M3 Psychologie FUH, 3411.4
Biologische Grundlagen der Psychologie 4. Kapitel
Biologische Grundlagen der Psychologie 4. Kapitel
Kartei Details
Karten | 127 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.05.2016 / 26.08.2016 |
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Meissner-Tastkörperchen
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weisen am Ende einen lamellenförmigen Aufbau auf
sie reagieren auf die Geschwindigkeit von Verformungen und adaptieren schnell
Vater-Pacini-Lamellenkörperchen
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weisen am Ende eine lamellenförmige Struktur auf, die allerdings konzentrisch angeordnet ist
reagieren auf Druckänderungen bzw. Vibrationen
bei Ruffini-Körperchen
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Nervenende spindelförmig verformt, sie reagieren auf Dehnung
rezeptives Feld (bei Mechanosensoren)
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Die Größe der rezeptiven Felder ist sehr unterschiedlich, sie hängt von der Art des Mechanosensors ab und dessen Lage im Körper
So weisen Meissner-Tastkörperchen und Merkel-Tastzellen relativ kleine Felder auf und sind in relativ großer Zahl an den Fingerspitzen zu finden
Zweipunktschwelle
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Da die ableitenden Nerven nicht konvergieren, setzt sich diese hohe Auflösung bis in höhere Hirnstrukturen fort
Erfasst wird dies durch die Zweipunktschwelle, also den Abstand, den zwei simultane Berührungen haben müssen, um als zwei (und nicht nur als eine) wahrgenommen zu werden; die Zweipunktschwelle wird üblicherweise mit zwei Zirkelspitzen geprüft
Funktion der verschiedenen Mechanosensoren kann auch aktiv genutzt werden, wenn z.B. durch das Bestreichen von Oberflächen mit den Fingern Informationen unterschiedlicher Art erzeugt werden, z.B. wenn eine Münze in der Hosentasche hinsichtlich Größe und Randgestaltung identifiziert wird
Thermosensoren
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Temperatur wird durch zwei Typen von Thermosensoren erfasst
Es gibt etwa 3 bis 5mal so viele Kalt- wie Warmsensoren; beide Typen von Thermosensoren sind ungleich über die Körperoberfläche verteilt
Je schneller sich die Temperatur ändert, desto eher wird sie diese Veränderung und damit die Temperatur wahrgenommen
Weiterhin nimmt die Wahrscheinlichkeit einer bewussten Temperaturempfindung mit der Größe des betroffenen Körperareals zu
Kaltsensoren
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bestehen meist aus unmyelinisierten, zum Teil auch aus myelinisierten Nervenendigungen
Ihre langsame Spontanaktivität steigt schnell an, wenn es zu einer Abkühlung kommt
adaptieren jedoch auch relativ schnell
Maximum ihrer Empfindlichkeit liegt bei 25° Celsius
Warmsensoren
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adaptieren mit einem Empfindlichkeitsmaximum von 50° Celsius schnell
Nozizeptoren
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sind freie Nervenendigungen, die auf noxische Reize reagieren
sitzen in der Haut, den Muskeln, Gelenken, inneren Organen, inneren Hohlräumen und den Hirnhäuten, kurz in allen Körpergeweben mit Ausnahme des Hirngewebes und des Leberparenchyms
Man unterscheidet nach den auslösenden Reizen Nozizeptoren für mechanische Reize, die auf starken (schmerzhaften) Druck reagieren, Thermonozizeptoren, die auf Hitze ab 45° Celsius reagieren und chemosensible Nozizeptoren, die auf bestimmte chemische Substanzen reagieren
Die meisten Nozizeptoren sind polymodal, das heißt, sie reagieren sowohl auf mechanische als auch auf thermische und chemische Schmerzreize
gibt jedoch eine Gruppe mechanoinsensitiver Nozizeptoren, die weder auf mechanische noch thermische Reize reagieren
Hyperalgesie
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(gesteigerte Schmerzempfindlichkeit) bei Entzündungen entsteht durch die Anreicherung bestimmter, schmerzauslösender Substanzen, den sogenannten Entzündungsmediatoren
Gleichzeitig werden jedoch auch vermehrt Rezeptoren für schmerzhemmende Substanzen wie Opioide gebildet
Bei den Fasern, die die Erregung weiterleiten, handelt es sich um langsamleitende C-Fasern (unmyelinisiert) und in geringerer Zahl ebenfalls relativ langsam leitende, schwach myelinisierte Aδ–Fasern
„helle“ erste Schmerz, der z.B. bei einem Schnitt entsteht, wird über die Aδ–Fasern vermittelt und löst Schutzreflexe aus
Es folgt der über die C-Fasern vermittelte, dumpfe 2. Schmerz, der lange anhalten kann
Reizweiterleitung / Reizverarbeitung (bei Hautsinne)
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Die (sensiblen) Fasern von Mechanosensoren, Thermosensoren und Nozizeptoren treten über das Hinterhorn in das Rückenmark ein
Ein Teil der von den Mechanosensoren ableitenden Fasern ist bereits im Rückenmark mit Interneuronen oder Motoneuronen verschaltet und bewirkt unmittelbare Reflexe auf Druck- oder Berührungsreize
Der andere Teil steigt im Hinterstrang zu den Hinterstrangkernen der Medulla oblongata auf, wo die Leitungsbahn nach einer synaptischen Verschaltung auf die Gegenseite kreuzt (Lemniscus medialis)
