der Indifferenzzone: Eine Art Vertrauensvorschuss, den die Organisationsmitglieder der Autorität gewähren, um diese nicht ständig auszuhandeln
- Informelle Organisation ist die Funktionsvoraussetzung für betriebliche Kommunikation
Erläutern Sie die Annahmen und Grundfragen des situativen Ansatzes
Zentrale Aussagen
- den „one best way of organizing“ gibt es nicht!
- Organisation muss sich jeweils auf die aktuelle Situation einstellen
- Der organisationale Erfolg entsteht also durch den „Fit“ zwischen zwei oder mehr Faktoren
- Konkret heißt das:
- Verändern sich die situativen Faktoren,
- Lässt die Performance nach
- Es entsteht ein „Misfit“
- Das Management muss also interagieren
- Und die Struktur an die neuen Bedingungen anpassen
- Erst dann verbessert sich die Performance
- Es entsteht ein „Fit“
Es gilt also zu prüfen/Grundfragen:
- Wie können Organisationsstrukturen beschrieben und operationalisiert werden?
- Welche Situativen Faktoren oder Einflussgrößen erklären die Unterschiede zwischen Organisationsstrukturen?
- Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Situations-Struktur-Konstellationen auf das Verhalten der Organisationsmitglieder und die Zielerreichung der Organisation
Welche internen und etxernen Situationsvariablen kenn Sie?
Intern:
- Gegenwartbezogene Faktoren, wie
- Leistungsprogramme
- Unternehmensgröße
- Fertigungstechnologie
- Vergangenheitsbezogene Faktoren
- Alter der Organisation
- Art der Gründung
- Entwicklungsstadium der Organisation
Extern:
- Aufgabenspezifische Umwelt:
- Konkurrenzverhältnisse
- Kundenstruktur
- Technologische Dynamik
- Globale Umwelt
- Gesellschaftlich-kulturelle Bedingungen
- Gesamtwirtschaftliche oder branchenspezifische Krisensituationen
Diese Situationsvariablen wirken auf die formale Organisationsstruktur und beeinflussen somit das Verhalten der Organisationsmitglieder. Dieses Wiederum bedingt die Effizienz und den Erfolg der Organisation.
In welchem Sinne sind Organisationseinheiten in evolutionstheoretischen Ansätzen von der Umwelt determiniert?
- Ausgangsidee: Die Umwelt – ähnlich dem biologischen Evolutionsprozess – selektiert
- Sie filtert aus der Vielfalt der Systeme/Populationen diejenigen aus, die sich an die speziellen externen Gegebenheiten nicht oder eben nicht hinreichend angepasst haben
- Es geht also um die Frage, wie sich Organisationen gründen, verändern und warum sie sterben
Beschreiben Sie den Evolutionsprozess des Population Ecology Ansatzes.
- Variationen: In jeder Unternehmung finden ständig Veränderungen statt, sei es blind oder gewollt. Durch die unvollkommene Imitation erfolgreicher Vorbilder entsteht Innovation.
- Selektion: Veränderungen, die nutzlos oder gar schädlich sind führen zum „Tod“ der Organisation oder des organisationalen Subsystems – gute Variationen hingegen fördern die Überlebenschancen.
- Retention und Reproduktion: Nützliche Variationen müssen gespeichert werden und an folgende Generationen weitergegeben werden. --> gesellschaftliche Institutionalisierung
Durch welche Prozesse wird die strukturelle Trägheit (structural inertia) im Sinne von Hannan/Freeman erzeugt?
- Annahme: Organismen sind grundsätzlich träge, weshalb Prozesse strukturelle Trägheit erzeugen.
- Die Quellen der strukturellen Trägheit können entweder in den internen Strukturen oder externen Bedingungen liegen.
- Interne Strukturen:
- Manifestierte Werte- und Normensystem verhindern radikalen Wandel
- Entscheidungsträger verfügen nicht über vollständige Informationen
- Externe Bedingungen:
- Marktein- oder austrittsbarrieren
- Informationsbeschaffung ist kostenintensiv
- Externer Legitimationsdruck
- Probleme kollektiven Handelns
Welche Faktoren erhöhen den handlungsspielraum von Top Managern?
- Kognitive Fähigkeiten, Macht, politisches Gespür und Anspruchsniveau (--> Manageriale Charakteristika)
- Ressourcenverfügbarkeit (--> Organisation)
- Produktdifferenzierung, Marktwachstum und Nachfrageschwankungen (--> Aufgabenumwelt)
Welche Fähigkeiten reduzieren den Handlungsspielraum von Managern
- Trägheitsfaktoren, Einfluss interner Interessengruppen (--> Organisation)
- Rechtliche Restriktionen, Einfluss externer Interessensgruppen sowie die Kapitalintensität (--> Aufgabenumwelt)
Was bestimmt gemäß der Neoinstitutionalistisch Organisationstheorie die Ausgestaltung formaler Struktur von Organisationen? Welche problematischen Folgen können mit Blick auf die Effizienz der Organisation aus der Übernahme institutionalisierter Strukturelemente resultieren?
- Formale organisatorische Strukturen sind im Wesentlichen das Ergebnis einer Anpassung an institutionalisierte Erwartungen – gleichgültig, ob dies intern Effizienz fördert oder nicht.
- Probleme entstehen, wenn die Strukturelemente einfach übernommen werden (müssen) - weil sie vermeintlich Effizienz fördern sollen -, sie aber nicht die gewünschte Effizienz bringen.
Welche Gesichtspunkte sind zentral für die Analyse politischer Prozesse?
- Machtverteilung
- Ressourcenknappheit
- Interdependenz der Akteure
- Heterogene Ziele
- Divergente Vorstellungen über Ziel-Mittel-Beziehungen
- Wichtigkeit der Ressource bzw. des Problems
Welche Betrachtungsweise von Organisationen liegt der Agenturtheorie zugrunde?
- Es gibt zwei Akteute (Prinzipal und Agent)
- Es ist eine Form der Arbeitsteilung (Prinzipal beauftragt den Agenten und Agent erbringt eine Leistung)
- Dadurch soll Nutzen maximiert werden
Was ist gemäß der Agenturtheorie das Kernproblem der Prinzipal-Agent-Beziehung?
- Interessenkonflikt
- Informationsasymmetrie
- Vor dem Vertragsabschluss
- Hidden Characteristics (Gefahr der adversen Selektion)
- Hidden Intention (Der Prinzipal weiß nicht im Vorfeld, was der Agent beabsichtigt)
- Nach dem Vertragsabschluss
- Hidden Action (wird die Leistung tatsächlich erbracht? à Bsp. Vertriebler)
- Hidden Information
- Ich kann die Qualität nicht beurteilen
- Vor dem Vertragsabschluss
Auf welche Weise kann aus der Agenturtheorie dieses Problem gelöst werden?
- Direkte Kontrolle (--> ist ökonomisch jedoch nur schwer umsetzbar)
- Bessere Rechenschaftspflicht
- Anreize setzen + erfolgsabhängige Entlohnung
Wie beurteilen Sie die Eignung der verschiedenen organisationstheoretischen Ansätze zur Lösung von Organisationsproblemen im betrieblichen Alltag?
- Die verschiedenen Ansätze fördern ein differenziertes Verständnis von Organisationsproblemen
- Sie zeigen dadurch denkbare Lösungshinweise auf
- Konkrete Lösungshinweise für betriebliche Alltagsprobleme werden nicht gegeben
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