M8 03423

Arbeit, Personal und Organisation

pragmatischer Ansatz, der nicht immer trennscharf ist

Arbeitspsychologie

Zentraler Gegenstand: Arbeitsaufgabe

Zentrales Erkenntnisinteresse: Intraindividuelle Prozesse

Schwerpunkt im Grundlagenbereich: Allgemeine Psychologie I

Anwendungsbeispiele: Arbeitsanalyse, Arbeitsgestaltung

Personalpsychologie

Zentraler Gegenstand: Individuum

Zentrales Erkenntnisinteresse: Interindividuelle Unterschiede

Schwerpunkt im Grundlagenbereich: Differentielle Psychologie, Diagnostik

Anwendungsbeispiele: Eignungsdiagnostik, Training

Organisationspsychologie:

Zentraler Gegenstand: Dyade, Gruppe, Organisation

Zentrales Erkenntnisinteresse: Interindividuelle Prozesse

Schwerpunkt im Grundlagenbereich: Sozialpsychologie

Anwendungsbeispiele: Führungsverhalten, Gruppenarbeit

Organisationspsychologie --> organizational psychology

Arbeits- und Personalpsycologie --> industrial psychology

gesamtes Fach: IO psychology - industrial and organizational psychology

• Organisation --> Ziel --> Verbesserung der Effizienz
• Mitarbeiter --> Ziel --> Humanisierung der Arbeitswelt

Arbeitspsychologie: In den ehemals sozialistischen Staaten Orteuropas: traditionell eher Humanisierungsziele.

Seit dem 2. WK --> Personalpsychologie stark nordamerikanisch geprägt: zunächst eher Konzentration auf Effizienz und Leistung, in jüngster Zeit verstärkt Interesse an Humanzielen

• Wert von Bildung und Wissen für Gesellschaft und Unternehmen
• Mitarbeiter sind wirtschaftlicher Faktor, der langfristige Investitionen und Bindung verlangt und entscheidend zum Unternehmenserfolg beiträgt
• grenzt sich ab vom "hire&fire" --> Wertvernichtung

AO-Psychologie als pragmatisch orientiertes Anwendungsfach
(zwischen den Polen Sozialkonstruktivismus und reiner Experimentalpsychologie)

Dennoch quantitativ empirische Orientierung - evidenzbasiert.

Die Idee des Scientist-Practitioner (Wissenschaftler-Praktikers) wurde 1949 in den USA bei der sogenannten Boulder-Konferenz geboren und beschreibt das Idealmodell von gleichermaßen als Forscher und praktische Therapeuten ausgebildeten Klinischen Psychologen. Die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis impliziert einerseits Praktiker, die auch nach Ende ihres Studiums in der Praxis wissenschaftlich tätig bleiben, nach aktuellen wissenschaftlichen Methoden arbeiten und ihre Praxiserfahrungen für die Forschung zugänglich machen. Andererseits bedeutet dies für Hochschullehrer, ihr wissenschaftliches Arbeiten, Forschen und Lehren eng mit praxisrelevanten Aufgabenstellungen zu verbinden.

• Sach- und vereinbarungsgemäße Durchführung von Diagnostik und Interventionen
• Recherche und Integration wissenschaftlicher Befunde zur Entscheidungsfindung
• Hypothesen formulieren und prüfen
• Effektive Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Professionen
• Beiträge zu andwendungsbezogener Forschung zur Weiterentwicklung der Disziplin

1. Verhältnis zwischen Wissenschaft und Praxis

• Forschung befaßt sich mit Problemen aus der Praxis
• andersherum sucht die Praxis nach Lösungen mit einem evidenzbasierten Ansatz nach bestem Erkennnisstand der Forschung professionelles Rollenideal

2. professionelles Rollenideal

• Scientist Practitioner ist ein Praktiker, der wie ein Wissenschaftler vorgeht
• wie macht er das? indem er zur Lösung praktischer Probleme zunächst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zurate zieht und - sofern dieser nicht ausreicht - die Problemlösung wie ein Forschungsprojekt angeht (Hypothesenbildung, Methodenkenntnisse)

s. Bild

laut BDP:

• Organisationsberatung und -entwicklung
• Diagnostik und Begutachtung für Personalauswahl
• Coaching und Schulungen für Führungskräfte

ergänzt durch:

• Berufsberatung
• Arbeitsanalyse und -gestaltung

• Forschung und Lehre an Hochschulen
• externe Unternehmensberatung
• interne Beschäftigung im Personalbereich von Unternehmen und Behörden

deutschsprachiger Raum:

• Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Fachgruppe Aprbeits- und Organisationspsychologie
• Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Sektion Wirtschaftspsychologie
• Schweizerische Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie (SGAOP)
• Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP), Fachsektion AWO

internationale Verbände:

• Society for Industrial and Organizational Psychology (SIOP)
• International Association for Applied Psychology (IAAP), besonders Division 1
• European Association of Work and Organizational Psychology (EAWOP)
• Academy of Management (AOM)
• Human Factors and Ergonomics Society (HFES)