Mehrsprachigkeit
Die Didaktik der Mehrsprachigkeit - Fragen
Die Didaktik der Mehrsprachigkeit - Fragen
Set of flashcards Details
Flashcards | 36 |
---|---|
Students | 29 |
Language | Deutsch |
Category | Other |
Level | Primary School |
Created / Updated | 05.06.2013 / 02.06.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/mehrsprachigkeit
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/mehrsprachigkeit/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Was ist Passepartout? Was ist das Hauptziel und was wird koordiniert? Welche Änderungen bewirkt/e Passepartout im Fremdsprachenunterricht?
Passepartout bezeichnet den Zusammenschluss von den Kantonen BL, BE, BS, FR, SO, VS. Diese Kantone haben Französisch als erste Fremdsprache und Englisch als zweite festgelegt. Ausserdem benutzen diese Kantone alle dieselben Lehrmittel, haben die gleiche Stundendotation und denselben Lehrplan. In den anderen Kantonen ist dies jeweils anders, da der EDK-Minister von ZH seinerzeit von sich aus entschieden hat, dass Englisch die erste Fremdsprache in ZH sein soll, wurde es den anderen Kantonen auch mehr oder weniger frei gestellt, welche Sprache sie als erste festlegen und welches Lehrmittel verwendet wird. Für die Kinder wird so alles komplizierter, bspw., im Falle eines Umzugs. Deshalb haben sich die Passepartout-Kantone für eine einheitliche Durchführung und gleiche Abfolge der Fremdsprachen (zuerst FR und dann EN) entschieden. Entscheidend ist die Didaktik der Mehrsprachigkeit, welche für ein tiefes Verständnis von Sprache deren Kultur steht (--> Sprachvergleiche, Verbindungen und Reflexion). Es ist nicht so wichtig, welche Sprache zuerst erlernt wird, die erste Fremdsprache soll die Kinder in erster Linie öffnen gegenüber Fremdsprachen und sie sensibilisieren. Methoden für das Sprachenlernen werden erprobt und dadurch holen die Kinder diese zwei Jahre, welche sie mehr Französisch haben, im Englisch dann wieder auf, weil es in diesen ersten zwei Jahren Fremdsprachenunterricht nicht um das Erlernen der Sprache selber, sondern um das Bewusstsein für Sprache im allgemeinen und um die Lernmethoden geht. Das Hauptziel hier ist die funktionale Mehrsprachigkeit. Dies bedeutet, dass es um die Fähigkeit, zu kommunizieren geht und nicht um fehlerfreies Fremdsprachenlernen.
Definieren Sie die Kompetenzen BICS und CALP und geben Sie je zwei konkrete Beispiele für die jeweilige Kompetenzgruppe. Inwiefern spielen die Begriffe für den Fremdsprachenunterricht eine Rolle?
BICS:
- alltagssprachliche, kommunikative Kompetenz
- kognitiv wenig anspruchsvolle Interaktionen
- Bsp. Gespräch über das Wetter, Einkaufen
- Der Kontext ist unter den Gesprächspartnern wechselseitig bekannt
- Bsp. Einem Kollegen zuhören, wie er über seine Ferien erzählt.
- Bsp. Eine Postkarte lesen
CALP:
- Sprachkompetenz, welche in kognitiv anspruchsvollen, nicht situationsgebundenen Kommunikationstexten verwendet wird.
- Bsp. Bericht über den Klimawandel verfassen
- Komplexe Sachverhalte verstehen und ausdrücken
- wird auch als bildungssprachliche Kompetenz bezeichnet
- komplexe Hör- und Leseverstehen, Sprechen und Schreiben
- Bsp. einen Bericht über ein politisches Ereignis im Radio hören
- Bsp. Ein logisches Ende für eine Geschichte erfinden.
Es ist wichtig, dass die SuS im Fremdsprachenunterricht mit beiden Kompetenzen konfrontiert werden. Denn beide Kompetenzen kommen im Alltag vor. Wenn die Kinder älter sind, werden sie sich auch mit komplexeren, wissenschaftlichen Texten auseinandersetzen müssen, deshalb ist es wichtig dass die CALP Kompetenzen schon vorher im Fremdsprachenunterricht eingeübt werden.
Was wird mit der Interdependenzhypothese erklärt? Erklären Sie und zählen Sie Konsequenzen auf, welche aus dieser Theorie abgeleitet werden.
Die Interdependenzhypothese wurde von auf der Basis der Zweisprachigkeit von Cummins entwickelt. Sie besagt, dass das Sprachwissen eines Individuums (bilingue) beide (alle) Sprachen einbezieht. Als Veranschaulichung dient das Eisbergmodell. Cummins geht davon aus, dass die beiden Spitzen (für jede Sprache ein Spitz) sich in ihren Oberflächenmerkmalen unterscheiden (Aussprache, Grammatik, Wortschatz), aber unterhalb des Wassers eine gemeinsame Sprachkompetenz existiert. Die Konsequenz daraus ist, dass das Individuum Transfers unter den Sprachen machen kann, da diese unterhalb der Wasseroberfläche vereint sind und eine gemeinsame Basis haben. Beispielsweise verfügt das Individuum durch das beherrschen von zwei oder mehreren Sprachen über strategische und logische Kompetenzen, um hinter das Konzept hinter den Worten zu sehen und ein tieferes Bewusstsein für die Grammatik zu entwickeln. Cummins unterscheidet 5 verschiedene Transferbereiche. Dazu gehören die Transfers konzeptueller Elemente, metakognitiver Strategien, pragmatischer Aspekte, spezifischer sprachlicher Elemente und des phonologischen Bewusstseins.
