M4 Sozialpsychologie Kapitel 8
Prosoziales Verhalten, Helfen, Altruismus
Prosoziales Verhalten, Helfen, Altruismus
Fichier Détails
Cartes-fiches | 24 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.07.2014 / 24.01.2022 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/m4_sozialpsychologie_kapitel_8
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m4_sozialpsychologie_kapitel_8/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
1
Beschreibe den Begriff prosoziales Verhalten
Mit dem Begriff prosoziales Verhalten werden in der sozialpsychologischen Literatur üblicherweise Verhaltensweisen bezeichnet, die von einer Gesellschaft allgemein als vorteilhaft oder gewinnbringend für andere Menschen und/oder das bestehende politische System definiert werden
2
Wie ist der Begriff Helfen definiert?
Verhaltensweisen, die eine Person (der Helfer) in der Absicht ausführt, das Wohlergehen einer anderen Person (des Hilfeempfängers) zu verbessern (oder zu schützen). Eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass ein Akt als Helfen klassifiziert wird, ist die Verhaltensabsicht oder Intention des Helfers.
Spezielle Form des prosozialen Verhaltens.
3
Klassifikationssystem Helfen (Pearce + Amato)
Welche Komponenten bestimmen die Qualität des Helfens
Planungsgrad: spontan oder geplant
Schweregrad: kleines Problem bis Notsituation
Art des Kontakts: direkt oder indirekt
4
Was ist Altruismus
Form des Hilfeverhaltens, dessen primäres Ziel es ist, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern oder zu schützen.
Ein möglicher persönlicher Nutzen (Motive des Helfers)), der dabei für den Helfer entsteht (z.B. soziale Anerkennung durch andere Personen) stellt lediglich ein „Nebenprodukt" des Hilfeverhaltens dar und ist nicht intendiert.
5
In welche zwei Motivations-Bereiche unterscheiden Batson, Dovido beim Helfen ?
a altruistisch motiviertes Helfen (selbstlos)
b egoistisch motiviertes Helfen ( Verbesserung eigenen Wohlergehens)
6
Wovon wird in puncto Helfen in der Sozialpsychologie einheitlich ausgegangen ?
Es herrscht die einheitliche Annahme das Helfen biologische Wurzeln hat. (evolutionäre Grundlage)
7
Welche zwei Theorien vertreten die evolutionäre Grundlage für Helfen ? (natürliche Selektion)
- Theorie der Verwandtenselektion (Hamilton, Meyer)
- Theorie des reziproken Altruismus (Trivers)
8
Was besagt die Theorie der Verwandtenselektion / Gesamtfintniss nach Hamilton
Die Theorie leitet sich direkt aus dem von Hamiltons entwickelten Konzept der Gesamtfitness ab.
Hamilton schlägt vor, dass sich der Fortpflanzungserfolg eines Individuums nicht nur an der Weitergabe seiner Gene durch die Zeugung eigener Nachkommen bemisst, sondern an der Gesamtzahl eigener Gene, die an die nachfolgende Generation weitergegeben wird (der Gesamtfitness).
Ein Individuum kann daher die Reproduktion seiner Gene nicht nur durch die eigene Fortpflanzung (direkte Fintness) fördern, sondern auch dadurch, dass er seine genetischen Verwandten (Brüder, Schwestern, Cousins, Cousinen etc. / indirekte Fitness) darin unterstützt, ihr Überleben zu sichern und die mit ihm geteilten Gene weiterzugeben.
9
Beschreibe den Reziproken Altruismus
Die Unterstützung von Nichtverwandten bringt zunächst Fitnesskosten mit sich. Wenn allerdings garantiert ist, dass diese Unterstützung vom Rezipienten zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Verhaltensweise erwidert wird, deren Wert die eigenen Investitionskosten übersteigt, dann resultiert aus der ursprünglichen Investition ein Fitnessvorteil für das Individuum.
Die Theorie des reziproken Altruismus postuliert daher, dass die natürliche Selektion die Evolution von Hilfeverhalten begünstigt hat, das auf dem Prinzip der Wechselseitigkeit beruht.
10
Reziprozitätsnorm nach Gouldner, 1960 / zwei Vorschriften:
1. Menschen sollen denen helfen, die ihnen geholfen haben,
2. sie sollten die nicht verletzen, die ihnen geholfen haben
11
Schematische Darstellung des Kosten-Nutzen-Verhaltens beim Helfen
- Analyse der Hilfesituation auf potenziellen Kosten und Nutzen, die durch die persönliche Hilfeleistung entstehen können.
- Vergleicht der Konsequenzen mit den potenziellen Kosten und dem Nutzen alternativer Handlungen (z.B. nicht zu helfen, jemand anderen bitten, zu helfen).
- Auswahl auf der Grundlage dieser Analysen diejenige Verhaltensvariante, die den größtmöglichen Verhaltensnutzen und die geringst möglichen Verhaltenskosten mit sich bringen
12
Die Kosten- und Nutzenfaktoren, die Menschen im Rahmen der Entscheidung zu helfen (oder nicht zu helfen) berücksichtigen, können prinzipiell in die folgenden Klassen fallen:
Materielle Konsequenzen: auf Kostenseite z.B. der finanzielle Auf-wand, der mit dem Hilfeverhalten verbunden ist; auf Nutzenseite ggf. eine finanzielle Belohnung, die einem aufgrund des Verhaltens zuteil wird.