Von dort laufen die Bahnen in den ventrobasalen Teil des Thalamus und schließlich in den primären somatosensorischen Kortex
Mechanosensorische Informationen aus dem Kopf- und Halsbereich werden über den Nervus trigeminus in das zentrale Nervensystem geleitet; die afferenten Nervenfasern werden in Mittelhirn synaptisch verschaltet bevor sie auf die Gegenseite kreuzen und ebenfalls über den Thalamus in den primären somatosensorischen Kortex ziehen
Die von Thermosensoren und Nozizeptoren ableitenden Fasern kreuzen bereits auf der Ebene des Rückenmarksegments, in das sie in das Rückenmark eintreten, bisweilen auch auf der nächsten oder übernächsten Ebene
Sie ziehen dann im Vorderseitenstrang zur Formatio retikularis und größtenteils zum ventrobasalen
Thalamus und schließlich zum primären somatosensorischen Kortex
Auch in diesen Systemen wird der Kopf- und Halsbereich durch den Trigeminusnerv versorgt, der über eine Verschaltung und Kreuzung im Mittelhirn zum primären somatosensorischen Kortex weiterleitet
In Abgrenzung vom lemniscalen wird hier vom extralemniscalen System gesprochen
Besonders bei Schmerzen werden neben dem primären somatosensorischen Kortex auch weitere Gebiete des Kortex einbezogen
Sie sind für emotionale Bewertung, gedächtnismäßige Verarbeitung und Auslösung komplexer Verhaltensmuster zur Schmerzbekämpfung verantwortlich
lemniscales System
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dieses System der Somatosensorik wird wegen der Kreuzung (der Schleife) in der Medulla oblongata so bezeichnet
Zentralnervöse Weiterleitung der Somatosensorik
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Die Information aus der Haut wird im Wesentlichen über das Vorderseitenstrangsystem sowie das Hinterstrangsystem zum Gehirn geleitet
Beide Systeme haben als Umschaltstelle den Thalamus und als Zielgebiete den primären und sekundären somatosensorischen Kortex
extralemniscalen System
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die Fasern leiten Informationen langsamer und weniger präzise weiter
Hier sind in der Regel auch „gröbere“ Reaktionen nützlich
lemniscales System
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Die Fasern sind myelinisiert und schnellleitend
Sinn dieses Systems ist eine schnelle und genaue Identifikation der verursachenden Reize hinsichtlich ihrer Intensität und Lokalisation
Gall, Kerschreiter und Mojzisch: Ausführung nach dem funktionellen Kriterium unter dem Stichwort Sensoren
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"Sensoren, in denen die Umwandlung des Sensorpotentials in Aktionspotentiale (Transformation) im Sensor selbst stattfindet, werden als primäre Sensoren bezeichnet
Sensoren, bei denen das Sensorpotential nicht im Sensor, sondern in einem synaptisch nachgeschalteten Neuron in Aktionspotentiale umgewandelt wird, werden sekundäre Sensoren genannt
Zu den sekundären Sensoren zählen Photorezeptoren, Haarzellen und Geschmackssinneszellen"
Neben dem funktionellen Kriterium der Transformation des Sensorpotentials in Aktionspotential in ein und derselben Zelle findet sich auch ein histologisches Kriterium
Demnach sind primäre Sinneszellen modifizierte Nervenzellen (z. B. Stäbchen, Zapfen der Retina), sekundäre sind keine Nervenzellen (z. B. Geschmackszellen)
sinnvoll, diese Unterscheidung nur nach dem ersten (funktionellen) Kriterium zu treffen
Spezielle Sinne verfügen über ein eigenes Organ, wie das Sehen (Auge), das Hören (Ohr) oder der Geruch (olfaktorische Membran in der Nase)
adäquate Reiz
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führt dann zum entsprechenden Sinneseindruck, also Energie spezifischer Wellenlänge (Licht) führt zum Sehen mit dem Auge (aber nicht zum Hören mit dem Ohr)
Andere Sinne müssen sich ein Organ „teilen“, die Haut ist das Organ, durch das Berührung bzw. Druck genauso empfunden wird wie Kälte, Wärme oder Schmerz
Fernsinne
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Hören, Sehen und Riechen
ihre Sinneszellen sind Telezeptoren
Exterozeption
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nehmen Reize wahr, die direkt die Haut betreffen, aber außerhalb des Körpers liegen
Propriozeption und Interozeption
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werden die Sinne bezeichnet, die Reize innerhalb des Körpers wahrnehmen
Propriozeption
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beschreibt die Empfindung der Körperhaltung durch die Muskelspindeln und Golgi-Sehnenapparate
hier kann man durch Selbstbeobachtung oder spezifische Methoden wie das Biofeedback Aussagen über den Dehnungszustand von Muskeln und die Haltung von Gelenken machen
Interozeption
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dazu gehört der Geschmackssinn, aber auch die Viszerozeption, also die Ableitung der Zustände der Gefäße (z. B. Dehnung) sowie bestimmter chemischer Zustände (z. B. Blutzuckerkonzentration)
Viszerale Afferenzen lösen beispielsweise bestimmte Reaktionen aus, werden aber „nicht bewusst“, d.h., selbst bei einer intensiven Selbstbeobachtung wird man nichts über den Dehnungszustand seiner Venen aussagen können
Unterscheidung der Empfindung ...