BICS oder CALP? Sie behandeln das Thema "Märchen" mit Ihrer Klasse. Eben haben Sie "Hänsel und Gretel" gelesen. Welche Aktivitäten wählen Sie, damit Ihre Schülerinnen und Schüler ihre BICS- bzw. CALP-Kompetenzen üben und entfalten können? Beschreiben Sie für jeden der zwei Bereiche zwei charakteristische Tätigkeiten.
- Die Kinder diskutieren zu zweit, was ihnen an der Geschichte besonders gefällt und weshalb. (BICS)
- Die Kinder erhalten Bilder zum Märchen und ordnen diese in der richtigen Reihenfolge, wobei sie abwechslungsweise ihrem Banknachbarn erzählen, was auf dem Bild geschieht. (BICS)
- Danach fassen sie den ersten Teil der Geschichte zusammen, indem sie zu den ersten drei Bildern ein bis zwei Sätze schreiben. (CALP)
- Nun ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Die Kinder überlegen sich einen fiktiven Schluss, welcher als Fortsetzung an die Bildergeschichte passen soll. (CALP)
Zählen Sie fünf charakteristische Eigenschaften einer Lernumgebung auf, welche Lernende ermutigt, sich die Sprache durch aktives Konstruieren anzueignen, und beschreiben Sie drei davon genauer.
- Vernetzen: Neue Inhalten mit bereits gemachten Erfahrungen verknüpfen. Sich über diese Erfahrungen bewusst werden und darüber nachdenken.
- Offene Aufgabenstellungen: Wissen ist immer subjektiv. Die Aufgabestellungen müssen so gestaltet sein, dass sie mit für alle SuS zugänglich sind.
- Mitverantwortung: SuS übernehmen Verantwortung für das eigene Lernen, aber auch für das Lernen in der Gruppe.
- Selbständige Organisation: Dass die SuS selbständig werden ist eines der Hauptanliegen von Schule. Es ist jedoch ein langer Prozess, welcher die Hilfestellung der LP benötigt. Transparenz bezgl. Der Lernziele, Hilfestellung für die Planung der Lernprozesse und die Anleitung zur Reflexion der Ergebnisse, dies sind die Voraussetzungen, damit das Lernen selbst organisiert werden kann.
- Soziale Interaktion: dies ist ein entscheidender Aspekt bei allen Lernprozessen. Dadurch wir den SuS ermöglicht, verschiedene Rollen einzunehmen und sich über ihr Lernen auszutauschen.
Rolle der LP
- Die LP organisiert die Lernumgebung, schafft Lernbedingungen und Lernangebote
- Sie beobachtet die Lernprozesse
- Und steht als Lernberater/in zur Verfügung
- Die SuS entwickeln Lernstrategien und Arbeitstechniken
- Sie reflektieren Ergebnisse und ihre Arbeitsweise
- Die SuS können ihre Strategien anwenden und auf neue Situationen übertragen.
Beschreiben Sie den Unterschied zwischen den Top-down und Bottom-up-Prozessen bei der Informationsverarbeitung. Geben Sie je ein Beispiel. Welcher dieser Prozesse hat wohlmehr Bedeutung im Primarschulkontext? Erklären Sie.
Top-down:
Beim Top-down Prozess erhalten die Lernenden die Lösung des Problem ganz oder ansatzweise und haben nun die Möglichkeit, anhand dieser Lösung den Prozess, die Strategie, den Lernweg zu diesem Ergebnis zu konstruieren. Man kann sich das wie beim Puzzlespielen vorstellen. Der Rahmen des Puzzles ist schon da, aber der Inhalt muss noch erarbeitet werden. Wenn die SuS einen fremdsprachigen Text erhalten, kann die LP ihnen dazu die entsprechende Bildergeschichte geben. Nun können die SuS mit ihrem Vorwissen, Lernstrategien und der Bildergeschichte versuchen herauszufinden, was die einzelnen Sätze oder gar Wörter im Text bedeuten könnten.
Bottom-up:
Beim Bottom-up Prozess erhalten die Lernenden wenig bis gar keine Hilfestellung. Im Vergleich mit einem Puzzle wären vielleicht zwei bis drei Teile zusammengesetzt, der Rest müsste aber selbst konstruiert werden, anders als bei Top-down, wo der rahmen bereits existiert. Ein konkretes Beispiel wäre, dass die Lehrperson den SuS wieder einen Text gibt, anstatt aber diesen mit einer Bildergeschichte zu untermalen, wählt sie nun den Auftrag, dass die Lernenden nach Wörtern suchen sollten, welche sie verstehen.
In der Primarschule hat wohl der Top-down Ansatz mehr Erfolg. Die Kinder können zwischen der Aufgabenstellung und dem Lösungsansatz Verbindungen herstellen und ihre Strategien anwenden. Beim Bottom-up Ansatz verstehen sie unter Umständen nur wenige Wörter und kommen danach nicht mehr weiter. Der Top-down Ansatz gibt ihnen einen Input, worum es gehen könnte und lässt sie unter Anwendung von Sprachstrategien mehr vom Text herausfinden.
