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O&F Modul 3: Führung und Evolution 3.3

Schwache Signale und Frühaufklärung

Schwache Signale und Frühaufklärung


Set of flashcards Details

Flashcards 8
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 16.06.2015 / 20.06.2019
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3.3 Schwache Signale und Frühaufklärung

Klassischer Umgang mit Zukunft und Probleme damit

- Extrapolation der Vergangenheit

-- Problem: Extrapolation blendet strategische Diskontinuitäten (Abweichung von historischen Entwicklungspfad) systematisch aus!

Konzept der schwachen Signale (Definition, Implikationen)

Definition: Schwache Signale sind unstrukturierte, mehrdeutige, unklare Informationen über zukünftige strategische Diskontinuitäten

Implikationen: Je besser eine Organisation mit schwachen Signale umgehen kann, desto mehr Zeit hat sie, sich auf die Diskontinuität vorzubereiten

Entwicklung schwacher Signale

(GQ AMA)

  1. Gefühl von Gefahr/Gelegenheit
  2. Quelle von Gefahr/Gelegenheit bekannt (Information über Internet als Alternative zum klassischen Print)
  3. Art der Gefahr/Gelegenheit konkret (Abnehmende Bedeutung Printmedien)
  4. Mögliche strategische Antworten verstanden (Neupositionierung der Zeitung)
  5. Auswirkungen der strategischen Antworten berechenbar (Berechnung der Neuposition)

Warum sind schwache Signale schwach?

Schwache Kausalbeziehung (Gegenwärtiges Ereignis, auf dem Signal beruht, ist nur lose mit zukünftiger Diskontinuität gekoppelt)

Schwache Interpretation (Organisation sieht Verbindung zwischen gegenwärtigem Ereignis, auf dem Signal beruht, und zukünftiger Diskontinuität nicht.

--> I.d.R. beides kombiniert

Erfassung schwacher Signale

  • Scanning ("Strategisches Radar")
    Unfokussiertes, unspezifisches Abtasten der Umwelt
  • Monitoring
    Fokussierte, spezifische spezifische Beobachtung der Umwelt

--> Generell:

  • Mitarbeitersensibilisierung für schwache Signale (MA kann z.B. bei Kunden ein schwaches Signal aufnehmen)
  • Perspektivenpluralismus (Vielzahl an LSW) erhöht Warscheinlichkeit der Erfassung schwacher Ziele

Aufklärungsversagen aufgrund von Informationspathologen

--> Probleme, die dafür sorgen, dass schwache Signale nicht entsprechend bearbeitet werden

  • Strukturelle Informationspathologien
    z.B. Informationen werden nicht über Abteilungsgrenzen weitergegeben, oder von nicht von unten nach oben in der Hierarchie
  • Doktrinbedingte Informationspathologien
    z.B. Chef zu MA: "Tatsachen, keine Vermutungen" --> nichts passiert
  • Psychologische Informationspathologien
    Es gibt Signale, aber ich nehme die gar nicht auf, weil ich so stark schon eingefahren bin von meinem Denken her in eine bestimmte Richtung, dass ich nicht richtig wahrnehme, was von dieser Richtung abweicht
    --> z.B. kognitive Dissonanz

Verhältnisse von Information und Handlung

Traditionelles Planungsverständnis: Entscheidungssituation definiert mir, welche Information ich benötige

--> Entscheidung, wenn Informationen da sind

--> man muss warten, bis starke Signale stark werden --> evtl zu spät

--> muss man umdrehen:

Planung vor dem Hintergrund der Frühaufklärung: Vorhandene Information definiert mir welche Entscheidungen ich durchführe

 

Planung vor dem Hintergrund der Frühaufklärung - Reaktionsstärken:

1. Reaktionsstärke: Innere/externe Analysen —> schwache Aktion auf schwaches Signal

2. Reaktionsstärke: Innere/externe Flexibilisierung (z.B. Erhöhung Liquidität)

3. Reaktionsstärke: Interne Bereitschaft/direkte Aktion —> starke Aktion auf starkes Signal