Onkologie
Grundlagen Tumorlehre HF
Grundlagen Tumorlehre HF
Set of flashcards Details
Flashcards | 49 |
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Students | 20 |
Language | Deutsch |
Category | Medical science/Pharmaceutics |
Level | Secondary School |
Created / Updated | 06.11.2016 / 08.07.2025 |
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Was sind "Tumormarker"?
= Substanzen, die das Vorhandensein und eventuell auch das Stadium oder die Malignität eines Tumors in einem Organismus anzeigen.
Tumormarker werden von den Krebszellen selbst gebildet oder sind eine Reaktion anderer Körpergewebe auf das Tumorwachstum. Es kann sich dabei um Proteine, Antigene oder Hormonehandeln.
einige bildgebende Verfahren in der Tumordiagnostik:
- Röntgen (Thorax, Skelett, Brust)
- Röntgen mit Kontrastmittel (ableitende Harnwege, Gefässdarstellung)
- Computertomographie (Schädel, Kopf-Hals-Region, Thorax, Oberbauch)
- Sonographie (Abdomen, Schilddrüsen, Ovarien)
- MRI (Gehirn, Mediastinum, Lungen)
- Nuklearmedizinische Verfahren
Welche möglichen Auswirkungen können Tumorerkrankungen (Lokal und Systemisch) auf den Organismus haben?
Lokale:
- Krompression der Nachbarorgane (Nierenfunktionsstörung), Hohlorgane, Gefässe (Ileus, Thrombose)
- Ulzeration (Hinter jedem Ulkus kann ein Tumor sein)
- Fistelbildung
- Gewebsnekrosen
- Blutungen (bei einwachsen in Gefäss)
- Schmerzen (bei Infiltration oder Kompression von Nerven)
Systemisch:
- Tumorkachexie (Gestörte Nahrungszufuhr-, Aufnahme-, Verarbeitung. Ein Tumior ist eine nährstoffkonsumierende Erkrankung)
- Tumoranämie ohne Blutung (Verdrängendes Wachstum von Tumoren oder Metastasen im Knochenmark, Verbrauch von Substraten zur Bildung)
- Tumorfieber (sekundäre Infektionen, nekrotisches Gewebe)
Was sind „ Allgemein- und B-Symptomen“?
Allgemeinsymptome:
- Blut aus Körperhöhlen
- jeder Tumor kann Entzündungssymptome imitieren (Dolor, Calor, Rubor, Tumor, Functio laesa)
B-Symptome:
- Fieber
- Nachtschweiss
- Ungewollte Gewichtsabnahme
Therapiemöglichkeiten in der Onkologie:
- Chirurgie
- Strahlentherapie
- Medikamentöse Therapie (Chemo/Zytostatikatherapie, Hormontherapie, Therapie mit Antikörpern und Hemmstoffen der Signalübertragung à „Targeted Therapies“, Therapie mit Zytokinen
- Einzeln oder kombiniert einsetzbar (=multimordale Therapie)
Ziele der: „kurativen, palliativen und der symptomatischen Therapie“?
Kurative: Vollständige Heilung der Krankheit
Palliative: Linderung von Beschwerden durch Verringerung der Tumormasse
Symptomatische: Linderung von Symptomen
Inwiefern unterscheiden sich die „palliative Therapie in der Onkologie“ und die „palliative Care“?
Onkologie = Linderung von tumorbedingten Beschwerden durch onkologische Therapiemöglichkeiten, die zur einer Verringerung der Tumormasse führen
Bei Krankheitsstadien, in denen Heilung nicht mehr möglich ist
„Palliative Care“ = multidimensionale Behandlung und Betreuung der Patienten und ihrenAngehörigen mit Symptomtherapie, psychosoziale und spirituelle Unterstützungen
Welche speziellen Formen der „kurativen Therapie“ kennen Sie auch noch? Erklären Sie diese kurz?
Adjuvante Therapie: wird grundsätzlich zusätzlich zu einer anderen kurativen Therapie durchgeführt. Ziel: Rückfallrisiko vermindern = in der Regel mit einer postoperativen System oder Strahlentherapie. (Auch nach radikalen OPs kann es noch Jahre später Metastasen auftreten, deshalb wird angenommen, dass sich die Tumorzellen bereits vor der OP losgelöst haben und sich als Mikrometastasen in anderen Organen festgesetzt haben.