Körperliche Konsequenzen: auf Kostenseite z.B. körperliche Anstrengung, Schmerz, Verletzungen; auf Nutzenseite ggf. eine Stärkung der körperlichen Fitness und Gesundheit (z.B. durch lang-fristiges ehrenamtliches Engagement).
Soziale Konsequenzen: auf Kostenseite z.B. negative soziale Reak-tionen wie Verspottung oder sogar Ausgrenzung, weil man jeman-dem hilft, der dies vermeintlich nicht verdient; auf Nutzenseite ggf. soziale Anerkennung und Ruhm für eine heldenhafte Tat.
Psychische Konsequenzen: auf Kostenseite z.B. Gefühle von Aver-sion und Ekel durch die Konfrontation mit Blut, Wunden oder Sekre-ten, auf Nutzenseite ggf. eine Steigerung des Selbstwertgefühls, das Gefühl im Einklang mit eigenen Idealen zu handeln.
13
Norm der sozialen Verantwortung
Es soll dem geholfen werden welcher angewiesen ist
14
Was können weitere Motivationsquellen für Helfen sein ?
Durch die Konsequenzen des Nicht-Helfens
- soziale Sanktionierung
- persönliche Schuldgefühle
- Nicht-gerechtwerden gegenüber Standards und Werten
15
Negative-State-Relief-Modell
Menschen helfen dem Negative-State-Relief-Modell zufolge, um eigene negative Gefühle abzubauen.
Machen Menschen nur bei Kostenvorteilen nach Abwägen von Alternativen.
16
Was besagt die Empathie-Altruismus-Hypothese ?
(Batson)
Im Kern besagt diese Hypothese, dass das Empfinden von Empathie für eine notleidende Person altruistisches Ver-halten begünstigt.
Empathie ist eine auf die andere Person gerichtete emotionale Reaktion, die Gefühle wie Mitgefühl, Mitleid, Besorgnis, Wärme oder Fürsorglichkeit umfasst.
Batson nimmt an, dass das Auftreten von Empathie durch Perspektiven-übernahme begünstigt wird
17
Was kritisiert Caldini am Elaine Experiment ?
(Elaine-Experiment = Sinnlose Silbe + Elektroschock + Trauma = erzeugtes Dilemma / Kosten für das Nicht-Helfen)
Helfen durch Empathie ist nicht nur altruistisch
Durch das Gefühl des Einssein mit der Versuchsperson wird die Annahme vertreten sich also letztlich selbst zu helfen.
18
Welche relativ zeitstabilen Persönlichkeitsmerkmale bestimmten Menschen dazu anderen Menschen zu helfen.
Prosoziale Persönlichkeit:
1 Empathische Veranlagung: Diese Dimension umfasst die relativ zeitstabile Tendenz einer Person, auf die Notlagen anderer Menschen mit Empathie zu reagieren, sowie ihre Neigung, sich für das Wohlergehen anderer Personen verantwortlich zu fühlen.
(Korreliert mit Verträglichkeit)
2 Dispositionelle Hilfsbereitschaft: Diese Dimension umfasst die Selbsteinschätzung der Person als hilfsbereit (Hilfsbereitschaft wird subjektiv als ein wesentliches Merkmal des Selbstkonzepts angese-hen), und die Wahrnehmung, dass man selbst kompetent ist, Hilfe zu leisten.
19
Geschlechterunterschiede im Hilfeverhalten?
Weder Frauen noch Männer helfen mehr, sondern sie helfen in unterschiedlichen Bereichen.
Ursache hierfür könnte ein Rollenverständnis der Gesellschaft sein:
Demnach sind Männer beschützend, heldenhaft und ritterlich. Von Frauen wird demgegenüber traditionell eher erwartet, dass sie versorgend, behütend und fürsorglich sind
20
Welche 5 Schritte (nach Latané und Darley) sind bei einer beobachteten Situation notwenig, um Helfen einzuleiten ?
- Ereignis bemerken
- als Notfall deklarieren
- Verantwortung übernehmen
- passende Art Hilfeleistung
- Entscheidung umsetzen
21
Was ist die pluralistische Ignoranz
Pluralistische Ignoranz: Eine auf informativem sozialem Einfluss beru-hende kollektive Fehlinterpretation eines Notfalls als harmloses Ereignis. Die Fehlinterpretation resultiert daraus, dass sich alle Zeugen unsicher sind, wie sie das Ereignis einzuschätzen haben, und sich deshalb an-einander orientieren. Da keiner einschreitet, wird das Ereignis als harmlos angesehen.
22
Definition der Verantwortungsdiffusion
Verantwortungsdiffusion: Die Abnahme der wahrgenommen individuel-len Verantwortlichkeit für das Einschreiten in einer Notfallsituation auf-grund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen.
23
Wie lässt sich helfen in Notfallsituationen fördern
- Machen Sie durch deutliche Zeichen oder Rufe auf sich aufmerksam, um sicherzustellen, dass Ihre Notlage bemerkt wird!
- Artikulieren Sie deutlich, in welcher Lage Sie sind („Ich werde angegriffen und brauche Hilfe!") – Schreie oder Schmerzenslaute allein bieten mehrere Interpretationsmöglichkeiten!
- direktes Ansprechen
- Hilfeform vorschlagen (z.B. Polizei rufen).
24
Beschreibung von Empathie
- das ist hier die reaktive Empathie auf Notsituationen
- es ist nicht parallele Empathie im Alltag bzw. nicht die Perspektivübernahme
-
- 1 / 24
-