Methodik
106
106
Kartei Details
Karten | 30 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 19.05.2014 / 07.03.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/methodik3
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/methodik3/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Was sind externe Ressourcen?
- alle gesellschaftlich verfügbaren Güter und Dienstleistungen, die Klienten nutzen können aber ausserhalb seiner Person oder seinem persönlichen Umfeld liegen. (materiell und immateriell)
Güter
- materiell: Wohnung
- immateriell: Bildung
- Vermehrbarkeit bzw. Reproduzierbarkeit: Je knapper ein Gut ist, desto schwierig ist seine Beschaffung.
Merkmale externer Ressourcenerschliessung
- Kli hat selber keinen Zugriff darauf, wir sind in der Rolle der Experten (haben das Wissen), wir übernehmen parteiisch für Kli (in deren Auftrag), wir stellen Antrag und sind somit in einer schwächeren Positon als Gutsverwalter und müssen diesen überzeugen
Kann es sein dass die SA die Beschaffung eines von der Klientschaft nachgesuchten Gutes verweigern muss?
Ja, wenn die Bedarfslage nicht gegeben ist oder das Gut nach der fachlichen Einschätzung ungeeignet ist.
interne Ressourcen
- Klienteneigene Fähigkeiten, Kompetenzen und Kräfte: Klienten sind damit ausgestattet und tragen diese in sich drin
- haben selber zugang zu ihren internen Ressourcen
Welche externen Ressourcen erschliessen die SA für die Klienten?
1. erschliessen von Finanzen
2. erschliessen und sichern von Arbeit/Beschäftigung/Ausbildung
3. Unterkunft
4. (Teil-) stationäre Betreuung
5. erschliessen von Ambulante Dienste
Beispiele für erschliessen von Finanzen
- Sozialversicherungsleistungen
- Stipendien, Fonds (=punktuelle Finanzquelle)
- Ersatzeinkommen (Rente, Alimente, Taggelder)
- Sozialhilfe
- Geltendmachen von Ansprüchen bei Dritten (Lohnguthaben, Unterhaltsbeiträge)
- Durchführen von Schuldensanierungen und Konkursen
Bsp. für sichern und erschliessen von Arbeit/Beschäftigung/Ausbildung
- geschützte Arbeitsplätze
- Fortbildung, Umschulung
Bsp. für Unterkunft
- Verhandeln mit Vermieter von Notunterkünften oder speziellen Wohnformen
Bsp. (Teil-) stationäre Betreuung
- Platzieren in Heimen, Kliniken, Pflegefamilien
Bsp. Erschliessung von Ambulante Dienste
- Spitex, Kinderbetreuung
- sozialen Kontakten (Selbsthilfegruppen)
- Rechtshilfe
- Rückkehrhilfe
Typische Merkmale von externer Ressourcenerschliessung
- SA handeln im Auftrag und in Absprache mit Kli (Kli=Auftraggeber, SA=Treuhänder für Kli)
- Ressource ausserhalb Klienten-system: Klient kommt nicht selber ran
- Ressourcenverwalter haben anderen Auftrag als SA. Sie müssen Güter verwalten/vermehren. Deshalb gibt es mehr oder weniger klare Nutzungsbedingungen/- voraussetzungen.
- SA gegenüber Ressourcenverwalter in schwächerer Position
- Verhandlung: telefonisch oder schriftlich
Die Güter und Dienstleistungen können in 3 Hauptkategorien gruppiert werden:
- das Gut ist auf dem freien Markt käuflich: streng genommen nur Finanzierung sichern. Gut in genügender Menge vorhanden Erschliessung unproblematisch. Knapp: verhandeln. Bsp. Wohungen
- Gut nicht käuflich sondern wird von öffentlicher Hand zur Verfügung gestellt. Es besteht kein Markt sondern wird nach Bedarf meistens ohne volle Kostendeckung ausgerichtet. Bsp. Spitex Problem: gut oft nicht in genügender Menge vorhanden.
- Gut wird von Privaten oder nur aus Entgegenkommen abgegeben. Gut ist weder im freien Markt käuflich noch aufgrund formeller Regelungen erhältlich = interne Ressource. Bsp. Erlass von Schulden. Sorgfältiges Vorgehen bei Erschliessung
Verfahren und Techniken
- Systematische Ressourcenerfassung
- Dokumentation
- kooperative Arbeitsbeziehung zu Ressourcenverwalter
- Initiieren und Erschliessen neuer Ressourcen
Systematische Ressourcenerfassung
SA muss Überblick über vorhandene Ressourcen, deren Zugangs- und Nutzungskriterien wie auch vorliegende Machtverhältnisse haben.
Dokumentation
- rascher Zugriff auf benötigte Dokumente
- Änderungen und Neuerungen rasch nachtragen
Anspruchs- und Nutzungskriterien
Es gibt klare rechtliche Regelungen bis allgemein formulierte, weitgefasste Richtlinien.
