M7 Einführung in die Persönlichkeitspsychologie
Kapitel 7: Geschlechtsunterschiede
Kapitel 7: Geschlechtsunterschiede
Kartei Details
Karten | 44 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.01.2012 / 21.02.2021 |
Weblink |
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Welche Arten des Lernens werden im lerntheoretischen Ansatz diskutiert?
Lernen durch Bekräftigung
Lernen durch Nachahmung
Welche Hypothesen müssen zutreffen, wenn Geschlechtsunterschiede tatsächlich durch Bekräftigungslernen erworben werden?
1. Differentielle Erwartungen: Interaktionspartner erwarten von Jungen und Mädchen unterschiedliches Verhalten
2. Differentielle Bekräftigung: Interaktionspartner bekräftigen Jungen und Mädchen unterschiedlich entsprechend diesen Erwartungen
3. Differentielle Bekräftigungseffekte: Die differentielle Bekräftigung beeinflusst tatsächlich das Verhalten der Kinder im Sinne der differentiellen Erwartungen
Zu welchen Ergebnis kamen Metaanalysen, die die differentielle Bekräftigung von Kindern durch ihre Eltern untersuchten?
- alle Studien bestätigen die differentielle Bekräftigung ( d=43)
- Väter bekräftigen geschlechtstypische Verhaltensweisen etwas mehr ( d= 0,49) als Mütter ( 0,34) (besonders bei Söhnen)
- Der Effekt nimmt mit dem Alter der Kinder ab
- Methode ( Beobachtung / Beurteilung) hatte keinen Effekt
Was ist bei der Forschung zur differentiellen Bekräftigung der Kinder durch ihre Eltern noch ungeklärt?
Es ist unklar, wie stark die differentielle Bekräftigung durch die Kinder selbst verursacht ist. Ob Geschlechtsunterschiede im Verhalten durch differentielle Bekräftigung entstehen oder verstärkt werden, muss deshalb offen bleiben.
Kinder Bekräftigen die Eltern- nicht umgekehrt?!
Welche Hypothesen der Nachahmungstheorie ( von denen mindestens eine zutreffen muss) gibt es?
Differentielle Beobachtungsgelegenheiten: Kinder haben mehr Gelegenheiten zur Beobachtung gleichgeschlechtlicher Modelle als zur Beobachtung gegengeschlechtlicher Modelle
Selektive Nachahmung: wenn gleich- und gegengeschlechtliche Modelle beobachtet werden, werden eher gleichgeschlechtliche nachgeahmt
Wie "brauchbar" ist die Lerntheoretische Erklärung?
Die spezifische kulturelle Form des geschlechstypischen Verhaltens wird erlernt, aber die meisten Geschlechtsunterschiede können durch Lernen allein nicht erklärt werden.
Ab welchem Alter beginnt die selektive Nachahmung?
Ab dem Schulalter, wenn geschlechtstypische Einstellungen und geschlechtstypisches Verhalten bereits stark ausgebildet sind.
Was versuchen kulturpsychologische Ansätze zu erklären?
Ursachen von Geschlechtsunterschieden durch Kulturmerkmale
Worauf beruhen psychologische Geschlechtsunterschiede nach kulturpsychologischer Auffassung?
Auf der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau. Diese basiert zum einen auf universellen körperliche Geschlechtsunterschieden, zum anderen auf ökologischen Bedingungen, die von Kultur zu Kultur variieren.
Welche Frage beschäftigt den evolutionspsychologischen Ansatz?
Ob geschlechtstypische Präferenzen und Verhaltensweisen durch Selektionseffekte in unserer evolutionären Vergangenheit bedingt wurden.
Mit welcher Feststellung beginnen evolutionspsychologische Erklärungen?
Asymmetrie zwischen den Geschlechtern:
Männer können mehr Kinder zeugen->kann auf Quantität setzen (möglichst viele Nachkommen) oder auf Qualität (um sich besser kümmern zu können und dadurch die Zahl deren Nachkommen zu maximieren)
Frauen können nur auf Qualität setzen
Welche evolutionspsychologischen Erklärungen folgen aus der Asymmetrie der Geschlechter?
1. Männer sollten weniger wählerisch bei der Wahl einer Geschlechtspartnerin sein und schneller bereit sein, mir ihr ins Bett zu gehen, als Frauen bei einem Geschlechtspartner
2. Männer sollten bei Geschlechtspartnerinnen mehr Wert auf Jugend und gutes Aussehen als Indikator von Fruchtbarkeit und Gesundheit legen. Frauen sollten höher Gewichten, ob der Partner für die Kinder bietet
3. Polygynie sollte verbreiteter sein als Polyandrie
4. Männer sollten sich weniger als Frauen an der Kindererziehung beteiligen
5. Frauen sollten eifersüchtiger reagieren, wenn der Partner eine enge emotionale, nichtsexuelle Beziehung zu anderen Frauen eingeht, als Männer im umgekehrten Fall, weil dies die Bereitstellung von Ressourcen für die Kinder durch den Partner bedroht.
