M4 Einführung in die Sozialpsychologie 1
Einführung in die Sozialpsychologie 1
Einführung in die Sozialpsychologie 1
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Cartes-fiches | 223 |
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Utilisateurs | 11 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.07.2014 / 31.07.2023 |
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Empathie-Altruismus Hypothese (Batson):
-Empathie empfinden begünstigt altruistisches Verhalten gegenüber Notleiden
-Empathie: auf andere Personen gerichtete Emotionale Reaktion die Gefühle wie Mitgefühl umfasst, begünstigt durch Verbundenheitsgefühl und durch Übernahme der Perspektive der notleidenden Person
àhohe Ähnlichkeit mit einer Peron = hohe Empathie helfen unabhängig von den Kosten des Nicht-Helfens, bei niedriger Empathie nur bei hohen Kosten bei Nicht-Helfen
prosoziales Verhalten wird durch zwei unabhängige Motivationssysteme reguliert:
hedonistisch-egoistisch und empathisch-altruistisches
Interindividuelle Unterschiede
-prosoziale Persönlichkeit lässt sich durch hohe individuelle Ausprägungen auf zwei Merkmalsdimensionen charakterisieren (nach Penner):
a) Empathische Veranlagung: Tendenz einer Person in Notlagen mit Empathie zu reagieren und die Neigung sich für das Wohlergehen anderer verantwortlich zu fühlen; korreliert mit Verträglichkeit, dispositionelle Empathie, soziale Verantwortung
b) Dispositionelle Hilfsbereitschaft: Selbsteinschätzung einer Person als hilfsbereit (wesentliches Merkmal Selbstkonzept) und Wahrnehmung dass man selbst kompetent genug ist Hilfe zu leisten; korreliert mit internalen Kontrollüberzeugungen
à hängen mit Vielzahl von prosozialen Verhaltensweisen zusammen z. B. ehrenamtliches Engagement ; Einfluss der Persönlichkeit ist nicht immer gleich stark (starke situative Einflüsse verhindern Entfaltung der Persönlichkeit)
Bystander-Effekt:
Je größer die Anzahl der Zeugen, die einen Notfall beobachten, desto geringer die Wahrscheinlichkeit das einer hilft.
->5 Schritte, die überwunden werden müssen:
a) Ereignis bemerken
b) Ereignis als Notfall interpretieren: Notfallsituationen bieten mehrere Interpretationsmöglichkeiten; Menschen orientieren sich wenn sie unsicher sind am Verhalten anderer (pluralistische Ignoranz: Auf informativen sozialem Einfluss beruhende kollektive Fehlinterpretation eines Notfalls als harmloses Ereignis. Alle Zeugen sind unsicher und orientieren sich an den anderen, weshalb niemand einschreitet.); fehlende Routine für Notfallsituationen
c)Verantwortung übernehmen: Je mehr Zeugen umso mehr sinkt das Gefühl verantwortlich zu sein (->Verantwortungsdiffusion: Abnahme der Verantwortung aufgrund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen)
d) Passende Hilfeleistung wählen: Mangelndes Wissen oder das Gefühl nicht kompetent zu sein verhindert einschreiten oft
d)Entscheidung umsetzen: Motivationsprozesse, angst sich zu blamieren
->Förderung von Helfen: deutliche Rufe damit Notsituation bemerkt wird, deutlich artikulieren („ich brauche Hilfe“), Personen direkt ansprechen, selber Hilfeleistung vorschlagen
à Aktive Aufklärung hilft Hilfeverhalten zu steigern und Blockaden zu überwinden
-Aggression
Intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen zu schaden oder zu verletzen, wobei diese Lebewesen motiviert sind die Behandlung zu vermeiden
->Kontextabhängige Bewertung (z. B. Heldentat wenn jmd. geholfen wird)
-Körperliche, verbale, offene, verdeckte Aggression; Aggression zwischen Individuen und zwischen Gruppen
-Feindselige (heiße oder affektive) Aggression: resultiert aus der Empfindung negativer Emotionen, Ziel: Schädigung anderer
-Instrumentelle (kalte oder strategische) Aggression: geht mit tatsächlicher oder angedrohter körperlicher Schädigung einher
Warum verhalten sich Menschen aggressiv?
-Biologischer Ansätze
a) Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie): durch Primatenforschung,
aggressives Verhalten ist eher selten, kooperatives Verhalten wie Fellpflege ist vielfach häufiger, kontextabhängiges Sozialverhalten (aggressiv gegen untergeordnetes Tier, Flucht vor höherem anstatt auch aggressiv zu sein)
b) Verhaltensgenetik: signifikanter Einfluss genetischer Faktoren für aggressives Verhalten (Zwillingsstudien), hochgradig durch Sozialisationserfahrungen beeinflusst
c) Neurotransmitter –Serotonin und Testosteron: impulsive Gewalt geht oft mit niedrigem Serotoninspiegel einher, Testosteron verstärkt Aggressionsverhalten, jedoch keine klaren Belege ob dieses hinreichende Bedingungen für Entstehung von Aggressionen sind
Warum verhalten sich Menschen aggressiv?
