LRS
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Kartei Details
Karten | 48 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Scherzfragen |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 08.03.2015 / 12.04.2018 |
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5. Intervention LRS
5.1 Übersicht
Forderung kognitiver Grundlagen des Lesens und Schreibens
oder
Forderung des Lesens und/ oder Schreibens im engeren Sinne
Programme
Intervention LRS verschiedene Vorgehensweisen denkbar.
Die Forderung bei vermuteten kognitiven Grundlagen des Lesens und Schreibens
oder kombi
Forderung von kognitiven Grundlagen mit einer Forderung des Lesens und/ oder Schreibens kombinieren.
direkt das Lesen bzw. das Rechtschreiben fordern
oder eine Kombination der Forderung des Lesens und Rechtschreibens zum Ziel haben.
àZiel>einer jeden Forderung bei Lese-Rechtschreibstorung ist die Verbesserung des Lesens und/oder Schreibens.
Wirksamkeit jedes Forderansatzes
Bereich des Lesens und/oder Rechtschreibens eine Leistungssteigerung bewirkt.
5. Intervention LRS
5.1 Übersicht
5.1.1Interventionen durch das Lesen oder/und Rechtschreibens
5.1.1 Effekte und Studien
Scheerer-Neumann 1979)
Ise und Kollegen (2012)
Programme die direkt an den Defiziten im Lesen und Schreiben>am erfolgreichsten sind (von Suchodoletz 2007b; Mannhaupt 2006b; Scheerer-Neumann 1979).
durch Metaanalyse Ise und Kollegen (2012) bestätigt.
direkten Bezug zur Symptomatik d. h. Lese-Rechtschreibtrainings und Phonologietrainings) wirksamer àals Funktions- und Wahrnehmungstrainings nicht-sprachliche kognitive Grundlagen des Lesens und
Forderansatze im Lese- und/oder Rechtschreibtrainings als effektiv.
Effekte auf Rechtschreiben als die Effekte auf das Lesen.
mehr als 20 Wochen als kürzere Zeitraume
Einsatz verhaltenstherapeutischer Maßnahmen (Verstarker, Token)àWirksamkeit erhöhen.
effektiv nuràwenn auf Entwicklungsstand des Kindes abgestimmt (von Suchodoletz 2007b; Mannhaupt 2006b)
5. Intervention LRS
5.1 Übersicht
5.1.1 Interventionen durch das Lesen oder/und Rechtschreibens
5.1.3 Anwendungsversauf in der GS)
Mannhaupt 2006b).
1. Erste Klasse >Übungen Lesen und Schreiben >alphabetischem Niveau konzentrieren
2. Mitte der zweiten Anfang der dritten Klasse>Aufgaben orthographischem Niveau (Mannhaupt 2006b).
älteren Kindern Entwicklungsstand indiz>welcher Ebene der Schriftsprache die Förderung
wenn alphabetischen Strategie Beherrscht>übergegang orthographischen Trainingsinhalten (Mannhaupt 1994)
Übungen phonologischen Bewusstheit beiBuchstabe-Laut-Zuordnungsschwierigkeiten sinnvoll (von Suchodoletz 2007b)
Vor Beginn Förderung nach Mannhaupt (2006b):
1. welche konkreten Schriftsprachprobleme?
2. welchem Stand der Schriftsprachentwicklung?
3. welche Voraussetzungen um nächsten Lernschritte zu bewältigen?
-->geeigneter diagnostischer Verfahren durchzufuhren
-->Erst nach Ermittlung des Entwicklungsstandes
erst dann: Förderprogramm konkret eingesetzt werden sollte.
