M1_3435 Kap. 5-8 M1 - Psychologie und kulturelle Vielfalt
B. Sc. Fernuniversität Hagen Psychology
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Set of flashcards Details
Flashcards | 18 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 15.12.2013 / 28.02.2018 |
Weblink |
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Definition Rasse? (biologisch)
Begriff Rasse legt die Vorstellung zugrunde, dass es zw. zwei "Rassen" größere genetische Unterschiede gibt, als in der eigenen "Rasse". Stimmt aber nicht! Einteilung in Kategorien nicht möglich, da genetisch so viel Variabiltität. Forschungen zeigen sogar, dass der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.
-> Spezies Homo sapiens wird daher weder in Rassen noch Unterarten geteilt
Rassismus:
=Abwertung einzelner Gruppen aufgrund ihrer angeblichen Rassenzugehörigkeit.
- Auch im Gesetz Begriff "Rasse" verwendet, wird damit begründet, dass rassistische Personen diese Klassifikation als Grundlage für ihre Ablehnung benennen.
- Einteilung von Menschn in Rassen ist nicht werneutral!
- In den USA wird in der Literatur noch häufig "race" verwendet, in Dtl. eher "Ethnie" oder "Ethnizität" (éthnos= Volk, Volkszugehörigkeit) --> Problem aber noch dasselbe: deutet auf Gruppierungsmöglichkeiten anhand von genetischen oder natürlichen Merkmalen hin
- Zugehörigkeit zu einer Ethnie ist psychologisch und sozial relevant
Wusstes du schon, dass
- schon 3jährige nehmen Unterschiede in Hautfarbe, Haarstruktur und Gesichtszügen wahr, aber erst mit 6-7 Jahren begreifen sie, dass ethnische Zugehörigkeit ein uveränderliches Merkmal ist
- in der Pubertät tritt ethnische Zugehörigkeit (vor allem bei Minoritäten) in den Vordergrund, da eigene Identität und Gruppenzugehörigkeit wird wichtiger
Rassismus-Theorien:
1) Traditioneller Rassismus:
- bestimmte Rassen sind minderbegabt bzw. weniger wert als andere
- heute noch in rechtsradikalen Parolen, aber nicht mehr in der breiten Masse ->Vorurteile dienen zur Vereinfachung der komplexen Realität
2) Ambivalenter Rassismus:
- einerseits vertreten sie egalitäre (auf Gleichheit gerichtet) Werte, andererseits bewerten sie andere ethnische Gruppen negativ, weil sie angebl. wichtige Werte nicht erfüllen (z.B. Arbeitsmoral)
3) Symbolischer Rassismus:
- Personen lernen in jungen Jahren die negative Einstellung und später dann auf Symbole, die den gelernten ähnlich sind, entsprechend emotional negativ zu reagieren.
- Vertreten egalitäre Werte und begründen gleichzeitig ihre negative Reaktion auf andere ethnische Gruppen damit, dass diese traditionelle Werte verletzen
- Bsp: Wenn Schwarze weniger verdienen, liegt das nicht an Ungerechtigkeit, sondern an der Faulheit der Schwarzen, drei Subfaktroen:
- Leugnung anhaltender Benachteiligung
- Zurückhaltung geegenüber besonderer Förderung
- Einstellung, dass Schwarze zu schnell zu viel fordern
4) Moderner Rassismus:
- beruht auf Spannungsfeld zw. offen postitivem und verdeckt negativem Rassismus
- Gruppenrivalität kommt zum Tragen: Generell Chancengleichheit, aber die eigene soziale Hierarchie (Privilegierung) soll unangetastet bleiben
- Bsp: Es wird behauptet, dass Schwarze zu viel fordern und so privilegiert werden, dass es für Weiße ungerecht ist. Die eigene, von vornherein privilegierte Sitaution wird außer Acht gelassen.
