M4 Sozialpsychologie Kapitel 9
Aggressives Verhalten
Aggressives Verhalten
Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.07.2014 / 24.01.2021 |
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1
Definition von Aggression
Der Begriff Aggression bezeichnet ein intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, wobei dieses Lebewesen motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.
Beim Wunsch des Rezipienten nach Beeinträchtigung spricht man nicht von aggressivem Verhalten (SM)
Ob ein Verhalten als Aggression bewertet wird inst Kontextabhängig
2
Welche unterschiedliche Verhaltenskategorien der Aggression unterscheidet die Sozialpsychologie?
- körperliche vs verbale
- offene vs verdeckte
- individuelle vs Gruppen
3
Unterschied feindselige und instrumentelle Aggression
Feindselige (heiße oder affektive) Aggression resultiert typischerweise aus dem Empfinden negativer Emotionen, wie Ärger, Zorn oder Wut; das Verhaltensziel besteht in der Schädigung eines anderen Lebewesens (z.B. der Person, über die man sich ärgert).
Instrumentelle (kalte oder strategi-sche) Aggression zielt zwar ebenfalls darauf ab, ein anderes Lebewesen zu schädigen, ist jedoch in erster Linie ein Mittel zum Zweck
4
Welche Befunde brachten die Primatenexperimente der Ethologie zu der Kernfrage "Ist der Mensch genuin aggressiv"?
1 Aggressives Verhalten ist im Gesamten betrachtet eher selten.
Die Kooperation regelt das Zusammenleben.
2 Es findet eine Anpassung an sozialen Kontext statt
Gegenüber Ranghöheren wurde situativ kein aggressives Verhalten gezeigt. --> Furcht vor Sanktionen oder Revanchierung
5
Was brachte die Zwillingsforschung für Erkenntnisse im Bezug auf aggressives Verhalten?
Eine genetische Grundlage ( Heritabilität) kann Ursache für aggressives Verhalten sein. Das aggressive Verhalten oder Erlernen des Verhaltens wird jedoch hochgradig durch Sozialisationsprozesse beeinflusst.
6
Wie wirken sich Serotonin und Testosteron im Bezug auf Aggression aus?
Serotonin: Verschiedene Studien zeigen, dass impulsive Gewalt oft mit geringen Serotoninspiegeln korreliert. Es wird vermutet, dass Serotonin einen hemmenden Einfluss auf impulsive Aggression hat. Befundlage ist noch uneindeutig.
Testosteron: Tierexperimentelle Studien zeigen, dass Injizierung von Testosteron bei Tieren das Aggressionsverhalten verstärkt. Unter-suchungen am Menschen weisen ebenfalls auf einen positiven Zusam-menhang zwischen dem Testosteronspiegel und der Auftretenswahrscheinlichkeit von aggressiven und antisozialen Verhaltensweisen hin. Allerdings ist auch hier die Befundlage nicht eindeutig
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Was besagt die Frustrations-Aggressions-Hypothese nach Dollard?
Einer der ersten empirisch über-prüften psychologischen Ansätze zur Erklärung aggressiven Verhaltens war die Frustrations-Aggressions-Hypothese (Dollard et al., 1939).
Frustration resultiert, wenn Menschen daran gehindert werden, ein angestrebtes Ziel zu erreichen bzw. die von einem Ereignis erwartete Befriedigung ausbleibt. Gemäß der Frustrations-Aggressions-Hypothese erhöht Frustration die Wahrscheinlichkeit des Auftretens aggressiver Verhaltensweisen.
Der Frustrations-Aggressions-Hypothese zufolge ist Frustration allerdings nicht die einzige, sondern lediglich eine von mehreren möglichen Ursachen von Aggression.
8
Was ist die Aggressionsverschiebung?
Aggressionsverschiebung: Die Tendenz Aggressionen gegen unbeteiligte Dritte zu richten, wenn sie nicht gegenüber der ursprünglichen Quelle der Frustration zum Ausdruck gebracht werden können (z.B. aus Furcht davor, dass diese Person sich revanchiert).
9
Umreiße die Schematische Darstellung des kognitiv-neo-assoziationistischen Modells nach Berkowitz
Unangenehmes ereignes führt zu
-> negativen Affekt, dieser führt zu einer
->primitiven assoziativen Reaktion, diese sind
-> entweder aggressionsbezogene oder fluchtbezogene Kognition
- Netzwerkmodell
-sowohl automatisch als auch kontrolliert
- geht schnell
- moderierende Einflussfaktoren sind Persönlichkeitseigenschaften (feindeseelige Attributionsstil) und Alkohol
-> es folgt eine systematische Beurteilung über Ursache und mögliche Konsequenzen
-> so dass letztlich Gereiztheit, Ärger, Wut oder Furcht kommt
10
Welche zwei Lernprinzipien sind beim Erwerb aggressiven Verhaltens relevant?