Ziel ist es schlussendlich, dass die SuS die für sie geeignete(n) Lernstrategie(n), welche sie zum Erflog führen, kennen, anwenden und auf verschiedenste Situationen übertragen können. Bis es aber soweit ist, müssen die Lerner zuerst erfahren, welche Techniken es gibt und welche ihnen am meisten zusagt. Das heisst im anfänglichen Sprachunterricht ist das Ausprobieren und Üben von verschiedensten Techniken zentral. Aber nicht nur das; die SuS sollen darüber nachdenken, welche Lernfortschritte sie mit welcher Technik gemacht haben. Welche Technik war für welche Aufgabe weshalb geeignet? Durch das reflektieren und Festhalten solcher Aspekte werden sich die SuS eher bewusst, wie sie gearbeitet haben und wie ihnen welche Strategie genützt hat. Darauf kann dann aufgebaut werden, sodass die SuS di Lernstrategien auf neue Situationen übertragen können.
SuS, welche mit dem neuen Modell 3/5 zwei Fremdsprachen lernen, weisen nach einem Schuljahr mit der Tertiärsprache höhere Fertigkeiten auf als SuS, welche zuvor noch keine andere Fremdsprache gelernt haben. Der Vorteil liegt dabei, dass die Kinder von vorangehend gelernten Sprachen ein Repertoire an Lernstrategien aufbauen und diese dann bei neuen Sprachen anwenden können. Positive Transfereffekte von vorangehend gelernten Sprachen sind der entscheidende Faktor. Das Forschungsprojekt hat weiter herausgefunden, dass in positives Selbstbild des Kindes auch einen entscheidenden Einfluss auf das Sprachenlernen hat. Wenn die Lehrperson eine positive Fehlerkultur gegenüber den SuS aufbaut und sie zum Benützen der Sprache motiviert anstatt ständig korrigiert, dann bleibt das positive Selbstbild der SuS eher erhalten. Weiter hat sich gezeigt, dass auch die Lesefertigkeit in der lokalen Unterrichtssprache entscheidend für den Erflog im Fremdsprachenlernen ist. Wer unsicher ist Mühe beim Lesen in der Muttersprache hat, der wird dieses Problem auch beim Fremdsprachenlernen haben. Das heisst es muss zuerst die Lesekompetenz in der Unterrichtssprache gefördert und verbessert werden. Einen Vorteil beim Fremdsprachenlernen haben Kinder, welche zwei- oder mehrsprachig aufgewachsen sind. Für sie sind Französisch und Englisch nicht zweit- und Drittsprache, sondern bereits viert-, fünft, oder Sechstsprachen. Sie können also schon unbewusst auf ein Repertoire von Strategien zurückgreifen und haben dadurch einen Vorteil.
Lightbown/Spada:
- Je älter man wird, umso mehr hat man Mühe, akzentfrei zu sprechen. Kleine Kinder jedoch ahmen nahezu perfekt die fremden Laute nach, ohne Akzent.
- Wer nach dem fünfzehnten Lebensjahr eine Zweitsprache erlernt, wird sehr viel mehr Mühe damit haben, als jemand, der die Sprache schon in der Pubertät erlernt hat. Diese haben sogar die Chance, den Level von Muttersprachlern zu erreichen.
- Auch die Aufenthaltszeit indem Land, wo die Fremdsprache gesprochen wird ist massegebend. Jemand der 10 Jahre in den USA lebt spricht besser als jemand, der erst 2 Jahre dort lebt.
- Es kommt auf die Kontaktzeit mit der Fremdsprache an, je mehr, umso besser
- Ältere Schüler sind Jüngeren in der Lerngeschwindigkeit der Fremdsprache überlegen
- Für junge Lerner ist es wichtig, dass sie die Zweitsprache unter Intensivkontaktbedingungen lernen und nicht mit geringer Kontaktstundenzahl, wie Studien beweisen. So ist das Lernen langfristig erfolgreich.
- Früher Sprachunterricht bringt langfristig nur mehr, wenn auch mehr Kontaktstunden zur Verfügung stehen. Ansonsten haben die Jugendlichen den Kleineren gegenüber einen deutlichen Vorsprung, da die sie schon besser Sätze analysieren können und morphosyntaktisch verknüpfen.
- Ist motiviert, die Fremdsprache zu erlernen und erhöht seine Kontaktstundenzahl in der Freizeit (TV, Zeitschriften, Radio in Fremdsprache). Je mehr Kontaktstunden, umso besser wird das Sprachniveau.
- Geht in einen bilingualen Kindergarten, hat dort eine hohe Kontaktstundenzahl und bekommt so einen natürlichen Zugang zur Sprache. Ist dies nicht möglich, dann sollte man den 11-jährigen eine hohe Kontaktstundenzahl zusprechen, da belegt ist, dass die SuS in diesem Alter den grössten Lernzuwachs im Fremdsprachenunterricht haben.
- Der ideale Lerner wäre aber tatsächlich im bilingualen Kindergarten. Es ist nämlich erwiesen, dass kleinere Kinder noch akzentfrei nachahmen können. Später haben die Kinder immer je mehr Mühe. Wenn es also das Ziel ist, der Fremdsprache so nahe wie möglich zu kommen, dann müsste man im Kindergarten schon mit einer hohen Kontaktstundenzahl beginnen.
