M4 Sozialpsychologie Kurs 03408
Psychologiestudium FernUniversität Hagen Modul 4 Kurs 03408
Psychologiestudium FernUniversität Hagen Modul 4 Kurs 03408
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Cartes-fiches | 59 |
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Utilisateurs | 28 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 28.08.2014 / 27.10.2024 |
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Theorie des Intergruppenkontakts (Pettigrew)
- Pettigrew kombinierte 3 Modelle in seiner Reformulierung der Kontakthypothese: Modell der Dekategorisierung, Modell der wechselseitigen Differenzierung und Modell der Rekategorisierung
- Initialer Kontakt: Prozesse der Dekategorisierung/ Personalisierung sollen unterstützt werden; Beteiligte sollen sich nicht länger als Repräsentanten spezifischer Gruppen, sondern als Individuen wahrnehmen > Idealfall: Bildung freundschaftlicher Beziehungen aufgrund ähnlicher individueller Interessen
- Etablierter Kontakt: für eine Generalisierung muss sichergestellt sein, dass FGM als typische Vertreter der FG wahrgenommen werden > Gruppenzugehörigkeit sollte in den Fokus rücken; Gruppe sollte in eine pos. Interdependenzsituation gebracht werden > Modell wechselseitiger Differenzierung, in der distinkte, aber zugleich komplementäre Rollen übernommen werden > Idealfall: Abbau von Vorurteilen und Generalisierung positiver Eindrücke auf die FG
- Gemeinsame Gruppe: diese veränderte Beziehung kann dazu führen, dass Gemeinsamkeiten wahrgenommen werden > könnte i.S. des Common-Ingroup-Identity-Modells zu einer Rekategorisierung als gemeinsame Gruppe führen > FGM werden infloge einer höheren Ebene soz. Inklusivität kogn. Bestandteil der Selbstdef. > maximaler Abbau von Vorurteilen
Soziale Bewegung
- Große Anzahl von Personen, die sich selnst als Gruppe definieren und von Anderen so definiert werden
- Ziel: Lösung eines gemeinsamen sozialen/ politischen Problems
Teilnahme an sozialer Bewegung (Klandermans)
- aktive Teilnahme an soz. Bew. lässt sich anhand Aufwand und Zeitdauer klassif.
- die Partizipation kann...
- einmaler Verhaltensakt: wenig Aufwand und Kosten (z.B. Petition unterschr.)
- einmaler Verhaltensakt: kostspielig und risikoreich (z.B. Teilnahme an unerlaubter Demo)
- zeitlich unbegrenzt: wenig Aufwand und Kosten (z.B. järhl. Mitgliedsbeitrag an Organisation zahlen) oder
- lang andauernd: aufwendig sein (z.B. dauerhafte, zeitintensive ehrenamtliche Mitarbeit)
Vier-Stufen Modell sozialer Bewegungsbeteiligung (Klandermans)
Bis ein potentieller Bewegungsteilnehmer an Aktionen einer sozialen Bewegung teilnimmt muss er vier Stufen überwinden:
- Teil des Mobilisierungspotentials werden (Komponenten des Coll. Action Frame: Ungerechtigkeitskomponente, Identifikationskomponente, Handlungskomponente)
- Ziel von Mobilisierungsversuchen werden
- Teilnahmemotivation entwickeln (Motivationsmodell: Kombination aus Erwartungs-Wert-Theorie und Collective Action Theory: Motivation als Funktion erwarteter Kosten und Nutzen > unterschieden werden: kollektives Motiv, soziales/ normatives Motiv und Belohnungsmotiv)
- Teilnahmebarrieren überwinden (Theorie des geplanten Verhaltens)
Mobilisierungspotential (Stufe 1 des Vier-Stufen Modells soz. Bewegungsbeteiligung)
Eine Person wird als Teil des Mobilisierungspotentials betrachtet, wenn sie mit deren Anhängern einen Coll. Action Frame teilt (= System soz. geteilter Überzeugungen, die zur Interpretation der soz. Problemsituation herangezogen werden und aus denen sich anfemessene kollektive Aktionen ableiten lassen)
Collective Action Frame
- System soz. geteilter Überzeugungen, die zur Interpretation der soz. Problemsituation herangezogen werden und aus denen sich angemessene kollektive Aktionen ableiten lassen
- 3 Komponenten:
- Ungerechtigkeitskomponente:
Mitglieder statusniedriger Gruppe müssen Machtdifferenzen als illegetim ansehen > fraternale
Deprivation
2. Identitätskomponente:
sozial geteilte Identiät (wir vs. die) ist zentrale Voraussetzung für koll. Protest; Politisierung sozial
geteilter Identität setzt 3 Prozesse voraus (1. Wahrnehung sozial geteilter Missstände; 2.
