Materialkunde Wundversorgung

- Nehmen das 20-30-fache ihres Eigengewichtes an Exsudat auf

- Weich, gut anschmiegsam, hoher Tragkomfort

- Je nach wundseitiger Beschichtung kein Verkleben mit dem Wundgrund bei wenig Exsudat 

- Lassen sich rückstandsfrei von der Wunde entfernen

- in vielen Formen erhältlich, zum Teil zuschneidbar

- Gute Absorbierer verhindern Mazeration von Wundrand und Umgebung

-Bei einer gesättigten Wundauflage ist eine Mazeration der Wundumgebung möglich

-Exsudat ist notwendig zur Feuchthaltung der Wundoberfläche, der Schaumstoff kann die Wunde austrocknen

- Wundbeobachtung nicht möglich

- Zähflüssiges Exsudat kann von manchen Produkten nicht ausreichend aufgesaugt werden, da die Poren verstopfen

- Schnelle Absorbierer können bei mässigem  Exsudat gleich nach der Applikation Schmerzen verursachen

- Langsame und horizontale Absorbierer können eine Mazeration des Wundrandes verursachen

Stark exsudierende Wunden

In allen Wundheilungsphasen, breite Indikation je nach Art des Schaumstoffes

• Trockene Wunden

• Selbsthaftende Produkte (Foliendeckschicht) sind bei infizierten Wunden kontraindiziert, da sie semiokkludieren

Kompressen ca. 2- 3 cm überlappend auf Wunde auflegen und an den Rändern mit Gaze, Mefix, Fixationspflaster, Netzverband oder Folie (je nach Wund-und/oder Hautumgebungszustand) fixieren

Cavity Schaumstoffe: Locker in die Wundhöhle einpassen (Achtung Expansion!?)

• Allevyn

• Askina Foam

• Hydrotac Comfort

• Perma Foam

• Polymem

• Suprasorb P

• Tielle

•Wundauflage mit starken Absorbtionseigenschaften

•Mehrschichtiger Aufbau mit einem saugstarken Kern

•Aufquellende Flocken im Kern aus Zellstoff und Polyacrylat binden sehr viel Exsudat

•Die Aussenhülle verhindert das Austreten der aufgequollenen Partikel und Antrocknen der Auflage

Sorbion Sachet

Mextra

Curea P1

Vliwasorb

Aus grob- oder feinmaschigem Gewebe aus Cellulose oder Kunstfaser aufgebaut

Imprägniert mit hydrophoben Fettsalben (Vaseline, Paraffin) oder Öl-in-Wasser-Emulsionen, wirkstoffrei Und/oder wirkstoffhaltig

Sie verhindern ein verkleben mit dem Wundbett solange die Imprägnierung vorhanden ist

In Kombination z.B. mit Hydrogel und als doppelschichtig aufgelegte Fettgaze besteht die Möglichkeit eine Okklusion zu erreichen

Materialaufwändig insbesondere bei grossen Wundflächen

Traditionelle mit Paraffin/Vaseline getränkte Gitternetzgazen verkleben mit Wunde bei zu viel oder zu wenig Exsudat

Lassen sich nicht mit Kochsalzlösung ablösen da sie wasserabstossend sind; Entfernen deshalb sehr schmerzhaft

Blutende Wunden verkleben stark, da sich das Gitternetz mti dem gerinnenden Blut verbindet

Primärversorgung bei Überweisungen

Um Hydrogel an Ort und Stelle zu behalten

Zur Behandlung von komplikationslosen Wunden, bei denen ein atraumatischer Verbandswechsel angezeigt ist.

Mit Antiseptika imprägnierte Wundgazen bei oberflächlichen, infektgefährdeten oder infizierten Wunden. (Aber Achtung vor Gefahr des verklebens!)

bei tiefen Wunden

blutende Wunden

Wunden mit stabilem Granulationsgewebe

Trockene Wunden

Produkt flach auf Wunde auflegen, mit einem nicht semiokklusiven Verband (z.B. Saugkompresse) abdecken

Produkt darf den Wundrand überlappen

Fettgaze: täglich wechseln; (bei rascher Zellsprossung ev. sogar 2x tgl. Wechsel nötig)

Hydroaktiv imprägnierte Wundgazen: Gaze alle 2-4 Tage wechseln

Silberhaltige Gazen: Silberfreisetzung bis zu 7 Tage je nach Produkt

Verschliessen bzw. Verschluss

Undurchlässig für Flüssigkeiten und Gase (Wasserdampf, Sauerstoff O2, und CO2)

Die Begriffe semi-okklusiv, semi-permeabel weisen auf eine zu definierende Wasserdampfdurchlässigkeit eines Materials, und Undurchlässigkeit für Flüssigkeit hin. z.B. Polyurethan)

Hydrokolloide

Polyurethan Folien

Adhäsive Schaumstoffe

• Sauerstoffmangel auf der Wundoberfläche

  Tiefer pH Wert

  Aktiviert die Produktion von Makrophagen

  Wachstumsfaktoren werden frei gesetzt

  Einsprossung von Kapillaren = Neoangiogenese

• Geringe bakterielle Besiedelung

  Wenig Beläge

  Mässig Exsudat

  In allen Wundheilungsphasen

  Primär und Sekundär Verband

Kritisch kolonisierte Wunden

Infizierte Wunden

Freiliegende Sehen, Muskeln, Knochen

Ischämische Ulcerationen (ab PAVK 2)

Nekrosen

Blutstillung

Aufnahme von Gewebetrümmern

Exsudatabsorption

Erhalt einer feuchten Wundoberfläche

Erhalt einer feuchten Wundoberfläche

Aufnahme von übermässigem Exsudat

Erhalt des Mikroklimas

Schutz vor Bakterien, Druck, Reibung, Fremdkörpern

Reduktion der Verbandwechselintervalle

Schutz des Neoepithels

Erhalt der Feuchtigkeit

Oberschicht aus Polyurethanfolie

Unterschicht aus selbsklebender Masse aus Pektin oder Gelatine und Carboxymethylcellulose

Quillt bei Sekret Aufnahme

Bildet zähflüssiges Sekret

Hydroaktiv / semiokklusiv

Selbsthaftend

Hält die Wunde feucht

Schliesst Zelltrümmer ein

Schmerzarmer Verbandwechsel

Selbstklebend, kein Sekundärverband nötig

Kurzes Duschen/Baden möglich

Irritation / Allergie der Wundränder und der Wundumgebung möglich

Haften schlecht auf feuchter Haut (Schwitzen), starke Haftung auf trockener Haut 

Dickere Produkte rollen sich vom Rand her auf und verursachen Druck auf das Gewebe

Grosse Grössen der dickeren Produkte bilden oft „Falten“ und werden dadurch undicht 

Unangenehme Geruchsentwicklung möglich

Das entstehende Gel ist leicht mit Eiter zu verwechseln