M1_3401 Kap. 1 M1 - Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen Modul 1
B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen Modul 1
Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 17.10.2013 / 15.04.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m13401_kap_1_m1_einfuehrung_in_die_forschungsmethoden_der_psychologie
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Problem der Alltagspsychologie
fehlerbehaftet
der alltagspsychologische Sprachgebrauch ist mehrdeutig und ungenau, z.B. was bedeutet mehr Stress? Was genau bedeutet "mehr" was verstehen Mitarbeiter unter "Stress"?
Was sind Urteilsverzerrungen
Primacy- und Recency-Effekt, hängt mit der Reihenfolge zusammen in der Infos ankommen. Ersten und letzten Infos werden besonders gut erinnert und beurteilen somit das Gesamturteil besonders stark.
Auch Negativitätsbias kann zu Urteilverzerrungen führen.
Was ist der Primacy-Effekt?
Die ersten Informationen beeinflussen stärker -> tritt häufiger auf (erster Eindruck)
Was ist der Recency-Effekt?
Die letzten Infos beeinflussen stärker -> stellt sich vor allem ein, wenn Versuchspersonen sich Informationen merken sollen
Was ist der Akteur-Beobachter-Fehler? (Attributionsfehler)
Unterschiede in der Wahrnehmungsperspektive
Beschreibung anderer Personen ist eher personal (sie lächelt, weil sie freundlich ist)
Beschreibung des eigenen Verhaltens eher situational (ich lächle, weil ein schöner Tag ist und X mir ein Kompliment gemacht hat)
Eigene Person tritt aus dem Wahrnehmungsfokus zurück. Bei Beobachtern steht die beobachtete Person im Mittelpunkt der Wahrnehmung.
Negativitätsbias
Tatsächliche Eigenschaften einer Person können zu Fehlern und Urteilsverzerrungen führen. Z. B. hoch sozial ängstliche Personen neigen dazu in sozialen Bewertungssituationen alles schwarz, bedrohlich und negativ wahrzunehmen:
Z. B. beim Halten einer Rede tuscheln Zwei miteinander. Ängstliche Person interpretier, dass die Zwei schlecht über ihn, das Referat reden, "lästern". Dabei verabreden sie sich vielleicht nur zum Mittagessen?
Zudem überschätzen sie die Sichtbarkeit ihrer Angst und unterschätzen ihre Leistungen.
Rosenthal-Effekt oder Pygmalion-Effekt
Die Tendenz, eine sozial und psychologische Wirklichkeit aufgrund einer bloßen Vermutung zu erzeugen.
"Man wird wie man gesehen wird", Versuchsleitereffekt
Was ist Methodologie?
Analyse und Lehre von den Methoden einer Wissenschaft. (Als Teilgebiet der Wissenschaftstheorie)
Die wissenschaftlichen Methoden unterscheiden sich in den unterschiedlichen Disziplinen (z. B. Physik andere Methoden als Germanistik). ABER es gibt keine Wissenschaft die ohne Methodenlehre auskommt!
Methoden als "Wege" zur Wissenschaft
Wissenschaftl. Psychologie setzt Methoden ein, die eine systematische Überprüfung und Weiterentwicklung von Theorien durch die geplante und wiederholbare Erhebung, Analyse und Interpretation von Erfahrungsdaten ermöglichen. -> Fehler wie sie in Alltagspsychologie vorkommen sollen somit minimiert werden
Alltagspsychologie vs. wissenschaftliche Psychologie
Alltagspsychologie:
- mehr Fehlerbehaftet
- alltagspsychologischer Sprachgebrauch ist mehrdeutig (was bedeutet "mehr" "Stress")
- Alltagswahrnehmung täuscht manchmal etwas vor (optische Täuschung)
- Alltagsvorstellungen über psychische Phänomene stimmen manchmal nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen überein (Männer besser in Mathe, Frauen reden mehr)
- Urteilsverzerrungen (Primacy- und Recency-Effekt, Akteur-Beobachter-Fehler, Negativitätsbias)
- Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten (HIV-Test, "Ziegen-Problem", "Geburtstagsparadoxon")
- unzureichende Prüfung von Vermutungen (stützen uns auf bisherige Erfahrungen, berufen uns auf Aurotritäten, drastische Einzelfälle als Beleg für alltagspsychologischer Vermutung kann zu subjektiven-Gesamt-Vorausurteil führen)
- meist wird nach bestätigender Evidenz gescuht, in erster Linie werden bestätigende Informationen beachtet
wissenschaftliche Psychologie:
- weniger Fehler, da bestimmte Methoden eingesetzt werden
- Unterscheidet sich nicht im Gegenstand "Was" sondern im "Wie" --> Wechselwirkung zw. Gegenstand und Methode
- nicht ganz ohne Fehler, aber erkennt sie schneller
- präziser und kontrollierter Umgang mit Sprache
- wendet spezifische Kriterien an, die festlegen, unter welchen Bedingungen eine Erklärung als eine wissenschaftliche Erklärung gelten kann
- Neues Wissen durch wissenschaftliche Methoden (Möglichkeiten, die man im Alltagswissen nicht kennt, z. B. Magnetresonanztomographie)
Welche Methoden setzt die Psychologie als Wissenschaft ein?
