Organisationsgestaltung und -entwicklung
Kapitel 2: Ausprägungsformen der Unternehmensorganisation
Kapitel 2: Ausprägungsformen der Unternehmensorganisation
Set of flashcards Details
Flashcards | 32 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 09.07.2016 / 23.10.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/organisationsgestaltung_und_entwicklung4
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/organisationsgestaltung_und_entwicklung4/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Betreuungsholding
- Management von Unternehmensbeteiligung über finanzielle Zielvorgaben sowie Bestellung / Abberufung des Managements
Strategische Managementholding
- Leitungs des Gesamtkonzerns über finanzielle und strategische Zielvorgaben
- Besetzung von Leitungs- und Aufsichtspositionen
- Koordination der Unternehmensbereiche
Operative Managementholding
- Festlegen von Konzern- und Geschäftsbereichszielen und -strategien
- Zentralisation wesentlicher Unternehmensfunktionen
- stark am tagesgeschäft orientiert
Aufgaben der Finanz-Holding (Betreuungsholding)
Der Aufgabenumfang wächst mit dem Grad der operativen Einbindung und Entscheidungskompetenzen der Holding
- Verwaltung des Beteiligungsportfolios
- Steuerliche Optimierung
- Lenkung der Finanzströme (z. B. Investitionen)
- Konzernentwicklung
- Eventuell gemeinsame externe Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit)
- übergreifende Verwaltungsfunktionen
Aufgaben der Management-Holding
Der Aufgabenumfang wächst mit dem Grad der operativen Einbindung und Entscheidungskompetenzen der Holding
- Strategische Führung des Konzerns
- Synergie-Management (Ressourcen, Technologien)
- Genehmigung / Überwachung von Strategien, operativen Plänen und Budgets
- Führungskräfteauswahl, -berufung und -entwicklung
- Zentrale Funktionen mit fachlicher Richtlinienkompetenz
Holdingorganisation - Zentralfunktionen (4 Typen)
1. Eigenverwaltung der Holding
- Holding = juristische Einheit und Muttergesellschaft
- Grundfunktionen zum Betrieb der Holding als Firma
- z. B. Holding-Geschäftsführung / Personalverwaltung Holding
2. Führung und Koordination Gruppe
- Funktionen zur übergeordneten Führung und Entwicklung der Gruppe
- Fokus auf Gruppenverbund und Einzelfirmen-Portfolio
- Richtlinien-Kompetenz
- z. B. Öffentlichkeitsarbeit, Führungskräfte-Entwicklung
3. Standort-Dienstleistungen
- Standortbezogene Bündelung von Dienstleistungsfunktionen
- z. B. Kantine, Werksschutz, Instandhaltung
4. Zentrale Dienstleistungen Gruppe (Shared Services)
- Gebündelte Dienstleistungsfunktionen mit "Service"-Auftrag für die Einzelgesellschaften
- Ziel: Kosten- / Know-how-Synergien, Gruppenstandards
- z. B. Recht, Steuern, Patente
Vor- und Nachteile der Holdingorganisation
--> geeignet für mittlere und große Mehrproduktunternehmen
Vorteile
- große strategische und strukturelle Flexibilität
- flache Hierarchien sind möglich
- klare Zurodnung von Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen
- Nutzung von steuerlichen Vorteilen
Nachteile
- latente Gefahr von Widerständen der Tochtergesellschaften gegenüber der Holding
- Tendenz zu übertriebenen Kontrollaktivitäten der Holding
- emotionale Spannungen zwischen den Mitarbeitern der Töchter und der Holding
Warum Prozessorientierung?
Mängel traditioneller Organisationskonzepte
- Funktionsbarrieren
- Hierarchiebarrieren
- Operative Inseln
- funktionale Abschottung
- Informationsfilterung
- Koordinationsprobleme
- Steuerungsprobleme
Prozessmanagement (Definition und Vorteile)
Definition: Unter Prozessmanagement sind alle planerischen, organisatorischen und kontrollierenden Maßnahmen zur zielgerichteten Steuerung der Wertschöpfungskette eines Unternehmens im Hinblick auf die Zielsetzungen, Kosten, Zeit, Qualität, Innovationsfähigkeit und Kundenzufriedenheit zu verstehen.
Vorteile:
- Verringerung von gegenseitigen Abhängigkeiten einzelner Tätigkeiten sowie Schnittstellenproblematiken
- Ganzheitliche Prozessverantwortung
- Selbstabstimmung
- Motivationspotenziale
- Kundenorientierung
- ständige Optimierung der Abläufe im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesse
Prozess (Definition & Merkmale)
Definition: Unter einem Prozess wird die zielgerichtete Erstellung einer Leistung durch eine Folge von logisch zusammenhängenden Aktivitäten verstanden, die innerhalb einer Zeitspanne nach bestimmten Regeln durchgeführt wird.