5) Aversiver Rassimus:
- Gegenüberstellung von egalitären Werten und verdeckter negariver Einstellung
- Problem seien tief verankerte negative Gefühle, die kulturell geprägt sind
- Kontakt mit Fremden ist unangenehm, wird wenn möglich vermieden
- Negative Gefühle seine natürlich -> wird nicht auf sich selbst sondern auf Minderheit attribuiert, wass rassistische Einstellung verstärkt
Zusammenfassung der Spannung zw. offenen und verdeckten Vorurteilen (Pettigrew und Meertens 95):
Offener Rassismus bedeutet eine Zurückweisung der Fremdgruppe und Vermeidung von engerem Kontakt mit ihr, weil sie als bedrohlich wahrgenommen wird.
Subtiler Rassismus "versteckt" die Negativität durch drei Aspekte:
- Traditionelle Werte, die die Fremdgruppe angelbich nicht einhält, werden hochgehalten
- Grundsätzliche kulturelle Differenzen werden betont und übertrieben
- Positive Gefühle der Fremdgruppe gegenüber werden verweigert
Was ist die WHO und wie definiert sie Behinderung?
World Health Organization
sieht "Behinderung" als Überbegriff für: "Beeinträchtigung", " Aktivitätseinschränkungen", "mangelnde Teilhabe"
Model der "International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) (u.a. von WHO entwickelt) S. 104
Mit der ICF kann Behinderung erfasst und gemessen werden. Unterteilt Probleme durch körperliche Einschränkungen:
- Beeinträchtigungen (impairment): Probleme der Körperfunktionen, Lähmungen
- Aktivitätseinschränkungen (limitation of activities): Schwierigkeiten aktiv zu sein (z.B. Gehen oder Essen)
- Einschränkungen der Teilhabe (limitation of participation): Schwierigkeiten am öffentl. Leben teilzuhaben (Diskriminierung am Arbeitsplatz oder im Nahverkehr)
Behinderung, auch beeinflusst durch die Umweltfaktoren:
Die ICF unterscheidet nicht zw. der Art und der Ursache einer Behinderung, also auch nicht zw. körperlichen, geistigen oder seelischen Probleme.
Behinderung entsteht aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Der Grad der Behinderung hängt stark von der Umwelt und der Gesellschaft ab.
"soziales Model von Behinderung" (Oliver, 1996; Shakespeare, 2006): Behinderung entsteht nicht durch biologische Gegebenheiten, sonder durch Mängel in der Gesellschaft.
Prävention von Krankheit und Behinderung:
- "primäre Prevention": Ursache eines Gesundheitsproblems angehen, bevor das Problem auftritt (z.B. Rauchverbot in Kneipen)
- "sekundäre Prevention": Versuche, ein Gesundheitsproblem im frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln, Verbreitung stoppen oder langfristige Schäden vermeiden (z.B. Unterstützung lernbehinderter Frauen, um an einem Brustkrebs-Screening teilnehmen zu können)
- "tertiäre Prevention": Strategien, ein schon vorhandenes Problem zu behandeln. Körperliche Funktionsfähigkeit wieder herstellen und Komplikationen vermeiden (z.B. Rehaaufenthalt für Schlaganfallpatienten)
Was ist Komorbidität?
Begleiterkrankungen, die zusätzlich zu der Grunderkrankung auftreten. Diese Begleiterkrankungen können, müssen aber nicht ursächlich mit der Grunderkrankung zusammenhängen. Bei mehreren Begleiterkrankungen = "Multimorbidität" (z.B. Schlaganfall: Lähmungsprobleme, Gedächtnisprobleme, Depression = Multimorbidität)
Was ist der "spread effect" (Wright, 1983)?
Durch die Behinderung wird auf andere Merkmale der Person geschlossen. Anhand der Behinderung werden dann das Verhalten und die Persönlichkeit der Person erklärt.
