M6 - Grundlagen der Testkonstruktion
Kapitel 2: Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Kapitel 2: Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Set of flashcards Details
Flashcards | 42 |
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Students | 17 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 21.11.2011 / 12.02.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m6_grundlagen_der_testkonstruktion2
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Wonach richten sich Ordnungsschemata für Itemtypen meist aus?
- an formalen Aspekten und sie sind häufig auf Aufgaben in Fähigkeits- und Leistungstests zugeschnitten
Welche Kategorien von Persönlichkeitsitems haben Angleitner , John und Löhr vorgeschlagen?
1. Beschreibung von Reaktionen, darunter
a) offene, beobachtbare Handlungen (Bsp: Ich gehe oft auf Parties)
b) verborgene, interne Reaktionen (Bsp: Ich denke viel über mich selbst nach)
c) Symptome, physische Reaktionen (Bsp: ich schwitze viel)
2. Eigenschaftszuschreibungen (Bsp: ich habe gute schauspielerische Fähigkeiten)
3. Wünsche und Interessen (Bsp: Manchmal würde ich am liebsten laut fluchen)
4. Biografische Fakten (Bsp: ich hatte in meiner Jugend schon mal Ärger mit dem Gesetz)
5. Einstellungen und Überzeugungen (Bsp: Ich glaube Gesetzt sollten mit aller Härte druchgesetzt werden)
6. Reaktionen anderer auf die eigene Person (Bsp: Ich stehe auf Parties selten im Mittelpunkt)
7. Bizarre Items (Bsp: Jemand versucht mich zu vergiften)
Was erweist sich bei der Itemgenerierung als wesentlich?
- die Qualität der Arbeitsdefinition des Merkmalsbereichs
--> jedes einzelne Item sollte innerhalb des definierten Bereichs liegen und die Itemmenge sollte insgesamt diesen Bereich repräsentativ abdecken
- außerdem empfiehlt es sich ein Regelsystem für die spezifische Testentwicklung aufzustellen
Auf was können sich die Regeln bei der Testentwicklung beziehen?
- auf inhaltliche als auch auf formale Aspekte
Welche Hilfsmittel zur Itemgenerierung stehen zur Verfügung?
- AFA (act frequency approach)
- CIT (critical incident technique)
Was ist das Prinzip des AFAs?
- Dispositionen werden als kognitive Kategorien aufgefasst, in denen Verhaltensweisen nach der Häufigkeit ihres Auftretens ohne eigentlichen Erklärungswert zusammengefasst werden
- es gibt Handlungen, die für die Eigenschaft besonders zentral oder prototypisch sind und solche mit eher peripherer Zugehörigkeit zur Kategorie
- der AFA stellt eine Methodologie zur Verfügung, um solche Unterschiede aufzudecken und in ein Messinstrument umzusetzen
Wie ist die Vorgehensweise beim AFA?
siehe Seite 41
Was sind die Vorteile des AFAs?
erlaubt die Generierung und Zuordnung von Items zur Skalen bzw. von Verhalten zu Eigenschaften unabhängig von der Intuition des Autors
Was sind die Nachteile des AFAs?
Problem bei der Umsetzung in Selbstberichte im Befund sog. Aktivitätsfaktoren:
- manche Vpn neigen häufiger als andere dazu anzugeben, dass sie Verhalten jeglicher Art gezeigt haben, weshalb unterschiedl. Eigenschaften in nach AFA konstruierten Tests tendenziell höher miteinander korrelieren als bei konventionell konstruierten Persönlichkeitsinventaren
Wozu dient der CIT?
- der anforderungsanalytischen Fundierung zahlreicher Intsrumente der Arbeits- und Organisationspsychologie
Was ist der Ansatzpunkt der CIT?
gute oder unbefriedigende Leistungen schlagen sich in konkreten erfolgskritischen Ereignissen nieder
Woraus besteht ein Item grundsätzlich?
- Itemstamm: eigentliche Frage oder Aufgabe
- Vorgabe des Antwortformats bzw. den möglichen Reaktionen
Welche Richtlinien zur Formulierung von Itemstämmen gibt es?
die Richtlinien beziehen sich im Allgemeinen auf:
- die Förderung der Verständlichkeit
- die Eindeutigkeit der Formulierung
- die Vermeidung der Bevorzugung bestimmter Antwortalternativen
Welche Antwortformate lassen sich unterscheiden?