Merkmale:
- Aufgabe und Ziele
- Ereignis und Anstoß
- Transformation von Input in Output
- Quelle und Senke können interner oder externer Natur sein
- Transformation durch Abfolge von Aktivitäten
- Ressourcen (menschliche Arbeitsleistung, Sachmittel, Informationen, Methode)
- Durchlaufzeit (Zeitraum zwischen Start und Ende)
Prozessarten
- Managementprozesse
- Geschäftsprozesse
- Supportprozesse
Prozessoptimierung - Aufnahme
Darstellungsformen, Beschreibung, Bewertung
Flussdiagramm: skizziert den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte von der Auslösung bis zur Erfüllung
- + Arbeitsschritte klar dargestellt
- + Zusammenhänge und Schleifen darstellen
- - unübersichtlich bei komplexen Prozessen
Verkettungsdiagramm: Prozess Ereignis, Funktion des Prozesses und die benötigte Information werden selektiert dargestellt
- + systematische und strukturierte Darstellung
- + Gutes Arbeitsinstrument
- - erhöhter Aufwand bei der erstmaligen Erstellung
- - hoher Pflegeaufwand
Process-Mapping: Alle an einem Prozess Beteiligten und jeder Prozesschritt wird dargestellt (geeignet für Prozesse mittlerer Komplexität)
- +sehr strukturierte und systematische Darstellung
- + übersichtliches Arbeitsinstrument
- + sehr umfangreiche Information
- - hoher Pflegeaufwand und Erstellungsaufwand
Prozessoptimierung - Bewertung der Prozesse
Identifikation von Verbesserungspotentialen durch...
- Identifikation und Analyse von Schwachstellen
- Erhebung und Auswertung von quantitativen Daten
- Identifikation und Anlayse von Kundenanforderungen
- Benchmarking
Prozessoptimierung - Bewertung der Prozesse
Checkliste für Fehlerquellen
- Kommunikationsflüsse
- System / Anwendungsfehler
- Falsche Informationen durch Kunden
- Auftrags- und Kapazitätsengpässe
Ansätze zur Prozessoptimierung
- Senkung der Durchlaufzeit (parallele, überlappende Schritte)
- Streichen nicht wertschöpfender Prozesschritte
- Reduzierung von Abstimmungsprozessen
- Pull-Prinzip (Output wird angefordert --> Weitergabe des Kundengedankens)
- Räumliche Optimierung (Standort A & Standort B)
- Systemoptimierung
- Teamorientierung
- Anpassung der Leistungsniveaus
--> verschiedene Ansätze und Kombinationen sind denkbar
Erläutern Sie die Bedeutung der Digitalisierung für die Unternehmensorganisation (6Stück)
- Wandel vom Produktverkauf zum Dienstleistungsgeschäft
- IT-Sicherheit wird immer wichtiger
- Maximierung des Wertes des Produktes für den Kd. über den Verkauf hinaus
- Parnterschaften mit anderen Unternehmen ("best practise")
- Zusammenspiel zw. den Geräten (Abstimmung)
- Fähigkeiten das Potential der Daten auszuschöpfen = Wettbewerbsfaktor
Arten von Veränderungsprozessen in Organisationen (6 Stück)
- Einführung neuer Organisations- und Führungsstrukturen
- Strategische Neuausrichtung
- Einführung neuer IT-Strukturen und IT-Systeme
- Zusammenführung von Unternehmen
- Einführung von Prozessmanagement
- Sonstiges (Unternehmenskultur, Qualitätsmanagement)
Faktoren für Unternehmenserfolg - 7-S-Modell
Harte Faktoren:
- Strategien
- Struktur
- Systeme
Weiche Faktoren:
- Spezialkenntnisse
- Selbstverständnis
- Stammpersonal
- Stil
Primär- und Sekundärorganisation von Unternehmen (Übersicht)
Formen der Primärorganisation & Spezialisierungsmerkmale:
- Funktionale Organisation: Spezialisierungsvorteil durch immer dieselben Tätigkeiten -->Verrichtungen
- Divisionale Organisation --> Objekte (Produkte, Kunden, Regionen)
- Matrix- oder Tensororganisation --> Verrichtungen und Objekte
- Holdingorganisationen --> rechtlich selbständige Unternehmen
Formen der Sekundärorganisation & Problemrelevante Aspekte:
- Produktmanagament --> Produkt
- Kundenmanagement --> Kunden
- Funktionsmanagement --> Funktionen
- Projektmanagement --> Projekte
- Strategische Geschäftseinheiten --> Strategie
- Prozessmanagement --> Prozesse
Die Sekundärorganisation ist eine Querschnittsorganisation, die die Primärorganisation ergänzt. Sie mildert die Nachteile der einzelnen Primärorganisationsformen ab.