1. Operante Konditionierung (Lernen durch direkte Verstärkung),
2. Modelllernen bzw. das Lernen durch stellvertretende Verstärkung. (Bandura, Bobo-Doll-Experiment)
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Was ist ein feindseliger Attributionsstil und welche Auswirkungen hat er?
Die relative zeitstabile Tendenz einer Person, (in Bezug auf Personen die einen Schaden verursacht haben), eine feindselige oder aggressive Verhaltensabsicht zu unterstellen, auch wenn unklar ist, ob diese den Schaden mit Absicht herbeigeführt hat.
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Geschlechtsunterschiede in der Aggression
Untersuchungen zeigen, dass Jungen und Männer zwar in stärkerem Maße zu offener Aggression tendieren als Frauen oder Mädchen (sodass sie eine andere Person direkt körperlich oder verbal attackieren);
Frauen und Mädchen neigen hingegen stärker dazu, aggressives Verhalten in verdeckter Form auszuüben, indem sie z.B. gezielt Gerüchte über die Person, die sie schädigen möchten, in Umlauf bringen).
13
Was begünstigt das Auftreten von aggressiven Verhalten ?
- aversive Umweltbedingungen (Hitze, Enge)
- aggressive Hinweisreize (Waffeneffekt)(Berkowitz)
--> erhöht Wahrscheinlichkeit von aggressiven. Verhalten nach einer Frustration
14
Wie beeinflusst Gewaltdarstellung in Medien aggrressives Verhalten ?
Der Konsum erhöht Wahrscheinlichkeit für aggrressives. Verhalten kurz und langfristig.
Die Effekte des Konsums von Gewaltdarstellungen werden allerdings durch eine Reihe von Persönlichkeits- und Situations-faktoren moderiert. Wie experimentelle Untersuchungen zeigen, hat Ge-walt im Fernsehen z.B. eine größere Auswirkung auf Personen, die von vorneherein schon zu aggressivem Verhalten neigen. Studien zeigen auch, dass sich der Konsum von Gewaltdarstellungen in den Medien häufig bei Jungen stärker auf ihr Aggressionsverhalten auswirkt als bei Mädchen.
15
Gewaltdarstellung Medien: Welche 5 Mechanismen vermitteln aggressives Verhalten ?
1 Modellernen (Zielerreichung durch Gewalt)
2 Verstärkte Verfügbarkeit von aggressiven Gedanken und Gefühlen
3 soziale Normen (WN-Annahme soz. akzept. Normen)
4 Abstumpfung (Habituation)
5 feindseliger Attributionsstil (Verzerrung subjek. Wirklichkeit)
16
Was reduziert die Wahrscheinlichkeit für aggressives Verhalten (interpersonal)?
Eine Entschuldigungen. Die Effektivität der Entschuldigung ist abhängig von:
- Schweregrad des Ereignisses
- Vertrauen des Adressaten (ernst meinen)
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Bestrafung ist als Aggressionsprävention nur sinnvoll, wenn:
- die verabreichte (oder zu erwartende) Strafe muss aus Sicht des Akteurs hinreichend unangenehm sein,
- die Strafe muss mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf das Verhalten folgen
- die Strafe muss in einem für die Zielperson unmittelbar nachvollziehbaren Zusammenhang mit dem gezeigten Verhalten stehen,
- die Zielperson muss erkennen, dass in der relevanten Situation alternative und sozial akzeptierte Handlungen zur Verfügung stehen, die nicht zur Bestrafung führen (oder geführt hätten).
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Was unterstützt die Ärgerregulation
- Das Erkennen der situativen Auslöser von Ärger („Was genau hat mich an der Bemerkung des anderen wütend gemacht?")
- Das Einüben von Selbstverbalisationen, die dazu beitragen, die Auslöser und die Situation neu zu bewerten (z.B. „Entspann Dich, nimm die Sache nicht gleich so persönlich.").
- Der Erwerb von Kompetenzen, Wut und Kritik angemessen zu kommunizieren und Kompromisse zu schließen, wenn sich Konflikte ergeben („Ich werde in Ruhe sagen, was mich verletzt hat und warum.")
- Das Erlernen des gezielten Einsatzes von alternativen und mit Ärger inkompatiblen Verhaltensreaktionen (z.B. der Erwerb der Fähigkeit, durch den Einsatz von mentalen Strategien auch in Stresssituationen zu entspannen).
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Warum Verhalten sich Mneschen aggressiv?
- bilogische Ansätze: Stichwort Neurotransmitter + vergleichende Verhaltensforschung
- psychologische Ansätze: Stichwort Frustrations-Aggressions-Hypothese + kognitiv-neoassoziationistische Perspektive
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Interindividuelle Attributionsstile
- Feindeseliger Attributionsstil
- Geschlechterunterschiede
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