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
zwei Programme: (Flüssig lesen lernen und PotsBlitz)
Beide gemeinà Lesestrategien fördern
ànicht auf Buchstabe-Laut-Beziehungen, sondern auf größeren Einheiten wie z. B. Silben oder Wörtern
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
4.2.1.1 Flüssig lesen lernen
(Beschreibung) Schulpsychologe Dr. Gero Tacke
drei Programmversionen für Klasse 1 -5-->eine Version für die Schule für zu Hause mit den Eltern
àparallel oder unabhängig voneinander einsetztbar
Annahme: Probleme beim Erlernen des Lesens auf der Wortebene
àVerinnerlichung von Wörtern sollen àLesen unbekannter Wörter erleichtern
Schwerpunkt: auf Übungen zur Gliederung von Wörtern in Einheitenàdie grösser sind als ein Buchstabe
mehrsilbige Wörter mit deutlichen Pause an Silbengrenze gelesenà Verbesserung der Zerlegung von Wörtern in Einheiten
àGliederung oberhalb und unterhalb der Silbenebene
àKonsonantenverbindungen am Silbenanfang und Silbenende geübt
letzte Teil: Übungen zum Lesen von Texte
optische Markierungen von Wortstrukturen erleichtert lesen (vgl. Tacke 2001a, o. A.).
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
4.2.1.1 Flüssig lesen lernen
(wie lange) Dr. Gero Tacke
àProgramm gibt seit etwa 15 Jahren
Klassenstufen 1 bis 5 liegen mittlerweile neubearbeitet
ab Mitte Klasse 1 eingesetzbar (Tacke 2012a, 2012b)
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
4.2.1.1 Flüssig lesen lernen
(Aufbau) Dr. Gero Tacke
Übungskapiteln mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten:
1. Grundlagen des Lesens (phonologische Bewusstheit, Buchstabe-Laut- Zuordnung, Zusammenschleifen von Buchstaben)
2. Erkennen von Wortstrukturen (Segmentieren von Wortern in Silben, Lesen von Konsonantenverbindungen am Silbenanfang und Silbenende)
3. Erhöhung der Lesegeschwindigkeit
4. kurze Geschichten von den Kindern vorlesen werden
àdie Silben und Buchstabengruppen sind gekennzeichnetàum die Zerlegung zu verdeutlichen=Leseprozess zu erleichtern
Ab Klassenstufen 2 und 3 (Tacke 2012c, 2013a):
1. keine grundlegenden Fertigkeiten (phonologische Bewusstheit, Buchstabe-Laut-Zuordnung und Zusammenlauten)
2. Fokus Erkennen von Wortstrukturen (Zerlegung von Wortern in Silben, Erfassung von Konsonantenverbindungen)
3. Geschichten zu lesen+leicht erhöhte Schwierigkeit
Ab Klassenstufen 4 und 5 (Tacke 2005a, 2001b):
1. Identisch zu 2 und 3 àhöhere Schwierigkeit
à zusätzlich ein Schülerleseheft mit weiteren Geschichten (Klasse 1 und 2: Tacke 2012d; Klasse 2 und 3: Tacke 2013b; Klasse 4 und 5: Tacke 2003).
