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Ökonomische Psychologie Kapitel 2

FFH Lernheft Kapitel 2 - Wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Sicht von Laien und Experten

FFH Lernheft Kapitel 2 - Wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Sicht von Laien und Experten


Kartei Details

Karten 31
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.06.2013 / 23.04.2018
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Vergleichen Sie das ökonomische Wissen von Laien mit dem von Experten.

Die subjektiven Theorien der Laien über wirtschaftliche Zusammenhänge unterscheiden sich systematisch von jenen der Experten. Laienwissen ist weniger logisch strukturiert, sonder basiert auf alltäglichen Erfahrungen und Wissensfragmenten. Laien lassen sich stärker von Medienberichten beeinflussen.

Durch welche Theorien können Laienvorstellungen unter anderem begründet werden?

  • Theorie der sozialen Vorstellungen
  • Attributionstheorien
  • Theorie der sozialen Identität

Beschreibe die Theorie der sozialen Vorstellungen.

Soziale Vorstellungen (Moscovici) sind "Common Sense" Theorien oder Alltagswissen über grundlegende Fragen der Gemeinschaft. Sien entwickeln sich aus Erfahrungen, werden beeinflusst von emotional gefärbten Urteilen und wahrgenommenen/kognitiv verfügbaren Informationen.

Was meint Durkheim mit dem Begriff "kollektive Realitäten"?

Realitäten, die kollektiv konstruiert und von den Mitgliedern einer Gruppe und Gesellschaft geteilt werden.

Welche Funktionen haben soziale Vorstellungen?

Sie helfen, unbekannte neue Phänomene bekannt zu machen und ermöglichen dadurch einen Alltagsdiskurs in einem vertrauten, homogenen Umfeld.

  • Trennfunktion (Differenzierung zwischen eigener und anderen Gruppen oder Subkulturen (eigene Gruppe wird im Allgemeinen positiver beurteilt)
  • Rechtfertigungsfunktion: Distanzregulation zwischen Gruppen durch Klischees, Rechtfertigung/Aufrechterhaltung wirtschaftlicher Differenzierung
  • Prognosefunktion: Antizipieren bestimmter Interaktionsmuster zwischen sozialen Gruppen 
  • Attribuierungsfunktion: Klärung von Ursachen sozialen Verhaltens
  • Schaffung sozialer Identität: Zugehörigkeitsgefühl zu bestimmter Gruppe

Was sagt die Theorie des Glaubens an eine gerechte Welt aus?

"Jeder bekommt, was er verdient." Man ist an seinem Zustand (z. B. Überschuldung) selber schuld. Ursachen werden also den Individuen selbst angelastet. Gilt z. B. auch bei Arbeitslosigkeit ("mangelnde Arbeitsmotivation", "Interesselosigkeit", "mangelnde Flexibilität", "unzureichende Ausbildung".

Beschreibe soziale Vorstellungen am Beispiel von Arbeitslosigkeit.

  • Ursachen für Arbeitslosigkeit werden vorwiegend den Individuen selbst zugeschrieben (nur in geringem Ausmaß der Wirtschaftslage) und in ihren persönlichen Merkmalen gesucht
  • Arbeitslose stellen eine Quelle der Beunruhigung dar; man will sich von deren Schicksal möglichst distanzieren und der Forderung nach Verständnis und Hilfe entkommen
  • typische Arbeitslose werden von allen Befragten negativ beurteilt, sogar von der eigenen Gruppe (Abwertung der eigenen sozialen Kategorie)
  • Arbeitslose differenzieren zwischen sich und den anderen Arbeitslosen, sie nehmen eigene Arbeitslosigkeit als fremd verschuldet wahr, die der anderen jedoch als selbst verschuldet
  • mangelnde Identifikation mit der eigenen Gruppe erschwert Solidarität der Arbeitslosen untereinander

Erkläre die Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1986). 

Personen streben nach einem zufriedenstellenden Selbstkonzept und einem hohen Selbstwert und identifizieren sich daher mit Gruppen, die ihrem Selbstwert dienlich sind.

Durch Identifikation mit der eigenen sozialen Gruppe entsteht eine positive soziale Identität, wenn diese im Vergleich mit anderen subjektiv bedeutsamen Gruppen auf relevanten Dimensionen gut abschneidet.

Wenn die eigene Gruppe hingegen negativ abschneidet, entsteht negative soziale Identität; es wird nach Veränderung gesucht.