Was ist ELBE? Was sind die Inhalte und Anliegen von ELBE? Nennen und beschreiben Sie die Lernprozesse, die durch eine gute ELBE-Aktivität ausgelöst werden.
ELBE bedeutet: Eveil aux langues – Language Awareness – Begegnung mit Sprache.
Man versteht darunter, dass für das Sprachenlernen die gesamte vorhandene Sprachenvielfalt als Potenzial genutzt werden kann und soll. Das Konzept von ELBE fordert dazu auf, von den bestehenden Ressourcen auszugehen und die vorhandene Mehrsprachigkeit für das Lernen untereinander zu nutzen. (Bspw. Fremdsprachen im Klassenverband oder Kontakt zu Klassen in der Romandie, Ticino --> vorhandene Mehrsprachigkeit im eigenen Land nutzen, Radio, TV, Zeitschriften) Das Hauptziel von ELBE ist es, die Lernenden dazu aufzufordern, über ihre eigene und über fremde Sprachen nachzudenken. Weitere Ziele liegen im
- Kognitiven Bereich: Metakognition, Sprachreflexion und -analyse, Sprachlernstrategien
- Affektiven Bereich: Motivation, Interesse an sprachlicher Vielfalt, positive Einstellung gegenüber Fremdsprachen
- Sozialen Bereich: Akzeptanz gegenüber der kulturellen Vielfalt.
Lernprozesse können hinsichtlich der Fähigkeiten
- Sprachvergleiche anzustellen
- dem Erkennen, wie Sprache überhaupt funktioniert und den Beziehungen unter den Sprachen
- sowie dem Entwickeln von Strategien und
- der Bewusstwerdung der kulturellen Vielfalt
ausgelöst werden.
Wie widerspiegelt sich ELBE im Lehrplan Passepartout?
Im Lehrplan von Passepartout sind die folgenden Leitideen von ELBE verankert:
- Sprachen- und Kulturbewusstsein Wissen über Sprachen und Reflexion und Analyse von Funktion und Bedeutung von Sprache
- Lernstrategien Sich zu helfen wissen, Hilfe organisieren können. Die SuS entdecken/ entwickeln neue Lernstrategien, welche sie dann gebrauchen und auf neue Situationen anwenden können.
- Kulturvielfalt Die SuS entdecken die Vielfalt der Kulturen und entwickeln eine Offenheit ihnen gegenüber.
- Im 17. und 18. Jahrhundert war Englisch die Sprache der führenden Kolonialmacht: England. Durch den fortschrittlichen Schiffsbau erkundeten die Briten die Welt und haben sich in den entdeckten Gebieten niedergelassen.
- Im 18. und 19. Jahrhundert war Englisch die Sprache der führenden Macht der industriellen Revolution: ebenfalls England. Die meisten Erfindungen in Bezug auf die Industrialisierung wurden in England gemacht. Andere Erfinder sowie Industrielle waren daran interessiert und mussten Englisch lernen, um von diesen Erfindungen zu profitieren.
- Im späten 19. Jahrhundert und im frühen 20. ist Englisch die Sprache der führenden Wirtschaftsmacht: Den USA. Ende des 19. Jahrhunderts hatte die USA England wirtschaftlich überholt. Die USA wurde zum Magnet für europäische Wissenschaftler. Nach dem 2. Weltkrieg war die USA endgültig die Wirtschaftsmacht.
- Viele technische Erfindungen, wie Presse, Film, Musik, ... wurden in den USA entwickelt und verbreiteten sich in der ganzen Welt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Filmindustrie der USA zur grössten der Welt. Nachdem die Filme vertont wurden, wurde Englisch zur dominanten Sprache. Es herrscht eine Dominanz von amerikanischen und britischen Künstler im Bereich der Pop Musik.
- Nach den Weltkriegen wurden internationale Organisationen gegründet, wie United Nation, Common Wealth, Council of Europe, ... Diese mussten eine gemeinsame Sprache zur Verständigung finden. Englisch wird zur Sprache der internationalen Kommunikation. Akademische Publikationen werden auf Englisch gehalten und publiziert. Besonders auffallend sind Publikationen der Chemie und Physik, die zu 83-95% in Englisch festgehalten werden.
Helvetismen sind Wörter, die wir Schweizer aus einer anderen Sprache, beispielsweise aus dem Französischen entlehnen und verdeutschen. Helvetismen bezeichnen also besondere Ausrücke, welche typischerweise nur im Schweizer Hochdeutschen und nicht im gesamten deutschen Sprachgebiet verwendet werden. Viele der Helvetismen entstammen der Mundart und damit den alemannischen Dialekten. Beispiele sind Beiz, Guetzli, Hag, Metzgete, Morgenessen, Rande, Rüebli und Sackmesser. Auch dem Französischen sind zahlreiche Worte wie Poulet und Coiffeur entlehnt.
Helvetismen sind Wörter, die in Deutschland bzw. in Frankreich eine andere Bedeutung haben, in einem anderen Kontext gebraucht werden oder gar nicht existieren. Diese werden nur in der Schweiz gebraucht und können in anderen Ländern zu Unverständnis führen.
Beispiele:- Velo – Fahrrad Velo wurde aus dem Französisch in das Schweizerdeutsch impliziert und ist hierzulande geläufig. In Deutschland, vor allem im Norden jedoch stösst man damit auf Unverständnis.)
