motor. Lernen
Ben van Cranenburgh
Ben van Cranenburgh
Kartei Details
Karten | 39 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.12.2013 / 23.01.2017 |
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Nenne die verschiednen Lernstrategien: (9)
-Operantes Lernen (Reinforcement)
-"Mental practice"/ Bewegungsvorstellung
-Stimulation/Fazilitation
-Imitationslernen
-Verbale (Selbst)Steuerung
-"Chaining/Chunking"
-Fehlerfreies Lernen vs. aus Fehlern lernen
-Implizites Lernen oder explizites Lernen
-"Forced use"
Was ist operantes Lernen /Reinforcement: (3)
-Verhaltenskreis AMBC: Stimulus ->mentaler Prozess -> Verhalten ->Konsequenzen -> Stimulus...
-Führt mein Stimulus zum erwünschten Verhalten?
-unerwünschtes Verhalten ablernen: auslösender Faktor ausschalten!
Erkläre den AMBC-Verhaltenskreis: (4)
A= Antecedent, Situation, Stimulus, Reiz
M = Mind, Was denkt, empfindet der Patient?
B= Behaviour, Was tut Patient
C = Consequences, Folgen, Umgebunsreaktionen
Was ist die Bewegungsvorstellung (mental practice) (9):
- = rein gedankliches Einüben von Bewegungen
-kognitive, kortikale Mechanismen
-dabei werden teilweise die selben Hirnareale aktiviert
-Effektivität vergleichbar mit wirklichem üben
-Pat. muss die Bewegung kennen /zu Verfügung haben
-muss möglich sein für Patient (nicht bei parietaler Schädigung)
-evtl. Hilft Pat. ein Bild, um die Bewegung durchzuführen (z.B. Hebekran zum Greifen)
-wird eingesetzt, wenn Pat. nicht "richtig" Üben kann
-2 Phasen: afferente Phase -> Bewegung prägt sich im Kopf ein (z.B. durch Demo, Ramachandran-Spiegel, passive Bewegung, nur Kinästhesie [Augen zu]), dann mentale Phase -> wenn Bewegungen im Kopf sind, kann man sie auch denken
Wie funktioniert Stimulation/Fazilitation: (5)
-Reizung Motoneuronen
-Aufhebung Diaschisis (Schock)
-Verbessert Arousal
-Zunahme Plastizität
-Reizung spezifisches neurales Ensemble
Wie kann fazilitiert werden?(4)
-visuell (Demo, Spiegelneurone)
-taktil (Reiben, Massage)
-Kinästhetisch (passiv bewegen)
-akustisch (Sprache, Musik)
Was ist Ramachandrans Spiegel? (4)
-Art von sensorischer Manipulation
-Kreieren einer Bewegungsillusion der gelähmten Gliedmasse mittels Bewegung der nicht gelähmten Gliedmasse -> Aktivierung von Bewegungsengrammen
-"nicht der Muskel aber das Gehirn wird beübt"
-Wird angewende bei: Phantomschmerzen und Krämpfen, CRPS, spatische hemipleg. Extremität, Hilfsmittel bei mental practice
Was ist Imitationlernen? (5)
-ziemlich unbewusst funktionierender, kortikaler Mechanismus mittels Spiegelneurone im Frontallappen
-ist die älteste Form des Lernens
-Spiegelneurone sind sowohl beim Sehen einer Handlung als auch beim selber Ausführen einer Handlung aktiv
-es gibt auch akustische Spiegelneurone (vorsagen, nachsagen)
-sogar wenn viele Formen von Lernen unmöglich sind (z.B. Demenz), kann diese Form von Lernen noch funktionieren
Was ist die verbale Selbststeuerung? (4)
-Verwendung von Sprache des Denkens, Handelns oder Verhaltens
-kognitiver, kortikaler Mechanismus
-z.B. Struktur im Handeln (Schritte + Vers), an Ziel festhalten, bei Verwirrung: stopp-denken-tun, Steuerung der Aufmerksamkeit "achte auf link"
-Aufbau: zuerst laut sprechen zusammen mit Therapeut, dann alleine laut sprechen, allmählich leiser werden, evtl. schliesslich subvokal/mental
?Was ist Chaining/Chunking: (2)
ich glaube:
Auseinandernehmen oder zusammensetzen von einzelnen Teilstücken
Forward chaining, Backward chaining
Wann wird fehlerfreies Lernen angewendet? (4)
Indikationen für fehlerfreise Lernen:
-Fehler kann fatal sein
-Fehler kann sich einprägen
-Fehler verzögern den Lernprozess
-teilweise auch bei eingeschränkter Krankheitseinsicht
Was ist Automatisieren/implizites Lernen? (4)
-weniger Kortex -> mehr subcorticale Aktivität
-Automatisieren (Routine) ist der Abschluss jedes Lernprozesses
-Von bewusstem Handeln zu gezieltem Handeln ohne zu denken
-Dual tasking: erzwingt Automatisierung, kann auch diagnostisch genutzt werden (kann Patient sprechend gehen?)