Durch welche Ergebnisse wurde der evolutionspsychologische Ansatz empirisch bestätigt?
1. Eine geringere emotionale Bindung an Geschlechtspartner bei Männern und die evolutionspsychologisch erwarteten unterschiedlichen Partnerpräferenzen lassen sich auch im interkulturellen Vergleich bestätigen
2. In 849 Kulturen war in 83% Polygynie erlaubt aber nur 0,05% Polyandrie und da war auch gleichzeitig Polygynie erlaubt
4. Männer beteiligen sich in allen Kulturen weniger an der Kindererziehung
5. Männer und Frauen sind gleich eifersüchtig, aber Frauen reagieren heftiger auf emotionales Fremdgehen
Wodurch ist die quantitative Strategie der Männer begrenzt?
Durch Rivalität der Männer untereinander
Durch Minimalinvestition in die eigenen Kinder, um deren Fortpflanzungsfähigkeit zu sichern
Wie werden kulturelle Unterschiede in der Größe von geschlechtsunterschieden evolutionspsychologisch erklärt?
Durch Konditionale Entwicklungsstrategien, die auf typische ökologische Varianten der evolutionären Vergangenheit reagieren
Was ist das Geschlecht?
- biologisch definiert
- sozial verankert im Geschlechtsstereotyp einer Kultur/ eines Individuums
- Geschlechtsstereotyp -> kulturspezifische Erwartungen in Form von Geschlechterrollen
- Geschlechterrollen sind in Form von Geschlechtsstereotypen kognitiv repräsentiert
Was sind typische Merkmale für Geschlechtsstereotype?
- Meinungen über Geschlechtsunterschiede haben oft einen wahren Kern
- sie sind aber unzulässig verallgemeinert
- oder übertrieben wahrgenommen
- sind Wissensbestände auf der Ebene kognitiver Repräsentationen
Welche Ebenen hat das biologische Geschlecht?
- eine genetische
- eine hormonelle
- eine neuronale
Welche Ebene gehört zum psychologischen Geschlecht?
Die Verhaltensebene
Durch welches Gen ist auf genetischer Ebene das Geschlecht des Menschen bestimmt?
Das SRY-Gen (sex determining region Y) auf dem Y- Chromosom
Welches Chromosom ist mindestens notwendig für die fetale Entwicklung überhaupt?
Das X-Chromosom
Wodurch wird die fetale Entwicklung in männliche Richtung gelenkt?
Y- Chromosom
Wie wirkt das SRY-Gen auf die pränatale Entwicklung des Geschlechts?
im Alter von 7 Wochen nach Zeugung führt die Aktivität des SRY- Gens zur Differenzierung der Geschlechtsdrüsenanlage in Hodenvorformen ( dort Produktion von Androgynen 7 Testosteron)
sonst weiblich -> Eierstöcke -> Östrogen und Progesteron- Produktion
Wie wirkt die Gabe von Progesteron als Wehenhemmer auf die Entwicklung des späteren psychologischen Geschlechts?
weibliche Föten zeigen später "vermännlichtes" Spielverhalten, mehr physische Reaktion,eine hohe Rate über 20% bisexuell/homosexuell
männliche Föten schneiden später schlechter ab im räumlichen Vorstellungsvermögen (kognitive Verweiblichung)
Was ist die Fingerlängen 2D;4D Theorie?
der Ringfinger bei Männern ist länger als der Zeigefinger. Bei Frauen nicht.
Hypothese: das 2D;4D Verhältnis im Erwachsenenalter soll Auskunft über das hormonelle Geschlecht in den ersten Lebensjahren.
Bei langem Ringfingern sollten die Personen unter Testosteronwirkung gestanden haben.
Wie entsteht das neuronale Geschlecht?
Im Verlauf der individuellen Entwicklung können hormonelle Unterschiede die Gehirnentwicklung beeinflussen. (Vor der Geburt, während der Pubertät, Schwangerschaft, Menopause)
Dadurch können neue psychologische Geschlechtsunterschiede erzeugt werden
Was kann sonst noch Ursache für neuronale Geschlechtsunterschiede sein?
außer hormoneller Verursachung kommen noch
- Geschlechtsunterschiede im Verhalten oder der Umwelt dazu
wodurch wird das psychologische Geschlecht im wesentlichen beeinflusst ?
Durch die Geschlechtsstereotypen der jeweilige Kultur.
Erst über die soziale Umwelt- dann über die Kinder selbst.
Womit steht das psychologische Geschlecht in Wechselwirkung?
Mit dem biologischen Geschlecht und dem Geschlechtsstereotyp
Wie verläuft der Erwerb von Geschlechtsstereotypen/ Geschlechterrollen bei Kindern?
- Beginn im zweiten Lebensjahr
- drittes Lebensjahr - das Verständnis wird detailliert ausgeprägt
- Vorschulzeit - noch differenzierteres Verständnis
Dabei wird ein rigides Geschlechtsstereotyp durch ein flexibles Geschlechtsstereotyp ersetzt
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