Interne- und Externe Einflüsse auf die Unternehmensorganisation
Interne Einflüsse:
- Leistungsprozess-Effizienz
- Humanressourcen-Effizienz
- Sachressourcen-Effizienz
- Führungsprozess-Effizienz
Externe Einflüsse:
- Innovationsfähigkeit
- Markt- und Wettbewerbsorientierung
- Flexibilität
Funktionale Organisation
Übersicht:
- Verrichtungsorganisation mit Gliederung der Aufgaben nach Funktionsbereichen
- Einlinienprinzip
- Entscheidungszentralisierung
- In der Regel geringe Breite des Produktprogramms
- geeignet für kl. und mittlere Unternehmen mit überschaubarem Leistungsprogramm in stabiler Umwelt
Vorteile:
- einfache & überschaubare Struktur --> klar abgegrenzte und gut kontrollierbare Funktionsbereiche
- Nutzung von Spezialisierungseffekten (Economies-of-Scale)
Nachteile:
- Viele Schnittstellen --> Koordinationsprobleme
- eingeschränkte Möglichkeiten der Personalentwicklung
- Überbetonung des Spezialistentums
Divisionale Organisation
Überblick:
- Gliederung nach Objekten (Produktorientierte Divisons, Divisons nach regionalen Merkmalen, Kundenorientierte Divisions)
- Unterstützung der Devisons durch Zentralbereiche
- Einliniensystem
- geeignet für mittlere und große Mehrproduktunternehmen mit dynamischer Umwelt
Vorteile:
- Entlasung der Unternehmensführung
- bessere Koordination und schnellere Entscheidungsfindung innerhalb der Devisions
- vielfältige Möglichkeiten der Personalentwicklung
Nachteile:
- Mehrbedarf an Leitungsstellen
- Zentralfunktionen zur übergreifenden Koordination erforderlich
- Gefahr von unproduktiven Konflikten zwischen den Bereichen
Matrixorganisation (Tensororganisation)
Überblick:
- horizontal nach Funktionen und vertikal nach Objekten gegliedert
- Matrixschnittpunkte als gemeinsam zu bewältigende Problembereiche
- gezielte Herbeiführung von Konflikten
- geeignet für große Mehrproduktunternehmen in dynamischer Umwelt
Vorteile:
- Kurze Kommunikationswege --> schnellere Abstimmung
- ganzheitliche, innovative Problemlösungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte
- Entlastung der Führung durch spezialisierte Leitungsfunktionen innerhalb der Dimensionen
Nachteile:
- problematische Kompetenzabgrenzung --> Kompetenzkonflikte und Machtkämpfe
- Gefahr zu vieler Kompromisse
- hohe Informationsverarbeitungskapazität erforderlich
Produktmanagement (Formen der Sekundärorganisation)
- stärkt marktorientierte Sichtweise der Unternehmensorganisation
- Produkt-Markt-Querschnittsfunktion
- vorteilhaft bei einem heterogenen Produktprogramm mit dynamischen Märkten
Kundenmanagement (Formen der Sekundärorganisation)
- stärkt marktorientierte Sichtweise der Unternehmensorganisation
- stärkt die Kundenbeziehung (Customer-Relationship-Management)
- vorteilhaft bei begrenzter, heterogener Anzahl von Kunden
- Bündelung aller kundenbezogenen Aktivitäten bei einem Kundenmanager (key-account-manager)
Projektmanagement (Formen der Sekundärorganisation)
Strategische Geschäftseinheit (SGE) (Formen der Sekundärorganisation)
Kernkompetenzen, Gestaltungskriterien, Organisatorische Einbindung
SGE formulieren für bestimmte strategische Geschäftsfelder (SGF) spezifische Strategien
Kernkompetenzen:
- dauerhafte Fähigkeiten, die im Wettbewerb einzigartig und unverwechselbar sind
- bietet den Kunden des Unertenhems einen wesentlichen Nutzen (Kernnutzen)
- eröffnen den Zugang zu neuen Geschäftsfeldern
Gestaltungskriterien:
- externer Markt
- Unabhängigkeit
- Verfügungsfreiheit
- Managementkompetenz
Organisatorische Einbindung:
- SGE-Einlinienkonzept (zwischen SGE und Primärorganisation)
- SGE-Manager (fallweise Unterstützung durch Task-Forces)
- Strategieausschüsse
- SGE-Matrix oder Tensororganisation (SGE als zusätzliche Dimension)
Konzern
Sind ein herrschendes Unternehmen und ein oder mehrere abhängige Unternehmen unter der einheitlichen Leitung des herrschenden Unternehmens zusammengefasst, so bilden sie einen Konzern. Die einzelnen Unternehmen sind Konzernunternehmen.
Holding (Definitionen & Grundfunktionen)
Definition: Unternehmung, die dauerhaft Beteiligungen an einem oder mehreren rechtlich selbständigen Unternehmen hält
Grundfunktionen: Beteiligungsverwaltung und Beteiligungsfinanzierung
Eine Holding kann unterschiedliche Führungsfunktionen übernehmen
-
- 1 / 32
-