Ursachenzuschreibung auf einen Gegner; 3. Triangulation der weiteren Gesellschaft)
3. Handlungskomponente:
- Mitglieder müssen an die Veränderbarkeit bestehender Strukturen glauben
- von der Wirksamkeit koll. Handelns als Mittel soz. Wandelns überzeugt sein
- der Ansicht sein, dass die soz. Bewegung die notw. Ressourcen hierfür besitzt
- Gruppen müssen kollektive Wirksamkeitserwartungen ausbilden > Prozess, der der Ausbildung dieser Überzeugungen zugrunde liegt, ist Empowerment
Mobilisierungsversuche ( Stufe 2 des Vier-Stufen Modells soz. Bewegungsbeteiligung
- Übernahme eines Coll. Action Frame ist notw. aber nicht hinreichend für eine Beteiligung
- Mobilisierungsversuche mit Hilfe von Massenmedien haben sich als wenig effektiv erwiesen
- Netzwerke basierend auf pers. Kontakten oder Organisationen dagegen sehr
- Rekrutierungsnetzwerke erleichtern bes. die en-bloc-Rekrutierung
Teilnahmemotivation (Stufe 3 des Vier-Stufen Modells soz. Bewegungsbeteiligung)
- Motivationsmodell: Kombination aus Erwartungs-Wert-Theorie und Collective Action Theory: Motivation als Funktion erwarteter Kosten und Nutzen > unterschieden werden:
- kollektive Anreize: Zielerreichung stellt ein kollektives Gut dar > unzureichend motivational für evt. Trittbrettfahrer (diese benötigen selektive Reize)
- 3 Motive soz. Bewegungsbeteiligung:
- Kollektives Motiv (Wert des koll. Ziels x Wahrscheinlichkeit, dass es erreicht wird)
- Soziales/ normatives Motiv (erwartete Reaktion sign. Anderer x persönlicher Wert dieser Reaktionen)
- Belohnungsmotiv (selektiv; Wert mögl. pers. Kosten/ Nutzen x Erwartung, dass diese Kosten/ Nutzen eintreten)
Teilnahmebarrieren (Stufe 4 des Vier-Stufen Modells soz. Bewegungsbeteiligung)
Theorie des geplanten Verhaltens:
- Verhaltensbereitschaft hat nur dann einen Einfluss auf die Ausübung, wenn diese unter willentlicher Kontrolle steht
- Barrieren können hinderlich sein > es hängt also davon ab, wie man auf sie reagiert (Verhaltenskontrolle)
- weniger als 5% der Personen, die auf Stufe 1 sympathisieren, passieren die 4. Stufe
Sozialer Identitätsansatz zur sozialen Bewegungsbeteiligung
Spezifiziert, wie Sozialverhalten durch die Zugehörigkeit zu soz. Gruppen beeinflusst wird > Sozialverhalten hängt in entscheidendem Maße davon ab, ob sich Personen in einem best. soz. Kontext i.S. ihrer personalen (ich) / kollektiven (wir) Identität definieren
Determinanten der Selbstdefinition i.S. sozialer Identität
1. soz.-kontextuelle Faktoren:
Wahrnehmung eines gemeins. Gruppenschicksals und Gegners stärken das Bewusstsein der
Gruppenzugehörigkeit
2. sozio-strukturelle Faktoren:
Selbstdefinition i.S. einer soz. Identität wird gestärkt, wenn die Gruppengrenzen impermeabel sind und der
niedrige EG-Status als illegitim und instabil wahrgenommen wird > fördert die Überzeugung, die einzige
Möglichkeit, den eigenen Status zu verändern, bestehe im gemeinsamen Handeln
Zwei-Wege Modell sozialer Bewegungsbeteiligung
- Zusammenführung des Kosten-Nutzen-Ansatzes und soz. Identitätsansatzes:
- Kalkulation von Kosten und Nutzen > instrumentale Motivation aufgrund extrinsischer Anreize
- Identifikation mit einer polisierten Gruppe > intrinsische Motivation aufgrund intrinsischer Anreize (innere Verpflichtungen)
Wann ist offene Diskriminierung gegen FGM wahrscheinlich?