Neoadjuvante Therapie: Systemtherapie die vor einer lokalen, meist chirurgischen Therapie eines malignen Tumors durchgeführt wird. Ziel: Verkleinerung des Primärtumors und Vernichtung möglicher Mikrometastasen.
Die drei wcihtigsten Punkte in der Nachsorge?
- Psychische Führung des durch seine Krankheit verunsicherten Patienten
- Diagnose und eventuelle Therapie eines Rezidivs
- Feststellung von Therapienebenwirkungen- Spätfolgen
Mit welcher Form von Strahlung wird in der Radioonkologie gearbeitet und was bewirken diese eigentlich?
Maligne Tumore mit Hilfe ionisierenden Strahlen bekämpfen!
Ionisierende Strahlen bewirken bei ihrem Durchgang durch Luft und Materie die Bildung von elektrisch geladenen Teilchen (=Ionen) aus normalen Atomen oder Molekülen (durch Abspaltung oder Anlagerungen von Elektronen)
Über viele Jahre standen der Tumorbehandlung nur zwei Medikamentengruppen zur Verfügung, welche?
- Zytostatika: Medikamente die vorwiegend direkt die Vorgänge im Zellkern (meist Synthese od. Funktion der DNA) beeinflussen.
- Hormone und antihormonell wirkende Substanzen: Tumorwachstum über hormonelle Mechanismen hemmen.
z.B.:
Blockierung der Rezeptoren eines Hormons:
Antiöstrogene bei Mammaca, Antiandrogene beim Prostatakarzinom
Blockierung der Synthese eines Hormons:
Aromatasehemmung beim Mammaca (hemmt die Bildung von Östrogen)
Wurde durch neues Wissen besser, ersetzt aber nicht eine Zytostatika Therapie!
Vier "Neuere Zytostatika":
Monoklonale Antikörper: sind biotechnologisch hergestellte (in Zellkulturen) Immunglobuline, die nur auf ein definiertes Antigen reagieren (Krebszellen zeigen auf ihrer Oberfläche charakteristische Proteine, die als Antigene zu betrachten sind).
Hemmstoffe der intrazellulären Signalübertragung: hemmen vorwiegend die vielen wachstumsstimulierenden Signale im Zellkern (= Blockierung der Tyrosinkinase)
Immunmodulierende Substanzen: wirken über immunologische Prozesse. Zytokine: Körpereigene Wirkstoffe, die auf noch grösstenteils unbekannten Wegen auf das Tumorwachstum einwirken.
Differenzierungstherapie mit Retinoiden: lassen die Tumorzellen zu normalen Zellen ausreifen
Auf welchem Prinzip beruht die Stammzelltherapie und welche zwei Möglichkeiten kennen Sie?
Ersatz eines defekten oder bösartig veränderten Knochenmarks durch ein gesundes Spendersystem.
Stammzellen können entnommen werden vom: Knochenmark, peripherem Blut oder aus der Nabelschnur. Die Teilungsfähigkeit und Produktionsrate der Stammzellen ist sehr gross!
Allogener Stammzellenersatz: Übertragung von Stammzellen eines fremden Spenders auf den Patienten. Ziel: Ersatz des (kranken, vorher durch Chemo zerstörte). Blutbildende Systems.
Autologer Stammzellenersatz: Rücktransfusion, von eigenen Stammzellen. Welche vor einer Hochdosistherapie entnommen wurden. Ziel: Verkürzung der Knochenmarkaplasie (Verminderung der Blutzellen) nach hochdosierter Chemo.
Was verstehen Sie unter der „Gentherapie“ und in welchem Zusammenhang steht hier der Begriff „Transfektion“?
Gentherapie = übertragung von genetischem Material, d.h. von DNA oder RNA in andere Zellen (Zielzellen).
Zielzellen sind in der Onkologie meist Tumorzellen oder Zellen des Immunsystems.. Als Gentransportmittel werden vor allem bestimmte Viren verwendet, diese infizieren die Zielzelle und schleusen so das fremde Gen ein = Transfektion
Welches Ziel verfolgt die aktive Immuntherapie mit Tumorvakzine?
Tumore mit einer Impfung im Sinne einer aktiven und spezifischen Immuntherapie zu behandeln. (erst in Probephase)
Wie viel Prozent der Menschen bekommen im Lauf ihres Lebens einen bösartigen Tumor?