- gebundene Beantwortung: es sind konkrete Lösungsmöglichkeiten oder Antwortalternativen vorgegeben
- offene Beantwortung: gar nicht oder nur wenig durch Antwortvorgaben eingeschränkt
Welche Antworttypen unterscheiden Jonkisz und Moosbrugger?
Aufgaben mit freiem Antwortformat:
- Kurzaufsatzaufgaben
- Ergänzungsaufgaben
Aufgaben mit gebundenem Antwortformat:
- Ordnungsaufgaben
-- Zuordnungsaufgaben
-- Umordnungsaufgaben
- Auswahlaufgaben
-- dichotome Aufgaben
-- Mehrfachwahlaufgaben
- Beurteilungsaufgaben
-- Analogskalaaufgaben
-- Ratingskalaaufgaben
Welche Fragen sollten am Beginn der Testkonstruktion gestellt werden?
- Merkmalsbereich: Was soll der Test messen?
- Geltungsbereich: Wo, bei wem und wofür soll der Test eingesetzt werden?
Welche Hilfsmittel können zur Abgrenzung des Merkmalsbereichs heran gezogen werden?
- theoretische Ableitung
- Literaturrecherche
- explorative Verfahren zur Datenerhebung (z.B. Befragung von Experten mittels qualitativer Interviews
- strukturierte Varianten der Merkmalsabgrenzung: z.B. Facettentheorie, act frequnecy approach oder die Methode der kritischen Ereignisse
Was ist die Facettentheorie?
- eine Methode zur Systematisierung wissenschaftlicher Fragestellungen
- stellt Werkzeuge zur Verfügung, um einen Merkmalsbereich vollständig einzugrenzen, in einzelne Teilmerkmale (Facetten) und deren Ausprägungen zu zergliedern und die Beziehungen zwischen den Facetten darzustellen und anschließend auch empirisch zu skalieren
Was ist eine Arbeitsdefinition?
- bildet die Grundlage der Formulierung
- kann aus einer Liste konkurrierender Definitionen bestehen
Wie wird der Geltungsbereich eingegrenzt?
- oft schon durch die Vorgabe des Auftraggebers für den Test
- aber auch durch den Testentwickler selbst, denn er muss sich an ethische Richtlinien halten, etc.
Welche Strategien der Testkonstruktion werden unterschieden?
- rationale, deduktive oder theoriegeleitete Konstruktion
- externale, empirische oder kriteriumsorientierte Strategie
- internale, induktive oder faktorenanalytische Strategie
- typologisierende Strategie (selten)
- Prototypenansatz (selten)
Was ist der Ausgangspunkt der rationalen Testkonstruktion?
- eine operationale Definition des Zielkonstrukts, aus der der Testautor spezifische Indikatoren (deduktiv) ableitet, die sich direkt beobachten lassen
- es kann auch eine theoretische Auswahl aus einem Itempool getroffen werden
- der Schritt der Umsetzung von der theoretischen Definition in eine Messvorschrift bzw. konkrete Items ist oft nicht ohne ein hohes Maß an Intuition bzw. subjektiver Bewertung seitens des Testautors zu leisten
Was ist ein Beispiel für einen rational konstruierten Test mit einer komplexen theoretischen Grundlage?
- Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS-Test)
Wovon geht des BIS-Test aus?
- von einer hierarchischen Struktur der Intelligenz - d.h. es existieren unterscheidbare spezielle Fähigkeiten, deren gemeinsames Element auf einer höheren Ebene generelle Intelligenz ist
Wann wird die rationale Konstruktion einfacher?
- wenn es um eindimensionale Tests geht (im Gegensatz zum z.B. BIS-Test)
Ein Beispiel für die eindimensionale rationale Testkonstruktion?
Restrospective Behavioral Self-Control Scale (RBS)
Was steht bei der externalen Testkonstruktion bereits von Anfang an im Vordergrund (im Gegensatz zur rationalen Konstruktion)?
- empirische Daten
Was nennen Schmidt-Atzert und Amelang als kennzeichnend für die externale Strategie?
- das Vorliegen verschiedener Gruppen von Personen, die mit Hilfe des Tests unterschieden (in einem technischen Sinn diskriminiert) werden
Was ist ein typischer Anwendungsfall der externalen Konstruktion?
Unterscheidung des Vorliegens von Persönlichkeitsstörungen von deren Nichtvorliegen - dazu wird die Existenz von Gruppen nicht vorausgesetzt!
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