MAP Modul 3

Bei der Steuerungs- und Verteilungspolitik geht es um das Verhältnis von Staat und Gesellschaft bzw. von Politik und Wirtschaft.

Die bürgerliche Staatstheorie geht davon aus, dass der Staat und die Gesellschaft systematisch voneinander getrennt sind. Ferner sind sie nicht hierarchisch unter- bzw. übergeordnet, sondern stehen funktional zueinander. Hierbei ist der Staat als Instanz für das „Allgemeine“ der Gesellschaft. Zudem gibt es zwischen dem Staat und der Gesellschaft Kräfteverhältnisse.

In der klassischen bürgerlichen Staatstheorie wird von einer Allzuständigkeit des Staates ausgegangen. Dabei wird die gesellschaftliche Sphäre und Freiheit delegiert.

Die politische Ökonomie untersucht im nationalen und internationalen Bereich die Zusammenhänge bzw. wechselseitigen Abhängigkeiten von politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen. Dazu gehören die Wirtschafts- und Sozialpolitik, Armut und Reichtum, Konzentration und Internationalisierung von Kapital, der Einfluss der Privatwirtschaft auf Politik und Staat, die Steuerungsmöglichkeiten ökonomischer Prozesse durch öffentliches Handeln. Weitere wesentliche Aspekte sind die Abhängigkeit der Entwicklungsländer zu den Industriestaaten und schließlich das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie.

Damit ist das Steuern und Koordinieren von wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Verbänden und öffentlichen Einrichtungen gemeint. Ferner umfasst Governance Interaktionsmus-ter und Modi kollektiven Handelns, die sich in Form von Netzwerke, Koalitionen, Foren oder Vertragsbeziehungen äußern. Wesentliche Merkmale sind unter anderem das Fehlen eindeutiger Über- und Unterordnungsverhältnisse und klare Abgrenzungen der Herrschaftsbereiche. Ein Weiteres Merkmal ist die Dominanz von Prozessen über Strukturen und ihre stetige Ver-änderung. Des Weiteren überschreitet Governance die traditionellen Organisationsgrenzen, insbesondere die Grenzen von Staat und Gesellschaft.

Der Kerngedanke dieser Theorie ist der, dass moderne Gesellschaften durch den wissen-schaftlichen, technischen und sozialen Fortschritt eben so komplex geworden sind, das ent-scheidende Situationen nur zu bewältigen sind, wenn die vielschichtigen und komplexe Hand-lungsmöglichkeiten überschaubar zurückgeführt werden.

Das Ziel ist die effiziente Problemlösung und die Bürgerbeteiligung, wenn die Anzahl an komplexen Herausforderungen steigt, sodass ein einzelner Akteur nicht mehr in der Lage ist, die Herausforderungen bewältigen zu können.

Bei der marxistischen Staatstheorie geht es um das Klassenverhältnis zwischen Kapital und Lohnarbeit. Der Staat wird in diesem Zusammenhang von den Klassen funktionalisiert.