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
4.2.1.1 Flüssig lesen lernen
(Wirksamkeit) Dr. Gero Tacke
Wirksamkeit
evaluiert durch (Tacke 2005b)
Trainingsgruppe von 29 lese- und rechtschreibschwachen
ersten Halbjahr von Klasse 2 an fünf Tagen pro Woche in 20-minutigen Einzelsitzungen
verglichen mit gleicher Kontrollgruppe
àpositive Effekte auf Lese- und Rechtschreibleistungen
Die Effekte bei starken Kindern größer
Tacke (2005b) zeigt Verbesserung der Leseleistung
Transfer auf das Rechtschreiben
Nachhaltigkeit bisher nicht untersucht
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
5.2.1.2 PotsBlitz
(Beschreibung) (Ritter und Scheerer-Neumann 2009)
Das Potsdamer Lesetraining (Ritter und Scheerer-Neumann 2009)
àFörderung der basalen Lesefahigkeiten (Lesegenauigkeit und Lesegeschwindigkeit)
Förderansatz geht aus dass effizientes Lesen:
1. Nutzung größerer funktionaler Einheiten beim Worterkennen
2. Üben des Leseprozesses
3. direkte Erkennung häufiger Worter erfordert
Lesestrategie auf größeren Einheiten àentlastet das Arbeitsgedächtnisà bessere Lesegenauigkeit und Lesegeschwindigkeit
visuelle Segmentierungsstrategien helfen Zerlegen von Wörtern in funktionalen Einheiten Morphem (kleinste bedeutungstragende Einheit) und Silbe
einzelne Wörter als Bestandteile von zusammengesetzten Wörtern (z. B. Haus-tür-schlüssel)
und Vorsilben (z. B. verwie in ver-trauen, ver-binden …)
Übung von Wörtern in Silben àRealwortern auch Pseudoworter
Strukturtraining zur Anwendung der Silbenregel in Real- und PseudoworternàBlitzwortlesen unter Zeitdruck
àam Computer =Erhöhung der Lesegeschwindigkeit
Leseflussigkeit zu erhohen= wiederholten Lesens eingesetztàTextabschnitte geübt
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
5.2.1.2 PotsBlitz
(Aufbau) (Ritter und Scheerer-Neumann 2009)
àbesteht aus zwei Teilen und umfasst 18 Trainingseinheiten a 45 Minuten:
1. (10 Trainingseinheiten)à Strategien zum Unterteilen von Wörtern in Silben und zum Erlesen dieser Wörter vermittelt und eingeübt
2. (8 Trainingseinheiten) Erlesen komplexerer Wörter (zusammengesetzte Worter, Worter mit Vorsilben)
àim schulischen wie außerschulischen Bereichàab dem dritten Schuljahr
Voraussetzung Graphem-Phonem-Korrespondenzen, phonologische Bewusstheit, Phoneme Aufbauen
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
5.2.1.2 PotsBlitz
Wirksamkeit (Ritter und Scheerer-Neumann 2009)
Wirksamkeit
drei Gruppen von je 24 leseschwachen Dritt- und Viertklasslern untersucht (Ritter 2010):
1. PotsBlitz geforderten Trainingsgruppe,
2. geforderten Kontrollgruppe, die ein unspezifisches Vorlesetraining
3. ungeforderten Kontrollgruppe (Wartegruppe)
18 Schulstunden zweimal pro Woche
beide trainierten Gruppen stärkere VerbesserungàLesegeschwindigkeitàungeforderte Kontrollgruppe àaber PotsBlitz größste Leistungssteigerung
àVerbesserung Lesegenauigkeit PotsBlitz
Nachhaltigkeit: vier Monate Lesegeschwindigkeit bei PotsBlitz deutlicher gesteigert alsàVorlesetrainings- Gruppe
inzwischen auch PotsBlitz geforderte Wartegruppe àgrößste Steigerung der Lesegeschwindigkeit.
Beide mit PotsBlitz GruppenàLesefehler von Posttest 1 zu Posttest 2 reduzieren
àbereichsspezifisch Leseleistungen von leseschwachen Dritt- und Viertklasslern verbessert.
nachhaltig Uber mehreren Monaten.
Transfer des Lesetrainings auf Rechtschreiben liegen nicht vor
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.2 Förderung des Rechtschreibens
5.2.2.1 Marburger Rechtschreibtraining
Vorstellung (Schulte-Körne und Mathwig)
regelgeleitetes Förderprogramm für rechtschreibschwache (Schulte-Korne und Mathwig 2009) die typischen Rechtschreibprobleme rechtschreibschwacher bearbeitet.