Aus einer bestehenden Theorie werden Hypothesen abgeleitet, die dann empirisch geprüft werden, indem Erfahrungsdaten erhoben, analysiert und im Lichte der Theoire interpretiert werden.
Theorie --> Hypothese --> emp. Prüfung
Methoden zur Erhebung von Daten:
z. B. Beobachtung, Befragung, standardisierte Test,...
Untersuchungsdesigns:
z. B. Experiment, Korrelationsstudie, Einzelfallstudie,...
Methoden zur Datenauswertung:
z. B. beschreibende und schließende Statistik, Inhaltsanalyse
Vor der Theorie steht die Idee:
Oft fehlen Hinweise um Ideen für neue Theorien und Hypothesen zu entwickeln. Am Anfang steht oft eine Idee, die einer alltagspsychologischen Vermutung mehr oder weniger ähneln kann.
Von Idee zur wissenschaftlichen Theorie:
Methodisch kontrollierte Einzelschritte müssen mehrmals durchlaufen werden. Bedeutung der Begriffe muss durch Explikations- und Definitionsmethoden festgelegt und präzisiert werden.
Hypothetisches Konstrutkt z.B. Stress, Aggression, Angst, Glück, usw. sind nicht direkt beobachtbar. Deshalb müssen beobachtbare Indikatoren für Stress festgelegt werden
Definition Theorie:
Eine Theorie besteht aus Begriffen, die zu einer Aussage verknüpft worden sind.
Die Aussagen müssen den Kriterien der Logik genügen.
Was ist die zentrale Voraussetzung um Hypothesen empirisch und statistisch zu überprüfen?
Objektive und genaue Messung zur exakten Prüfung von Hypothesen.
z.B. muss präzise definiert werden was unter Stress verstanden wird
Im Nachhinein beweisen, dass Umstruckturierungsmaßnahme grund für Stress ist, ist gar nicht mehr möglich. Stressniveau hätte mind. vor der Umstrukturierung erfasst werden müssen. Am besten wäre noch eine Vergleichsgruppe, die nicht mit Umstrukturierung betroffen ist.
Falsifikation statt Verifikation
Es werden nicht bestätigende Belege für eine Vermutung gesammelt, es wird versucht eine bestehende Hypothese zu widerlegen (Falsifikation)
Eine Theorie ist meist nicht 100% richtig sondern "gut bewährt"
Analyseverfahren:
Arithmetische Mittel: Es wird ein Maß berechnet, dass die einzelnen Messungen zusammenfasst -> Durchschnitt (damit ich mir die Werte nicht einzeln ansehen muss)
Streuungs- oder Dispersionsmaße: Zusammenfassender Wert, aus dem hervorgeht wie stark sich einzelne Messungen voneinander unterscheiden.
--> Deskriptive Statistik (Verfahren, die Daten summarisch beschreiben)
Was ist Inferenzstatistik?
Schlussfolgerung von Stichprobenstatistiken auf Populationsparameter.
Hypothesen beziehen sich meist auf Populationen oder Grundgesamtheiten.
Was sind Interventionsmethoden?
Es sollen bestimmte Wirkungen erziehlt werden, z. B. Arbeitszufriedenheit steigern, psychische Störungen und Probleme verringern.
Auch diese müssen durch Methoden geprüft werden. Methodenlehre befasst sich also auch mit Effekte von Maßnahmen, die eingesetzt werden, um erwünschte Veränderungen herbeizuführen.
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