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Methodenlehre

Methoden der Psychologie WS12/13 SS13

Methoden der Psychologie WS12/13 SS13


Kartei Details

Karten 9
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.11.2013 / 20.01.2022
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Was sind und was sollen Methoden?

Methoden (Verfahren, Prozeduren usf.) sind das grundlegende Handwerkzeug wissenschaftlichen Arbeitens.
Es sind die Mittel, mit denen:
Erkenntnisse gewonnen werden,
Argumentationen, Erklärungen und Daten überprüft werden,
Sich detaillierte Blicke auf einen Gegenstandsbereich eröffnen,
Gegenstandsadäquate Herangehensweisen zur Verfügung gestellt werden.
Gegenstandsadäquate Herangehensweisen zur Verfügung gestellt werden.

Was ist Wissenschaft?

Wissenschaft
besitzt eine benennbare Methodik,
ihre Erkenntnisse erfüllen die Kriterien der Intersubjektivität und der Belegbarkeit,
Wissenschaft ist als offener Diskussionsprozess angelegt,
in dem es keine letztgültigen Wahrheiten geben kann,
sondern immer eine mehr oder minder große Unsicherheit über die Ergebnisse herrscht.

Wissenschaft ist ein erkenntnisgenerierendes System
Wissenschaftliches Wissen unterscheidet sich vom Alltagswissen durch:

Methoden des Erkenntnisgewinns
Methoden der Absicherung (Unsicherheitsreduktion).
Die Art der Formulierung
Art der Wissensbildung

Gibt es eine vom Subjekt unabhängige Wirklichkeit?

Realismus: Existiert und ist erkennbar.
Streng: volle Widerspieglung/ vollständig erkennbar.
Kritisch: Annäherung an eine unabhängige Realität möglich.

Idealismus: Erkenntnis durch geistige Vorstellung.
Streng: Es gibt keine vom Subjekt unabhängige Wirklichkeit.
Kritisch: Unabhängige Wirklichkeit nicht erkennbar.

Was ist die Quelle der Erkenntnis?

Empirismus: Erkenntnis basiert auf Sinneserfahrung Erkenntnisgewinn: Von der Beobachtung zur Theorie.

Rationalismus: Erkenntnis basiert auf dem Verstand. Erkenntnisgewinn: Von der Theorie zur Beobachtung.

Erkenntnistheoretische Funktion von Theorien
Die Beziehung zwischen Theorie und Beobachtung wird je nach wissenschaftstheoretischer Grundposition unterschiedlich gesehen:

Empiristen:
Induktives Vorgehen von den Beobachtungen zu den Theorien.
Gehaltserweiternd: Aus einer Menge von Beobachtungen wird z.B. auf einen allgemeinen Zusammenhang geschlossen.

Rationalisten:
Deduktive Überprüfung von Theorien.
Die aus einer Theorie abgeleiteten Vorhersagen werden
empirisch geprüft.
Beobachtungen werden aufgrund der Theorie vorhergesagt.

Realisten:
Wissenschaftliche Theorie sollte einen Aspekt der Wirklichkeit abbilden. Begriffe beschreiben real-existierende Zusammenhänge.

Idealisten:
Theorie als Instrument zur Ableitung von Vorhersagen und Handlungsempfehlungen. Beschreibt nicht unbedingt etwas tatsächlich Existierendes (Instrumentalistisch).

Worauf beziehen sich Naturwissenschaften:

Naturwissenschaften:
Beziehen sich auf körperliche existierende Objekte, verwenden kontrollierte Beobachtungen und erklären Ergebnisse durch allgemeingültige Kausalgesetze.

Worauf beziehen sich Geisteswissenschaften:

Geisteswissenschaften:
Beziehen sich auf mentale Objekte. Beschreiben und verstehen sie mittels interpretativer und hermeneutischer Methoden in ihrer individuellen Einmaligkeit.