Wenn...
- individuelles Verhalten nicht als Diskriminierung interpretiert werden kann
- mehrdeutige Situation, um das Verhalten durch altern. Erklärungen zu rechtfertigen
Soziale/ kollektive Funktion von Fremdgruppenhelfen
- Aufrechterhaltung von Macht- und Statusdifferenzen:
- autonomieorientierte Unterstützung: FG langfristig eine selbstständige Lösung ihrer Probleme ermöglichen
- abhängigkeitsorientierte Unterstützung: kräftigt die bereits bestehende Statusdifferenz und verhindert die Entwicklung eigener Kompetenzen
- Aufrechterhaltung positiver sozialer Identität: hierbei wird die EG durch den Akt der Hilfeleistung vor Dritten in ein pos. Licht gerückt > strategisches Helfen
Unter der Bedingung der Bedrohung positiver sozialer Identität besteht eine größere Bereitschaft zur Unterstützung - aber nur, wenn die Maßnahme geeignet ist, positive Distinktheit herzustellen!
Mobilisierung gruppenübergreifender Solidarität
Politische Akteure können GM mobilisieren, indem sie Konsens über 3 Aspekte soz. Identitätskonstruktion erzielen:
- Instrumentelle Interessen: prosoziales Verhalten wäre mit EG-Vorteilen verbunden
- Normen und Werte: prosoziales Verhalten würde sich positiv auf die eigene Identität der Gruppe im Vergleich zu anderen Gruppen auswirken
- (Re-)Definition der Gruppengrenzen: Veränderung der Konstruktion soz. Identität i.S. der Rekategorisierung > FGM werden kogn. Bestandteil der Selbstdefinition
Gruppe
= subjektive Sicht der Mitglieder, Teil einer Gruppe zu sein
Soziale Gruppe
Individuen, die sich als Mitglieder derselben soz. Kategorie wahrnehmen und ein gewisses Maß emotionaler Bindung bzgl. dieser Selbstdefinition teilen
(sowohl Kleingruppen, in denen direkte/ face-to-face Interaktionen bestehen, z.B. Teams als auch soziale Kategorien, bei denen dies nicht der Fall ist, z.B. Männer, Psychologen, Deutsche etc.)
Entitativität
Inwieweit eine Ansammlung von Personen als kohärente soz. Einheit wahrgenmmen wird > hohes Maß an Interaktionen zw. den Mitgliedern begünstigt Entitativität
Prozesse der Gruppenbildung
- Adaptiver Wert (Evolutionspsychologie): angeborenes Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit > Überlebensvorteile
- Instrumentalität (Interdependenztheorien): individuelle Bedürfnisbefriedigung voneinander
- Kognitive Grundlage (Identitätsansatz): Interdependenz nur hinreichend, notwendig ist Selbstkategorisierung
Selbstkategorisierung
Prozess der kogn. Gruppierung des Selbst und Anderer als ident. (austauschbare) Mitglieder einer soz. Kategorie in Abgrenzung zu Mitgliedern anderer soz. Kategorien
Soziale Normen
- Verhalten der Gruppenmitglieder wird durch soz. Normen koordiniert
- 4 Aspekte:
- soz. Normen sind von Gruppenmitgliedern konsensual geteilte Ewartungen
- diese sind soz. bedingt und variieren daher zw. Gruppen/ Gesellschaften/ Kulturen
- beziehen sich darauf, wie man sich als Gruppenmitglied verhalten sollte
- das Befolgen wird positiv, die Abweichung negativ soz. sanktioniert
Funktion von Normen
- Gruppenlokomotion (gewährleistet Übereinstimmung bzgl. der Ziele und Zielerreichung)
- Aufrechterhaltung der Gruppe (Stabilisierung von Verhaltenserwartungen > wichtige Voraussetzung für befriedigende Interaktionen in der Gruppe)
- Interpretation soz. Wirklichkeit (kreieren einen gemeinschaftl. Interpretationsrahmen)
- Definition der Beziehung zur soz. Umwelt (definieren die Identität der Gruppe)
Injunktive / deskriptive Norm
- Injunktive Norm: Wahrnehmung, welches Verhalten von Anderen gebilligt wird und welches nicht
- Deskriptive Norm: Wahrnehmung, wie sich die Meisten für gewöhnlich in einer Situation verhalten
Welche Norm aktiviert wird, hängt von der situativen Salienz der Norm ab!