Regeltraining der orthographischen Phase der Rechtschreibentwicklung
erst wenn Kinder die Phonem-Graphem-Beziehungen erlernt=alphabetische
müssen kognitive Rechtschreibregeln lernen können und anwendenàdeswegen Anwendung ab Klasse 2
Einsatz der Einzelforderung konzipiert Üben mit betreuenden Person (Eltern oder Fachkräfte) àKleingruppen aber ebenfalls möglich
Durchführung bis zu zwei Jahreàabhängig vom Leistungsniveau und Durchführungsintensität
Empfohlen zweimal 45 Minuten pro Woche=reinen Lernzeit max. je 30 Minuten
12 Kapiteln, jeweils in einen Anleitungs-, einen Lern- und einen Übungsbereich
im jeden Kapitel von einfacheren zu komplexeren Übungen
Inhalte der einzelnen Kapitel bauen aufeinander aufàsteigern Schwierigkeit
5.2.2 Förderung des Rechtschreibens
5.2.2.1 Marburger Rechtschreibtraining
Inhalte (Schulte-Körne und Mathwig)
In 12 Kapiteln Vielzahl von Lerninhalten:
Einführungskapitel des Programms 35 Lerninhalte:
1. Unterscheidung von lang und kurz gesprochenen Selbstlauten (Vokalen),
2. Verschriftlichung von Mitlauten (Konsonanten) nach lang und kurz gesprochenem Selbstlaut,
3. Verschriftlichung von Wortstammen und Wortendungen
4. Erkennen von Vorsilben
5. Verschriftlichung des stummen -h
6. Ableitung zur Auslautverhartung bei Hauptwortern, Tuwortern und Wiewortern.
Die Umsetzung Lerninhalte durch Material geübt
In LernkastenàLernstrategien und unterstützende Informationen für Lernbereiche dargestellt
Grundgerüst= Die Lernstrategien + 8 Rechtschreibregeln
Außerdem: vermitteln Regelwissen + Losungsstrategien
àkorrekten Verschriftlichung eines Wortes
-->graphisch dargestellten Rechtschreib-Algorithmen von konkreten Problemen (lang gesprochenen Selbstlaut?) -
->Über einen Entscheidungsbaum mit Ja/Nein-Antworten
-->Vermittlung Lösungsschritte (Ja => Dann folgt nur ein Mitlaut; Nein =>wenigstens zwei Mitlaute)
5.2.2 Förderung des Rechtschreibens
5.2.2.1 Marburger Rechtschreibtraining
Wirksamkeit (Schulte-Körne und Mathwig)
(Schulte-Korne et al. 1998, 1997) rechtschreibschwacher Kinder von ihren Eltern 2 Jahre gefordert.
1 Jahr àverbesserte Rechtschreibleistungen im geübten Regelbereich vergleich Normstichprobe
2 Jahrenàallgemeine Rechtschreibleistung verbessert
Aber keine Kontrollgruppe
Kontrollgruppendesign (Groth et al. 2013; Ise und Schulte- Korne 2010; Schulte-Korne et al. 2003, 2001)
Vergleich mit Kotrollgruppe Phonologietraining
-->3 Monate 2 Mal/Woche a 45 MinutenàEinzelföderung
Postest=Nur verbesserung Lese- Rechtschreibleistung MaRe
Ise und Schulte-Korne (2010) eine modifizierte Version
àzwei Teilstudien àFünft- und Sechstklasslern in
15 Wochen einmal pro Woche eine Stunde 12 Wochen
1. starkere Verbesserung im Rechtschreiben alsà ungeforderte Kontrollgruppe
2. groseren Anstieg im orthographischen Wissen als àungeforderte Kontrollgruppe.
