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Markt- und Werbepsychologie

1 Einführung 2 Kognitive Prozesse 3 Lernen

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Kartei Details

Karten 36
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.06.2013 / 02.05.2021
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Erklären Sie den Unterschied zwischen Partial- und Totalmodellen und diskutieren Sie deren praktische Relevanz!

 

Totalmodelle

Versuchen alle denkbaren Faktoren, die das Käuferverhalten determinieren, gleichzeitig ein- zubeziehen. Sie haben beschreibenden Charakter, eignen sich aber nicht dafür, Konsumentenverhalten in der Praxis zuverlässig vorherzusagen.

Partialmodelle

Versuchen den Einfluss einzelner Faktoren zu untersuchen. Der Einfluss anderer Einfluss- größen wird dabei bewusst ignoriert. Sie können daher sehr zuverlässig erklären und vorhersagen, wie sich einzelne Aspekte auf das Konsumentenverhalten auswirken. 

Praktische Relevanz

Kritik Totalmodell

  • gleichzeitige Betrachtung > keine Abgrenzung welcher Faktor ausschlaggebend für Verhalten 
  • Wechselwirkungen nicht greifbar
  • Partialmodell deshalb realitätsnäher

 

Wodurch ist ökonomisch orientiertes Verbraucherverhalten charakterisiert?

 

Ökonomisch orientiertes Verbraucherverhalten ist durch...

 

  • Kosten-Nutzen-Orientierung (500g Spaghetti für 3 € bei Rewe oder für 0,70 € bei Aldi) 
  • Rationale Entscheidung / Zweckrationalität (brauch ich nicht, kauf ich nicht)
  • Steuerung durch objektive Erfahrungen und dadurch erworbene Einstellungen (Sieger bei Stiftung Warentest, also ist es ein gutes Produkt)
  • Hohe Markttransparenz durch aktive Suche nach Informationen 

...charakterisiert.

Diskutieren Sie das im Quarks-Beitrag gezeigte Rabatt-Phänomen im Kontext von Psychologie und Okönomie.

 

  • Modell des homo oeconomicus nicht geeignet, um dieses Phänomen zu erklären
  • Erklärung bedarf alternativer, psychologischer Modelle
  • Beispielsweise: Rabatt wird bei geringem Involvement nicht rational hinterfragt
  • und als indirekte Information genutzt 

Was ist der Forschungsgegenstand der Markt- und Werbepsychologie?

 

Gegenstand der Markt- und Werbepsychologie ist das Verhalten von Konsumenten in ihrer Rolle als Teilnehmer von Märkten, d.h. deren

  • Kaufakte
  • Fühlen und Erleben von Marken, Produkten und Werbung
  • Einstellungen, Marken- und Produktimages

 

Welche Ziele verfolgt die Markt- und Werbepsychologie?

 

Konsumenten unter Berücksichtigung aller Einflussgrößen

  • zu beschreiben
  • zu verstehen und erklären
  • vorherzusagen

Wie lässt sich erklären, dass Konsumenten auf "Rabatt"-Angebote auch dann reagieren, wenn diese bei objektiver Betrachtung teurer sind? Diskutieren Sie dies aus kognitiver Perspektive und aus biologischer Perspektive!

 

Kognitive Perspektive

Passive Aufnahme der indirekten Rabattbotschaft, die direkte Information zum Preis wird ignoriert

Biologische Perspektive

Rabattbotschaften aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn. Das Gehirn sendet automatische Signale: Belohnung durch Preisvorteile bei Rabatten (Freude über Ersparnis).

Beschreiben Sie das Drei-Speicher-Modell unter Nennung der 3 Speicher, ihrer Funktion sowie die Filter, die überwunden werden müssen!

3 Speicher

Sensorisches Gedächtnis

  • ultra-kurze Speicherung, passive Speicherung
  • rein sensorische Informationsaufnahme
  • Differenzierung zwischen akustischen, haptischen, visuellen Reizen
  • keine kognitive Beteiligung bzw. bewusste gedankliche Verarbeitung

>>> Zuwendungsfilter: Überwindung durch Aktivierung > Aufnahme    

Kurzzeitgedächtnis

  • selektive externe Info-Aufnahme aus sensorischem Gedächtnis (Reduktion der Reizüberflutung)
  • selektive interne Info-Aufnahme aus Langzeitgedächtnis

z.B. Gedankenassoziationen, innere Bilder, Gefühle

-> Verbindung zwischen gegenwärtigen und vergangenen Erfahrungen

  • „kurzzeitige“ Speicherung und Verarbeitung der selektierten Informationen
  • Kapazität 7 plus/minus 2 Informationseinheiten

>>> Aufmerksamkeitsfilter: Überwindung durch Involvement > bewusste Auseinandersetzung / Verarbeitung    

Langzeitgedächtnis

  • Interne Informationen aus dem LZS bilden den „Rahmen“ für die Bewertung externer Informationen
  • dauerhafte Speicherung der Information

- Aufbau biochemischer Substanzen

- Kodierung:

verbale Kodierung (=deklaratives Gedächtnis) visuelle Kodierung (=non-deklaratives Gedächtnis)

  • Speicherung wird gefördert durch die Zahl der Verarbeitungsstufen bzw. die Verarbeitungstiefe und Zahl der assoziativen Verknüpfungen

>>> Lernfilter: Überwindung durch Übung, Verstehen > Speicherung    

Benennen Sie 2 Klassifikationsformen der Informationsaufnahme und erläutern Sie diese jeweils kurz!

Extern vs. Intern

externe Informationsaufnahme (= gegenwärtige Erfahrung)

  • was wir gerade sehen, hören, riechen, fühlen z.B. Logo, Markenschriftzug auf der Verpackung, Form der Verpackung, Farbe der Verpackung

interne Informationsaufnahme (= frühere Erfahrung, Erinnerung)

  • Gedanken, innere Bilder, Gefühle, die uns in den Sinn kommen

z.B. Erinnerung an andere Produkte der Marke, Erinnerung an die Werbung, Erinnerung an eigene Erlebnisse, Erfahrungen

Aktiv vs. Passiv

aktive Informationsaufnahme

  • bewusste, willentliche, zielgerichtete Suche nach Informationen

z.B. Suche nach der genauen Produktbezeichnung oder nach dem Preis, gezieltes Lesen der Produkteigenschaften auf der Rückseite 

passive Informationsaufnahme

  • unbewusst, unwillentlich, spontan, impulsiv, zufällig z.B. Wahrnehmung der Verpackungsfarbe oder –form, spontane Assoziationen, mit Farbe und Form der Verpackung

Direkt vs. Indirekt

direkte indirekte

  • Unmittelbare, explizite Informationen
  • Preisschild
  • StiftungWarentest

indirekte Information

  • mittelbare, implizite Informationen
  • Marke Platzierung im Regal
  • Farbe der Verpackung Form der Verpackung