Psychologische Ansätze: Frustrations-Aggressions-Hypothese (Dollard):
eine der ersten psychologischen Ansätze zur Erklärung von aggressiven Verhalten; kausale Antezedenz; Frustration resultiert, wenn Menschen daran gehindert werden ein angestrebtes Ziel zu erreichen bzw. die erwartete Befriedigung ausbleibt -> Frustration erhöht Wahrscheinlichkeit für das Auftreten aggressiven Verhaltens (eine von mehreren Ursachen); Frustration ist größer, wenn man näher am erreichen des Ziels ist, wenn ein Mensch mit niedrigerem sozialen Status „zwischenfunkt“, gegen Männer
Aggressionsverschiebung: Tendenz Aggression gegenüber unbeteiligte dritte zu richten, wenn sie nicht gegenüber der ursprünglichen Quelle zum Ausdruck gebracht werden kann (z. B. auf weniger mächtige Personen, da Sanktionsmöglichkeiten kleiner sind)
Warum verhalten sich Menschen aggressiv?
Psychologische Ansätze: Kognitiv-neoassoziationistische Perspektive (Berkowitz)
hier ist Frustration nur eine von vielfältigen Ursachen; negativer Affekt ist entscheidend für Auftreten von Aggression :
Warum verhalten sich Menschen aggressiv?
Psychologische Ansätze: Lernen
Ausgangspunkt für Erklärung des Erwerbs aggressiven Verhaltens; durch operante Konditionierung und Modellernen (Beobachtung von Personen, die aggressives Verhalten zeigen und dieses belohnt wird kann die Auftretenswahrscheinlichkeit für aggressives Verhalten erhöhen)
Feindseliger Attributionsstil
Relative zeitstabile Tendenz einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige oder aggressive Verhaltensabsicht zu unterstellen, auch wenn unklar ist ob diese den Schaden beabsichtigt herbeigeführt hat
->begünstigt Auftreten von aggressiven Verhalten
Geschlechterunterschiede Aggression
Jungen und Männer tendieren eher zu offener Aggression, Frauen und Mädchen zu verdeckter; wenn Provokation ins Spiel kommt verringern sich die Unterschiede, jedoch interpretieren Männer schneller persönliche Provokation in mehrdeutige Verhaltensweisen
Wann verhalten sich Menschen aggressiv?
-hohe Temperaturen und räumliche Enge erhöhen das Auftreten aggressiven Verhaltens
-Hinweisreize, die aggressives Verhalten begünstigen: Stimuli oder Objekte die mit aggressiven Verhalten assoziiert werden z. B. Waffen, da sie die Interpretation negativen Affekts im Sinne von Ärger/Aggression begünstigen, selbst als „Prime“ für aggressionsbezogene oder motorische Schemata fungieren und als Info über vorherrschende soziale Norm interpretiert werden können
-Medien: Konsum von Gewaltdarstellungen erhöht Wahrscheinlichkeit, sowohl kurz- als auch langfristig; größere Auswirkungen auf Personen die von vornerein zu aggressivem Verhalten neigen, wirkt sich mehr auf Jungen als auf Mädchen aus
a) Modellernen: Großteil der Aggressionen der Medien bleibt unbestraft
b) Verfügbarkeit: chronische Verfügbarkeit aggressiver Gedanken
c) soziale Normen: Medien vermitteln, das Aggression und Gewalt gesellschaftlich akzeptiert wird, soziale Normen verändern sich
d) Abstumpfung: Verprügeln wirkt wie Bagatelle bei den Bildern der Gewalt der Medien
e) Feindseliger Attributionsstil: überproportional häufige Darstellung führt zur Sichtweise, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist
Prävention und Reduktion von Aggression: Ebenen
Individuum, soziales System, organisatorischer und gesellschaftlicher Kontext
Prävention und Reduktion von Aggression
-Entschuldigungen um Umwandlung von Frustration in Aggression vorzubeugen: müssen ernst gemeint sein und je schwerwiegender die Frustration, desto umfangreicher muss die Entschuldigung sein
-nachhaltige Bestrafung (zur Reduktion der Aftretenswahrscheinlichtkeit): Strafe muss hinreichend unangenehm sein, auf das Verhalten folgen, unmittelbar nachvollziehbar sein, Zielperson muss alternative und soziale akzeptierte Handlung sehen, die nicht zur Bestrafung geführt hätte
à das Unterlassen sollte nicht nur auf die Strafe (externale Gründe) attribuiert werden sondern auch auf innere Faktoren um die zukünftige Attraktivität der Handlung zu reduzieren („das Verhalten macht mir gar keinen Spaß“)
Kompetenzen zur effektiven Ärgerregulation
a) Erkennen von situativen Auslösern für Ärger
b) Einüben von Selbstverbalisationen um die Situation neu zu bewerten
c) Erwerb der Kompetenz mit Kritik und Wut umzugehen und Kompromisse zu schließen
d) gezielter Einsatz von alternativen Verhaltensreaktionen
à Grundlage hierfür ist die Einsicht, dass aggressives Verhalten mit mangelnder Impulskontrolle einhergeht
Definition Sozialpsychologie
Untersucht das Erleben und Verhalten von Menschen in sozialen Situationen, in denen Handlungen, Emotion, Kognition und Motive durch die tatsächliche, vermutete oder vorgestellte Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden
Seit wann gibt es die Sozialpsychologie in den Usa bzw. in Europa?