Wann implizites, wann explizites Lernen? (3)
-Implizites (prozedurelles) Lernen: "geht von selbst", kein bewusster Einsatz bei der Bewegung. Aufmerksamkeit gerichtet auf Ziel (KR)
-Explizites (deklaratives) Lernen: bewusste Einsatz bei Bewegung. Aufmerksamkeit gerichtet auf Bewegung (KP)
-je nach Situation implizites oder explizites Lernen verwenden
Was ist forced use? (3)
-= erzwungener Gebrauch
-ausschliessen von anderen Möglichkeiten (z.B. festbinden v. gutem Arm, Augenbinde, Ohrdämpfer)
-braucht starken Willen/Motivation
Fazit motorisches Lernen? (4)
-es gibt viele Formen von Lernen, Lernen trotz Hirnschädigung möglich
-richtig Wahl wichtig: was tun bei wem, wann und warum?
-die Effektivität hängt von der therapeutischen Situation im Ganzen ab (Patient, Therapeut, Methode, Umgebung)
-der nicht-lernfähige Patient besteht nicht (ist tot)
Von welchen 4 Komponenten ist der Fortschritt des Patienten abhängig?
-Patient
-Therapeut
-Methode
-Umgebung
Was besagt der sonsomotorische Kreis / Perzeptions-Aktions-Zyklus? (5)
-der Mensch ist kein ausschliessliches Reflexwesen
-Wenn der Mensch eine motor. Handlung ausführt, gibt es eine Reafferenz zum Gehirn zurück, welche ein Feedback über die ausgeführte Handlung gibt -> Ohne Sensorik ist die Motorik kaum möglich!
-> direktes/obligatorisches Feedback (z.B. Sz bei heisser Herdplatte)
-ausserdem kann Feedback von aussen aufgenommen und umgesetzt werden (= Exafferenz)
->indirektes/ faktultatives Feedback (z.B. Feedback von Physiotherapeut)
Was heisst KP? (2)
-Knowledge of Performance
-Rückmeldung über die Ausführung der Bewegung (Qualität) -> z.B. bei Bobath ist die Symmetrie sehr wichtig.
Was heisst KR? (3)
-Knowledge of results
-Rückmeldung über Ziellerreichung (neuere Behandlungsmethoden aus Holland berücksichtigen eher das Resultat als die Symmetrie)
-KP oder KR -> Therapeuten sind sich nicht einig, was wichtiger...
Was ist Kinästhesie? (4)
= bewusste Propriozeption
-gehört zur Sensorik
-ist für sämtliche motor. Handlungen wichtig, sehr grosse Einschränkung bei Verlust ("the man who lost his body)
-andere sensor. Systeme (z.B. Visus) können je nach motorischer Handlung besser kompensiert oder umgangen werden, der kinästhetische Sinn kann jedoch nicht umgangen werden, es braucht ihn immer!
Nenne einige sensorische Variablen, die die Motorik in der Therapie beeinflussen: (6)
-Re-afferenz und Ex-afferenz
-Akzentuieren oder abschliessen (z.B. Sehsinn ausschalten)
-taktil, kinästhetisch, visuell, akustisch
-KP oder KR
-verbal, non-verbal
-Stimulus-response oder Spontanmotorik
Was ist wichtig zu wissen zum Feedback? (2)
-Es bringt am meisten, wenn man dem Pat. ein präzises Feedback gibt, was er genau ändern soll (nicht nur sagen "falsch")
-mit präzisem Feedback kommt der Patient am schnellsten zum gewünschten Resultat
Nenne die 4 Hauptteile des Gehirns: (4)
-Hirnstamm
-Kleinhirn
-Innenhirn
-Aussenhirn
Wofür ist der Hirnstamm zuständig? (2)
-Verbindung Rückenmark + Gehirn
-Wachheit (=Arousal)
Wofür ist das Kleinhirn zuständig?
-Koordination (wenn Läsion -> Ataxie)
Wofür ist das Innenhirn zuständig?
-Emotion "emotionales Gehirn"
Wofür ist das Aussenhirn zuständig? (2)
-= Kortex
-kognitives Gehirn
Nenne die "3 Schichten" des Gehirns: (4)
-Funktionen sind auf mehreren Ebenen verankert!
-Neoniveau (Aussenhirn -> Kognition)
-Palläoniveau (Innengehirn -> Emotion)
-Archäoniveau (Hirnstamm -> Arousal)
Wie wirken sich die drei Ebenen des Gehirns aus (allgemein, bei CVI, bei Parkinson)? (4)
-Oben (= Neoniveau) befinden sich die am wenigsten automatisierten Bewegungen und unten (Archäoniveau) die am stärksten automatisierten Bewegungen
-Kognition hemmt Emotion -> bei CVI wenn obere Ebene eine Läsion hat, untere Ebene (Paläoniveau, Emotion) evtl. enthemmt
-CVI: Wenn Läsion in oberer Ebene: evtl. kognitive Sprache gestört, emotionale Sprache (z.B. Lied oder Fluchen) geht jedoch evtl. noch!
-Parkinson: Läsionsort Paläoniveau (Emotion) -> Kognition funktioniert noch -> Pat. muss bei Bewegungen nachdenken (darum wird er langsam)
Was bedeuten die drei Ebenen des Gehirns für die Therapie? (3)
-Alltag = fühlen und bewegen gleichzeitig, IMMER!
-keine sinnlosen Bewegungsaufträge ("Arm strecken und Beugen"), sondern an Funktion knüpfen ("Flache holen und zu sich ziehen)
-Bei Läsion oberer Ebene -> Emotionale Ebene gebrauchen (Lieder, Dinge, die der Pat. gerne tut und kennt...)
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