Modul 7, 03416
Rammsayer Glossar
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Kartei Details
Karten | 96 |
---|---|
Lernende | 22 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.04.2014 / 01.02.2023 |
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Selbstwertgefühl („self-esteem“)
Die affektiv-bewertende Komponente des Selbstkonzeptes. Die
Selbstbewertung kann sich sowohl auf eine summarische, emotional
getönte Einschätzung der eigenen Person als auch auf einzelne
Facetten des Selbstkonzeptes beziehen.
Selbstwirksamkeit („self-efficacy“)
Erwartung, ein bestimmtes Verhalten ausüben zu können. Nach
Bandura eine zentrale Variable im Prozess der Verhaltensregulation,
die Einfluss darauf nimmt, welche Aktivitäten eine Person
wählt, wie intensiv sie diese verfolgt, welchen Anspruch sie an ihre
Leistungsfähigkeit stellt und mit welchem Erfolg sie vorhandene
Kompetenzen umsetzt.
Self-Monitoring
Konzept von Synder, mit dem interindividuelle Unterschiede in der
Tendenz beschrieben werden, das eigene expressive Verhalten und
die Art der Selbstdarstellung zu kontrollieren und den sozialen Erfordernissen
einer Situation anzupassen. Self-Monitoring ist damit
eine Moderatorvariable, die interindividuelle Unterschiede in
der Konsistenz erklären kann.
Somatotype Performance Test
Ein von Sheldon entwickeltes Verfahren zur quantitativen Erfas-
sung der individuellen Ausprägung in den drei Primärkomponenten
des Körperbaus. Mit dem Begriff „Somatotyp“ bezeichnet
Sheldon die quantifizierte Konstitution eines Individuums.
Soziale Erwünschtheit
Neigung, sozial unerwünschtes Verhalten (z. B. in Fragebögen)
nicht zuzugeben. Neben einer bewussten Verfälschung der Antworten
können auch defensive Strategien eine Rolle spielen, indem
Personen unerwünschtes Verhalten bei sich selbst nicht wahrnehmen,
also einer Selbsttäuschung unterliegen.
Soziale Lerntheorie (= sozial-kognitive Lerntheorie)
Theoretische Richtung innerhalb der Psychologie, in deren Mit-
telpunkt Prozesse des Verhaltenserwerbs und der Verhaltensregu-
lation stehen sowie personale und situationale Einflussfaktoren
auf diese Prozesse.
Stabilität
Stabilität von Verhalten und Merkmalen über die Zeit hinweg. Es
ist zu unterscheiden zwischen der intraindividuellen Stabilität auf
der Ebene der einzelnen Person und der Stabilität eines Merkmals
auf der Ebene der Gruppe, die sich entweder auf Veränderungen
des Mittelwertes der Gruppe oder auf die relative Position der einzelnen
Person innerhalb der Gruppe beziehen kann.
Theorie der Selbstdetermination
Eine von Edward Deci und Richard Ryan entwickelte Theorie. Sie
geht von drei angeborenen und universellen menschlichen Grundbedürfnissen
aus, Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit.
Deren Befriedigung gilt als Voraussetzung für eine positive Entwicklung
der Persönlichkeit, die durch Wachstum und Integration
gekennzeichnet ist. In vier „Mini-Theorien“ innerhalb der Theorie
werden personale und situative Bedingungen spezifiziert, unter
denen eine positive Entwicklung gelingen kann.
Temperament
Temperament bezeichnet Persönlichkeitsmerkmale, die bereits in
der frühen Kindheit vorhanden sind, deren individuelle Ausprägung
während Kindheit und Jugend relativ konstant bleibt und eine
genetische Verankerung aufweist. Oft wird Temperament auch im
Zusammenhang mit einer Disposition zu bestimmten Emotionen
oder Stimmungen verwendet.
Triadisch reziproke Verursachung
(= reziproker Determinismus)
Nach Bandura die gegenseitigen Wechselbeziehungen zwischen
Umwelt, Person (ihren Merkmalen) und ihrem Verhalten. Mit die-
sem Modell bringt Bandura zum Ausdruck, dass Prozesse der Ver-
haltensproduktion und Verhaltensregulation im Kontext der materiellen
und sozialen Umwelt einer Person erfolgen und Menschen
zugleich Gestalter und Produkte ihrer sozialen Umwelt sind.
Über-Ich
Es repräsentiert nach Freud die traditionellen Werte und Ideale
der Gesellschaft und versucht u. a. inakzeptable Impulse aus dem
Es zu hemmen.
Verhaltenspotenzial
Das Verhaltenspotenzial ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit,
mit der ein bestimmtes Verhalten in einer gegebenen Situation mit der Aussicht auf eine Verstärkung auftritt. Nach Rotter hängt die Stärke des Verhaltenspotenzials von der Erwartung einer Verstärkung
und dem Verstärkungswert ab.
Verhaltenssignatur
Interaktionistisches Modell von Mischel, demzufolge sich das Verhalten
einer Person in Form von stabilen „Wenn Situation X – dann
Verhalten Y“-Beziehungen darstellen lässt. Ihr Verhaltensmuster
über unterschiedliche Situationen hinweg erweist sich als eine personspezifische
Verhaltenssignatur.
Verstärkungswert
Nach Rotter gibt der Verstärkungswert den Grad der Präferenz an,
den ein bestimmter Verstärker für eine Person besitzt. Der Begriff
„Verstärker“ bezeichnet in diesem Zusammenhang das Ergebnis
eines bestimmten Verhaltens. Wenig attraktive Verhaltenskonsequenzen
haben einen niedrigen, wünschenswerte Verhaltenskonsequenzen
dagegen einen hohen Verstärkungswert.