Schulte-Korne und Kollegen (2001, 1998) Klassenstufen 2 bis 4 die Rechtschreibleistungen verbessert
6. Fazit
Suchodoletz (2007b)
Zusammenfassend Metaanalyse sprechen für:
Wirksamkeit für Förderansatze, die direkt am Lesen und Schreiben
Förderung der Schriftsprachproblemen muss an Stand der Schriftsprachentwicklung angepasst sein
phonologische Übungen integrieren
Belegt durch phonologische VerknüpfungshypotheseàVerbindung aus phonologischen und schriftsprachlichen TrainingsinhaltenàEntwicklung der alphabetischen Lese-Rechtschreibstrategie bei LRS fördert
Wirksamkeit von Förderansatzen kognitive Funktionen auf der nicht-sprachlichen Ebene-->eher bezweifelt
Jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werdenàweitere Forschung wichtig
LRS Regel Defizite in der phonologischen Informationsverarbeitung
Und durch stark unterdurchschnittliche Leistungen im Lesen und/oder Rechtschreiben charakterisiert
Defizite bestehen auf längerer Zeit
Screenings als Vorschuldiagnose
Diagnose im engeren erst Ende der zweiten Klasse möglich
Behindern Schriftsprachentwicklung und Lese-Rechtschreibprozesses
ungünstige Koordination àAutomatisierung der am Lesen und Schreiben
Stattdessen ist vermutlich eine langwierige Übung nicht beherrschten Aspekte der Schriftsprachentwicklung (z. B. phonologische Bewusstheit, Buchstabe-Laut-Zuordnung, alphabetisches und orthographisches Lesen und Schreiben) notwendigàverbessern Lesen und Schreiben
Suchodoletz (2007b) àBehandlungszeitraum für eine Therapie bei LRS 1 bis 2 Jahre
Inhaltsverzeichnis
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
Inhaltsverzeichnis
1. Darstellung Unauffälliger Schrifterwerb
1.1 Phonemwahrnehmung:
1.2 Phonologische Bewusstheit:
1.3 Phonologisches Arbeitsgedächtnis:
1.4 Abruf phonologischer Informationen aus dem Langzeitgedächtnis:
1.5 Wie entwickeln sich Lese-Rechtschreibfertigkeiten?
1.5.1 Das Stufenmodell von Frith
1.5.2 Das Stufenmodell von Scheerer-Neumann
1.6 Wie erfolgt der Lese- und Schreibprozess bei geübten Personen?
2. Erscheinungsbild LRS
2.1 Definition
2.2 Allgemein
2.3 Charakteristische Probleme
2.3.1 Charakteristische Probleme beim Lesen:
2.3.2 Charakteristische Probleme in der Rechtschreibung:
2.4 Auffälligkeit Spracherwerb
2.5 Symptome
2.6 Prävalenz
2.7 Kritische Betrachtungsweise ICD-Kriterien im Kontext von internationaler Forschung
3. Diagnostik LRS
3.1 Diagnose nach ICD
3.2 Diagnostik von kognitiven Grundlagen des Lesens und Schreibens
3.3 Voraussetzungen Diagnose im engeren Sinne
3.3.1 Diagnose Im engeren Sinne
4. Umgang mit LRS
4.1 LRS in der Schule
4.1.1 Möglichkeiten der Beschulung in Hessen
4.1.2 Ursachenforschung der Lehrer
4.1.3 Konkrete Maßnahmen im Unterricht
4.2 Aufgaben der Eltern
5. Intervention
5.1 Übersicht
5.1.1 Interventionen durch das Lesen oder/und Rechtschreibens
5.1.2 Effekte und Studien
5.1.3 Anwendungsverlauf
5.2 Interventionsprogramme im schulischen und außerschulischen Bereich
5.2.1 Förderung des Lesens
4.2.1.1 Flüssig lesen lernen
5.2.1.2 PotsBlitz
5.2.2 Förderung des Rechtschreibens
5.2.2.1 Marburger Rechtschreibtraining
6. Fazit
1. Darstellung Unauffälliger Schrifterwerb
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
Auf welchen kognitiven Grundlagen basiert der Schriftspracherwerb?
sprachlichen Verarbeitung eine besondere Bedeutung
Aspekte phonologischen Informationsverarbeitung--> wichtige kognitive Grundlagen des Schriftspracherwerbs -->späteren Erfolg gut vorhersagen.