- Morgenessen – Frühstück Das Morgenessen hat sich im Schweizerdeutschen entwickelt und wird im Standarddeutsch verwendet. In Deutschland hingegen spricht man jedoch von einem Frühstück.
- Septant – dix-sept Septant wie auch nonant werden nur in der Französischen Schweiz verwendet. Existiert in Frankreich nicht.
- Cornet (Glacé) – Cornet (Sack) Dasselbe Wort hat in Frankreich eine andere Bedeutung als in der Schweiz
1291 wurde Bund mit Uri, Schwyz und Unterwalden (germanophone) geschlossen. Später wurde erweitert mit dem Tessin (italophone) und dem Osten francophone). Die französische Sprache wurde geehrt unter dem Motto „l’égalité des langues“. 1848 war dann die Geburt der modernen Schweiz. Es wurde festgehalten, dass Nationalsprachen deutsch, französisch und italienisch sind. (Daher ist auf unseren Verpackungen heute der Inhalt immer in allen 3 Sprachen beschriftet.) Durch das Zusammenleben beeinflussten französiche Wörter unsere Sprache mehr als die Deutschen. Die Deutschschweiz orientierte sich mehr an der französihen Schweiz als an Deutschland.
Die Schweiz ist ein Land, welches mehrere Landessprachen hat und verschiedenste Dinge, wie zum Beispiel die Produkte beim Einkaufen, auf mehrere Sprachen angeschrieben sind. Auch gibt es Kantone, welche zweisprachig sind. Denkt man da beispielsweise an Biel, Fribourg oder das Wallis. So gibt es also gewisse Ausdrücke, die die Deutschschweizer vielleicht von da her kennen und die Romands umgekehrt, die Leute aus den anderen deutschsprachigen Ländern aber nicht verstehen.
--> Beispiele auf dem Bild
Beschreiben Sie den Einfluss der Invasionen der germanischen Stämme und der Normannen auf die auf den britischen Inseln Gesprochene Sprache.
On retrouve les influences des Celtes surtout dans des noms de lieux Les Angles, Les Saxons et les Jutes apportent la langue germanique. Les habitants adoptent l’anglo-saxon. Die Sprache breitet sich immer weiter aus. Les Angles donnent le nom au pays : England
Germanen:
Die Germanen haben England mit den drei Völkern: Den Juten, den Sachsen und den Angeln erobert. Das Volk der Angeln gab schliesslich England den Namen. Land of the Angles Angle-Land, Angland und schliesslich England. Die heutige Grammatik im deutschen gleicht der Grammatik im Altenglischen viel mehr als dem modernen Englisch. Früher hatte das Altenglische auch vier Fälle wie im Deutschen, jedoch heute gibt es nur noch eine Unterscheidung beim Genitiv.
Normannen:
Die Normannen haben unter Guillaume und den kirchlichen Würdenträger die Ämter der englischen Noblen und Proletarier in Beschlag genommen. Das normale Arbeitervolk hat weiterhin Englisch gesprochen. Die Aristokraten und der Gerichtshof sowie auch die Justizbehörde haben das Französisch der Normands adaptiert und plötzlich wurde die Sprache der Angreifer zu einer Prestigesprache. Die Ausbreitung der Französischen Sprache dauerte an bis zum 1200 J.h an.
Die französische Sprache wird auf den britischen Inseln zur Sprache von den Noblen und Mächtigen. Deren, die eine hohe Position innehaben. Gebildete, Adlige und Beamte sprechen die französische Sprache.
Englische Könige heiraten Frauen, die aus der Normandie kamen --> So kamen die Franzosen an den englischen Hof.
Welche Sprachen haben das heutige Französisch geprägt und beeinflusst. Zählen Sie drei Sprachen auf und erklären Sie deren Beitrag zur Entwicklung der französischen Sprache.
- Latein: erheblicher Einfluss, zunächst übernahmen die Adeligen und die Kaufleute das Latein, im Zuge der Christianisierung im 5.Jh. breitete sich die Sprache auch auf die restliche Bevölkerung aus. Gallisch wird nicht mehr gesprochen.
- camera > la chambre
- castrum > le château
- magnum > magnifique,grand
- bonum > bon
- miserum > malheureux, misérable
- Germanische Sprachen: beachtlicher Einfluss; Nach dem Sturz des römischen Imperiums besetzten die Franken den Grossteil des heutigen Frankreichs und beeinflussen die Sprache, auch wenn sie sich nicht gegen das gallo-romanische durchsetzen kann (nur 5% der Bevölkerung ist germanisch).
Spuren finden sich im Namen Frankreich, Nichtapostrophierung der Artikel vor h-Wörtern germanischen Ursprungs, z.B. la haine
Die Franken haben dem Land und der Sprache den heutigen Namen gegeben.
- Noms de personnes : Albert, Bernard, Mathilde
- Noms de lieux : toponymes –bach, -baix, -bois
- Noms de couleurs : bleu, brun, blond, gris
- le h sans apostrophe : la haine, le hameau Neuville, Franchville --> Ici on voit l’ adjectif devant le nom, influence germanique
- Einfluss der Wikinger: wenig signifikant; zwar lassen sich die Wikinger in der Normandie nieder, sie übernahmen aber weitgehend die Landessprache; Grund: Die Männer siedelten sich an, gründeten mit den dort lebenden Frauen Familien, die ihre Kinder in der Landessprache aufzogen.