Definition Onkologie:
Teilgebiet der Inneren Medizin.Befasst sich mit Entstehung, Be-handlung und tumorbedingten Krankheiten
Definition Tumor:
Geschwulst (Zunahme des Gewebevolumens) Cave: Ödeme und Schwellungen werden auch als Tumor bezeich-net
Wie werden die Tumoren grundsätzlich nach der Nomenklatur der WHO eingeteilt?
nach: Dignität / Malignitätsgrad, Tumorstadium und geweblicher Herkunft
Was verstehen Sie unter dem Begriff Dignität bzw. Malignitätsgrad?
Dignität = biologische Wertigkeit / Malignitätsgrad = Einteilung zur Bösartigkeit
Definition Primärtumor:
Der zuerst entstandene Tumor
Definition Geschwür:
Ulkus, Substanzdefekt (Haut od. Schleimhaut), meist schlecht heilend und Entzündungsreaktion
Durch welche biologischen Eigenschaften zeichnen sich benigne, maligne und semimaligne Tumore aus?
Benigne Tumore: (gutartig)
- Lokalisiertes Wachstum
- Können durch eine fibröse Kapsel umgrenzt sein
- Wachsen meist langsam
- Durch Zunahme der Tumormasse kann es zur Verdrängung, Kompression bis hin zur Atrophie benachbarter Organe/Gewebe kommen
- Keine Metastasen (keine Absiedelung in Lymphknoten / Organen)
- Nach chirurgischer Entfernung nur selten Rezidiv
- Kann sich ev. mit malignen Tumor transformieren
Maligne Tumore: (bösartig)
- Bösartiges Wachstumsverhalten
- Typisch: infiltratives bzw. invasives Wachstum + Metastasierung
- Durch Rücksichtsloses Einwachsen in umgebende Strukturen (=infiltrativ) oder Organe (=invasiv)
- Fähigkeit zur Invasion (Lymph- oder Blutgefässe zur Ausbreitung + Tochtergeschwür)
- Deshalb auch oft nach OP, lokale Rezidiv oder Ausbreitung von Fernmetastasen
Semimaligne Tumore: (lassen sich nicht eindeutig gut- oder bösartig zuordnen)
- Invasives und destruktives Wachstum, metastasieren aber praktisch nicht
Definition Krebs:
Umgangssprachliche Bezeichnung für maligne Erkrankung (z.B. Karzinom, Sarkom, Leukämie)
Definition Neoplasie:
Autonome Neubildung von Gewebe (beruht im Gegensatz zur Hyperplasie, Hypertrophie und Regeneration auf einer Störung oder dem Verlust der Wachstumsregulation)
Was verstehen Sie unter dem Begriff „Grading“
Aufgrund des Differenzierungsgrades werden Tumorzellen graduiert = Bestimmung der Malignität
- G1 gut (hoch) differenzierter Tumor (=ähnlich dem Ursprungsgewebe)
- G2 mässig differenzierter Tumor
- G3 gering differenzierter Tumor
- G4 entdifferenzierter (undifferenzierter) Tumor (=geringe Ähnlichkeit mit dem Ursprungsgewebe)
- Aussagen über die Malignität lassen sich erst mit dem Grading ermöglichen!!!
Was sind zelluläre Atypien und geben Sie ein Beispiel dazu an?
Bei der mikroskopischen Untersuchung für das Grading erkennt man typische Veränderungen der Tumorzellen / Zellkernen = Atypien
Bsp: Zell- und Kernpolymorphie (Zellgrösse), Mitosefiguren (untypische Zellteilung)
Definition Metastase:
Verschleppung bestehender Faktoren (hier Tumorzellen) = sekundäre Krankheitsherde
Definition: Tumorrezidiv
Wiederauftreten eines gleichartigen Tumors (gleicher Ort/Organ nach vorausgegangener radikaler Behandlung)
Erklären Sie den Begriff „Präkanzerose“ und ergänzen Sie mit einem typischen Beispiel?
Krebsvorläufer, Vorläufer bösartiger Tumore (erfassbare Krankheiten, die ein gehäuftes Auftreten maligner Tumore zeigen )
Bsp.: Chron. Infektionen (Hepatitis B und C, Helicobacter pylori Infektionen), Familiäre Tumorsyndrome (Polyposis coli, endokrine Neoplasien)
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