M4 Einführung in die Sozialpsychologie 2, Teil 1
M4 Einführung in die Psychologie 2, Teil 1 (bis Gruppenleistung)
M4 Einführung in die Psychologie 2, Teil 1 (bis Gruppenleistung)
Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.07.2014 / 07.02.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m4_einfuehrung_in_die_sozialpsychologie_2_teil_1
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Kooperation
koordinierte Zusammenarbeit mit anderen Menschen um gemeinsame Ziele zu erreichen
Transaktives Gedächtnis
Aufteilung einer Erinnerungsaufgabe innerhalb einer Gruppe, die es einzelnen Gruppenmitgliedern ermöglicht vom bereichsspezifischen Wissen und der Expertise anderer zu profitieren
àGruppen erinnern mehr Infos über Sachverhalt als einzelne
Gruppenpolarisation
Tendenz von Gruppen im Anschluss an Gruppendiskussionen Positionen zu vertreten, die extremer sind als der Durchschnitt der ursprünglich vertretenden Positionen
->oft wenn Majorität in Gruppe eine bestimmte Position vertritt, da:
a) Mehrheit hat meistens Recht
b) Majoritätsargumente sind zahlreicher
c) Majoritätsargumente werden häufiger diskutiert
d) Majoritätsargumente werden von mehr unabhängigen Quellen vertreten
e) Majoritätsargumente werden überzeugender präsentiert
Gruppendenken
Ein defizitärer Entscheidungsprozess i hoch-kohäsiven Gruppen, bei dem das Streben nach einer konsensual geteilten Entscheidung derart im Vordergrund steht, dass relevante Fakten und mögliche Handlungsalternativen nicht berücksichtigt werden
Gruppendenken wird gefördert durch...
a) Abschottung der Gruppe von Informationsquellen
b) extrem hohe Gruppenkohäsion
c) Mangel an verbindlichen Prozeduren/Normen, die eine systematische Berücksichtigung aller relevanten Fakten und mögliche Handlungsalternativen fördern
d) direktive Führung, die den Druck zur Konformität erhöht
e) hoher Stress
à gemischte Befundlage; jedoch Hauptgrund für Fehlentscheidung = Vernachlässigung von abweichenden Meinungen
Gruppendenken kann entgegen gewirkt werden durch....
a) Führungspersonen sollten bei Entscheidungsfindung keine direkte Rolle einnehmen
b) sollten Diskussion so strukturieren, dass alle relevanten Informationen geteilt werden
c) zur Diskussion von abweichenden Positionen ermutigen
d) Meinung externer Experten einholen
e) Abstimmung sollten geheim stattfinden
Soziale Erleichterung
Individuelle Leistungssteigerung durch Anwesenheit anderer bei der Bearbeitung einfacher oder überlernter Aufgaben infolge eine gesteigerten Erregungsniveaus
Soziale Hemmung
Individuelle Leistungsminderung durch Anwesenheit anderer bei der Bearbeitung schwerer oder unzureichend gelernter Aufgaben infolge eine gesteigerten Erregungsniveaus
->durch gesteigertes Erregungsniveau verstärkt sich die Wahrscheinlichkeit der Ausübung dominanter Reaktionen (bei sozialer Erleichterung = richtige Reaktion, sozialer Hemmung=falsche)
-Zunahme von Erregung durch:
a) Biologische Faktoren
b) Bewertungsangst
c) Ablenkung
Arbeiten in Gruppen: Bond und Titus
soziale Erleichterung und soziale Hemmung wenig Einfluss auf individuelle Leistung, negative Effekte sind stärker je komplexer die Aufgabe ist; Menschen mit geringem Selbstwertgefühl reagieren häufig mit ungewöhnlich hohem Erregungsniveau
Soziales Dilemma
Klasse von Situationen, in denen sich zwei oder mehr Parteien zwischen eigenem Interesse und kollektivem Interesse entscheiden müssen. Individuellen und kollektives Wohlergehen sind voneinander abhängig, sodass eine Entscheidung zugunsten des Eigeninteresses das kollektive Interesse schmälert und umgekehrt
Gefangenendilemma
Zwei Untersuchungshäftlinge werden in zwei getrennten Räumen vernommen (bezüglich eines Bankraubs). Verschiedene Strafmaße in Jahren, je nachdem ob sie Schweigen oder Kooperieren
N-Partein-Gefangenendilemma
: gleiche Logik, wie Gefangenendilemma; Bsp. Brand im Kino: wenn alle gleichzeitig rauswollen =Massenpanik, viele Tote, bessere Option alle gehen nacheinander
Ressourcendilemmata
a) Nutzungsdilemmata: Die Parteien nutzen Ressourcen aus dem gleichen Pool, nehmen soviel um individuelle Bedürfnisse max. zu befriedigen (->Ressource ist bald verbraucht)
b) Beitragsdilemmata: Jede Partei steuert individuelle Ressourcen in Pool bei, der zusammen genutzt werden kann ( Bsp. Zahlen von Steuern)
Trittbrettfahrerdilemma
ein Individuum kann gemeinschaftlich produziertes Gut nutzen ohne etwas beigesteuert zu haben
Faktoren die dazu beitragen, dass Menschen sich kooperativ verhalten (6):
a) Situation: Wahrscheinlichkeit für Kooperation steigt als Funktion des wahrgenommenen Nutzens (Gewinn) für den Akteur
b) Person: Soziale Wertorientierung (zeitstabile Präferenzen einer Person für bestimmte Klassen sozialer Handlungsergebnisse) ist wichtig
-Prosoziale Orientierung: Bestreben für Maximalen gemeinsamen Gewinn