1.1 Phonemwahrnehmung:
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
Die Fähigkeit, Unterschiede zwischen ähnlich klingenden Phonemen wahrnehmen zu können, ist grundlegend für
Verinnerlichen der Graphem-Phonem-/Phonem-Graphem-Korrespondenzregeln.
1.2 Phonologische Bewusstheit:
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
Voraussetzung=erkennen lautlicher Einheiten (Silben, Erkennen von Reimen) und Phoneme
Grapheme in Phoneme zu übersetzen-->Phoneme zu einem Wort zusammenzusetzen.
Beim Schreiben à Zerlegung von gesprochenen Wortern in PhonemeàUbersetzung in Grapheme
Buchstabenwissen=steht zu phonologischen Bewusstheit.
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne:
Analyse lautlicher Aspekte der gesprochenen Sprache
Reimen, Silben segmentieren, Lautassoziationen, Vokale im Anlaut erkennen Phonologische Bewusstheit im
engeren Sinne:
bewussten Umgang mit Phonemen
Lautsegmentierung, Phonemisolierung, Phonemersetzung, Phonemsynthese.
1.3 Phonologisches Arbeitsgedächtnis:
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
sprachliche Informationen kurzfristig zu speichern
wichtig Erlernen der Graphem-Phonem-Zuordnungen
Voraussetzung-->während des Lesens die übersetzten Phoneme zu Wörtern zusammenzusetzen
beim Schreiben: die Phoneme bis zum Niederschreiben im Kopf aktiv halten
1.4 Abruf phonologischer Informationen aus dem Langzeitgedächtnis:
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
visuell präsentierte Objekte übersetzen-->phonologischen Repräsentationen=Buchstabe zu Wort
(rapid automatized naming, RAN)
àschnelle lexikalische Decodierung wichtig hierfür
Aspekte der nicht-sprachlichen visuellen und auditiven Informationsverarbeitung eine Rolle bei der Schriftsprachentwicklung
Zusammenhange zwischen Verarbeitung von Sprache und Musik gemeinsame Teilfunktionen
Zahlreiche Befunde belegen auch, dass die
auditive zeitliche Verarbeitung(Hören) vermittelt uber phonologische Leistungen(der Laute), auf den Schriftspracherwerb einwirkt(auf die Schreibentwicklung)
Anteil phonologischen Informationsverarbeitung verantwortlich-->Gelingen des Schriftspracherwerbs
hängt von Eindeutigkeit der Graphem-Phonem-Korrespondenzen (Transparenz) ab.
Für transparente Deutsche--> Benennungsgeschwindigkeit fur das Lesen und der phonologischen Bewusstheit fur das Schreiben wichtig
1.5 Wie entwickeln sich Lese-Rechtschreibfertigkeiten?
1.5.1 Das Stufenmodell von Frith
Frith (1986)
Das Modell nach Frith ist eines der bekanntesten und einflussreichsten Modelle, die es gibt.
Es wird in drei Phasen aufgeteilt:
1. logographische Phase
In ihr besteht das Schreiben noch daraus bekannt oder vorliegenden Buchstaben nach Vorlage abzumalen.
Eine phonologische Bewusstheit der geschriebenen Symbole ist nicht vorhanden. Die Kinder haben eine naivganzheitliche Worterfassung, durch welche sie Wörter sehen und „schreiben“ können, jedoch nicht den Zusammenhang des geschriebenen Wortes mit dem gesprochenen Wort verbinden können.
2. alphabetische Phase
erkennt das Kind schon das phonetisch-phonologische Prinzip und hat auch die links-rechts-Orientierung der Sprache verinnerlicht. Auch der Zusammenhang zwischen Sprache und Schrift ist bekannt und die Übersetzung des Gesprochenen in Schrift kann angewendet werden.
Jedoch schreiben die Kinder noch lautgetreu und versuchen jeden Laut aufzuschreiben.