Les Vikings ont marié des femmes « françaises » qui ont parlé avec leur enfant le français. Les Vikings ont peu d’influence. Un exemple pour qc. Qui vient d’eux: God Jul --> Joyeux Noel Die skandinavischen Sprachen verschwanden bald. Spuren finden sich in manchen Alltagswörtern, z.B. harpon (Harpune)
The Angles (from Jutland and Denmark) began to settle the British Isles. They spoke the language of the northeastern region of the Netherlands. --> Old English, Anglo-Saxon.
In 1066, William the Conqueror of Normandy conquered England and the Anglo-Saxons. Die Eroberer rissen die Positionen in hohen Ämtern und der Justiz an sich und nahmen so den Platz der nobles in der Gesellschaft ein. They spoke the Anglo-Norman, a dialect of Old French.
Ex. Beef – cow: The Aristocracy who spoke the Anglo-Norman and ate the meat called it beef. And the Anglo-Saxon farmers who tended the cattle called it cow. Words used by the aristocracy --> Anglo-Norman --> Romanic roots
Words used by the Anglo-Saxon Commoners --> Germanic roots
Die Normands und die kirchlichen Würdeträger übernehmen die Positionen und Ämter der Nobeln in England. Während die rurale und der grösste Teil der städtischen Bevölkerung weiterhin englisch sprechen, adoptieren die Aristokraten, die Justizbehörde, der Hof und die Kirche – kurz sämtliche einflussreiche Milieus – das Französisch der Normands. Französisch wird zur Sprache der Prestige. Die massive Zunahme von französischen Wörtern im Englischen weitet sich bis Ende des 19. Jahrhunderts aus. Beispiele dafür gibt es vor allem aus den Angestelltenbereichen, welche oftmals jene des sozialen und intellektuellen Lebens sind. Manchmal sind es aber auch Hausarbeits- oder Nahrungswörter, die die Omnipräsenz der französischen Sprache in dieser Zeit aufzeigen. Beispiele: veal – calf / pork – pig / beef – cow / marriage - wedding / infant - child / aid-help / liberty-freedom
- Heirat des Königs mit anderssprachigen Frauen: Der König fängt an eine andere Sprache zu sprechen und die Personen, welche höher sind, übernehmen diese ebenfalls.
- Wirksames Strassennetz: Wenn man Handel betreiben kann über die Strassen, muss man die anderen Sprachen lernen, damit man mit den Personen kommunizieren und eben handeln kann.
- Schrift: Wenn Bücher oder wichtige Schriften in anderen Sprachen geschrieben werden, muss man diese Sprache lernen, damit man diese Schriften versteht.
- Verkehrssprache: Die Sprache hilft, wenn 2 Personen 2 verschiedene Sprachen sprechen, dass sie sich mit dieser Verkehrssprache verständigen können.
- Religion: Wenn die Religion in mehreren Gebieten übernommen wird, dann braucht es eine Sprache, um die Religion zu verstehen und ausleben zu können. (Bsp. Christianisierung) (Bedenke auch: Die Übersetzung der Bibel kam erstmals mit Luther)
Es gibt verschiedene Theorien, die erklären, wie sich Kinder entwickeln. Nennen Sie drei davon und diskutieren Sie deren Hauptmerkmale in Zusammenhang mit Fremdsprachenerwerb. (Skinner)
Behaviourismus (Vertreter: Skinner): Die Behavioristen glauben, erwerbe eine Sprache am besten durch Imitation von Lauten und Satzstrukturen. Dazu gehört auch das drilling, das ständige eintrichtern von Mustern. (he is running, she is running, we are running, ...). Man kann sich eine leere Box vorstellen, der man einen Input gibt, hinaus kommt ein Output. Erwünschtes Verhalten, in diesem Falle korrekte Sprache wird positiv verstärkt, wohingegen Fehler keinen Platz haben. --> Rotstift ist behavioristisch. Kritisiert wird, dass die Kinder eigenständig denken können. Man kann Kinder nicht mit einer leeren Box vergleichen, da in ihnen durchaus Vorgänge stattfinden und sie nicht einfach „leer“ im Sinne von gedankenlos sind. Kinder fangen so beispielsweise auch an, selbst grammatikalische Muster fortzusetzen und zu entwickeln. Bsp: take --> taken anstatt took, was eigentlich sehr intelligent ist wen man die Bildung der past tenses anschaut. Es gibt keinen Platz für kreative Prozesse.