- Je unklarer die Anspruchskriterien desto grösser ist der Ermessensspielraum, desto grösser die Verteilungsmacht der Ressourcenverwalters, desto wichtiger die Verhandlungsstrategie
- je klarer die Anspruchskriterien umso kleiner ist der Ermessensspielraum und umso genauer muss der Klientenbedarf/Problem darauf passen.
Pflege der Beziehung zu Ressourcenverwaltung
Aufbauen und Unterhalten einer gut funktionierenden Arbeitsbeziehung
Initiieren neuer Ressourcen
nicht mehr zweckdienliche Hilfsquellen auf veränderten Bedarf umpoolen
Verhandeln
2 oder mehr Parteien kommunizieren, ohne Mittelsperson, über ein Gut mit dem Ziel ein möglichst gutes Ergebnis für seine Sache /Partei zu erreichen.
1. Eine Verhandlung findet nur statt wenn auch ein Ermessenspielraum besteht-
(sonst sind ja Regelungen vorhanden über welche nicht verhandelt werden muss/kann)
2. mündliche Verhandlung hat den Vorteil, dass man sich und seine Argumente erklären, korrigieren und auf Reaktionen des Gegenübers eingehen kann.
In schriftlichen Verhandlungen (oft bei Gesuchen...) müssen die Argumente klar und präzise formuliert sein und sind oft nicht mehr korrigierbar.
Kooperativ-Integrative Verhandlung
Jede Partei versucht für die ihre etwas zu gewinnen, streben aber wenn möglich eine Güterübereinkunft an. Sind sich wohlgesinnt und kooperativ.
- aushandeln
- überzeugen
- Anreize schaffen
Wann ist kooperativ-integrative Verhandlung angebracht?
- Kli vom Entgegenkommen des Ressourcenverwalters abhängig ist
- längerfristige Perspektive der Abhängigkeit von der Ressource besteht
- ein gemeinsames Interesse besteht, Gut ist zur Bedarfsdeckung des betroffenen Kli vorhanden. Aber der Ressourcenverwalter hat dies noch nicht erkannt.
Wann ist kooperative-integrative Verhandlung vorteilshaft?
- Man eine gute Arbeitsbeziehung mit der zu verhandelnden Partei hat
- Man ein entgegenkommendes, attraktives Auftreten und Akzeptanz für das Gegenüber hat
Überzeugen
Die fehlenden Informationen vermitteln, welche das Bild/die Sicht des Sachverhaltes beim Gegenüber verändern.
- wenn wohlgesinnt: durch vorteilhafte Argumente
- wenn skeptisch: erst eigene Schwachpunkte und dann vorteilhafte Argumente. So wird Gegenstandpunkt Rechnung getragen aber Verteidigungshaltung vorgebeugt und den Gegenargumenten den Wind aus den Segeln genommen.
Anreize schaffen
eine Belohnung in Aussicht stellen (funktioniert nur wenn SA eine Gegenleistung anzubieten hat)
konfliktive Verhandlung
= Anwaltschaft
Konfrontation mit der Gegenpartei wird bewusst in Kauf genommen.
- Dieses Vorgehen wird nur gewählt, wenn eine Kooperation gescheitert oder chancenlos ist.
- Konsequenzen abschätzen und dem Klient Risiken transparent machen.
- Güterabwegung, Alternativen aufzeigen.
- Klient muss Konsequenzen tragen, somit ist auch er derjenige der entscheidet ob ein Konflikt in Kauf genommen wird.
- geringst mögliche Konfliktstufe anpeilen
- Gegenüber das Zustimmen so einfach wie möglich machen
Vorgehen/Strategien bei der konfliktiven Verhandlung
- Fachkraft argumentiert an Stelle Klient
- Fachkraft mobilisiert und motiviert Klient für Argumentation
1. Androhen eines bestimmten Vorgehens (Wer droht muss aber auch in der Lage sein die Drohung wahr werden zu lassen)
2. unfreundliche Aktion wie Einflussnehmen bei übergeordneten Stellen oder öffentlich fragwürdiges Verhalten anzuprangen (Medieneinsatz oder Androhung Justiz)
Was ist wichtig bei konfliktiver Verhandlung wenn Ziel erreicht ist?
- Auf Verlierer zu- und eingehen, Verbindendes betonen
- Zuhören und Emotionen - vor allem Zorn- abreagieren lassen
- Dem Gegner die Illusion lassen, eine Veränderung schon immer gewollt zu haben
konsensorientierte sachgerechte Verhandlungstechnik§
1. Menschen und Problemen getrennt behandeln
2. Die Interessen zählen, nicht die Positionen
3. Optionen entwickeln, welche Vorteile für beide Partner bringt
4. Einigung auf neutrale Beurteilungskriterien
Unterschied Vermittlung zu Verhandlumg im Rahmen der eRE
Vermittlung
- Gegenstand der Vermittlung ist ein Konflikt zwischen Parteien, den sie untereinander nicht schlichten können.
- Konfliktparteien einigen sich auf eine Drittperson als Vermittlerin
- diese steht neutral den Parteien gegenüber
Verhandlung
- Fachkraft nur einer Partei gegenüber verpflichtet und versucht deren Interessen mit allen Mitteln wahrzunehmen
-
- 1 / 30
-