Viszerales Hirn
Eine andere Bezeichnung für das limbische System, zu dessen primären
Funktionen u. a. die Kontrolle des vegetativen Nervensystems,
die neuroendokrine Steuerung sowie die Vermittlung von
Emotionen gehören.
Abwehrmechanismus
Wenn das Ich befürchten muss, von einem mächtigen Triebimpuls
aus dem Es, dem Über-Ich oder einer realen Bedrohung überflutet
zu werden, kann es diesen Triebimpuls abwehren, indem ihm
der Zugang ins Bewusstsein verwehrt wird. Nach Freud weisen
Abwehrmechanismen zwei typische Merkmale auf: Sie leugnen,
verfälschen oder verzerren die Realität und sie laufen unbewusst
ab.
Antwortstile
Methodisches Problem bei der Selbstbeschreibung durch Fragebogen,
wenn Personen beispielsweise dazu neigen, generell Extremwerte
auf der Antwortskala zu vermeiden, mittlere oder „neutrale“
Werte zu bevorzugen oder Fragen generell eher mit „ja“ oder
„nein“ zu beantworten.
Arousal
Ein von Eysenck verwendeter Begriff für kortikale Erregung.
Arousal
Ein von Eysenck verwendeter Begriff für kortikale Erregung.
aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS)
Komplexes neuronales Netzwerk, das sich vom Hirnstamm zum Mesencephalon erstreckt.
Behaviorismus
Aus behavioristischer Sicht ist Psychologie eine streng experimentell
ausgerichtete Disziplin der Naturwissenschaften. Persönlichkeit
wird als die Summe der Gewohnheiten betrachtet, die ein
Mensch insbesondere in seiner frühen Kindheit, aber auch im späteren
Leben, ausbildet.
Bindungsstil
Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das aus
den Bindungserfahrungen einer Person resultiert. Nach Bowlby
beeinflussen die Interaktionen mit Bindungspersonen in Kindheit
und Jugend langfristig die Persönlichkeitsentwicklung, indem sich
„attachment working models“ herausbilden. Diese beinhalten mentale
Repräsentationen der Bindungspersonen und der eigenen Person
und bilden die Grundlage für Erwartungen an soziale Beziehungen
und die eigene Bewältigungskompetenz.
Bindungsstil
Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das aus
den Bindungserfahrungen einer Person resultiert. Nach Bowlby
beeinflussen die Interaktionen mit Bindungspersonen in Kindheit
und Jugend langfristig die Persönlichkeitsentwicklung, indem sich
„attachment working models“ herausbilden. Diese beinhalten mentale
Repräsentationen der Bindungspersonen und der eigenen Person
und bilden die Grundlage für Erwartungen an soziale Beziehungen
und die eigene Bewältigungskompetenz.
Bindungstheorie
Eine von John Bowlby in Zusammenarbeit mit Mary Ainsworth
entwickelte Theorie, in der sich Psychoanalyse, Verhaltensbiologie
und evolutionsbiologische Perspektiven verbinden. Dieser Theorie
zufolge ist Menschen ein Bindungssystem angeboren, das sie
dazu motiviert, in kritischen Situationen die Nähe von für sie signifikanten
Bezugspersonen (attachment figures) zu suchen und so
Schutz und Sicherheit zu erhalten. Interindividuelle Unterschiede
in der Funktion des Bindungssystems entwickeln sich in Abhängigkeit davon, wie sich enge Bezugspersonen in kritischen Situationen verhalten.
Charakter
Ursprünglich aus dem Griechischen, wo es einen Prägestempel
für Münzen bzw. die Prägung selbst bezeichnete. Übertragen auf
den Menschen, kann Charakter als ein individuelles Erkennungsmerkmal
einer Person betrachtet werden.
Choleriker
Temperamentstyp, der zu Jähzorn und leichtem Aufbrausen neigt.
Differentielle Psychologie
Teilgebiet der Psychologie, das sich mit interindividuellen Unter-
schieden im Erleben und Verhalten beschäftigt. Von William Stern
(1911) als eigenständige psychologische Disziplin konzipiert. Stern
unterschied vier Teilgebiete der Differentiellen Psychologie, zwei
nomothetische und zwei idiographische. Die beiden nomothetischen
Ansätze gehen von Gruppen von Personen aus und untersuchen
entweder die Verteilung eines Merkmals in einer Gruppe
(Variationsforschung) oder den Zusammenhang zwischen Merkmalen
(Kovariationsforschung). Die idiographischen Ansätze gehen
von einzelnen Personen aus, entweder in Form der Psychographie
(möglichst umfassende Beschreibung einer einzelnen Person)
oder in Form der Komparationsforschung (Vergleich zwischen
mehreren Psychogrammen).
Dopamin
Neurotransmitter (Botenstoff) aus der Gruppe der Katecholamine.
Eigenschaften
Eigenschaften beschreiben eine Klasse von funktional äquivalenten
Verhaltens- und Erlebensweisen, die von einer Person relativ
beständig gezeigt werden, und zwar über die Zeit hinweg (Stabilität)
und über unterschiedliche Situationen hinweg (Konsistenz).
Eigenschaftstheorien
Eigenschaftstheorien gehen davon aus, dass sich die Persönlich-
keit eines Menschen durch seine Ausprägung in Eigenschaften
(Persönlichkeitsmerkmale, Dispositionen oder „Traits“) kennzeichnen
lässt. Sie unterscheiden sich darin, von welchen und wie
vielen Eigenschaften sie ausgehen, und welche Ursachen sie für
die Stabilität und Konsistenz des Verhaltens annehmen.
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