Methodenlehre
SS13
SS13
Kartei Details
Karten | 50 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Sport |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.09.2013 / 01.05.2016 |
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Forschungsstrategien Übersicht?
•! Grundlagenforschung (Gesetze): Hintergrundwissen, Begründung der Konzeption •! Angewandte Forschung (Technologische Regeln): Technologische Regeln, optimale Modelllösungen •! Evaluationsforschung (evaluatives Wissen): Wiss. Begleitung und Bewertung, Rekonstruktion von Praxiswissen
Schwachpunkte vieler Studien:
•! uneinheitliche Terminologie beim Begriffsverständnis Einsatz- und Mehrsatztraining •! unsystematische Auswahl der Probanden (v. a. hinsichtlich des Trainingszustandes) •! teilweise zu kleine Probandengruppen •! sehr indifferente Untersuchungszeiträume •! mangelnde Validität des Nachweises der Hypertrophieerscheinungen
Definition Evaluationsforschung
Evaluationsforschung ist die systematische Anwendung wissenschaftlicher Methoden zur Bewertung •! Des Konzepts (Sind die Maßnahmen aus nachvollziehbaren Annnahmen abgeleitet?) •! Der Implementation (Ist es gelungen diese Konzepte in der Anwendungssituation umzusetzen?) •! Der Wirksamkeit (Sind die erwünschten Wirkungen eingetreten und unerwünschte Nebenwirkungen ausgeblieben? Und •! Der Effektivität (wurden die erwünschten Effekte mit einem vertretbaren Aufwand erzielt?) einer Intervention (Rossi & Freeman 1993)
Klassische Testtheorie
jedes Testergebnis entspricht eigentlich dem wahren Ausprägungsgrad des untersuchten Merkmals und wird aber von einem Messfehler überlagert
Axiome?
sind annerkannte Frundsätze die nicht bewiesen werden müssen
Axiome 1-4?
1: Jeder gemessene Wert setzt sich zusammen aus wahrem Wert und einem Messfehler
2: Messfehler sind bei mehreren Messungen teils mehr oder weniger positiv oder negativ. Mitterer Messfehler ist gleich Null (Fehlerausgeich
3: Messfeher aus verscdenen Messungen sind voneinander unabhängig
4: Die Messfehler sind unabhängig vom Ausprägungsgrad des wahren Werts
Hauptgütekriterien
Objektivität: die Ergebnisse eines Tests sollen unabhängig vom Untersucher sein. Reliabilität (Zuverlässigkeit): Grad der Genauigkeit, mit dem der Test ein bestimmtes Merkmal mißt. Validität (Gültigkeit): Grad der Gültigkeit, mit dem der Test das Merkmal, das er messen soll, tatsächlich mißt oder vorhersagt (nach Lienert/Raatz, 1998)
– interne Validität: Die Variation der abhängigen Variablen kann eindeutig auf die (manipulative) Variation der unabhängigen Variablen zurückgeführt werden, alternative Erklärungen für die Variation der abhängigen Variablen können ausgeschlossen werden. – externe Validität: Die Ergebnisse können hinsichtlich Personen, Behandlungen und Situationen generalisiert werden
Drei Ebenen des Technologieproblems
1)! Die metatheoretische Ebene: Strukturierung von Wissen in nomologisch– technologisch - praktisch ! (Professionswissen) sowie der Zusammenhänge von und Handeln ! (Expertise). 2) Die objekttheoretische Ebene:Generierung und Strukturierung handlungsrelevanter Wissensbestände über den komplexen Gegenstandsbereich !(technologische Forschungsprogramme) 3) Die Vermittlungsebene: Lösungswege zur Reduzierung des TheoriePraxis-Grabens !(Dissemination, Implementation, Evaluation
Definition Wissenschaft
Wissenschaftbezeichnet den Bestanddes Wissens einer Zeit, den Erwerb neuen Wissens durch Forschung mit wissenschaftlichen Methodenund dessen Dokumentationals Wissenschaftliche Arbeit und die Weitergabe von Wissen als Lehre. Wissenschaft ist eine Methode zum Wissenserwerb. Ziel der wissenschaftlichen Methodeist es, ausgehend von einer oder mehreren Hypotheseneine tragfähige Theoriezu entwickeln
Wissenschaft stellt sich historisch als eine Abfolge von Aufstellung, Prüfung und Verbesserung von Theorien dar
Empirie
Als empirisch bezeichnet man Forschungsmethoden, Hypothesen und Theorien, die sich direkt oder indirekt auf beobachtbare Sachverhalte beziehen und deren Gültigkeit an der beobachtbaren Realität kontrolliert werden kann: „Empirische Wissenschaft ist ein logisches System auf Erfahrung zurückführbarer Aussagen“
Empirismus
Aussagen, deren Begriffe sich auf Sachverhalte beziehen, die mit unseren Sinnen unmittelbar oder mittelbar erfahrbar sind (durch Operationalisierung über Messinstrumente). Wissen, dessen Wahrheit durch die Sinne bestätigt wird.