Es gibt verschiedene Theorien, die erklären, wie sich Kinder entwickeln. Nennen Sie drei davon und diskutieren Sie deren Hauptmerkmale in Zusammenhang mit Fremdsprachenerwerb. (Chomsky)
Nativist View (Vertreter: Chomsky): Die Nativisten gehen davon aus, dass in jedem Menschen eine universelle Veranlagung vorhanden ist, seine Muttersprache zu erwerben. Jeder Mensch hat also von Geburt an die Fähigkeit, Sprache zu produzieren und zu strukturieren. Dies ist ein kreativer Prozess: Kinder nehmen auf was sie hören, sie strukturieren die Sprache und produzieren eigene Sätze. Beweis für diese Theorie: Auch Kinder mit begrenzter Intelligenz können in komplizierten Satzstrukturen sprechen. Ein weiterer Beweis ist, dass Babys verschiedener Herkunft anders brabbeln. Die Kritik an diesem Modell liegt darin, dass Chomsky nicht die sozialen und emotionalen Faktoren bedenkt. --> Motivation, Feedback (Interaktion), learning conditions
Es gibt verschiedene Theorien, die erklären, wie sich Kinder entwickeln. Nennen Sie drei davon und diskutieren Sie deren Hauptmerkmale in Zusammenhang mit Fremdsprachenerwerb. (Piaget)
Cognitive-developmental view (Piaget):
Auf die Entwicklung Schritt für Schritt wird hier grossen Wert gelegt. Die Kinder lernen zu denken. Sie konstruieren Wissen durch das Lösen von Problemen. Die Sprachentwicklung wird mit der kognitiven Entwicklung gekoppelt. Die Sprache wächst, baut vor zu auf das auf, was die Kinder mit ihren Sinnen erfahren. Zudem hat jedes Kind eine sensible Phase, in der es genau gewisse Entwicklungsschritte vollzieht: Zum Beispiel das Ausprobieren von Lauten. Hat man als Kleinkind nie gewisse Laute ausprobiert (--> Chinesen das L), dann wird man es auch im Erwachsenenalter nicht können, da die sensible Phase dafür vorbei ist. Ein weiteres Beispiel für Piagets Theorie ist, dass Kinder noch keine sprachlichen Vergleiche über Grössen herstellen können, wenn sie noch keine Vorstellungen von Grösse haben (kognitiv). Hier sieht man gut, dass das Kognitive mit dem Sprachlichen gekoppelt wird. Die Kritik in Piagets Theorie liegt darin, dass er die Kommunikation, Interaktion nicht bedacht wird. Sprache lenrt sich v.a. über die Interaktion mit anderen. Piagets Lerner ist ein Wissenschaftler für sich alleine.
ZPD= ZNE= die Zone nächster Entwicklung: Neues dazu lernen kann man nur, wenn man mit Unbekanntem, Dingen die man nicht schon gelernt hat, konfrontiert wird. Kinder sollen und müssen dosiert überfordert werden, damit sie Lernfortschritte machen und sich nicht immer auf der gleichen Entwicklungsstufe bewegen. Die gegenwärtige Entwicklungsstufe beinhaltet all das, was das Kind schon alleine kann. Als Aussenstehender schaut man nun voraus, welche Schritte als nächstes kommen (ZNE) und versucht diese, gezielt zu fördern. Diese Unterstützung von aussen nennt man scaffolding (= Anleitungen, Denkanstößen und anderen Hilfestellungen). Meiner Meinung nach ist die Konsequenz daraus, dass Lehrpersonen im Schulalltag viel beobachten müssen, wo die Kinder in ihrer Entwicklung stehen. So kann man die ZNE ermitteln und die Kinder darin fordern, Neues zu lernen.
Die Eltern korrigieren oftmals nicht die grammatikalischen Fehler ihrer Kinder, sondern Unwahrheiten, Nonsens, Unhöflichkeiten, welche die Kinder erzählen. Die Eltern korrigieren eher den Sinn des Gesagten an Stelle der Grammatik. Dies hat zur Konsequenz, dass die Kinder kein Feedback betreffend der Basisstrukturen von Sprache bekommen. Glücklicherweise ist es beim Erwerb der Muttersprache nicht zwingend notwendig (wenig bis kein korrektives Feedback notwendig).
Als Konsequenz für die Sprachverwendung kann man daraus ableiten, dass ein korrektives Feedback à la: "Das heisst..." nicht nötig ist. Dies ist demotivierend für die Kinder und kann bewirken, dass sie sich nicht mehr zu reden trauen --> Sprachbarriere. Wie oben beschrieben lernen die Kinder von alleine, ohne korrektives Feedback. Zwingend notwendig ist es jedoch, dass die Lehrperson sich bemüht, eine korrekte und klare Sprache zu pflegen. Dies ist noch viel wichtiger, wenn die Kinder in der Schule eine Zweitsprache erlernen. In diesem Fall oder bei fremdsprachigen Kindern, welchenicht ständig mi der Sprache konfrontiert werden, kann ein vorsichtig und konstruktives Fehlerfeedback sinnvoll sein.
Nennen Sie drei Sprachlehrmethoden oder -ansätze und ordnen Sie diese chronologisch. Beschreiben Sie die drei Lehrmethoden oder -ansätze anhand von je mindestens drei Hauptmerkmalen.
Grammar-Translation Method (18./19. Jh.)
- Grammar is taught deductively
- Instruction is given in the mother tongue
- Practicing grammar by translating isolated sentences
- Einfüllen von korrekten, grammatikalischen Wörten in Lückentexte
Audio-lingual Method (ALM) (ca. 1950)
- Drilling of sentence patterns
- Die Methode gründet auf dem Behaviorismus
- Die Priorität liegt bei der spoken language
- Fehlerfreiheit ist wichtig
- Repetition of dialogues
Total Physical Response (TPR) ( ca. 1960)
- Die LP gibt einen Input in Form eines Kommandos
- Das Kommando muss eine Bewegungsaktivität beinhalten
- Die Lerner müssen erst sprechen, wenn sie dazu bereit sind
- Der Fokus liegt beim Verstehen, nicht beim Sprechen
Beschreiben Sie eine Sprachlehrmethode oder einen –ansatz (E2.2) und diskutieren Sie deren/dessen Verbindung zu zugrunde liegenden Theorien des Fremdspracherwerbs (E2.1).