3. orthographischen Phase,
hat das Kind die Schriftmuster verinnerlicht, besitzt Kenntnisse über die Rechtschreibregeln und schreibt nicht mehr von Phonem zu Phonem.
1.5 Wie entwickeln sich Lese-Rechtschreibfertigkeiten?
1.5.2 Das Stufenmodell von Scheerer-Neumann
Das Stufenmodell von Scheerer-Neumann beschäftigt sich mit der Analyse von Rechtschreibfehlern und baut sich durch gezielte Fördermaßnahmen in 6 Stufen auf.
1. logographischem Schreiben
schreiben Kinder Wörter aus Gedächtnis
--> keine Phonem-Graphem-Korrespondenz
-->nur wenige Wörter schreiben
-->typische Rechtschreibfehler wie Buchstabenumstellungen oder –auslassungen.
2. rudimentären alphabetischen Strategie
nutzen schon die Phonem-Graphem-Korrespondenz zum Schreiben
konzentrieren sich stark auf hervorstechende Phoneme,
-->Fehler der Skelettschreibung führen kann. (Tasse = TS)
3. entfaltete alphabetische Strategie
noch genaueres, noch nicht vollständig entfaltetes phonologisches Verständnis
fehlerfreies Schreiben möglich-->aber: immer noch gelegentlich bekannte Wörter falsch geschrieben.
gleich=alphabetischen Phase von Frith
4. entfaltete alphabetische Strategie, jedoch korrigiert durch strukturelle Regelmäßigkeiten
folgt als Verbesserung der vorangegangenen Strategie
gebrauchen mehr orthographische (rechtschreibliche) Regelmäßigkeiten,
fehlerfreies Schreiben tritt vermehrt auf
5. weiteres Erkennen von orthographischen und morphematischen Strukturen
Prozess der vorangegangenen Entwicklungen des Schreibenlernens weiter fortgesetzt.
aber: anspruchsvolleren Wörtern oder Wortgruppen.
6. Allmähliche Überwiegen des Abrufs von Lernwörtern im Vergleich zur Konstruktion
durch häufiges üben die Fähigkeit immer mehr Wörter fehlerfrei zu schreiben.
Lesen und Schreiben beeinflussen sich gegenseitig -->wenn sie gleichzeitig instruiert
Die orthographische Phase lost die alphabetische Phase zwar ab
àgeübte Leser und Schreiber können aber zwischen den in beiden Phasen erlernten Strategien hin- und herwechseln.
1.6 Wie erfolgt der Lese- und Schreibprozess bei geübten Personen?
Zwei-Wege-Modell
(Coltheart,1978)
Dual-Route-Modell (DRM) des Wortlesens
-->geübten Lesern zwei funktional getrennte, aber interagierende Verarbeitungsrouten gibt:
1. indirekter weg-nicht-lexikalische Route, die auf Graphem-Phonem-Korrespondenz- Regeln basiert,
2. direkter weg-lexikalische Route, die auf der Ebene ganzer Wörter als orthographische Einheiten operiert.
Zusatzannahmen, wie Resegementierungsprozesse und modalitatsspezifische Gedächtnismodule auch auf das Schreiben übertragen werden.
Alternativ nehmen sogenannte konnektionistische Modelle an, dass die Verarbeitung eines Wortes auf einem für dieses Wort spezifischen Aktivierungsmuster im mentalen Netzwerk basiert, das zwischen orthographischen, semantischen und phonologischen Codes fur die Reprasentation dieses Wortes parallel operiert und sensitiv für individuelle Erfahrungen ist.
2. Erscheinungsbild LRS
2.1 Definition
ICD-10 der WHO
Ob Lese-Rechtschreibstörung: Störung, Schwäche, Schwierigkeit, Krankheit, Behinderung oder umschriebener Begabungsmangel -->verschiedene Ansichten
In der Pädagogik LRS ànicht als Störung oder BehinderungàAusdruck einer schwachen Begabung=Schwäche, Schwierigkeit
Der Begriff Legasthenieàmedizinischen Bereich bevorzugt.