-Altruistische Orientierung: Bestreben für Maximierung des Gewinns des anderen
-Individualistische Orientierung: Bestreben für Maximierung des eigenen Gewinns
-Wettbewerbsorientierung: Bestreben für Maximierung der positiven Differenz ( Abstand zwischen sich und dem anderen zu Gunsten der eigenen Person zu maximieren)
-> prosoziale & altruistische Orientierung =stärkere Kooperationsbereitschaft; Einfluss der Wertstruktur wird über Transformation der wahrgenommenen Anreizstruktur vermittelt ( unabhängig vom effektiven Wert, werden bestimmte Handlungsergebnisse in Abhängigkeit von der sozialen Wertorientierung als unterschiedlich erstrebenswert wahrgenommen)
c) Reaktion: Interpersonale Attraktion, Wir-Gefühl und Freundschaften
d) Interaktion: wahrgenommenen Verhaltensweisen, z. B. tit-for-tat Strategie ( Anpassung des eigenen Verhaltens an das anderer Personen z. B. durch Defektion und Kooperation)
-> Strategie beruht auf:
-nachvollziehbarem Reziprozitätsprinzip, das gesellschaftliche Normen den individuellen Erwartungen entsprechen
-ist der erste Zug kooperativ erzeugt dies beim kooperative Interaktionspartner kooperative Interaktionen
-weniger anfällig für Ausbeutung
-verzeiht Defektion und beugt Eskalationen vor
e) Gruppengröße: Kooperationsbereitschaft nimmt mit zunehmender Größe ab, bis zu einer Anzahl von 8 Personen nimmt konstant zu, dann bleibt es konstant
f) Zeitlicher Kontext: wiederholte Interaktionen über einen längeren Zeitpunkt
Soziale Gruppen
Eine Menge von Individuen, die sich selbst als Mitglieder derselben sozialen Kategorie wahrnehmen und ein gewisses Maß an emotionaler Bindung bezüglich dieser gemeinsamen Selbstdefinition teilen. Die Gruppe. Zu sich ein Individuum zugehörig fühl ist die Eigengruppe, eine im sozialen Kontext relevante Vergleichsgruppe die Fremdgruppe.
-->zentrales Definitionskriterium ist die subjektive Sicht Teil einer Gruppe zu sein
Entitativität
In wie weit eine Ansammlung von Personen als kohärente soziale Einheit wahrgenommen wird; ein hohes Maß an Interaktion wird als besonders entitativ angesehen (z. B Familien)
Gruppenkohäsion
innerer Zusammenhalt einer Gruppe, der u.a. durch Intensität und emotionale Qualität der Beziehungen der Gruppenmitglieder zum Ausdruck kommt
Soziale Identifikation
psychologische Beziehung zwischen selbst und Gruppe (welchen Stellenwert hat die Gruppenmitgliedschaft für die Selbstdefinition?; wie viel eine Person emotional in ihre Gruppenmitgliedschaft investiert)
Minoritäts-und Majoritätsgruppen: In welcher Gruppe ist die Zugehörigkeit mehr präsent?
Minoritätsgruppen ist Zugehörigkeit mehr präsent, führt aber zu weniger positiven Gefühlszuständen
Selbstkategorisierung
Der Prozess der kognitiven Gruppierung des Selbst und anderer Personen als gleiche, austauschbare Mitglieder einer sozialen Kategorie in Abgrenzung zu Mitgliedern anderer sozialer Kategorien
Grundlegende theoretische Aspekte der Gruppenforschung
Zwei Perspektiven:
a) Kollektive Phänomene, wie Kultur,…; Beziehungen zwischen Gruppen werden in den Mittelpunkt gestellt
b) Erforschung individueller Phänomene, Verhalten von Menschen lässt sich unmittelbar aus ihren individuellen Eigenschaften, Präferenzen, etc. ableiten
Diskontinuität zwischen individuellem und Gruppenverhalten
Man kann nicht von den Eigenschaften eines Individuums auf ihr Verhalten in Gruppensituationen schließen
Adaptive Wert der Gruppenbildung
Überlebensvorteile
Austausch- und Interdependenztheorien
wechselseitige Abhängigkeit von Menschen in sozialen Interaktionen und Beziehungen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse durch den sicheren und vorhersehbaren wechselseitigen Austausch von materiellen und immateriellen Ressourcen; Erreichung von Zielen die individuell nicht möglich wären
Sozialer Identitätssatz und Weiterentwicklung Selbstkategorisierungstheorie:
betont kognitive Grundlagen der Gruppenbildung, Interdependenz ist hinreichend jedoch nicht notwendig, notwendig ist, dass Personen sich selbst und andere als gleiche, austauschbare Elemente einer sozialen Kategorie sehen
Minimalgruppenparadigma
zentrale Bedingungen in Gruppensituationen wurden gezielt ausgeschlossen, face-to-face Interaktionen waren nicht möglich -> Bevorzugung der Eigen- gegenüber der Fremdgruppe
soziale Identität
sich selbst als austauschbares Gruppenmitglied
-->für Theorie der sozialen Identität ist Kategorisierung in Eigen-und Fremdgruppe die psychologische Basis dafür, dass Personen sich auf Basis ihrer Gruppenzugehörigkeit definieren (soziale Identität)
->dynamisch und kontextabhängig
personale Identität
sich selbst als einzigartiges, unverwechselbares Individuum
->dynamisch und kontextabhängig
Soziale Kognition
wie verarbeiten Menschen Infos über andere, organisieren, speichern und rufen sie ab?; kontrollierte und automatische Info-Prozesse
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