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eines physikalisch oder chemisch definierbaren Reizes von der Wahrnehmung dieses Reizes, die von Verarbeitungs- und Bewertungsmechanismen bestimmt wird
Wird eine Sinneszelle durch einen Reiz aktiviert, wird diese Aktivierung an höhere Regionen des Gehirns weitergegeben und dort verarbeitet; dabei treten Informationen oder auch Bewertungen wie „wichtig“ oder „nicht-wichtig“ zu dem Reiz
adäquate Reiz für das Sehen
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= Licht bzw. Strahlungsenergie des Wellenlängenbereichs zwischen 380 nm und 760 nm
Farbe durch die Wellenlänge, die Helligkeit durch die Intensität (Amplitude der Welle) bestimmt
Selbstleuchter sind jedoch eher selten als visuelle Reizquelle wirksam
Vielmehr gelangt meistens dasjenige Licht ins Auge, das nach dem Auftreffen auf Objekte der Umwelt reflektiert wird
reflektierte Licht weist eine andere Verteilung der Wellenlängen auf als das auftreffende Licht, von dem ein Teil absorbiert und in Wärme oder chemische Energie umgewandelt wird
Bei nichtfarbigen Objekten ist eine gleichförmige Abnahme der Intensität für alle Wellenlängen charakteristisch, bei Schwarz ist sie erheblich, bei Weiß relativ gering
Alle farbigen Objekte reflektieren eine andere Verteilung der Wellenlängen als die auftreffende
Beleuchtungsstärke (Illuminanz)
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= Licht, das ein Selbstleuchter abstrahlt
Maßeinheit ist lumen/m² oder lux
Leuchtdichte (Luminanz)
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= Intensität des Lichts, das von einer definierten Fläche zurückgeworfen wird
Einheit ist candela pro m² (cd/m²)
Auge
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besteht aus einem mechanischoptischen Apparat, der für die Ausrichtung des Sinnesorgans auf interessierende Objekte zuständig ist, und der neuronalen Netzhaut (Retina), in der Sehrezeptoren sitzen, die die Lichtmuster aufnehmen und weiterleiten
wird durch sechs Augenmuskeln, die an den das Auge umgebenden Häuten ansetzen, innerhalb der Augenhöhle bewegt
Augenmuskeln werden durch den Nervus oculomotorius, den Nervus trochlearis und den Nervus abducens innerviert und bewegen das Auge in horizontaler, vertikaler oder rollender Richtung
Zweck der verschiedenen Augenbewegungen ist es, interessierende Gegenstände zu fixieren (Bereich des schärfsten Sehens, Sehgrube)
Sakkaden
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bewegt sich Auge bewusst oder unbewusst von einem Fixpunkt zum nächsten (beim Lesen)
Folgebewegungen
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bewegt sich interessierendes Objekt langsam bewegt, führen Augen diese aus
optokinetischen Nystagmus
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(langsame) Folgebewegungen wechseln sichmit Sakkaden ab, wenn sich Objekt schneller bewegt
optokinetische Nystagmus kann auch bei schneller Bewegung einsetzen, wenn man beispielsweise beim Zugfahren aus dem Fenster hinaussieht
Optokinetische Antworten gleichen Bewegungen des Kopfes aus, dazu werden Informationen aus dem Gleichgewichtsorgan herangezogen
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