Nach der internationalen Klassifikation psychischer Störungen der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10 der WHO) wird die LRS zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen gerechnet.
warum einige Kinder erhebliche Probleme damit habenàdie Schriftsprache zu erlernen. Im aktuellen Kapitel wird es um die Definition und das Erscheinungsbild der Lese-Rechtschreibstörung gehen.
2. Erscheinungsbild LRS
2.2 Allgemein
ICD-10 der WHO
Die Lese-Rechtschreibstörung
Internationale Klassifizierung (Krankheiten und Gesundheitsprobleme)à (International Classification of Diseases, ICD) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten F81
LRS=F810
nicht durch Hirnschädigung=Dyslexie oder Intelligenz <70=Lernbehinderung
Abgrenzung zwischen F811 Isolierte Rechtschreibstörung oder F812 Rechenstörung
klinisch bedeutsames Erlebens- und Verhaltensmuster
Erscheinungsform lässt sich quantitativ nachweisen
Geht in psychosozialen Beeintrachtigung und subjektivem Leidensdruck einher
2. Erscheinungsbild LRS
2.3 Charakteristische Probleme
Internetseite PH Heidelberg
Schuleintritt -->Phase des zielgerichteten Lese- und Schreiblernprozesses
besonders schwer:
- die Bedeutung geschriebener Zeichen
- etwas vorzulesen und den Inhalt wieder zu geben,
- an die Tafel zu schreiben,
- den Sinn der Wörter und Sätze zu erkennen
in anderen Bereichen häufig gute Fähigkeiten
falsche Schlussfolgerung: mangelnde Anstreng, Interesselosigkeit und Faulheit
intensiver Üben=Druck zu Hause-->führt zu verweigerung, Schulunlust und Familiäre Konflikte
2. Erscheinungsbild LRS
2.3.1 Charakteristische Probleme beim Lesen:
Internetseite PH Heidelberg
- Niedrige und häufig stockende Lesegeschwindigkeit,
- Verlieren der Zeile im Text
- Auslassen, Vertauschen, Hinzufügen und/oder Ersetzungen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben
- Unzureichende Wiedergabe bzw. Interpretation des Gelesenen
2. Erscheinungsbild LRS
2.3.2 Charakteristische Probleme in der Rechtschreibung:
Internetseite PH Heidelberg
- Hohe Fehlerzahl Diktaten und abgeschriebenen Texten.
- Buchstabenverdrehungen, Reihenfolgen- und Regelfehler, Auslassungen
- Wörter werden teilweise fragmenthaft, im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben
- Grammatik- und Interpunktionsfehler und oft eine unleserliche Handschrift.
2. Erscheinungsbild LRS
2.4 Auffälligkeit Spracherwerb
(Steinbrink, Lachmann(2014): Lese-Rechtschreibstörung: Grundlagen, Diagnostik, Intervention)
Vor dem Schriftspracherwerb Auffälligkeiten -->in der Sprachentwicklung
z. B. beim Wortreimen
durch Abruf und Schreiben der phonologischer Information
Probleme in der visuell-raumlichen Wahrnehmung (Finden Buchstaben)
Bewegungskoordination (Motorik)
Auch: weitere Verlauf und Begleiterscheinungen
Probleme beim Erlernen des Lesens und Schreibens stehen nicht in zeitlichem Zusammenhang mit bestimmten Umweltereignissen.
Der Verlauf der Störung ist stetig, geht aber gemäß der ICD mit Veranderungen in der Symptomatik einher:
Am Anfang-->Leseprobleme
Später-->Rechtschreibprobleme
Probleme emotionalen und Verhaltensbereich (Problemfälle)
Risiko: psychische Störungen und hyperaktive Störungen
möglichkeit-->Rechenstörung
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