Soziale Rolle
Innerhalb einer Gruppe geteilte Erwartungen, die definieren, wie sich Personen, die best. Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen, verhalten sollen
5 Phasen der Gruppenmitgliedschaft (Moreland & Levine)
- Gruppe und Individuum = Handlungsagenten
- 3 psycholog. Prozesse in jeder Phase: Evaluation, Commitment, Rollenübergang
- Ausmaß an Commitment = Indikator für die jew. Phase
- bei hoch entitativen Gruppen
- Erkundung: Gruppen suchen beitragsstarke Individuen; Individuen wollen Bedürfnisbefriedigung; sind beide einverstanden > Eintritt (Initiationsritus)
- Sozialisation: Gruppe und Idividuum versuchen einander zu verändern: Individuen durchlaufen hierbei einen Assimilatinsprozess, Gruppen einen Akkomodationsprozess; legen sich beide weiterhin auf eine Bez. fest > wechselseitige Akzeptanz > Individuum wird Vollmitglied
- Aufrechterhaltung: Rollenveränderungen werden verhandelt (Bedürfnisse vs. Erreichung von Gruppenzielen) > funktioniert das nicht > Divergenz
- Resozialisierung: Nachlassende Festlegung von Gruppe und Mitglied können zum Rollenverlust des Mitglieds führen > randständiges Mitglied; gilt die Randständigkeit als von der Gruppennorm abweichend, findet eine Resozialisation statt, oder das Individuum verlässt die Gruppe (soz. Auschluss aktiviert gleiche Hirnareale wie Schmerz)
- Erinnerung: Rückblickende Bewertung > ist diese positiv, wird weiter daran gedacht
sozialer Einfluss
Prozess der Veränderung individueller Einstellungen, Werte, Verhaltensweisen etc. aufgrund der Konfrontation mit den Einstellungen, Meinungen etc. anderer Personen
Konformität
Veränderung individ. Verhaltensweisen, Überzeugungen, Einstellungen etc. infolge soz. Beeinflussung durch eine num. Majorität > 2 Einflussprozesse:
- Informationaler Einfluss: Akzeptanz der von der Majorität vertretenen Überzeugungen als angemessene Interpretation der Realität (Formierung soz. Norm (Sherif): Einschätzungen konvergieren auf eine gemeins. Gruppennorm, an der sogar dann festgehalten wird, wenn Vpn wieder alleine urteilen > private Akzeptanz (Exp. mit Täuschungen/ autokin. Effekte))
- Normativer Einfluss: Man möchte die Erwartungen anderer Gruppenmitglieder erfüllen und negative Sanktionen bei normabweichendem Verhalten vermeiden (Konformitätsexperimente (Asch): Menschen passen sich der Position der Majorität selbst dann an, wenn diese offensichtlich falsch ist) > Compliance: Normkonformes Verhalten in öffentlichen Situationen ohne privater Akzeptanz dieser Norm
Situative Bedingungen, die Konformität aufgrund normativen Einfluss begünstigen
- Interdependenz (Gruppenmitglieder sind für Zielerreichung voneinander abh. > Tendenz zur Konf. erhöht)
- Größe der Majorität (nicht unbedingt zahlenmäßig, 2 weitere Pers. reichen schon)
- Unabhängigkeit der Quellen (auch wenn die Gesamtzahl der Mitglieder gleich ist; werden als verlässlicher angesehen)
- Einstimmigkeit der Majorität
Was fördert sozialen Einfluss?
- Wenn Einflussquelle als EGM wahrgen. wird (Einfluss von FGM sollten hingegen zurückgew. werden)
- Wenn Position der Quelle relativ prototypisch für die EG ist (aber wenig für die FG)
Gehorsam gegenüber Autoritäten - warum?
- Informationaler Einfluss (Autoritäten werden bes. Kompetenzen zugeschr. > ihre Entscheidungen werden als richtig akzeptiert > Bedürfnis, ein möglichst akkurates Bild der soz. Realtität zu erhalten)
- Normativer Einfluss (Furcht vor Sanktionierung > Bedürfnis nach Zugehörigkeit und soz. Anerkennung)
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