begann in den 30er Jahren, bis in die 60er hauptsächlich in den USA, in Europa ab den 70er Jahren
Ziel der Sozialpsychologie
empirisch überprüfbare Theorien und Modelle zur Vorhersage und Erklärung menschlichen Verhaltens in sozialen Situationen zu entwickeln
Methoden der Sozialpsychologie (3)
Beobachtungsverfahren, korrelative und experimentelle Verfahren
Prämissen (2)
a) Menschen konstruieren aktiv, was sie als soziale Realität wahrnehmen und reagieren nicht auf eine Situation, wie sie objektiv ist, sondern wie sie sie subjektiv wahrnehmen und interpretieren
b) Menschliches Verhalten als eine Funktion von Personfaktoren und Umweltfaktoren (V=f(P,U); Kurt Lewin: Verhaltensgleichung)
Zentrale Fragestellungen (3)
a) Auf welche Weise beeinflussen Wahrnehmung, Erleben und Verhalten in sozialen Situationen?
b) Effekte von Merkmalen der „subjektiven“ sozialen Situation auf Wahrnehmung, Erleben und Verhalten
c) Wechselwirkungen der Effekte von Personen- und Situationsfaktoren auf das menschliche Erleben und Verhalten
Forschungsbereiche (2)
a) Intrapersonale Prozessen (Erforschung von Einstellungen) und interpersonale Prozesse (soziale Beziehungsforschung)
b) Intragruppale Prozesse (Kooperation in Gruppen, Gruppenleistung) und intergruppale Prozesse (Intergruppendiskriminierung und Interventionsmaßnahmen)
Interaktion
liegt zwischen zwei Einflussfaktoren vor, wenn die Stärke des Effekts, den ein bestimmter Faktor (z. B. Situationsmerkmal) auf eine Variable (z. B. Verhalten) ausübt, systematisch mit der Ausprägung eines anderen Faktors variiert (z. B. Personenmerkmal)
Welche Verbindungen bestehen zwischen der Sozialpsychologie und anderen Sozial- und Verhaltenswissenschaften?
- a) Makroebene:
Soziostrukturelle, ökonomische oder politische Prozesse, die die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens kennzeichnen
b) Mikroebene:
Psychologische und biologische Prozesse auf individueller oder kleinerer biologischer Ebene
c) Mesoebene:
Soziale Prozesse zwischen Individuen, Gruppen, etc.
à Sozialpsychologie erklärt wie und in welcher Weise sich Makroprozesse auf Mikroprozesse auswirken und umgekehrt = Makro-Mikro-Link, denn der Einfluss makrostruktureller Faktoren auf das Individuum wird durch sozialpsychologische Prozesse auf der Mesoebene vermittelt
Hypothetische Konstrukte
Abstrakte, theoretische Begriffe, die sich nicht direkt beobachten lassen und nur über Indikatoren erschlossen werden können
Operationalisierung
Art und Weise der Überführung eines hypothetischen Konstrukts in eine beobachtbare Variable
Konstruktvalidität
Inwieweit repräsentiert eine Variable das hypothetische Konstrukt?
Gütekriterien zur Beurteilung wissenschaftlicher Theorien (5)
a) Innere Widerspruchsfreiheit
b) Äußere Widerspruchsfreiheit
c) Gute Theorie= Präzise Vorhersagen und Erklärungen
d) Gute Theorie= Erklärt viele Phänomene
e) Gute Theorie = Sparsame Annahmen
à man braucht mehrere Theorien
Laboruntersuchung
Kontrollierbarkeit und Standardisierung relevanter Einflussgrößen und Rahmenbedingungen
Felduntersuchung
kaum generalisierbar und unnatürliches Setting (ggf. unberücksichtigte Einflussfaktoren)
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