Theorien
•!bilden die vom Forscher zu untersuchende Realität symbolisch ab •!haben die Funktion, Sachverhalte zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen •!bestehen im Kern aus einer Vernetzung von (gut bewährten) Hypothesen bzw. anerkannten empirischen „Gesetzmäßigkeiten“
Hypothesen
theoretische Vermutungen bzw. Annahmen über die Zusammenhänge von interessierenden Sachverhalten
Wissenschaftliche Tugenden – Stuttgarter Zeitung 2008
1) Neugier 2) Zweifel 3) Teamfähigkeit 4) Genauigkeit 5) Nachvollziehbarkeit 6) Fachkompetenz 7) Wahrheit 8) Ausdauer 9) Eleganz 10) Begabung 11) Sozialkompetenz 12) Visionen
Wahrheitsfähigkeit und Falsifizierbarkeit
Wahrheitwird sich bei unendlichen vielen Anwendungsfällen nicht nachweisen lassen können (Verifikation nicht möglich). Falsifizierbarkeit Theorien sollen an der Realität scheitern können. Induktionsproblem: Da es unmöglich ist, aus Aussagen über Einzelfälle Allaussagen herzuleiten (dies würde das Verifikationsprinzip des Logischen Empirismus implizieren), wird die Forderung nach Verifikation durch die Forderung nach Falsifizierbarkeit ersetzt. Popper: „Insofern sich Sätze einer Wissenschaft auf die Wirklichkeit beziehen, müssen sie falsifizierbar sein, und insofern sie nicht falsifizierbar sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.“
Kritischer Rationalismus
Metatheoretische Grundposition: •!Prinzip der kritischen Überprüfung (es gibt keine absolut sichere Erkenntnis) •!Postulat der Wertfreiheit wissenschaftlicher Erkenntnis •!Falsifizierbarkeit als notwendiges Wissenschaftskriterium
Expertenwissen
Alltagswissen (subjektive Erfahrungen)
Lehrwissen (allgemein anerkanntes Handlungswissen)
Hintergrundwissen (bewährtes Erklärungs- und Änderungswissen)
Theorie: Ziel, Mittel, Wissensform, Gütemaßstab?
Ziel: Wissensproduktion/Anwendung
Mittel: Realität
Wissensform: Erkenntniss- und problemlösungsorientiertes Hinergrundwissen
Gütemaßstab: Bewährtheit/Effizienz
Praxis: Ziel, Mittel, Wissensform, Gütemaßstab?
Ziel: Handeln/Relitätsveränderung
Mittel: Wissen
Wissensform: handlungsorientiertes Lehr- und Alltagswissen
Gütemaßstab: erfolgreiche Problemlösung
Anspruch an empirische Forschung
Ergebnisse sollen zu widerspruchsfreien, empirisch überprüfbaren Aussagesystemen und damit zu einer Erweiterung des Wissens über bestimmte Wirklichkeitsbereiche beitragen.
Kriterien für eine Wissenschaftsdisziplin
•! eigenständiger Gegenstandsbereich mit relevanten Fragestellungen •! eigenständige Forschungsmethoden •! Systematik von Erkenntnissen •! wissenschaftliche Fachsprache/ Institutionalisierung/ Scientific Community/ Tradition
Problem der Abgrenzung des Begriffs „Sport“
Sportliche Aktivität weist eine Vielzahl von Aspekten auf: Sie 1.!beinhaltet Bewegung(en) i.S. der raum-zeitlichen Veränderung, 2.!wird durch mechanische und biomechanische Kräfte verursacht, 3.!basiert auf anatomischen Gegebenheiten und physiologischen Funktions-und Steuerungsprozessen, 4. setzt psychische Antriebs-und Regulationsmechanismen voraus und 5. findet oft als Sozialverhalten statt. (vgl. Singer & Willimczik, 2002)
Struktur der Sportwissenschaft(en)
1.! Disziplinorientierter Ansatz (Sportwissenschaften) Bewegungswissenschaft / Biomechanik, Sportanthropologie, Sportgeschichte, Sportinformatik, Sportmedizin, Sportökonomie, Sportpädagogik, Sportphilosophie, Sportpolitik, Sportpsychologie, Sportrecht, Sportsoziologie, Trainingswissenschaft, ... 2.! Sportwissenschaft als integrative Querschnittswissenschaft (additiverAnsatz) 3.! Sportwissenschaft als interdisziplinärer, problemorientierter Ansatz
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