Audio-lingual Method
Dieser Ansatz wurzelt im Behaviorismus. Der Input kommt von einer CD, der Output vom Lerner, der genau das wiedergibt, was ihm die CD vorspricht. Learning by imitating. Bei ALM wird wie beim Behaviorismus auch stark darauf geschaut, dass Fehler sofort korrigiert werden und womöglich gar nicht erst auftreten. Denn Fehler werden als „ansteckend“ angesehen. Bei beiden Theorien wird dem Lerner keine Möglichkeit gegeben, selbst zu denken und auf kreative Weise Sätze zu bilden. Es gibt nur eine richtige Lösung, nämlich der vorgegebene Input muss genau so wieder als Output hervorkommen. Dann ist es richtig.
Was gab Anstoss zu Veränderungen von Sprachlehrmethoden oder –ansätzen? Schauen Sie sich die Sprachlehrmethoden oder -ansätze an, welche Sie in der Veranstaltung erlebt haben, und verwenden Sie bitte die Begriffe Schriftlichkeit – Mündlichkeit – Kommunikation –Problemlösung in Ihrer Erklärung
Schlussendlich ist es wichtig, dass Kinder möglichst viel von dem behalten, was sie gelernt haben und das Gelernte auch gebrauchen können. Das ist womöglich am meisten der Fall, wenn sich der Stoff auch auf die Lebenswelt der Kinder bezieht. Man soll ihnen die Gelegenheit geben mitzudenken und sich aktiv beim Problemlösen zu beteiligen. Die ersten Methoden legten den Fokus nur auf die Schriftlichkeit, die nächsten auf die Mündlichkeit und Kommunikation. Die neueste Methode vereint alle drei Bereiche in einem, nämlich im Problemlösen. Man möchte hierbei möglichst nahe an der Alltagswelt des Lerners sein und ihn in allen drei Bereichen ansprechen und fordern. Sach- und Fachwissen wird mit Sprache gekoppelt und so wird die Sprache nebenbei auf möglichst natürliche Weise gelernt. Die Methode die diesen Ansatz vertritt nennt sich CLIL (= Content and Language Integrated Learning).
Wie ist Erstsprache definiert? Kann ein Kind mehrere Erstsprachen haben?
Erstsprache (L1):
Die Erstsprache wird auf natürliche Weise gelernt, wobei sie ein Dialekt und/oder Standardsprache sein kann. Es ist diejenige Sprache, welche zuerst erlernt wird. Wichtig ist der Kontakt zu ein oder mehreren Bezugspersonen, welche das Kind umgeben und mit ihm interagieren. Im Zusammenhang mit der Erstsprache stehen zwei Ansätze:
- der chronologische Ansatz: Wenn Menschen im Laufe der Zeit noch mehr Sprachen erlernen, werden diese als Zweit-, Dritt-, … Sprache bezeichnet.
- die Dominanztheorie: Die starke Sprache wird als Erstsprache bezeichnet, nicht diejenige, welche zuerst erworben wurde. Die individuelle, gesellschaftliche Funktion sowie die Beherrschung der Sprache bestimmen, welche Sprache die Erstsprache ist.
Erklären Sie den Begriff « primäre Zweisprachigkeit» versus « sekundäre Zweisprachigkeit ».
Primäre Zweisprachigkeit:
Wenn die beiden Elternteile je eine unterschiedliche Sprache sprechen, dann wächst das Kind mit zwei Erstsprachen gleichzeitig auf. Beide Sprachen sind zuerst da (chronologisch zum gleichen Zeitpunkt) und beide sind gleich dominant.
Sekundäre Zweisprachigkeit:
Die Zweitsprache wird ausserfamiliär erlernt. Wenn das Kind aus dem familiären Umfeld herauskommt, zum Beispiel in den Kindergarten oder die Schule, muss es lernen in einer anderen Sprache zu sprechen als in seiner Erstsprache. Es ist auch möglich, dass das Kind die Zweitsprache dann besser beherrscht als die Erstsprache, da es in der Schule auch die Grammatik und Schrift der Zweitsprache beherrschen muss.
Definieren Sie die Begriffe Zweitsprache (L2) und Fremdsprache. Zählen sie vier Unterschiede zwischen der Zweitsprache L2 und der Fremdsprache auf.
Die Zweitsprache (L2)
Die Zweitsprache wird chronologisch nach der Erstsprache erlernt. Meistens ist dies die Alltagssprache ausserhalb des familiären Umfeldes (--> sekundäre Zweisprachigkeit). Sie wird gebraucht, um in der Gesellschaft funktionieren und kommunizieren zu können. Es ist also notwendig sie sprechen zu können. Vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund ist genau dies der Fall und oftmals sprechen sie dann die Zweitsprache besser als die Erstsprache. Nach der Dominanztheorie wird so die Zweitsprache zur Erstsprache.
Die Fremdsprache
Die Fremdsprache wird als Standardsprache in einem schulischen Umfeld oder während eines begrenzten Zeitraumes in einem Fremdsprachenaufenthalt geführt und systematisch erlernt. Im Gegensatz zu L1/L2 wird sie seltener verwendet.
-
- 1 / 36
-