Skalen zur direkten ERfassung von Einstellungen gegenüber Personen mit Behinderung (Antonak & Livneh, 200):
- Ranking (Abroms und Kodera 79)
- Adjektiv-Checkliste (Gottlieb 75)
- Paarvergleiche (Janicki 70)
- Semantische Differentiale (Kravetz, Katz und Albez 94)
- Soziale Distanz Skala (Tring 70)
Gefahren bei direkten Skalen:
- "Versuchleitereffekt" (so antworten, wie man glaubt, dass es sich die Versuchsleitung erhofft)
- "faking good"
- "Soziale Erwünschtheit"-Effekt
- "faking bad" (Studie sabotieren durch nicht antworten)
- "Verweigerungseffekt" (weigern zu antworten)
Messmethoden zur indirekten Erfassung von Einstellungen gegenüber Personen mit Behinderung:
- unwissentliche Verhaltensbeobachtung (=verdeckte Beobachtung)
- projektive Techniken: Teilnehmer wissen, dass sie beobachtet werden, wissen aber nichts über den Zweck
- Cover-Stories: TN werden über den wahren Zweck getäuscht und erst am Ende aufgeklärt
- Physiologische Techniken: TN wissen worüber geforsch wird, können aber nicht aktiv eingreifen (z.B. Lügendetektor)
- "Impliziter Assoziationstest" (IAT)
"political correctness"
APA schreibt vor und empfiehlt:
- keine Ausdrücke verwenden, die die Person beleidigen könnte
- Begriffe nutzen, mit denen sich die Person auch selbst beschreiben würde
- keine Sprachformen verwenden, die eine Person mit ihrem Zustand gleichstellt (z.B. der Depressive, die Spastikerin)
- Sprachformen verwenden, die die Person selbst ins Zenstrum stellt: Adjektive (der depressive Mann), "Person-zuerst-Prinzip" (die Frau mit Behinderung, Menschen mit Behinderung anstatt Behinderte)
Bsp: "Aktion Sorgenkind" wurde umbenannt in "Aktion Mensch", da sich wohl kein Kind gerne als Sorgenkind bezeichnen würde.
Sektoren der Arbeit:
Primärsektor: Urproduktion, z.B. Landwirtschaft
Sekundärsektor: Industrie, produzierendes Gewerbe
Tertiärsektor: Dienstleistungen
Migration im Arbeitskontext in den USA:
1900 sehr viele Einwanderer strömten ins Land und hielten an ihrer "alten" Nationalität fest. Um das Gleichgewicht im Land stabil zu halten gab es 2 Möglichkeiten:
- Americanization und Melting-Pot-Konzept: Ablegen der "alten" Nationalität und Assimilation an den angelsächsischen Lebensstil
- Federation-of-Nationalities-Konzept und Community-Konzept: pluralistisches Kulturverständnis mit Akzeptieren und sogar betonen der kulturellen Unterschiede
--> war auf weiße Nationalitäten ausgerichtet
1964 wurd im Civil Rights Act alle noch bestehenden Jim Crow Gesezte (rassentrennende Gesetze) aufgehoben. Es wurden auch die nach wir vor bekannten Affirmative Actions (Aktive Gleichberechtigungspolitik) festgeschrieben.
-> auch andere Minoriäten fühlten sich ermutigt, z.B. wurde 1966 die National Organization for Women gegründet.
Diversity Management in Unternehmen:
Ende 80er Jahre: Workface Report 2000 -> Förderung von Diversität.
Es gibt keine feste Definition für Diversität, aber man kann den Gegenstand eingrenzen:
Es soll ein organisationaler Wandel stattfinden hin zu Arbeitsabläufen und einem Organisationsklima ohne Ungleichbehandlung und sozialer Diskriminierung.
Maßnahmen:
- Förderungs- und Unterstützungsmaßnahmen
- Beratungsangebote für Personen
- Ressourcenverteilung
Ziel:
Unternehmenserfolg sichern und ausbauen. Nicht nur im Sinne von Bilanzen und Effektivität, sondern auch bezüglich des Ansehens des Unternehmens.
Interkulturelle Trainings:
kulturspezifische vs. kulturübergreifende Trainings(inhaltlicher Aspekt):
- kulturspezifisch: Kultur wird mit ihrer Sprache, Geografie, Geschichte, Verhaltensregeln... thematisiert
- kulturübergreifend: Einflüsse der Kultur auf unser Denken und Handeln
didaktische vs. erfahrungsbasierte Trainings (methodischer Aspekt):
- didaktisch: v.a. über Kognitionen und Wissenvermittlung, z.B. Vorlesung
- erfahrungsbasiert: ganzheitliche Erfahrung, z.B. Rollenspiel
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